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Neoliberalismus, Staat und organisiertes Verbrechen in Mexiko. Lesung und anschließende Diskussion mit Timo Dorsch und Wolf-Dieter Vogel.

Verschwundene, Drogenkrieg, Hippietourismus, Wirtschaftsmacht, Transitzone, 100 Jahre Demokratie, 30 Jahre Zapatistas, Narcos auf Netflix. Von Mexiko kursieren viele Bilder. Viele davon haben es aufgrund ihrer grausamen Realität in die Nachrichtenkanäle der Welt geschafft. Die horrende Ausbreitung von organisiertem Verbrechen und Gewalt unter den Bedingungen einer staatlichen Demokratie im 21. Jahrhundert ist nicht leicht zu begreifen. Timo Dorsch untersucht in Nekropolitik diese "neue Epoche der Gewalt" als ein politisch-ökonomisches System. Sein Ansatz gewinnt analytische Schärfe gerade daraus, dass er klassische Kategorien von Rechtsstaat vs. Gesetzlosigkeit, Normal- vs. Ausnahmezustand, Gewaltmonopol vs. organisiertem Verbrechen verwirft und sich selbst politisch involviert. Dorsch hat viele Betroffene und Protagonist*innen der gegenwärtigen sozialen und politischen Kämpfe in Mexiko kennengelernt, befragt, gelesen und mit ihnen zusammengearbeitet. Somit ist das Buch auch eine Einladung in eine Zone kollektiver Verständigung über die herrschenden Verhältnisse, deren Stimmen hierzulande erst neuerdings gehört und übersetzt werden.

Eingeladen zur Lesung und anschließenden Diskussion am 31.01.2021 ware neben Timo Dorsch auch Wolf-Dieter Vogel. Er ist langjähriger Print- und Radiojournalist und ausgezeichneter Kenner der mexikanischen politischen Verhältnisse. Auch dank seiner taz-Recherchen zum illegalen Heckler&Koch-Waffenhandel, wurde in Deutschland ein Strafprozess eingeleitet, der etwas Licht in jene dunklen Machenschaften warf. Er lebt in Mexiko und arbeitet im unabhängigen Jounalist:innennetzwerk Periodistas de a Pie mit..

Moderation: Mia Neuhaus

VEranstalter waren: medico international, Buchladen zur schwankenden Weltkugel, Mandelbaum Verlag und Rosa Luxemburg Stiftung



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