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Oettinger Affäre: Welche Leute sollen reingewaschen werden?

Peter Heyckendorf kommentierte die Presseerklärung der VVN/BdA zur "Trauerrede" von Ministerpäsident Oettinger mit der Bitte um Beachtung seiner Seite. Peter Heyckendorf macht dort auch an der ergreifenden Geschichte seiner eigenen Familie klar, warum es nicht hingenommen werden kann, dass ein solcher Mensch weiterhin Ministerpäsident bleiben kann:
Öttinger sagte in seiner Trauerrede für den Altnazi Filbinger nichts Neues. Ich kenne Herrn Öttinger seit 1981, sein Wahlkreis ist auch meiner. Öttinger vertritt ein Gedankengut, welches ich verabscheue und er ist sich bisher immer treu geblieben. Nun ist er einen Schritt weiter gegangen und hat den Nazirichter Filbinger zu einem Gegner und Widerstandskämpfer des faschistischen Hitlerregimes erklärt. Die Stuttgarter-Zeitung schaltet eine Umfrage, wo auf die Frage „Öttinger in der Kritik - zu Recht?“ 69% mit „ja, er ging zu weit“ geantwortet haben. Was bedeutet das mit dem „zu weit gehen“? Es ist die vielfach anzutreffende, klammheimliche Sympathie in Baden-Württemberg mit der Nazizeit, die zu solchen Fragen führt?...
weiterlesen auf der Seite von Peter Heyckendorf

Die Äffäre um die "Trauerrede" von Ministerpäsident Oettinger, der darin versuchte, seinen Amtsvorgänger Filbinger als "Gegner des Naziregimes" hinzustellen ist eine Beleidigung jedes demokratischen und antifaschistischen Menschen und der Opfer des Faschismus. Sie ist auch nach dessen Erklärung nicht beendet:
(...) (Er) bekannte sich am Wochenende zu seiner Trauerrede. In einem offenen Brief bedauerte er am Samstag zwar deren öffentliche Wirkung. An der Darstellung, Filbinger sei ein Gegner des Naziregimes gewiesen, hielt er aber fest. »Es gehört in unserem Kulturkreis zu den üblichen und angemessenen Gepflogenheiten einer Traueransprache, Verdienste und das Lebenswerk des Verstorbenen positiv zu würdigen und ihm die schwierigen Phasen seines Lebens –“ ohne sie zu verschweigen –“ nicht nachzutragen«, begründete er seine Behauptung, Filbinger sei nicht für Todesurteile verantwortlich gewesen. Am Sonntag sagte er erneut, er glaube, Filbinger sei ein Nazigegner gewesen.

Der Zentralrat der Juden verlangte daraufhin Oettingers Rücktritt, ebenso die Schwester des 1945 nach einem Filbinger-Urteil hingerichteten Deserteurs Walter Gröger, Ursula Galke. Die Aussage Oettingers, wonach es kein Urteil seines Amtsvorgängers gebe, durch das ein Mensch gestorben sei, nannte Galke in der Bild-Zeitung eine unverfrorene Lüge.(...)
"junge Welt" 16.4.2007

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