Junge Welt: Motivationen und seltsame Allianzen
Um die Frage der Entlohnung in der Tageszeitung "junge Welt" ist eine inzwischen auch im Internet geführte Auseinandersetzung ausgebrochen. Ausgangspunkt war die Frage, ob es in einem linken Projekt wie der "jungen Welt" eine der Arbeit in bürgerlichen Medien vergleichbare Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen geben kann. Dies wurde von Rainer Balcerowiak, der in der jungen Welt über Gewerkschafts-, Verkehrs- und Sozialpolitik berichtete, eingefordert. Unter dem im Blog "duckhome" geposteten Titel "Junge Welt - Da grinst Stalin freundlich aus seiner Gruft" wurde die Auseinandersetzung dann auch öffentlich. Die Frage, wieso ein Redakteur zuvor offenbar ohne größeren Widerspruch mehr als 11 Jahre in einem linken Betrieb auf Grundlage von allen dort Beschäftigten bekannten Haustarifvertrag und Betriebsvereinbarungen arbeitet, wird darin nicht beantwortet. Der Titel macht zugleich deutlich, dass es sich offenbar längst nicht mehr um ein sachliche Auseinandersetzung um die Frage handelt, ob und wie unter kapitalistischen Bedingungen eine Zeitung wie die "junge Welt" nicht nur überleben, sondern die an ihrem Entstehen unmittelbar Beteiligten auch noch leben können.
Eine Frage, die von den meisten der an der Diskussion Beteiligten mit Sicherheit nicht nur mit der Bestätigung der Erkenntnis beantworten würden, dass jeder Lohn auf einem Ausbeutungsverhältns beruht, es also zugleich auch keinen "gerechten" Lohn gibt. In den allermeisten linken Projekten bezieht sich deshalb die Frage der Vorwegnahme einer befreiten Gesellschaft darin daher auch auf die Frage des Bewußtseins, genau deshalb "alles zu geben", um "alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."
Wäre ein erträgliches Einkommen in einem genossenschaftlich betriebenen linken Projekt und damit die Lösung der Lohnfrage hier und heute möglich - wozu dann noch eine Umwälzung? Wenn das so wäre könnten sich die meisten dieser Projekte von Zeitungen, Verlagen, anderen Medienschaffenden, Organisierungen und AktivistInnen, linken Zentren, usw. vor Unterstützung wohl kaum retten. Welches dieser Projekte kommt ohne Selbstausbeutung seiner Beteiligten aus? Genau zu dem Punkt schweigen sich denn auch bezeichnenderweise gerade diejenigen aus, die es statt dessen nötig haben, diese nicht ganz unwichtige Frage mit Stalin in Verbindung zu bringen, gleichzeitig aber durchaus auf bürgerliche "Sittenwidrigkeit" und "Klärung" der Widersprüche vor ebenso bürgerlichen Gerichten abfahren.
Die Selbstausbeutung der Beteiligten erfordert die Solidarität der Linken und muss kritisch gesehen und problematisiert werden. "Nach gleicher oder gar gerechter Entlohnung auf Basis des Lohnsystems rufen, ist dasselbe, wie auf Basis des Systems der Sklaverei nach Freiheit zu rufen." Die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen in linken Projekten haben in erster Linie eben mit den kapitalistischen Bedingungen, unter denen sie stattfinden zu tun und nicht damit, dass - wie im Falle der "junge Welt" - diese unter zu hohen Einnahmen leidet. Deshalb kann die Antwort nur lauten: "junge Welt" stärken - Kapitalismus bekämpfen. Möglichkeiten dazu gibt es genug. Nur sollte vom herrschenden System kein roter Teppich erwartet werden. Allerdings profitiert dieses als einziges von der gegenwärtigen Art des Diskurses.
Siehe dazu:
Eine Frage, die von den meisten der an der Diskussion Beteiligten mit Sicherheit nicht nur mit der Bestätigung der Erkenntnis beantworten würden, dass jeder Lohn auf einem Ausbeutungsverhältns beruht, es also zugleich auch keinen "gerechten" Lohn gibt. In den allermeisten linken Projekten bezieht sich deshalb die Frage der Vorwegnahme einer befreiten Gesellschaft darin daher auch auf die Frage des Bewußtseins, genau deshalb "alles zu geben", um "alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."
Wäre ein erträgliches Einkommen in einem genossenschaftlich betriebenen linken Projekt und damit die Lösung der Lohnfrage hier und heute möglich - wozu dann noch eine Umwälzung? Wenn das so wäre könnten sich die meisten dieser Projekte von Zeitungen, Verlagen, anderen Medienschaffenden, Organisierungen und AktivistInnen, linken Zentren, usw. vor Unterstützung wohl kaum retten. Welches dieser Projekte kommt ohne Selbstausbeutung seiner Beteiligten aus? Genau zu dem Punkt schweigen sich denn auch bezeichnenderweise gerade diejenigen aus, die es statt dessen nötig haben, diese nicht ganz unwichtige Frage mit Stalin in Verbindung zu bringen, gleichzeitig aber durchaus auf bürgerliche "Sittenwidrigkeit" und "Klärung" der Widersprüche vor ebenso bürgerlichen Gerichten abfahren.
Die Selbstausbeutung der Beteiligten erfordert die Solidarität der Linken und muss kritisch gesehen und problematisiert werden. "Nach gleicher oder gar gerechter Entlohnung auf Basis des Lohnsystems rufen, ist dasselbe, wie auf Basis des Systems der Sklaverei nach Freiheit zu rufen." Die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen in linken Projekten haben in erster Linie eben mit den kapitalistischen Bedingungen, unter denen sie stattfinden zu tun und nicht damit, dass - wie im Falle der "junge Welt" - diese unter zu hohen Einnahmen leidet. Deshalb kann die Antwort nur lauten: "junge Welt" stärken - Kapitalismus bekämpfen. Möglichkeiten dazu gibt es genug. Nur sollte vom herrschenden System kein roter Teppich erwartet werden. Allerdings profitiert dieses als einziges von der gegenwärtigen Art des Diskurses.
Siehe dazu:
- Zum Haustarifvertrag bei der jungen Welt (junge Welt)
- Gegendarstellung: Vielfältige Allianzen (junge Welt)
- Junge Welt praktiziert das Herr-im-Haus-Prinzip (Linke Zeitung)
- Scheinselbständigkeit bei der "jungen Welt" (Scharf Links)
Trackbacks
racethebreeze.twoday.net am : "Die "junge Welt" ist dann wohl das Gulag von Dietmar Koschmieder und den 1206 GenossInnen?"
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Die Überschrift ist ein Zitat aus einem Kommentar bei trueten.de zum Beitrag "Junge Welt: Motivationen und seltsame Allianzen", der die Schlammschlacht, die über das Blog duckhome unter der Schlagzeile "Junge Welt - Da grinst Stalin freundlic...
Das rote Blog am : Die Junge Welt als Großkapitalisten? Was sagt denn da der Stalin dazu? Und das Heim der Ente?
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Seit ein paar Tagen wird mal wieder eine neue Sau durch das Bloggerdorf getrieben. Es gibt Ärger um die junge Welt. Es ist ja nichts neues, dass versucht wird, die junge Welt in den Ruin zu treiben. Glücklicherweise ist das bisher nicht gelun...
Kommentare
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Jochen Hoff am :
es geht nicht darum, ob ein linkes Projekt die gleichen Löhne wie ein kapitalistisches Unternehmen zahlen kann. Es ging noch nicht einmal darum wenigsten einen nicht sittenwidrigen Lohn zu erreichen, es ging nur darum mit einem neuen, ehrlicheren Arbeitsvertrag nicht erhebliche Nettolohneinbußen hinnehmen zu müssen.
Der Stalinbezug der Artikel bezieht sich ausschließlich auf die Art und Weise des Vorgehens der Geschäftsleitung, die kein kapitalistisches Unternehmen noch mieser hätte gestalten können.
Ganz nebenbei bemerkt hat diese Geschäftsleitung übrigens dich und alle anderen Blogger als Trolle abqualifiziert und agiert damit wie die Herren von Matt und Jörges, was auch verrät wie dort gedacht wird.
Ich habe bisher noch keine Gelegenheit gehabt den von der Geschäftsleitung erwähnten Haustarifvertrag einzusehen, werde das aber am Montag tun. Aus meiner Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass es diesen Tarifvertrag wohl so nicht geben wird, da Verdi keine sittenwidrige Löhne vereinbart.
Alles in allem ist mein Artikel wohl mehr als berechtigt und die Kommentare stammen vielfach von aktuellen JW Mitarbeitern die aber teilweise Angst haben sich öffentlich zu äußern um nicht auch Hausverbot und Entlassung zu riskieren.
Tut nix zur Sache am :
In der Zeit wurde ihm mehrfach ein anderer Vertrag angeboten:
"Auch dem Kollegen Rainer Balcerowiak wurde seit 2006 regelmäßig eine Übernahme in die Festanstellung angeboten, was dieser aber immer wieder ausdrücklich ablehnte, weil er diverse Vorteile des Status eines freien Journalisten weiter nutzen wollte. Zuletzt wurde ihm Ende 2011 ein Bruttogehalt angeboten, was über seinem bisherigen Pauschalhonorar und über den im Hause üblichen Tarifen lag. Gespräche wurden selbst dann noch geführt, als Rainer Balcerowiak per Anwalt eine rückwirkende Festanstellung mit einer Entlohnung in Höhe von 4401 Euro monatlich sowie eine Nachvergütung in Höhe von über 107000 Euro innerhalb von 14 Tagen von der jungen Welt einforderte."
Quelle: Zum Haustarifvertrag bei der jungen Welt
2. Dazu Stalin ranzuziehen ist ein durchsichtiger Griff in die Klamottenkiste des Antikommunismus. Kommt immer dann, wenn man keine wikrlichen Argumente hat.
3. Zur Aussage "alle anderen Blogger: Das stimmt mit keinem Wort:
»Recht gut und allseitig informiert«
Gegenöffentlichkeit: Die junge Welt wird auch in Internetblogs gelesen. Gespräch mit Thomas Trueten
4. Du hattest nicht mal Einblick in die vertraglichen Grundlagen, lehnst Dich aber derartig weit aus dem Fenster? Ganz schön mutig.
5. Ach so. Die haben alle Angst. Die "junge Welt" ist dann wohl das Gulag von Dietmar Koschmieder und den 1206 GenossInnen?
Daniel Weigelt am :
"Wie, Du verteidigst das auch noch? Dann bist Du wohl auch ein Stalinist?"
Jochen Hoff am :
Nein ich halte die Torstraße nicht für K's Gulag sondern eher für seine Wagenburg, aus der heraus aber einige ständig neue Informationen an mich weiterleiten. Wohl sehr zu seinem Ärger.
Leser am :
Auf ihrem Blog hingegen:
"Es geht nicht wirklich nur um ein arbeitsrechtliches Problem, es geht um die Existenzbegründung für die Junge Welt.", "Eine machtlose Linke und ein fragliche Zeitung Junge Welt ist aber genau das, was unsere Gesellschaft zur Zeit am wenigsten brauchen kann." und "Mir wird die JW oder besser ihre oberste _Heeresleitung_ immer unsympathischer." es gebe noch weitere Aussagen die verdeutlichen welche Motivation sie eigentlich antreibt.
Soviel Anstand gebietet sich schon offen zu sagen was man eigentlich bezweckt. Wenn ich lese wie sie es mit dem Quellenschutz (Datenschutz bei Ihnen: Fehlanzeige! Bsp. gefällig?: "1. Ich bin nicht X, sondern Y. Ich bitte dies in Zukunft auch im Interesse des hier unten verprochenen Datenschutzes zu beachten! und "kommen witzigerweise mit der gleichen IP-Adresse, direkt aus der Z")(ich habe hier die "Klarnamen" ausgelassen) auf ihrem Blog handhaben, wie sie es zulassen, dass Kommentare veröffentlicht werden in denen dazu aufgerufen wird Repressionsorgane sollten sich doch mit der jungen Welt "beschäftigen", wenn Behauptungen privater Natur (RTL2 lässt grüßen) erhoben werden ohne dass die Betroffenen die Möglichkeit gehabt hätten dazu Stellung zu nehmen, dann kann ich mich allerdings nur angewidert abwenden.
Mich interessiert es wirklich nicht Wer mit wem, wann, was, wie oft, wie lange und wozu?
Man kann wirklich nur den Kopf schütteln und fragen: Cui bono? Wessen Geschäft wird hier eigentlich erledigt?
Nun liegen Stellungnahmen beider Seiten vor und spätestens jetzt weiß ich wo ich stehe. "eine fragliche Zeitung Junge Welt ist aber genau das, was unsere Gesellschaft zur Zeit am wenigsten brauchen kann." Ich schon;) Und im Gegensatz zu Ihrem Blog bin ich mir beim truten.de Blog sicher, dass er es mit dem Datenschutz auch ernst nimmt.
"diese Geschäftsleitung übrigens dich und alle anderen Blogger als Trolle abqualifiziert" da kann ich mich dann nur noch vor Lachen
(t)rollen.
Jochen Hoff am :
Thomas Trüten am :
Das wäre der einzige für mich akzeptable Maßstab.
Leser am :
richard albrecht am :
@ Trüten
@ Weigelt
Ich beziehe das "Euch" sowohl auf Herrn Hoff als auch auf die drei duckhome-Autoren, die sich als ehrenamtliche Redaktors an der "Debatte" beteiligten. Einer dieser war ich. Hier sind meine beiden Diskussionsbeiträge vom 2. und 4. 2. 2012:
"#2 Richard Albrecht am 02/02/12 um 09:54 [Antwort]
@ Blogger
"Der Vorschlag eines Betriebsrats, eine außergerichtliche Mediation mit von beiden Konfliktparteien akzeptierten Vermittlern zu versuchen, wurde von der Verlagsleitung kategorisch abgelehnt."
Das war m.E. ein vernünftiger Vorschlag. Die Ablehnung durch Herrn DK war´s m.E. nicht.
Nur: das ist das übliche Herr-im-Hause-Patriarchentum. Das hat weder mit "Stalinismus" im
historischen noch im begrifflichen Sinn wie von Werner Hofmann (1922-1969) in "Stalinismus und Antikommunismus" (ed. suhrkamp 222, Ffm. 1968², S. 61 ff.) entwickelt irgendetwas zu tun. Und gerade bei der Benützung so emotional hochaufgeladener Begriffe wie - žStalinismus- œ ist nüchternes Nachdenken erforderlich.
Persönliche Nachschrift: Hoffentlich wird http://balc-zurperson.blogspot.com/, dessen Weintexte ich hier gern lese http://duckhome.de/tb/categories/37-Weinkolumne/, wenigstens arbeitsgerichtlich die ihm nach mehr als zehn Jahren faktischer jW- Fachredakteurstätigkeit zustehende angemessene Abfindung erhalten. Denn er wird nächst (wie ich selbst vor 35 Jahren mit
dem Unterschied, daß ich damals 20 Jahre jünger war als er´s heute ist) erfahren wie schwer es ist, als Freier Autor überleben zu können - ¦
Mit solidarischem Gruß an den Betroffenen
Dr. Richard Albrecht
#6 Richard Albrecht am 02/04/12 um 09:26 [Antwort]
@ Blogger
Im Anschluß an meinen Beitrag von vorgestern # 2 und den des Betroffenen von gestern # 5 möchte ich einen bisher wenig beachteten Gesichtspunkt ansprechen.
In der (nicht eben als Linksinfo zu wertenden) dt.spr. Wikipedia steht zur jungen Welt im Abschnitt - žBesitzverhältnisse- œ:
- žSeit 1995 befindet sich die junge Welt im Besitz der von ihren Lesern getragenen Linke Presse Verlags-Förderungs-und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt e. G. (Vorbild war das Genossenschaftsmodell der taz) und kann so auf größere Einnahmen durch Anzeigen und auf finanzielle Unterstützung durch Parteien verzichten, was sie gegenüber anderen Zeitungen
unabhängiger macht. Sie erscheint im Verlag 8. Mai, der ebenfalls von Akteuren der Tageszeitung
gegründet wurde. Seit dem Frühjahr 1998 ist die Beteiligungsgenossenschaft Mehrheitseignerin am Verlag 8. Mai GmbH. Am 7. Juli 2011 gehörten der LPG junge Welt eG 1120 Genossen an - ¦- œ
(http://de.wikipedia.org/wiki/Junge_Welt)
Angenommen und unterstellt, das wär erstens richtig ich hätt´s zweitens nicht falsch verstanden,
dann handelt es sich bei der junge Welt um eine genossenschaftliche Eigentumsvariante auch als
Alternative zum realexistierenden Medienkapitalismus. Unter diesem - “ aber nur unter diesem - “
Gesichtspunkt kann ich die m.E. politikhistorisch grundfalsche Reaktion von Jochen Hoff, der von
- žStalinismus- œ sprach, subjektiv nachvollziehen: hier trifft das zu, was schon Ferdinand Lassalle in der Frühzeit der deutschen Arbeiterbewegung als einen sozialpsychologisch wirksamen Effekt erkannte und so beschrieb:
"... Viel strafbarer noch als mein Gegner ist der eigene Vertreter meiner Rechte, wenn er meine Rechte verrät ..."
(Ferdinand Lassalle, "Was nun?" Zweiter Vortrag über Verfassungsfragen: November 1862 ->
http://www.duckhome.de/tb/archives/9254-ENTTAEUSCHUNG.html)
Ich denk´ schon, verstanden zu haben, was die jW- Genossenschaftsdimension auch mit Blick auf die allgegenwärtige TINA = there is no alternative (derzufolge´s KEINE ALTERNATIVE zum Realkapitalismus geben soll/darf) gesellschaftspolitisch bedeutet - “ auch wenn ich dazu jetzt und hier nichts sage.
Richard Albrecht"
Sehen so Versuche aus, die Berliner Tageszeitung junge Welt zu "zerstören" und/oder zu "diskreditieren"?
Daniel Weigelt am :
Was bei mir irgendwie massiv den Verdacht erhärtet, dass da jemand wieder mal versucht, die JW kaputt zu kriegen.
Jochen Hoff am :
Rainer ging es darum netto zumindest nicht weniger zu verdienen als bisher. Ein wie ich meine verständliches Verlangen und dabei wollte und will er sogar weniger als gesetzlich, als sittenwidriger Lohn angesehen wird.
Die Geschäftsleitung der JW verdreht da gegenüber der Öffentlichkeit bewusst die Dinge um besser dazustehen und der Kritik auszuweichen.
Tut nix zur Sache am :
- Kein Wort des Bedauerns zu Eurem platten antikommunistischen Spaltungsversuch, zu dem Ihr in Eurem Blog nach dem Motto: "Wirf mit möglichst viel Dreck, irgendwas bleibt hängen" einmal mehr Stalin bemüht.
Siehe: Aufstand der Zwergstalinisten
Und das macht Ihr je nach façon. In dem Artikel halt, um den Querfrontrechten Jürgen Elsässer reinzuwaschen. Nach der Anzahl der unkritischen Artikel in Eurem Blog zu diesem Menschen erscheint mir auch einiges an Eurer politischen Motivation klarer.
- Rainer B. hat von der Geschäftsleitung keine Änderungskündigung oder dergleichen erhalten. Es heisst in der jW dazu im Gegenteil:
"5. Auch dem Kollegen Rainer Balcerowiak wurde seit 2006 regelmäßig eine Übernahme in die Festanstellung angeboten, was dieser aber immer wieder ausdrücklich ablehnte, weil er diverse Vorteile des Status eines freien Journalisten weiter nutzen wollte. Zuletzt wurde ihm Ende 2011 ein Bruttogehalt angeboten, was über seinem bisherigen Pauschalhonorar und über den im Hause üblichen Tarifen lag.5. Auch dem Kollegen Rainer Balcerowiak wurde seit 2006 regelmäßig eine Übernahme in die Festanstellung angeboten, was dieser aber immer wieder ausdrücklich ablehnte, weil er diverse Vorteile des Status eines freien Journalisten weiter nutzen wollte. Zuletzt wurde ihm Ende 2011 ein Bruttogehalt angeboten, was über seinem bisherigen Pauschalhonorar und über den im Hause üblichen Tarifen lag."
Du stellst das so dar als sei dies eine glatte Lüge. Ich hoffe für Dich, dass Du dafür hieb & stichfeste Beweise hast, ansonsten wäre das Deinerseits eine Verleumdung.
- Die 107000 Euro, die sich aus der Differenz zwischen der tatsächlichen und der von Rainer B. geforderten Summe bezogen auf die letzten Jahre errechnet ist keine "theoretische Größe". Um die geht es. Tut nicht sso unschuldig. Wenn es Euch um die Existenz der einzigen parteiunabhängigen linken Tageszeitung ginge, würdet Ihr ganz anders argumentieren und Euch auch anders verhalten.
Jochen Hoff am :
Ja ich habe Jürgen Elsässer damals verteidigt und aus den paar Terminen bei denen ich in Veranstaltungen der Volksinitiative war, gab es auch keinen Grund das nicht zu tun. Das er heute bei den Obskuranten gelandet ist, tut mir persönlich leid, aber ich bin bis heute der Meinung das die reine Lehre uns keinen Schritt weiterbringt.
Um in Deutschland etwas zu ändern brauchen wir das gesamte linke Spektrum bis zu den Herzjesumarxisten in der CDU. Politik ist eben kein theologisches Problem bei dem es um die reine Lehre geht. Politik ist praktische Arbeit und da hat die JW oft ein wichtiges Stück Arbeit geleistet auf das ich immer gerne verlinkt habe, wenn die Artikel im Volltext lesbar waren. Also meist über den Umweg anderer Publikationen.
Ich finde es übrigens lustig, das ihre alle eure Angriffe nur anonym könnt, habt ihr wirklich so viel zu verbergen oder müsst ihr euch für eure Meinung evtl. schämen?
Tut nix zur Sache am :
Im übrigen - wer im Glashaus sitzt: "Ich finde es übrigens lustig, das ihre alle eure Angriffe nur anonym könnt, habt ihr wirklich so viel zu verbergen oder müsst ihr euch für eure Meinung evtl. schämen?"
Was ist mit Deinen Methoden, die Du weiter oben ja offen verteidigst?
"(...) Spätestens am Dienstag werden sowohl der angebliche Haustarifvertrag mit seinen sittenwidrigen Löhnen als auch die Machtverteilung in der LPG thematisiert.
Nein ich halte die Torstraße nicht für K's Gulag sondern eher für seine Wagenburg, aus der heraus aber einige ständig neue Informationen an mich weiterleiten."
Jochen Hoff am :
Was hast du dagegen, dass ich am Montag mich mit dem angeblichen Haustarifvertrag der JW beschäftigen will? Das ist doch das mindeste was ich tun muss nachdem Herr K. ihn ins Spiel gebracht hat. Das nennt man übrigens Recherche und das gehört zum journilistischen Alltag den du allerdings nicht zu kennen scheinst. Was also willst du von mir, außer mich beschäftigen?
Daniel Weigelt am :
Das Du es demokratisch findest, die Querfrontstrategie, also das Zusammengehen mit Rechten, zu teilen finde ich sehr enttäuschend und halte ich vom Thema JW abgesehen auch extra nochmal für erwähnenswert.
Rainer Balcerowiak am :
1.) Ein mit der Gewerkschaft abgeschlossener Haustarifvertrag, der die Entgelthöhe und Gehaltsgruppen festlegt, existiert bei jW nicht. Der 1998 abgeschlossene Tarifvertrag besteht nur aus einer pauschalen Öffnungsklausel. In der Redaktion gibt es Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit, deren Vergütung um mehrere hundert Euro differiert. In der jW-Berichterstattung würde man Derartiges als - žNasenprämien- œ bezeichnen
2.) Ich habe weder 2006 noch 2011 eine Festanstellung abgelehnt, sondern lediglich darauf bestanden, für diesen Fall keine Nettoeinkommensverluste hinnehmen zu müssen. Seine 2006 gegebene Zusage, ein entsprechendes Angebot vorzubereiten, hat der Geschäftsführer bis heute nicht eingehalten.
3.) Es gab in der gesamten aktuellen Auseinandersetzung nur ein Angebot vom Geschäftsführer: 1890 brutto (knapp 300 Euro weniger als zumindest ein Kollege in vergleichbarer Position). Das habe ich abgelehnt. Ende Dezember - “ mein Vertrag war mittlerweile zum 31.Januar gekündigt worden - ließ Dietmar mir ausrichten, er würde mir ein neues Angebot machen. Dies geschah - trotz Nachfrage- nicht. Stattdessen wurde meine bisherige Stelle ausgeschrieben.
4.) Die von einem Betriebsrat vorgeschlagene und von mir akzeptierte Hinzuziehung eines neutralen Vermittlers mit dem Ziel einer außergerichtlichen Einigung wurde vom Geschäftsführer kategorisch abgelehnt. Daher war die Aufrechterhaltung der Klage die einzige Möglichkeit, um nicht als rechtloser Bittsteller dazustehen
5.) Bei der Klage geht es um die Feststellung meiner Arbeitnehmereigenschaft seit Vertragsbeginn und die Feststellung der angemessenen Vergütung. Bezugsgröße dafür ist der Branchentarifvertrag für Zeitungsredakteure, laut dem mir mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung 4401 Euro zustünden. Eine derartige Vergütung ist unter jW-Bedingungen irreal. Ich habe den Geschäftsführer daher im Herbst schriftlich aufgefordert, mir ein verhandlungsfähiges Angebot zu machen, welches irgendwo zwischen den offerierten 1890 Euro und der Sittenwidrigkeitsgrenze für Tarifunterschreitung (in meinem Fall ca 2950 Euro) liegt. Dies lehnte Dietmar ab. Der Rest ist bekannt.
6.) Nicht ich, sondern der Geschäftsführer gefährdet durch sein Verhalten die ökonomische Basis der jW. Statt eine Vermittlung zu versuchen, hat er den Konflikt durch Haus- und Schreibverbot unnötig verschärft.
7.) An einer irgendwie gearteten - žAllianz- œ gegen die jW bin ich weder beteiligt, noch entspräche das meinen Intentionen. Trotz aller Mängel ist jW immer noch eines der wichtigsten Medien linker Gegenöffentlichkeit.
Jochen Hoff am :
richard albrecht am :
Jochen Hoffs Hinweis ist diskutabel.
Auch öffentlich. Aber nicht mit diversen Ano- und Pseudonymata, Poppensucken und sonstigen Verwirrspieler/innen hier und andernorts ...
Rainer Balcerowiak am :
Zunächst nur so viel:
1.)Jeder der mir einen mit der Gewerkschaft angeschlossenen jW-Haustarifvertrag zeigt, der die Entlohnung regelt, bekommt von mir eine Flasche Elbling. (Weingut Stefan Steinmetz, sehr lecker!!)
2.)Jeder , der mir ein Dokument zeigt, in dem ich eine Festanstellung prinzipiell abgelehnt habe, bekommt ebenfalls eine Flasche Elbling.
3.) Jeder der mir einigermaßen vernünftig erklären kann, warum der Geschäftsführer eine von einem Betriebsrat vorgeschlagene außergerichtliche Vermittlung katagorisch abgelehnt hat, bekommt sogar zwei Flaschen Elbling.
Stellt sich schließlich die Frage, wer eigentlich die Existenz der jW gefährdet: Ein Mitarbeiter der sich gegen Willkür und LOhndumping wehrt oder ein Geschäftsführer, der mit allen Mitteln seinen Herr-im Haus-Standpunkt durchsetzen will?
tommegg am :
offenbar hat balcerowiak 11 jahre lang gegenüber seinen kolleg_innen davon profitiert, als "fester freier" arbeiten zu können. da dieses konstrukt nun nicht mehr gerichtsfest ist, mußte sich das ändern.
was er verlangt, ist meiner ansicht nach nicht, keine "gehaltseinbußen" hinnehmen zu müßen, sondern seine privilegien gegenüber den anderen kolleg_innen behalten zu dürfen (sprich: auch weiterhin deutlich mehr als sie zu "verdienen"). eine "nasenprämie" par excellence also, gegen die sich die geschäftsleitung mit unterstützung der kolleg_innen sperrt. richtig so!
da stellt sich doch die frage, mit welcher politischen begründung denn wohl hier und andernorts so auf die pauke gehauen wird.
balcerowiak geht es um seinen persönlichen vorteil auf kosten der restlichen belegschaft.
und dafür gehen dann irgendwelche pseudorevolutionären blogwarte auf die barrikaden...
sehr bezeichnend übrigens, das balcerowiak nun bei den elsässer-fans angekommen ist.
Jochen Hoff am :
sie sind richtig gut darin die Tatsachen zu verdrehen, was aber die sache nicht besser macht. Herr B. will keine Nettolohneinbußen hinnehmen und das ist für jeden einsichtig und würde von der JW normalerweise an prominenter Stelle für jeden anderen Arbeitnehmer auch eingefordert. Warum das anders sein sollte wenn es sich u m die JW selbst handelt, mag sich ja ihnen erschließen.
Ich bin kein Fan von Jürgen Elsässer sondern war vor einiger Zeit mit ihm nur in einer Frage einer Meinung, aber das reicht vermutlich ummich als pseudorevolutionären Blockwart verunglimpfen zu dürfen. Ob sie Auge in Auge mit mir auch so mutig wären, wage ich zu bezweifeln.
richard albrecht am :
wollen der Herr Pseudonymus b i t t e zur Kenntnis nehmen:
Ich bin Richard Albrecht, auch nicht erst seit vorgestern mittag unabhängiger Sozialwissenschaftler & Freier Autor, weder auf "den Barrikaden" noch ein "pseudorevolutionärer Blogwart" und auch kein "Elsässer-Fan",
mit höflichem Gruß
Dr. Richard Albrecht
http://wissenschaftsakademie.net
tommegg am :
das was balcerowiak meint, wenn er von für ihn unannehmbaren nettolohneinbußen schreibt, heißt de facto: ich habe jahrelang mehr verdient, als die kollegin nebenan und das muß auch so bleiben! ein gaaanz aufrechter streiter für die interessen seiner mitmenschen, wirklich.
das es den dir und deinen blogwartkollegen nicht um die rechte von lohnarbeiter_innen geht, ist doch offensichtlich. andernfalls würdet ihr euch nämlich mit dem von der jw zur gehaltsstruktur im projekt veröffentlichen politisch und solidarisch auseinandersetzen. ihr aber haut nur auf dieses thema ein, weil es die pösen pösen stalinisten bei der jw trifft. unter aller sau, das ganze.
das niveau, auf dem du argumentierst ist übrigens in etwa das, bei dem ich das gespräch normalerweise unter verweis auf die würgereflexe, die solch hysterisches stalingekläffe bei mir auslöst, beende. nicht persönlich nehmen, aber jede diskussion wird eben bei unterschreitung eines gewissen niveaus recht sinnlos.
Daniel Weigelt am :
Damit ist doch wohl klar, wie er tickt. Und ein Zusammengehen in Querfront mit Nazis kann und darf es niemals geben. NIEMALS! Auch nicht mit Pseudoargumenten wie man will ja nur an die Linken in der CDU.
Jochen Hoff am :
Leser am :
Real live am :
3.) Es gab in der gesamten aktuellen Auseinandersetzung nur ein Angebot vom Geschäftsführer: 1890 brutto (knapp 300 Euro weniger als zumindest ein Kollege in vergleichbarer Position).
Wer den Fehler findet dem klopfe ich virtuell auf die Schulter. Soviel zum Wahrheitsgehalt...
Rainer Balcerowiak am :
1.)Es gibt Kollegen bei jW, die in vergleichbarer Position knapp 300 Euro brutto mehr erhalten, als ich jetzt angeboten bekommen habe.
2.)Ich habe bislang nicht "auf Kosten der anderen Kollegen" mehr verdient, sondern meine monatlichen Nettoeinkünfte durch steuerliche und andere Gestraltungsmöglichkeiten etwas "optimieren" können, hab aber im Gegenzug z.B, keinen Anspruch auf ALG I.
jW hat dadurch sogar einen Haufen Geld gespart, weil sie 11 Jahre keine Sozialversicherungsabgaben für mich abführen brauchten.
3.) Der ganze KOnflikt wäre lösbar gewesen, wenn der Geschäftsführer die von einem Betriebsrat angeregte Vermittlung nicht kategorisch abgelehnt hätte.
4.) Wenn hier andere mit Stalin- Elsässer- und sonstwas für Keulen rumhantieren, ist das ihr Problem, und nicht meins. Ich setze mich lediglich mit Hilfe meiner Gewerkschaft gegen Unternehmerwillkür zur Wehr. DEnn so etwas gibt es offenbar auch in "linken" Betrieben.
tommegg am :
es bleibt dabei: du versuchst hier gerade, für dich (und dich allein) mehr kohle rauszuschinden.
die entscheidung, dich mit hoff einzulassen, hast du nebenbei gesagt ja wohl selbst getroffen.
Leo am :
Denn dass festangestellte Redakteure mehr verdienen als ein freier Mitarbeiter, der neu eingestellt wird, ist nicht verwunderlich.
Es scheint also offenbar darum zu gehen, dass die langjährige Berufserfahrung bei der Übernahme in eine Festanstellung nicht angerechnet wird. Ob eine solche Anrechnung bei Redakteuren normalerweise erfolgt, weiß ich nicht. Im öffentlichen Dienst ist sie jedenfalls eine Kann-Bestimmung und kommt nur dann in Betracht, wenn schon vorher eine Festanstellung (z.B. bei einem anderen Arbeitgeber) vorlag.
zu 2) Die jW bemüht sich laut Eigenaussage konsequent um Festanstellungen. Die Wahl, zugunsten eines höheren Nettoeinkommens auf eine Festanstellung zu verzichten, ist nachvollziehbar, geschah aber zweifellos nicht auf Druck der jW.
zu 3) Wenn die Geschäftsführung der jW tatsächlich nicht bereit war, ihr Angebot zu erhöhen, hätte auch eine Vermittlung nicht viel genützt.
argens am :
Thomas Trüten am :
Du schreibst: "Meine Verteidgung unter anderem von Elsässer stammt aus dem Jahr 2009 und betraf einen völlig anderen Elsässer."
Und heute? Heute verlinkst Du in Deiner Blogroll - die Linkempfehlungen der Blogger - unter anderem auch auf die faschistischen "altermedia-Deutschland" Seiten. Für mich lässt das tief blicken.
Screenshot
Entweder bist Du gnadenlos naiv - wovon meiner Ansicht nach Deine unkritische Beweihräucherung von Rainer B's Positionen zeugt - oder Du machst das mit Absicht. Es würde jedenfalls die Vehemenz und auch die Häme in einigen Kommentaren in Deinem Blog zu dem oben von mir erwähnten Beitrag zu der Auseinandersetzung erklären, die ein Licht auf mögliche Motivationen von Dir und Deinen Lesern schließen lässt.
Von einem "Versehen" gehe ich mal nicht aus, dazu ist altermedia zu bekannt. Wie auch immer - für mich ist das eine Grenzüberschreitung.
Nebenbei fordere ich Dich auf, meine Seite nicht mehr in Deiner Blogroll zu verlinken. Es reicht mir wenn ich mein Foto auf diversen Faschoseiten sehe, ich möchte nicht auch noch auf denselben Webseiten verlinkt sein.
Aus meiner Blogroll habe ich Dich bereits entfernt.
Jochen Hoff am :
Rainer Balcerowiak am :
Knapp daneben: 1.)Freie müssen logischerweise mehr Bruttohonorar bekommen, da sie ihre Sozialabgaben selber tragen müssen und zudem .
2.) Mir geht geht es ja gerade darum, in dem Verfahren klarzustellen, dass ich in den vergangenen 11 1/2 Jahren eben kein "Freier", sondern Arbeitnehmer wahr.
3.) Zwei andere Kollegen, die der Umwandlung zugestimmt haben, sollen jetzt 2-300 Euro mehr Bruttogehalt als ihr bisheriges Honorar erhalten.
Strategie&Taktik am :
Darüber scheint er nun völlig entsetzt zu sein und wundert sich, dass er damit in einem linken Zeitungsprojekt, dem finanziell das Wasser bis zum Hals steht, so eine Panik ausgelöst hat.
In diversen Blogs findet man die Reaktion unmöglich und beschwert sich über die unsolidarische Haltung seiner Kollegen - vielleicht nicht aller, weil ja die Theorie aufgestellt wird, dass viele nur Angst hätten, sich offen auf seine Seite zu stellen, aber im Großen und Ganzen wird eine "Bunkermentalität" beklagt.
Die Frage ist doch: Was bezweckt man mit einer Drohgebärde, wenn man eigentlich gar nicht will, dass sie ernst genommen wird?
Lässt man es dann nicht besser gleich sein?
Und von diesem kleinen Zeitungsprojekt mit Hilfe eines Anwalts 107.000 Euro zu fordern, ist nun mal durchaus eine Drohgebärde.
clw am :
Falls es nicht glatt gelogen ist, denn der Tratsch kann ja auch aus Kneipengesprächen oder von Ex-Mitarbeitern stammen.
Aber er möchte mit diesem Hinweis wohl erreichen, dass das jW-Betriebsklima wirklich so mies wird, wie der eine oder andere Beitrag auf seinem Blog jetzt schon suggeriert.
Dann ist es nämlich genau die andere, vermeintlich stalinistische Fraktion, die kein offenes Wort mehr über die Lippen bringt, weil sie Angst haben muss, noch am selben Tag aus dem Zusammenhang gerissene Zitate von sich im Internet wiederzufinden.
Und wenn Jochen wirklich glaubt, dass diese Fraktion so schlimm ist, dann sollte er mal seine Informanten besser schützen.
Leo am :
Entschuldigung, aber das verstehe ich jetzt nicht mehr. Zuerst hieß es immer, dass als "freier Mitarbeiter" der NETTOlohn höher war, und dass das gerade für dich attraktiv war, aber jetzt soll plötzlich der BRUTTOlohn bei "freien Mitarbeitern" höher sein als bei Festangestellten?
Oder hast Du jahrelang monatlich 200-300 Euro (bzw. den Anteil an den Sozialabgaben, die sonst der Arbeitgeber zahlt) mehr bekommen als ein festangestellter Redakteur? Als Beispiel: ein neuer Festangestellter verdient nach Tarif 2.900 Euro, ein "freier Mitarbeiter" 3.200 Euro? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, zumal man als "freier Mitarbeiter" mehr steuerlich absetzen kann (wie du ja selbst auch erwähnt hast).
Und wieso bestehst du jetzt plötzlich darauf, "Arbeitnehmer" gewesen zu sein, wenn du so lange bewusst auf eine Festanstellung verzichtet hast?
Eugen Hardt am :
Bei der JW handelt es sich um einen vergleichssweise rückschrittlichen Zeitungsverlag ohne jede Mitbestimmung oder gar Selbstverwaltung der Redakteure und Genossen der Genossenschaft.
Dem Geschäftsführer gehört zu 49% der ganze Laden. Was bitte schön ist daran links ?
Sowas hat gar nichts mit den von Trüten bemühten allgemeinen kapitalistischen Bedingungen zu tun, denn auch im Rahmen des Kapitalismus wäre eine selbstverwaltete Produktion der JW durchaus möglich und ein Redaktionsstatut sowieso.
Da der JW-Kapitalist das ganze wahrscheinlich weniger dem Profit zuliebe macht, läuft es darauf hinaus, die von ihm gewünschte politische Linie nicht einer Demokratie der Redakteure und anderer Mitarbeiter auszusetzen, sondern diese mit dem Hebel des kapitalistischen Besitzverhältnisses zwangsweise durchzusetzen.
Jochen Hoff am :
http://duckhome.de/tb/archives/9858-Die-junge-Welt-hat-mich-zutiefst-beschaemt.html
Thomas Trueten am :
Zu Deinen Äußerungen siehe § 16 ff der LPG-Satzung "DIE VERSAMMLUNG DER MITARBEITENDEN".
Warum enthältst Du das Deinen Lesern vor und wirfst mit nicht nachprüfbaren Behauptungen und Interpretationen um Dich?
Jochen Hoff am :
Robert de Breeze am :
Und Du sprichst vom Boden der Tatsachen? Troll' Dich und frag' Dich lieber, was Du mit der Debatte hier anrichtest. Deine Freunde bei der JF haben den Braten ja schon gerochen und berichten, wie Du scheinheilig distanziert von Dir gibst.
Jochen Hoff am :
Gehst du zum Lachen eigentlich immerin den Keller?
Der von dir genannte Kommentar wandte sich im übrigen gegen meine Meinung, aber darum geht es dir ja gar nicht. Du suchst nur etwas um von den harten Fakten abzulenken.
argens am :
1. Die junge Welt - egal ob Koschmieder 49% oder 99 % besitzen würde - ist für die politische Lage nicht hoch genug einzuschätzen.
2. Ein gewisser Hoff mit seiner richtig ekligen Schmutzkampagne, Intrigen, Gerüchten, Falschmeldungen, die der Bildzeitung gut anstehen würden, hängt sich dran und lanciert eine Debatte auf der Ebene: ich weiß etwas, was du nicht weißt (letztes Beispiel: aber ich weiß was von Göbel, der wieder was gesagt hat, ich hab's gehört und überhaupt die DKP: ganz schlimm!
3. Eine Forderung von 107.000 €, Scheinselbständigkeit, 'richtige Entlohnung' - von B. in Stellung gebracht, nicht um wirklich weiter dabei zu sein, sondern um möglichst maximalen Schaden anzurichten, das dürfte jedem neutralen Beobachter sonnenklar sein.
Herr Balcerowiak: ich habe gehört, daß Sie sich schon beim Spiegel beworben haben? Stimmt das (Hoff ick hör Dir trapsen)?
Jochen Hoff am :
Rainer Balcerowiak am :
Also noch Mal: 1.) Es hätte diverse Möglichkeiten gegeben, den Konflikt außergerichtlich zu regeln. Daran hatte der Geschäftsführer - warum auch immer - kein Interesse. Deswegen habe ich-mit gewerkschaftlicher Unterstützung- Klage eingereicht. Die KLage beinhaltet natürlich eine Ausgangsforderung. Die 107.000 Euro beziehen sich auf den Rechtsrahmen der Klage, also den Tariflohn.
2.) Ich will keinen "maximalen Schaden anrichten", sondern setze mich gegen die Willkür eines Geschäftsführers zur Wehr.
3.) Ich beteilige mich an keiner "Kampagne" gegen jW, die ich nach wie vor für ein wichtiges Medium linker Gegenöffentlichkeit halte.
4.) Mir wäre eine andere Konfliktlösung auch lieber gewesen. Aber ich lasse mich auch von einem "linken" Geschäftsführer nicht zum rechtlosen Bittsteller degradieren
5.)Ich habe mich nicht beim "Spiegel" beworben, zumal der mich ohnehin nicht nehmen würde.
Leo am :
Vielleicht hat er einen Fehler gemacht, nicht schon vorher das Angebot einer Festanstellung anzunehmen und auf diese Weise im Laufe der Jahre auch in den Genuss einer Gehaltserhöhung zu kommen?
argens am :
Unter Genossen gab es früher einmal ein gutes Prinzip: beide Parteien einigen sich auf eine neutrale Schiedsperson, aber unter der Voraussetzung, daß sie deren Schiedsspruch hinterher auch 100% akzeptieren - einfach um bürgerliche Gerichte zu vermeiden.
Zweitens sollten Sie Ihre falschen wadenbeisserischen Anhänger (zumindest versuchen) loszuwerden. Leute à la Hoff schaden Ihnen mehr, jedenfalls bei 'anständigen' Leuten, als Sie vielleicht vermuten (immer vorausgesetzt, Sie wollen wirklich keinen maximalen Schaden anrichten). Wer solche Freunde hat, Sie kennen ja die Fortsetzung dieses Satzes...
Und zum Spiegel: da wär ich mir nicht so sicher, zumindest brauchen die immer Leute mit einer lockeren Schreibweise, ob Sie das können wollen möchten, hängt wieder von der Sache mit dem maximalen Schaden ab.
Rainer Balcerowiak am :
Rainer Balcerowiak am :
argens am :
Tut nix zur Sache am :
Laut dem Internetlexikon Wikipedia handelt es sich bei einem »Shitstorm«, was sich freundlich mit »Empörungswelle« übersetzen läßt, um »ein Internetphänomen, bei dem massenhafte öffentliche Entrüstung sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt«. Er stelle einen »Angriff auf die Reputation eines Unternehmens oder einer einzelnen Person dar« und werde typischerweise mit Bedacht gestartet, z.B. »durch eine negative Bewertung nach einer schlechten Nacht in einem Hotel oder einer negativen Produktbewertung in einem Online-Shop«.
Wie jW berichtete (siehe jW vom 11./12. Februar), gibt es seit einigen Wochen den Versuch, im Internet so etwas wie einen »Shitstorm« gegen diese Zeitung zu entfesseln. Anlaß ist die arbeitsrechtliche Auseinandersetzung, in der sich der Verlag 8. Mai GmbH, der jW herausgibt, seit Dezember 2011 mit dem Kollegen Rainer BalceroÂwiak befindet. Am vergangenen Montag fand dazu ein Termin beim Berliner Arbeitsgericht statt, der aber nach wenigen Minuten vertagt wurde.
Weiter bei der jW: "Färbt ab: Ein »Shitstorm«"
richard albrecht am :
1). finde ich, Namen tun wohl was zur Sache, 2) sollte 12.1.1. wissen, daß ich des Lesens - auch der emphemeren Meinung des Herrn jW-ChR´s Dr. Schölzel - mächtig bin, 3) leider schade, daß auf Ihrem Blog hier keine sachliche Debatte oder Diskussion stattfand, sondern rechthaberische Standpunkterei meist pseudonymer "tut nix zur sache"-Figuren, und 4) an Scheindebatten beteilige ich mich
schon lange nicht (mehr),
c'est à peu près tout,
freundliche Grüße
Richard Albrecht/290212
argens am :
Und besonders scheint es einige Internet-Duck-Kombattanten zu ärgern, daß es noch Menschen gibt, die einen bürgerlichen Beruf haben, den sie gerne behalten wollen, so daß sie nicht an jeder Strassenecke ihren Vollnamen plus zugehöriger Internetadresse in die Welt posaunen wollen - wenn Herr Richard Albrecht das kann: voilà très bien!