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Wiederaufnahme der Ermittlungen zum Oktoberfestattentat vom 26. September 1980 gefordert

Vorderseite des Flugblattes - anklicken für Download
Anlässlich des Oktoberfestattentates vom 26.09.1980 findet am 26.09 am Mahnmal beim Haupteingang zur Theresienwiese ab 10 Uhr eine ganztägige Gedenk- und Protestveranstaltung statt. Dazu dokumentieren wir das ver.di Flugblatt sowie den offenen Brief, der die Wiederaufnahme der Ermittlungen fordert:

"Am 26. September 1980 um 22.19 Uhr wurde am Haupteingang des Oktoberfests eine Splitterbombe gezündet. 13 Menschen starben und über 200 wurden zum Teil schwer verletzt. Die blutige Spur führte zu den Neonazis. Doch die Ermittler haben diese Spur zu den Akten gelegt und stattdessen die Theorie vom Einzeltäter in die Welt gesetzt und festgeschrieben. So ist der größte Terroranschlag der deutschen Nachkriegsgeschichte bis heute nicht aufgeklärt.
Am 30. Jahrestag des Wies–™n- Attentats rufen wir auf zu gemeinsamen Aktionen für die Wiederaufnahme der Ermittlungen. Erst kürzlich haben neue Enthüllungen des Journalisten Tobias von Heymann über das Oktoberfestattentat die Einzeltätertheorie erneut in Frage gestellt.1 Doch wieder wird den Spuren nicht nachgegangen. Die Akten des Wies–˜n-Attentats sind seit 1982 geschlossen, neue Erkenntnisse und offene
Fragen sind offensichtlich unerwünscht. Der erneute Antrag auf Wiederaufnahme der Ermittlungen im Jahr 2009 brachte ans Tageslicht, dass sämtliche Beweisstücke, die sogenanten Asservate vernichtet worden
sind.

Lernen wir von Bologna wo seit 30 Jahren am 2. August, dem Jahrestag des dortigen Bombenanschlags im Bahnhof, Zehntausende unter der Losung „Per non dimenticare“ auf die Straße gehen und nicht locker lassen, um die Aufdeckung aller Hintergründe zu erreichen!

Offener Brief an Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Sehr geehrte Frau Ministerin,

wir ersuchen Sie, die Bundesanwaltschaft zu beauftragen, dass die Ermittlungen zu Täterschaft und politischen Hintergründen des Anschlags auf das Oktoberfest am 26. September 1980 in München wieder aufgenommen werden, und dass bei diesen Ermittlungen neue beweisrelevante Erkenntnisse Berücksichtigung finden sowie bereits vorliegende Spuren und Hinweise einer neuen und unvoreingenommenen Würdigung unterzogen werden.

Schon immer haben begründete Zweifel bestanden, ob das offizielle Ermittlungsergebnis des Bayerischen Landeskriminalamts und des Generalbundesanwalts die Wahrheit wiedergibt. Zu groß sind die Ungereimtheiten und Unzulänglichkeiten bei den Ermittlungen, zu zahlreich die Spuren und Indizien, die nicht berücksichtigt wurden.

Bei der Suche nach der wirklichen Täterschaft des Anschlags sind auch die neuen Erkenntnisse, die sich aus der Auswertung der Akten der Staatssicherheit der DDR ergeben können, einzubeziehen. Es ist ein Skandal, dass die anlässlich der Tat gesicherten Asservate bereits 1997 vernichtet wurden. Hier handelte es sich um Mord, der schon 1980 keiner Verjährung unterlag.

Der Öffentlichkeit sowie den Opfern des Anschlags und ihren Angehörigen wurde die Wahrheit in einer Weise vorenthalten, die eines Rechtsstaats unwürdig ist. 30 Jahre nach dem größten Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist es endlich an der Zeit, dieses Verbrechen in seiner Gesamtheit und all seinen Hintergründen aufzuklären und dabei gegebenenfalls auch die Verbindungen vorbehaltlos zu klären, die Verfassungsschutzämter und Bundesnachrichtendienst mit der rechtsextremistischen Szene unterhielten, aus der heraus vermutlich der Anschlag verübt wurde.

Bisherige Unterzeichner:

Adams Ingo-Gerhard • Adler Thomas, Stuttgart • Akman Orhan - Stadtrat (DIE LINKE) • Alfaro Rafael - Sonderpädagoge M.A. / AEH • Antoni Ernst - Mitglied des Landesvorstand ver.di Bayern • Beck Martin –“ Briefzusteller • Behelendorf Christian - Zeitsoldat, Neubiberg • Benker Siegfried - Stadtrat; Fraktionsvorsitzender (Bündnis 90 /DIE GRÜNEN) • Bewischke Angelika - Erzieherin • Bezler Tobias - Journalist, Ellwangen • Betz Hermann - Betriebsrat BMW, Seyboldsdorf • Birner Heinrich - Geschäftsführer ver.di München • Blaschka Wolfgang - Grafiker • Bleicher Markus • Bourus Athanassios • Brandl Erwin - Rentner • Breuer Judith - Erzieherin • Bruns Horst, Memmelsdorf • Bulling-Schröter Eva - Mitglied des Bundestags (Die Linke) • Buschmüller Marcus • Chaussy Ulrich - Journalist und Autor • Dieners Sylvia, Bruckmühl • Dietrich Lydia - Stadträtin; Fraktionsvorsitzende (Bündnis 90 /DIE GRÜNEN) • Dr. Dürr Sepp - Mitglied des Bayerischen Landtags (Bündnis 90/DIE GRÜNE) • Dr. med. Ebell Hansjörg - Arzt • Ebell Ursula - Theaterwissenschaftlerin • Filler Nadine • Friedl Helmut - Lehrer • Dr. Frommel Monika - Professorin für Strafrecht und Kriminologie - Kiel • Götz Roswitha - Buchhändlerin, Stuttgart • Greif Ingrid - ver.di Bezirksvorstand München, Betriebsrätin Klinikum München • Grube Ernst - KZ-Überlebender, Stellvertretender Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau • Gülseren Demirel - Stadträtin (Bündnis 90 /DIE GRÜNEN) • Guggenbichler Josef - Architekt • Dr. Hahnzog Klaus - Bayer. Verfassungsrichter, Bürgermeister und MdL a. D. • Hartl Werner - Leiter der Jugendbildungsstäte der IG Metall München • Hawlitzki Andreas • Heidenreich Gert - Schriftsteller, Seefeld • Heigl Wunibald • Henn Dagmar - Stadträtin (DIE LINKE) • Hermann Cornelia - Journalistin, Kirchheim • Herrmann Bernhard, Untersteinach • Hetzler Stefan • Hiertreiter Anton - Gewerkschaftssekretär • Hirschbrunner Katharina - Studentin, München • Hoft Konny - Dipl. Physiker • Homey Ewald - ver.di Fachb.13 Vorstandsmitglied • Jakob Christian –“ Briefzusteller • Jankosky Nikola - Studentin • Jena Matthias, Vorsitzender des DGB-Bezirks Bayern • Jellen Reinhard - Journalist, München • Joho Katharina - Jugendsekretärin DGB Region München • Kaiser Gunter • Kaiser Kristina • Keller Claudia • Keller Ellen - Industriekauffrau• Kerscher Fritz - BeG ver.di Brief München • Klein Georg - Autor - Bunde/Dollart • Klepper Rudi • Klimt Joachim - Ingenieur, Erding • König Erich, Weiden (Opf.) • König Petra - Geschäftsführerin Trägerkreis EineWeltHaus München e.V. • Koller Jutta - Stadträtin (Bündnis 90 /DIE GRÜNEN) • Kopf-Gonzles Romero Wolfgang - Gewerkschaftssekretär • Knoeckel Inge - Vorstandsmitglied Deutscher Freidenker Verband München • Krammer Ludwig, München • Krimmer Hedwig - ver.di-Gewerkschaftssekretärin, München • Kübner Henny - Studentin • Lässig Claudia - Kreisjugendring München-Stadt • Laugsch Helga • Lippels Stephan - Lehrer - GEW • Löwenberg Martin - KZ-Überlebender • Loose Werner, Vorstandsvorsitzender des DGB-Bildungswerks Bayern • Merck David - Betriebsrat Brief München • Meyer Helmut - Lehrer • Meyer Leo, DKP-Sprecher München • Moll Gertrud - Betriebsrätin IG Metall, Stuttgart • Morgenthaler Beatrice, Berlin • Mühldorfer Friedbert –“ Lehrer • Münder Raimund - Berufsschullehrer / Maschinenschlosser / Personalratsvorsitzender • Münder Renate - Mitglied im OV des FB8 von ver.di München • Netzer-Guggenbichler - Architektin, München • Niederbühl Thomas - Stadtrat (Rosa Liste) • Obermayr C., Rosenheim • Oelhaf Dieter - verdi-Vertrauensleutesprecher beim Stadtjugendamt München 9 • Ostermeier Michaela • Padovan Elfi - Kunsterzieherin i.R. • Dr. Partsch Susanna - Kunsthistorikerin und Autorin • Paff Hagen, Attac München • Pfaffenberger Arno, Stadtsteinach Sprecher ver.di-Erwerbslosenausschuss Oberfranken-Ost • Pfeiffer Peter - Politologe • Poll Corinna - Vorsitzende Deutscher Freidenkerverband München • Pürzel Harald - Vorsitzender ver.di München • Pustet Sabine - Gewerkschaftssekretärin ver.di, München • Reichelt Evelyne - Versicherungsangestellte • Rammler Johannes - Medienjournalist • Reiserer Anton - Landessekretär SJD - Die Falken, Landesverband Bayern, Regensburg • Reiß Margunde - Altenpflegerin, Weiden (Opf.) • Rempe-Baldin Walburga • Ritter Florian - Mitglied des Bayerischen Landtags (SPD) • Roglmaier Andreas - Kirchheim • Rosenfeld Henrich - Zeitungszusteller • Sanchez Morales Marlene –“ Kassiererin • Schalkhaußer Michael - Diplompsychologe / Psych. Psychotherapeut • Scheck Claudia - Gewerkschaftssekretätin ver.di München • Schedler Melchior - Künstler / Autor • Scheffold Regina - Kinderhausleitung • Dr. Schiffer Sabine - Institut für Medienverantwortung, Erlangen • Schindlbeck Bernhard - Lehrer • Schindlbeck Stephan - Leitung Münchner Streikband • Schlumberger-Dojen, Lili - Sprecherin des Kreisverbandes München Die Linke • Schlund Benedikt • Schlund Konstantin • Schlund Sylvia- Kreisjugendring München-Stadt • Schmalzl Brigitte, Stuttgart • Schmalzl Max - Student, Stuttgart • Schmidt Christian• Schnepf Claudia, Stuttgart • Fritz Schösser - alternierender Vors. AOK Bayern (Verwaltungsrat) • Schroth Armin - Kreisjugendring München-Stadt • Schrott Peter - Stellv. Bezirksvorsitzender ver.di Berlin • Schütz Franz - Landesjugendsekretär, ver.di Landesbezirk Bayern • Slowischek Daniel • Hanno Sombach - Anwendungsentwickler • Stegmüller Christian - Student der Rechtswissenschaften • Steizer Rudolf • Stiersdorfer Barbara - Krankenschwester - Erding • Storz Martin - Journalist, Stuttgart • Straßmeier Barbara • Ströhlein Werner –“ Lehrer • Tandler Werner - Berufskraftfahrer • Tauhovic Martin - Student, Augsburg • Tedeski Barbara - Frauenvorstand ver.di München/ Bündnis Frauenfriedenskonferenz • Temeschinko Nikola, Rosenheim • Tepperies Jan • Thaler Angelika - Dipl.Soz. Päd.(FH), Verdi-Vertrauensleutesprecherin für den Sozialbereich der andeshauptstadt München • Thaler Gregor - Medieninformatiker, Verdi-Mitglied • Torpier Yvonne • Van Houten Michaela - Schriftsetzerin / Gewerkschafterin • Waldorf Hans - Betriebsratsvorsitzender Bruckmühl • Wangerin Günter - Lektor a. D. • Weber Claudia - stellv.Geschäftsführerin ver.di Bezirk München • Weber Sabine, Bad Tölz • Weikert Verena - technische Sachbearbeiterin, Geisenfeld • Weitler Helmut - Soz.Päd. - BR - Lebenshilfe • Wengenmayer Christine - Finanzbuchhalterin • Wenngatz Micky - SPD, BA 19 • Wörner Ludwig - Mitglied des Bayerischen Landtags (SPD), Vorsitzender Bezirksauschuss 8, Schwanthalerhöhe • Wötzel Uwe - Gewerkschaftssekretär, Berlin • Woldin Erika - Rechtsanwältin • Woldin Jenny - Studentin • Wolf Brigitte - Stadträtin (DIE LINKE) • Thomas Zachmayer - Heilerziehungspfleger - BR Lebenshilfe München • und viele weitere"

Der offene Brief kann an dem Informationstisch am Mahnmal unterschrieben werden oder mit Unterschrift gesendet werden an: Bernhard Schindlbeck, Dachauer Str. 140 b, 80637 München –• Mail: SchindlbeckB@gmx.de

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Kommentare

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andiac am :

Der Ansatz eurer Kritik ist gut.
Aber der weitere Inhalt lässt auf eine gewisse Naivität und Engstirnigkeit schließen.
Denn die Hinweise deuten nicht alleine auf die sogenannte "rechtsextremistische Szene". Diese wurde höchstwahrscheinlich nur benutzt. Die wohl wahren Drahtzieher sind unter den Geheimdiensten und schlussendlich in der damaligen Politik zu suchen. Und das wird auch der Grund dafür sein, dass es wohl auch diesmal keine weiteren Ermittlungen geben wird.
Einen aufschlussreichen Text hierzu findet ihr unter: http://www.hintergrund.de/201009141128/politik/inland/waren-geheimdienste-in-das-oktoberfest-attentat-involviert.html

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