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Sturmflut

Photo: Royal Navy/MOD / OGL v1.0
„Die Flut sagte zum Fischer:
Für das Toben meiner Wellen
gibt es viele Gründe.
Der wichtigste davon ist,
dass ich für die Freiheit der Fische
und gegen das Netz bin.“

Şêrko Bêkes aus: „Geheimnisse der Nacht pflücken“

Europe don't kill - open the borders!

Foto: © Oliver Feldhaus / Umbruch Bildarchiv Berlin
Mehrere tausend Teilnehmer*innen demonstrierten am 7. März in Berlin vom Innenministerium zum Auswärtigen Amt aus Protest gegen die militärische Abschottung der griechisch-türkischen Grenzen gegenüber tausenden Geflüchteten. Sie forderten sichere Fluchtwege, das Recht zu kommen und das Recht zu bleiben!

Am Dienstag waren wir bereits auf der Straße und wir werden weiterhin auf die Straße gehen! Wir schauen nicht zu, wenn flüchtende Menschen zu Opfern von Tränengas, Schlagstöcken und Schüssen der Friedensnobelpreisträgerin EU werden! In dieser Woche lässt die EU an den Grenzen nicht mehr nur sterben, griechische Grenzschützer*innen schießen auf Geflüchtete. Das ist nicht normal! Und das sollte es niemals werden. Und doch passiert es: Europa lässt Menschen nicht nur sterben. Europa sieht nicht nur zu. Europa tötet.

Es gibt keine andere Antwort außer Solidarität, wenn es an den Außengrenzen der EU Todesopfer gibt, wenn Menschen drangsaliert, geschlagen werden, in völlig unzumutbaren Zuständen leben müssen. Wenn Rassist*innen die Kontrolle übernehmen, wenn die griechische Regierung das billigt, mitmacht, das Recht auf Asyl aussetzt, und dabei von der EU unterstützt wird. Die Abschottung der Festung Europa hat ein neues Maß erreicht: Die EU setzt offen und unverhohlen brutale, tödliche Gewalt gegen Schutzsuchende ein. Das ist Rassismus!

Dabei gibt es solidarische Lösungen: Über 140 Städte und Kommunen sind in Deutschland bereit, Menschen aufzunehmen. Sie sagen: Wir haben Platz! Doch die Bundesregierung und Innenminister Horst Seehofer blockieren weiterhin. (Aufruf zur Demo)

Update: Am Tag nach der Demonstration beschließt der Koalitionsausschuss im Rahmen einer sog. Koalition der Willigen auf europäischer Ebene 1000 bis 1500 unbegleitete Kinder von den griechischen Inseln aufzunehmen. Ein Feigenblatt angesichts der verheerenden Zustände in den griechischen Lagern und an den griechisch-türkischen Grenzen.
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Weitere Fotos im alten Bildarchiv (1980 - 2018)

Links

Berlin: Grenzen auf! Leben retten! Faschismus bekämpfen!

Foto: © Oliver Feldhaus / Umbruch Bildarchiv
Mehrere Tausend Menschen demonstrierten am 3. März in Berlin in Solidarität mit den flüchtenden Menschen an der griechisch-türkischen Grenze und auf den griechischen Inseln.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv Berlin.

"Wir schauen nicht zu, wenn Menschen zu Opfern von Tränengas, Schlagstöcken und Schüssen der Friedensnobelpreisträgerin EU werden! Wir sind gegen eine europäische Abschottung und gegen das Austragen von Politik auf Kosten von Menschenleben. Wir stehen solidarisch mit flüchtenden Menschen und allen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen!

Seit der einseitigen Grenzöffnung durch die Türkei sitzen tausende Menschen in einem rechtslosen Niemandsland zwischen der griechischen und türkischen Grenze fest. Boote mit flüchteten Menschen werden in Griechenland von Rechtsradikalen am Anlegen gehindert. Die griechische Küstenwache schaut tatenlos zu, während Boote kentern. Zudem werden Flüchtende, Helfer*innen, Politiker*innen und Journalist*innen auf den griechischen Inseln attackiert, bedroht und gejagt.

Griechenland hat angekündigt, den Grenzschutz „maximal zu erhöhen“ und setzt das Asylrecht aus –“ das widerspricht jeglichem Verständnis der Menschenrechte. Die griechische Regierung stellt flüchtende Menschen als „Invasion“ dar und spielt somit Faschist*innen in die Hände. Die Abschottung der Festung Europa hat ein neues Maß erreicht, die EU setzt brutale Gewalt gegen Schutzlose ein.

Auch in Deutschland melden sich Politiker*innen zu Wort. Sie wollen an der Abschottung und seit vier Jahren am EU-Türkei-Deal festhalten. Diese EU ist bereit, sich von Erdogan und Faschist*innen innerhalb europäischer Mauern erpressen zu lassen. In der Konsequenz sterben Menschen –“ das ist nicht unsere EU!

In breiter Gesellschaft entstehen Hass und Hetze, in einem Klima das von Rassismus geprägt ist. Die Linien von Hanau nach Lesbos sind klar. Rassismus ist ein strukturelles Machtverhältnis –“ ein koloniales Erbe. Lasst uns dagegen aufstehen! Here! There! Anywhere!

Wir zeigen Dienstagabend vor dem Kanzler*innenamt, dass wir nicht bereit sind, das zu akzeptieren! Wir wollen nicht in einer Festung leben, an deren Grenze Menschen sterben.

  • Wir fordern, dass die EU endlich Verantwortung übernimmt und flüchtende Menschen aufnimmt!

  • Wir fordern sichere Fluchtwege!

  • Wir fordern ein Ende der Abschottung und des EU-Türkei-Deals!

  • Wir fordern die Einhaltung von Menschenrechten!

  • Wir fordern, dass die 138 sicheren Häfen in Deutschland gehört werden!


Wir fordern Horst Seehofer, das Innenministerium, Angela Merkel, die Bundesregierung sowie die Europäische Kommission auf: schützt Menschen statt Grenzen!

Gemeinsam gegen den Faschismus!
Solidarität mit flüchtenden Menschen an der griechisch-türkischen Grenze und auf den griechischen Inseln!"
(Aufruf zur Demonstration)
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