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„Züge ins Leben - Züge in den Tod; trains to death - trains to life 1938-1939“

Foto: © B.Sauer-Diete/bsdphoto / Umbruch Bildarchiv Berlin
Vier vor den Nazis gerettete „Kinder“ der Kindertransporte und 14 Kindertransport-Überlebende der 2. Generation besuchen das Kindertransport-Denkmal „Züge ins Leben –“ Züge in den Tod; trains to death –“ trains to life 1938–“1939“ am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin-Mitte.

80 Jahre nach den Kindertransporten nach Großbritannien (30. November 1938 –“ 1. September 1939) organisierte Melissa Hacker von der Kindertransport Association eine Zugreise von Wien nach Berlin und anschließend weiter nach Hoek van Holland, um dann mit der Fähre nach Harwich in England zu fahren, die gleichen oder ähnliche Zuglinien wie die geretteten Kinder vor 80 Jahren genommen hatten. Die geretteten „Kinder“ leben heute in den USA, verschiedenen europäischen Ländern und Australien.

Diese Kindertransporte (Refugee Children Movement) nach Großbritannien retteten jüdische Kinder vor den Nazis. Von November 1938 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs reisten fast 10.000 Kinderflüchtlinge über die Niederlande, meistens von Hoek van Holland, nach Großbritannien ein. Die meisten sahen ihre Eltern nie wieder. Oftmals waren sie die einzigen aus ihren Familien, die den Holocaust überlebten.

Am Denkmal „Züge ins Leben –“ Züge in den Tod; trains to death –“ trains to life 1938–“1939“ wurden die Kindertransport-Überlebenden von der Kuratorin des Denkmals Lisa Bechner, von Dirk Stegemann, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und weiteren BerlinerInnen herzlich begrüßt. Viele Menschen legten Blumen am Denkmal nieder.

Das Denkmal wurde erschaffen vom gebürtigen Danziger Bildhauer und Zeitzeugen Frank Meisler, der als Kind nur dank dieser Rettungsaktion überlebte. Die Verkleidung des Sockels übernahm der einzige türkische Steinmetz in Berlin, die Firma Güldas.

In gemeinsamer Arbeit mit Lisa Bechner, Kindertransport Organisation Deutschland e.V., ist diese Skulptur am authentischen Abfahrtsort der Kinder, dem Bahnhof Berlin Friedrichstraße am 30. November 2008, am 70. Jahrestags des Beginns der Kindertransporte von Petra Pau (Die Linke) eingeweiht worden.

Die zwei der Kinder auf der westlichen Seite des Denkmals symbolisieren alle vor den Nazis geretteten Kinder, die Gruppe der fünf Kinder auf der östlichen Seite des Denkmals symbolisieren alle von den Nazis ermordeten Kinder.

Das Denkmal stellt zwei farblich unterschiedliche Kindergruppen, zerbrochene Koffer und ein Gleis dar, welches die Abfahrten der Kinder in das Leben sowie in den Tod symbolisiert. Zwei der Kinderskulpturen erinnern nicht nur an jene Kinder, die mit den Kindertransporten oder Kinderzügen, ohne Eltern, nach Großbritannien und fünfzehn weiteren, meist europäischen Länder, einschließlich Palästina und die USA überleben konnten, sondern an alle Kinder die in Verstecken dem Terror der Nationalsozialisten entgehen konnten. Die Gruppe der fünf Kinderskulpturen erinnert sowohl an die 1,5 Millionen jüdische Kinder als auch alle anderen Kinder die im Holocaust den Tod fanden, wie die der Sinti und Roma, die der Kommunisten und Sozialdemokraten, die der Slawischen Völker und durch die Praktiken der NS-Euthanasiemorde.

Weitere Denkmäler von Frank Meisler, die an die Kindertransporte erinnern, stehen in London, Hamburg, Hoek van Holland und Danzig.

Zur Fotoserie beim Umbruch Bildarchiv

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