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Schlecker: Schausparen noch beim Trostbonbon

Es war ja klar, dass die Übernahme in eine Beschäftigungsgesellschaft für die Angestellten bei Schlecker nicht viel Materielles eingebracht hätte. Die Löhnung wäre in dem zugestandenen halben Jahr nur wenig über das Arbeitslosengeld hinausgegangen. Zugelernt wäre vermutlich auch nichts Überwältigendes geworden. Immerhin: Aufschub der Arbeitslosigkeit. Vielleicht winzige Erhöhung der Rentenansprüche. Insgesamt: eine Streicheleinheit aus kratziger Hand. Damit es humaner wirkt.

Es waren jetzt die FDP-Minister in Bayern, denen selbst dieses magere Bonbon noch zu honiglich vorkam. Sie stimmten der Bürgschaft für die Gründung der Auffanggesellschaft nicht zu. Heimlich gebilligt von anderen, zum Beispiel den Ländern Niedersachsen und Sachsen. Und manch anderer, die heimlich die Messer wetzen zur gnadenlosen Durchsetzung dessen, was sie als ewige Marktgesetze ausgeben.

Und deshalb ein Großauftritt mit Schnürmund und zwei Händen am Geizhals. Problem nur: Wem wollen sie damit imponieren? Die meisten hätten doch die recht billige Geste zur Rettung der Humanität vorgezogen! Gerade an einem Tag, als der Bundestag Milliarden der Illusion von der sicheren Festung Europa nachwarf. Antwort: Es kann nur um einen letzten verzweifelten Versuch der Profilierung gehen. Wo doch alle staatstragenden Parteien sich im Enthusiasmus für den Markt überbieten, kann man sich nur dann noch unterscheiden, wenn man kollektiv die zähnezeigende Thatcher markiert.

In den Faxen an alle Schlecker-Beschäftigten wird scheinheilig davon abgeraten, jetzt noch auf Kündigungsschutz usw. zu bestehen. Gerade das wäre jetzt aber die angemessenste Reaktion. Alle ver.di.Gewerkschaften haben gut ausgestattete Rechtsschutzstellen, die jetzt sofort in Trab gesetzt werden müssten.

Es soll der Rest-FDP für die nächsten Wahlen nichts helfen.

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Kommentare

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landbewohner am :

gut, auch ich bin kein freund der fdp, aber im falle schlecker ist sie allemal klüger als die übrige politbande. es hätte der schlecker verkäuferin wirklich nicht viel gebracht. und wenn sie jetzt als arbeitslose von der arge schikaniert wird, dann ist das zwar schlimm, aber nur gelegentlich. die "schulung für nix und wiedernix" und ähnlichen unfug in der beschäftigungsgesellschaft hätte sie jedoch täglich zu erdulden gehabt, abgesehen von den vielen euronen für die "weiterbildungsindustrie", die auf kosten der arbeitslosen ein fürstliches einkommen erzielt.

NucDenhemm am :

Und durch die Kündigungsschutzklagen wird die Suche nach einem Investor äußerst erschwert. Vielleicht kann die FDP ja in einem halben Jahr stolz darauf sein, dass statt 10.000 mit einem Schlag 30.000 Menschen auf der Straße stehen.

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