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Ein offener Brief und die Antwort der Bahn

redblog hat einen offenen Brief an Herrn Mehdorn verfasst:

Sehr geehrter Herr Mehdorn,

schon bald werden Sie wieder höchst erfreut vor die Vertreter der Medien treten und neue Unternehmenszahlen präsentieren.
Während Sie alles dafür geben, die DB möglichst bald an die Börse zu führen, scheinen Sie die Fahrgäste nicht zu interessieren. Gegenwärtig führt Ihre Uneinsichtigkeit dazu, daß sich die GDL genötigt sieht zu streiken. Das passiert ganz klar, welche Alternative bleibt?, auf dem Rücken der Fahrgäste.
Um was geht es? Um eine deutlich bessere Bezahlung Ihrer Mitarbeiter, im konkreten Fall um die Lokführer. Da sich in den bereits abgeschlossenen Tarifverträgen mit Transnet und der GDBA eine Klausel enthalten ist, daß im Falle eines eigenen Tarifabschlusses mit der GDL nachverhandelt wird, ist der Kampf der GDL auch ein Kampf für die anderen Beschäftigten der Bahn.
Gleichbleibend weisen Sie die Forderungen der GDL als zu hoch zurück. Verweist jedoch ein Rolf Becker in der Sendung "Anne Will" auf eine 300 %ige Lohnsteigerung von Ihnen, weisen Sie das in typisch arroganter Manier zurück. Das könne man ja nicht vergleichen. Hören Sie auf über die Presse scheinbar positive Angebote an die GDL zu senden. Wenn Sie den Medien und den Fahrgästen eine Einmalzahlung von 2000 Euro präsentieren, ist das für viele viel Geld. Doch was steckt dahinter? Nicht mehr als die Bezahlung bereits geleisterter Überstunden. Das ist die pure Verarschung!

Möglicherweise können Sie sich nicht vorstellen, daß es in diesem Lande Menschen gibt, die auf die Bahn angewiesen sind. Hören Sie auf diese Menschen und Ihre Mitarbeiter zu verarschen. Was benötigt wird, ist eine bürgernahe und bezahlbare Bahn. Beenden Sie Ihre (feuchten) Börsenträume.

Arsch hoch Mehdorn, beweg Dich und zahle endlich faire Löhne!

Er hat inzwischen auch schon eine Antwort erhalten:

Re: Streik bei der Bahn
Antwort aus dem Hause DB auf offenen Brief an Mehdorn: Ihre Nachricht vom: 23.10.2007

Sehr geehrter ...,

vielen Dank für Ihre E-Mail von heute.

Auch wenn Sie - wie Sie schreiben - "auf Antworten irgendwelcher Mitarbeiter ... verzichten" möchten: Gestatten Sie, dass wir Ihnen trotzdem antworten.

Es gibt bei Tarifauseinandersetzungen nun mal verschiedene Interessen und Standpunkte. Ihre haben Sie dargelegt, und wir haben sie zur Kenntnis genommen. Vielen Dank dafür.

Es fällt uns allerdings schwer, auf Argumente wie "Menschen und Mitarbeiter ... verarschen" und "Arsch hoch Mehdorn, beweg dich" - egal, ob Sie gegenüber irgend wem oder einem Vorstandsvorsitzenden eines großen Konzerns genutzt werden - objektiv zu antworten, es ist einfach keine Argumentationsbasis. Deshalb möchten wir nicht weiter darauf eingehen und es bei der Kenntnisnahme belassen, wofür Sie vielleicht Verständnis haben.

Sie können aber sicher sein, dass auch Herr Mehdorn weiß, dass es Menschen gibt, die auf die Bahn angewiesen sind. Und er gerade auch deshalb verantwortungsbewusst im Sinne der Zukunftsfähigkeit der Bahn mit der Situation umgeht.

Auch wir hoffen, dass bald eine für beide Seiten vertretbare Lösung im Tarifstreit gefunden werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

DB Fernverkehr AG
Ihr Kundendialog
i.A. ...

Internetauftritt der Deutschen Bahn AG >> http://www.db.de

Sitz der Gesellschaft: Frankfurt am Main
Registergericht: Frankfurt am Main, HRB 51345
USt-IdNr.: DE 199861732
Vorstand: Dr. Nikolaus Breuel (Vorsitzender), Axel Bertram, Robert Etmans, Jörg Manegold
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Karl-Friedrich Rausch

Und gleich wieder zurückgeschrieben:

Betreff: Re: Streik bei der Bahn

Werter Herr ...,
irgendwann hört eben der Spaß auf, und auch die freundlichen Worte.
Mit freundlichen Grüßen
...


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