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Veranstaltung gegen den Afghanistankrieg

Seit Februar 2002 herrscht in Afghanistan der Kriegszustand. Begründet wurde der militärische Überfall auf das Land mit dem, nach den Anschlägen des 11. September ausgerufenen, "Krieg gegen den Terrorismus". Nach dem relativ schnellen militärischen Sieg der US - geführten Truppen gegen die Taliban konnte zwar eine vom Westen abhängige Marionettenregierung eingesetzt werden und vorgeblich der Aufbau ziviler und wirtschaftlicher Infrastruktur begonnen werden, der Widerstand gegen das Besatzerregime verschwand jedoch nie vollständig von der Bildfläche und verstärkte sich in den vergangenen Jahren zunehmends. Offenkundig stehen die Verlautbarungen der Besatzer, den Afghanen und Afghaninnen Frieden, Freiheit und Demokratie gebracht zu haben in einem krassen Widerspruch zu der alltäglichen Lebenspraxis der Menschen vor Ort.

Die Bundeswehr, als Teil der internationalen Koalition, die Afghanistan besetzt hält, spielt nicht nur kräftemäßig eine besondere Rolle. Seitens der politischen Eliten und der bürgerlichen Presse wird immer wieder der friedensstiftende Charakter des Einsatzes betont, da sich die Bundeswehr vor allem um zivil - militärische Aufbauprogramme kümmern würde. Dass die Bundeswehr, insbesondere durch die Operationen des KSK (Kommando Spezialkräfte) und durch die Unterstützung durch "Aufklärungs-"tornados unmittelbar in Kampfhandlungen eingebunden ist, wird zumeist gänzlich verschwiegen. Auch die Anforderungen durch die verbündeten Streitkräfte, in Übereinstimmung mit weiten Teilen des politischen Establishments der BRD und den Interessen des deutsch Kapitals, zielen darauf ab, die Bundeswehr quantitativ und qualitativ enger in die Kampfhandlungen einzubinden. Am 20. September steht nun die Verlängerung des Afghanistanmandates durch den Bundestag an, und zu diesem Datum mobilisieren KriegsgegnerInnen zu zwei zentralen Demonstrationen in Berlin und Stuttgart. Um die Aktivitäten gegen die Kriegshandlungen in Afghanistan inhaltlich zu begleiten, hat die Initiative Sozialproteste eine Veranstaltung mit Jürgen Wagner (IMI Informationsstelle für Militarisierung) organisiert.

Die Veranstaltung thematisiert neben einem kurzen Abriss der Geschichte Afghanistans folgende Fragen: Welche Interessen der beteiligten Staaten führten zum Ausbruch des Krieges, welche Rolle spielte Deutschland und welche Bedeutung hat die "Verteidigung der Sicherheit Deutschlands am Hindukusch" im Zuge der Transformation der Bundeswehr in eine international einsetzbare Interventionsarmee? Wie stellt sich die aktuelle Situation in Afghanistan dar, welche militärischen Strategien und Modelle werden erprobt und angewandt? Wie lässt sich die permanente Besatzung Afghanistans als Teil der allgemeinen Militarisierung verstehen?


Diese und andere Fragen sollen in der Veranstaltung zum Afghanistankrieg mit Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) am 16. September um 19:00 Uhr im Subversiv erörtert werden.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Initiative Sozialproteste Stuttgart, von der auch der obige Text stammt.

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Kommentare

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Arne am :

Hallo? Gestern "Kontraste" gesehen? Ihr sitzt vielleicht einem Propaganda-Krieg der Taliban gegen die Besatzungsstreitkräfte auf? Im Ernst, gestern kam im Politikmagazin "Kontraste" ein Bericht der sich über die angebliche Kriegspropaganda der Taliban, und deren unfreiwillige Unterstützung durch Die Partei DIE LINKE und die Friedensbewegung, aufregte. Seltsam für mich war nur folgendes: Der Bericht sah sich selbst streckenweise wie Propaganda der Amis für einen Afghanistankrieg an. Außerdem waren die angeblichen "Taliban" etwas zu offensichtlich kaschiert, d.h. es waren wohl eher amerikanische Schauspieler in Taliban-Kostümen als echte Taliban. Was unternimmt die Friedensbewegung eigentlich gegen derartige Berichte im imperialen Propaganda-Krieg Westen gegen angeblichen islamistischen Terror? Wäre es nicht Fünf-Vor-Zwölf beide Seiten zu sehen und derartige Propaganda anzugreifen? Egal von welcher Seite die ausgestreut wird. Übrigens der, nunmehr rein Schweizer, Kriegsjournalist Ulrich Tilgner sieht Deutschland nicht mehr als unabhängig an - gerade solche Berichte, wie "Kontraste" die gestern ausstrahlte, beweisen mir, dass Herr Ulrich Tilgner wohl leider richtig liegt.

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