- IG Metall Baden Württemberg: Zum Auftakt am 13. Oktober 800 Beschäftigte vor LBBW in Stuttgart
- SWR: 800 Metaller protestieren vor LBBW
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©Foto: Roland Hägele action-stuttgart.com
"Gehe Deinen Weg, und lass die Leute reden!" Dante
Bilderserie:
Gemeinsame Aktion der Festo Standorte Esslingen und RohrbachDie Verlagerung der Tigerventil-Produktion nach China dient angeblich der "Sicherung des hochqualifizierten Standortes Esslingen". Nicht nur Mitarbeiter der unteren Entgeltgruppen an wenig qualifizierten Arbeitsplätzen melden da Zweifel an. (...) In den Vorstandsmeldungen und Zeitungsberichten sucht man vergeblich nach konkreten Zusagen. (...) Wenn der Standort sicher ist, kann der Vorstand das mit derr Übernahme aller Leiharbeiter, Befristeten und Auszubildenden unter Beweis stellen. Wir lassen uns nicht in Standorte spalten. Im gemeinsamen Kampf über Standorte und Ländergrenzen hinweg liegt die Zukunft der Beschäftigten - nicht nur bei Festo! Wir sehen dem Abbau von Industriearbeitsplätzen in unseren Regionen nicht mehr tatenlos zu! Gemeinsam sind wir stark!Es sprachen Vertreter des Betriebsrates und der IG Metall Esslingen und Saarbrücken. Neben der Bekräftigung der Forderung, die zahlreichen Leiharbeiter und Zeitarbeiter im Unternehmen fest einzustellen, um damit den Beweis anzutreten, daß der Standort sicher sei wurde darüber hinaus die Forderung nach der "30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich" zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die notwendige Solidarität über Ländergrenzen hinweg gefordert. Da offenbar nicht nur Arbeitsplätze im Montage und Fertigungsbereich, sondern auch Programmiertätigkeiten nach Osteuropa vergeben werden sollen, wurden auch die bei den heutigen Protesten weniger vertretenen Beschäftigten aus dem Angestelltenbereich aufgefordert, sich gewerkschaftlich zu organisieren und gemeinsam mit den Betroffenen für den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen.
"Während der Festo-Vorstand in der letzten Woche gegenüber dem Betriebsrat noch erklärte, dass keine Verlagerungen geplant seien, sind im EDV-System ab 2008 die kompletten Abrufe bereits für China gebucht. Auch Beschwichtigungsversuche, dass China nur für den asiatischen Markt produzieren soll, konnten die Betroffenen nicht beruhigen. Um mehr zu erfahren, kamen am heutigen Mittwochnachmittag etwa 250 Beschäftigten aus dem dem Produktions- und Montagebereich zum Betriebsrat. Das Betriebsratsbüro reichte für eine solche Masse an Leuten bei Weitem nicht aus. Die Informationveranstaltung musste deshalb ins Technologie Center verlegt wurde, so dass auch viele Angestellte etwas mitbekamen.
In der "Tigerventil"-Montage selbst sind circa 50 Personen beschäftigt. Dass sich 250 Personen über die Pläne informieren wollten, zeigt, dass vielen Beschäftigten bewusst ist, dass auch ihr Arbeitsplatz einmal verlagert werden könnte."
Die Festo AG denkt darüber nach, Teile ihrer Produktion von Esslingen nach China zu verlagern. Das hat das Unternehmen gestern auf EZ-Anfrage bestätigt. Nach Angaben des Konzerns sollen dadurch jedoch keine Arbeitsplätze am Stammsitz in Berkheim verloren gehen. Das Unternehmen begründet die Pläne damit, dass in Berkheim „Flächen und Kapazitäten für zukunftsweisende Produkte“ benötigt würden. Deshalb werde zurzeit geprüft, ob die sogenannten „Tiger-Ventile“ künftig in China montiert werden können.
Dieses Produkt biete sich für eine Verlagerung an, da es vor allem für den asiatischen Markt produziert werde. „Mitarbeiter, die in Esslingen dadurch entlastet werden, können an neuen, innovativen Produkten zielführend eingesetzt werden“, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Festo sehe die Verlagerung daher „als Sicherung des hochqualifizierten Standorts Esslingen.“
Die IG Metall hat gestern allerdings schon Widerstand gegen die Verlagerungspläne angekündigt, die nach Angaben der Gewerkschaft rund 50 Mitarbeiter betreffen. Darüber hinaus äußert die IG Metall die Befürchtung, dass auch eine Verlagerung von Programmier-Arbeitsplätzen nach Litauen geplant sei. Festo dementiert dies jedoch. Durch die Erweiterung der dortigen IT-Abteilung solle lediglich der Einkauf von Fremdleistungen reduziert werden, teilt das Unternehmen mit.
Esslingen - Unter den gewerblichen Mitarbeitern des Druckluftspezialisten Festo in Esslingen-Berkheim herrscht Unruhe. Das Unternehmen will sein umsatzstärkstes Produkt, das sogenannte Tigerventil, künftig vermehrt in China fertigen lassen.
"Da ist Feuer unter der Haube", sagte Jürgen Groß-Bounin von der IG Metall Esslingen am Donnerstag. Während die Gewerkschaft und der Betriebsrat die Verlagerung des lukrativen Produkts ablehnen, spricht das Unternehmen von einer Kapazitätsausweitung: Da das Tigerventil vor allem auf dem asiatischen Markt abgesetzt werde, sei es sinnvoll, die Nachfrage von dort zu bedienen.
Vom Widerstand der Kollegen vollkommen überrascht war die Gegenwehr kaum wahrzunehmen, als am 28. November 250 Kollegen die Arbeit niederlegten, um sich beim Betriebsrat zu informieren. Am Klatschen und Pfeifen war
leicht zu erkennen, dass es sich um Protest handelte. Ein Flugblatt der IG-Metall-Vertrauensleute forderte die Übernahme der Zeitarbeiter und Befristeten in feste Arbeitsverträge.
Zeitarbeiter und Befristete als Verschiebemasse, um Arbeitsplatzabbau "flexibler" zu organisieren, das schadet nicht nur den heutigen Arbeitsplätzen. Die Verantwortung für die nachwachsende Generation wurde deutlich eingefordert. Die Aktion solle ein Anfang sein.
Die Kollegen wollen sich mit den Betroffenen ähnlicher Pläne in der Region zusammen schließen. So sollen in der Elektrowerkzeugfirma Metabo in Nürtingen auch 300 Arbeitsplätze verschwinden. Aus dem Festo-Produktionswerk in Rohrbach/Saarland, wo die Gummi- und Kunststoffertigung mit 200 Arbeitsplätzen aktuell ins benachbarte
Frankreich verlagert werden soll, wird bereits solidarische Unterstützung angekündigt.
IG Metall Vertrauensleute FESTO AG & Co KG Esslingen 17.4.2007
Mail: vklfesto[at]gmx.de
An
Andrea Widzinski
Vorstand der Volksbank Ludwigsburg
Gewerkschaft ver.di
IG Metall
Solidaritätserklärung mit Andrea Widzinski
Wir haben auf unserer heutigen Vertrauensleutesitzung von den skandalösen Kündigungsversuchen der Ludwigsburger Volksbank gegen die Betriebsratsvorsitzende Andrea Widzinski gehört.
Der Tarifkonflikt im Jahr 2006 war auch in der Volksbank Ludwigsburg Auslöser für eine Konfliktsituation. In deren Folge weigert sich der Vorstandsvorsitzende Unger und seine Vorstandskollegen, mit der Betriebsratsvorsitzenden Andrea Widzinski an einen Tisch zu sitzen.
Andrea Widzinski soll offenbar unter allen Umständen gekündigt werden. Dazu wurde auch der Anwalt Helmut Naujoks, Autor des berüchtigten Buches "Die Kündigung von "Unkündbaren".
Rechtsratgeber für schwierige Kündigungsfälle" von der Volksbank engagiert. Dieser Anwalt ist „Spezialist“ für Kündigungen beispielsweise von Schwangeren, Schwerbehinderten, Kranken und – Betriebsräten.
• In der Bank wird gezielt ein "Klima der Angst" erzeugt: Nach einer Betriebsversammlung wurden KollegInnen, die sich für den Betriebsrat zu Wort meldeten ebenso wie KollegInnen, die es im Intranet der Bank wagten, das Verhalten des Vorstandes in Frage zu stellen zu Gesprächen zum Vorstand zitiert.
• Erst vor einigen Tagen mussten alle Beschäftigte des Hauses eine „Unterwerfungserklärung“ unterschreiben.
Inzwischen haben 2/3 der Belegschaft unter diesem Druck für Neuwahlen des Betriebsrates gestimmt.
Es geht für uns auch auch darum, dem entgegenzutreten, dass Betriebsräte durch Strafaktionen und Psychoterror zermürbt und dadurch andere Betriebsräte und die gesamte Belegschaft eingeschüchtert werden kann. Wenn die Volksbank in diesem Fall durchkommt, könnte das Schule machen.
Uns beeindruckt die persönliche Standfestigkeit der Kollegin Andrea Widzinski, die sich nicht rauskaufen lässt, sondern diesen Konflikt durchstehen will, bis die Kündigung vom Tisch ist und erklären uns solidarisch.
Weg mit den Angriffen auf Andrea Widzinski!
Einstimmig beschlossen auf der Vertrauensleutesitzung am 17.4.2007
Für die Vertrauensleute:
Adelheid Lange
Thomas Trüten
Man sei nicht länger bereit, sich von den Unternehmern hinhalten zu lassen, erklärte Peters (...) an der sich trotz strömenden Regens laut IG Metall rund 2 500 Beschäftigte beteiligten - darunter nicht nur Metaller, sondern auch Streikende aus dem öffentlichen Dienst. Die IG Metall wolle keinen Arbeitskampf, »aber irgendwann reißt der Geduldsfaden«, betonte der Gewerkschaftschef. »Wenn wir bis Ostern kein Land sehen, dann werden wir die Segel setzen.« Erneut rechtfertigte Peters die Forderung nach fünf Prozent mehr Einkommen. »Man will uns weismachen, eine Kostensteigerung von unter einem Prozent sei nicht verkraftbar.«
(...) Insgesamt traten 13 000 Beschäftigte aus 26 Esslinger Betrieben in den Ausstand. Allein 8 500 Mitarbeiter aus drei Schichten legten im Mettinger DaimlerChrysler Werk die Arbeit kurzzeitig nieder. (...)
(...)Peters kündigte zugleich harten Widerstand gegen die Streichung der so genannten Steinkühlerpause in Baden-Württemberg an. Er warne die Arbeitgeber davor, den Streit um die Erholzeiten für Fließband- und Akkordarbeit lediglich als regionales Problem anzusehen. In allen anderen Bezirken gebe es ähnliche Regelungen. Die Arbeitgeber müssten daher mit dem Widerstand der gesamten IG Metall bei der Auseinandersetzung rechnen.
Den Arbeitgebern warf Peters vor, mit der Kündigung des Lohnrahmen-Tarifvertrags II, einen "Frontalangriff auf die tarifpolitischen Errungenschaften und die Humanisierungserfolge der Vergangenheit" zu starten. Es habe sich ein Denken breit gemacht, das alle sozialen Errungenschaften in Frage stelle, kritisierte Peters. "Alles was heute noch zählt sind die Renditen der Aktionäre", sagte der IG Metall-Chef und rügte die "neue Kaltschnäuzigkeit" der Arbeitgeber. Peters kritisierte ferner die einseitige Ausrichtung der deutschen Wirtschaft auf den Export. Der Aufschwung brauche die Binnenkonjunktur als zweiten Motor. Es habe sich gezeigt, dass sinkende Reallöhne nicht zu mehr Beschäftigung geführt hätten. "Mehr Geld für die Menschen ist das Gebot der Stunde", sagte der Gewerkschaftsführer unter dem Beifall der 1500 Demonstranten. Laut Peters bedeutet die von der IG Metall geforderte Lohnerhöhung von fünf Prozent eine Kostenbelastung der Unternehmen von 0,88 Prozent. "Noch nie haben die Arbeitgeber gemessen am Umsatz so wenig für Löhne ausgegeben", versicherte er und erteilte längeren Arbeitszeiten eine Absage. Die IG Metall wolle einen Tarifvertrag für mehr Innovation und Qualifikation: "Wir wollen nicht länger, sondern qualifizierter und besser arbeiten".
"Am gestrigen Freitag (17.3.) haben die knapp 100 Beschäftigten der Spätschicht bei Festo erneut fast komplett die Arbeit niedergelegt und 3,5 Stunden früher Feierabend gemacht.
Bilderserie
Nachdem bereits in der Woche zuvor die Spätschicht bis auf drei Beschäftigte dem Aufruf der IG Metall gefolgt war, war die Beteiligung auch gestern wieder sehr hoch. Bis auf eine Handvoll Beschäftigte, insbesondere von Leiharbeitsfirmen, waren die Hallen leer.
Bei einer kurzen Kundgebung vor dem Werkstor machten die Warnstreikenden ihren Unmut über die von Festo seit Anfang Januar bereits praktizierte Streichung der "Steinkühler-Pause" deutlich. Festo spielt hier den Vorreiter für den Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL.
Besonderen Unmut hatte der Auftritt des Festo-Vorstandsprechers,
Dr. Veit auf der Betriebsversammlung zu Beginn der Woche hervorgerufen. Er hatte den Beschäftigten vorgeworfen, sie seien von der IG Metall fremdgesteuert. Betriebsratsmitglied Hubert Bauer: "Festo macht den Rambo für SÜDWESTMETALL, und wenn sich die Betroffenen wehren, dann versucht man, sie als fremdgesteuert zu diffamieren."
Unter großem Beifall der Kundgebung wurde der gestrige Warnstreik deshalb zum "Dr. Veit-Gedächtnis-Warnstreik" erklärt."