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Auschwitz als Steinbruch. Was von den NS-Verbrechen bleibt

Vortrag/Diskussion mit Thomas Willms (Bundesgeschäftsfüher VVN-BdA und Autor des Buches «Auschwitz als Steinbruch»)

Roter Tresen im Club Voltaire Tübingen
Dienstag, 12.11.2019, 20:00 Uhr, Club Voltaire, Haaggasse 26b

Thomas Willms setzt sich mit Veränderungen in der Gedenkkultur und deren Auswirkungen auf das Geschichtsbild auseinander. Er stellt dar, was von den NS-Verbrechen bleibt, welche Aspekte der Erinnerungen von Zeitzeugen von Anfang an ignoriert wurden und welche Missverständnisse die Vorstellungen über Konzentrationslager bestimmen. In Essays, Analysen und Recherchen befragt er literarische und philosophische Werke, Museen, Filme, Fernsehserien, Graphic Novels, ein Puppenspiel und die Reenactment--Bewegung danach, wie apologetisch oder aufklärerisch sie sich mit dem Zweiten Weltkrieg und den deutschen Massenverbrechen auseinandersetzen. Die Streifzüge beginnen in Italien und führen über Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien in die USA.

Eine Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschist*innen VVN-BdA Tübingen-Mössingen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Reichspogrommnacht.

Aspekte des neuen Rechtsradikalismus - Ein Vortrag von Theodor W. Adorno

Gedenkstättenfahrt zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg

Die 5. Studienfahrt zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände der Stadt Nürnberg findet statt am

26.10.2019, 07:45 (Abfahrt Tübingen) - 20:45 Uhr (Rückkehr Tübingen)

Mit Zustiegsmöglichkeiten in Tübingen, Reutlingen, Stuttgart und Heilbronn

1994 beschloss der Stadtrat von Nürnberg die Einrichtung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände. Am 4. November 2001 wurde es durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau eröffnet. Die Dauerausstellung Faszination und Gewalt befasst sich mit den Ursachen, Zusammenhängen und Folgen des Nationalsozialismus. Aspekte, die einen deutlichen Bezug zu Nürnberg haben, werden dabei hervorgehoben. Seit Mai 2006 wird die Ausstellung im Dokumentationszentrum durch ein zweisprachiges Informationssystem mit 23 Stelen im historischen Areal ergänzt, die einen individuellen Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände ermöglichen.

In knapp zwei Stunden führt ein Rundgang zu ausgewählten Stationen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Hierzu zählen die ehemalige Kongresshalle, die große Straße und das Zeppelinfeld, zentraler Austragungsort der Reichsparteitagsveranstaltungen. Am Ende des Rundgangs findet eine knapp einstündige Führung durch die Dauerausstellung «Faszination und Gewalt» statt, in deren Mittelpunkt die Analyse der Selbst-Inszenierung der NSDAP auf den Reichsparteitagen in Nürnberg steht. Wunschbild und Wirklichkeit sowie Ausgrenzung und Verfolgung sind weitere Themen der punktuellen Führung durch die Ausstellung.. Im Anschluss an die Führung besteht die Möglichkeit, die Eindrücke individuell zu vertiefen.

Abfahrtsorte und -zeiten des Busses

• Tübingen, Busspur am Europaplatz: 07:45 Uhr
• Reutlingen, alter Busbahnhof (beim Hauptbahnhof), Steig 1: 08:00 Uhr
• Stuttgart, Flughafen Busterminal Fernbusse: 08:30 Uhr
• Heilbronn, Fernbushaltestelle am Hauptbahnhof: 09:30 Uhr

Teilnahmegebühr: 10 € regulär / 20 € Soli / 5 € oder kostenfrei ermäßigt (auf Anfrage)

Weitere Infos und Anmeldung hier: http://bw.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/62IKO

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung BW und der VVN-BdA - Kreisvereinigungen Tübingen-Mössingen, Reutlingen, Stuttgart, Esslingen

Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg | Ludwigstr. 73A, 70176 Stuttgart

bawue@rosalux.de | Tel. 0711 99 79 70 90 | Fax 0711 99 79 70 91 | http://www.rls-bw.de/ | http://www.rosalux.de

Quelle: VVN-BdA Kreisvereinigung Esslingen

Schopenhauer zum 3. Oktober

Ich hatte schon einmal den aufgeklärten absolutistischen Monarchisten Arthur Schopenhauer zum Thema Nationalstolz zitiert. Auch für den heutigen Tag hat er etwas auf Lager:

„Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.“

Berlin: #TuMalWat Aktionstage 2019

Foto: © RubyImages/F. Boillot via Umbruch Bildarchiv
Vom 26. –“ 29. September 2019 fanden in Berlin die „TumalWat“-Aktionstage unter dem Aufruf statt: „Widersetzt euch und besetzt vom 26. bis 29. September 2019 Häuser, Wohnungen, Büros und öffentlichen Raum. Organisiert mit uns Veranstaltungen und Workshops. Kämpft für den Erhalt bedrohter Projekte und Wohnungen und für eine lebenswerte Stadt. Wir wollen uns diese Stadt praktisch aneignen. Dafür seid ihr alle gefragt.“

Mehrere hundert Aktivist*innen folgten dem Tumalwat-Aufruf und stellten einiges auf die Beine: die Besetzung des Wagenplatzes DieselA, eine AirBnB-Jubeldemo mit Rollkoffern und Selfie-Stick, eine Bootsdemo mit und für die Meuterei auf dem Landwehrkanal, eine Pyjamaparty der Liebig 34 gegen Padovicz am Kudamm, eine Demonstration für das Drugstore, die Potse und andere von Räumung bedrohte Projekte, etliche militante Aktionen gegen Spekulanten, Nutznießer der Gentrifizierung und gegen aggressive Polizeipräsenz. Dazu gab es Cornern am Kotti und am Dorfplatz in Friedrichshain, Küfa, Workshops, Filmabende und Soliparties. Umbruch war bei einigen Aktionen dabei, hier unsere Fotostrecke.

Obwohl die Besetzungen lange vorher öffentlich angekündigt waren, konnten mehrere hundert Aktivist*innen unbemerkt von der Polizei ihr Ziel erreichen und zwei Häuser besetzen –“ die Villa54 in der Landsberger Allee in Friedrichshain und die Frankfurter Allee 187 in Lichtenberg.

Die Villa54 ist Teil eines Brauereigebäudes, das seit 7 Jahren leer steht. Die Besetzer*innen hatten sich an der Fassade angeseilt und konnten erst am frühen Abend von der Berliner Polizei mit BFE, Klettereinheiten und Feuerwehr geräumt werden. Dabei kam es zu mehreren Verhaftungen.

In der Frankfurter Allee 187, ein seit Jahren leerstehendes Haus in städtischem Besitz, währte die bestens organisierte Besetzung bis in die Nacht. Der Geschäftsführer der landeseigenen Immobilienmanagement GmbH (BIM), Sven Lemiss, hatte nach stundenlangen Diskussionen „ernsthafte Verhandlungen“ über eine Nutzung des Gebäudekomplexes am folgenden Dienstag angeboten, wenn die Besetzer bis Sonntag 15 Uhr das Haus freiwillig verlassen würden. Ein Angebot mit vielen Haken: Aufgrund deutlicher Intervention der Polizeiführung konnten die Besetzer*innen nicht mit Isomatten, Schlafsäcken, Essen und Trinken versorgt werden, der Zugang zum Haus blieb weiterhin abgesperrt. „Die Bedingung der BIM erst zu verhandeln, wenn wir das Haus verlassen hätten, war für uns keine Option“ verkündeten die rund 80 Besetzer*innen auf Twitter, und verließen gegen 1.30 Uhr in der Nacht das Haus.
Am Montag war noch immer ein Mensch nach der Räumung der Landsberger Allee 54 in Untersuchungshaft! Vorgeworfen wird ihr „Hausfriedensbruch“ und „gemeinschaftlicher Widerstand“. Letzteres konstruiert durch kollektive Identitätsverweigerung. Für die sofortige Freilassung demonstrierten 300 Menschen auf einer Kundgebung und spontanen Demo am Montag Abend am Kottbusser Tor.

Update: Am heutigen Dienstag gab es mit der Geschäftsführung der BIM ein Treffen. Es wurde ein Begehungstermin für die Frankfurter Allee 187 vereinbart und ein nächster Termin in eigenen Räumen am 28. Oktober festgelegt.

Zur Bilderserie beim Umbruch Bildarchiv Berlin

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