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Aus Liebe zur Freundin ins Nazi-Deutschland zurückgekehrt, deportiert und ermordet: Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur am Stolperstein für Käthe Loewenthal

Foto von Käthe Loewenthal und ihr Stolperstein
Stolperstein für Käthe Loewenthal © Stolpersteininitiative Stuttgart Ost
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr 1945 zum 79. mal.1996 wurde der 27. Januar bundesweit als Gedenktag für die Opfer der NS-Diktatur festgelegt.
Am 27.1.2024 um 11 Uhr laden das Projekt „Der-Liebe-wegen“, der Weissenburg e. V. - Zentrum LSBTTIQ Stuttgart und die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber in die Ameisenbergstraße 32 im Stuttgarter Osten zum Gedenken am Stolperstein für Käthe Loewenthal ein.
Die Abteilung für Chancengleichheit und die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur der Stadt Stuttgart unterstützen die Aktion. Die Kurzbeiträge von Brigitte Lösch, Vorsitzende der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber, Barbara Straub, Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit, Künstlerin Philine Pastenaci sowie Professor Dr. Wolf Ritscher als Angehöriger von Käthe Loewenthal werden vom Stuttgarter Chor Musica Lesbiana musikalisch begleitet.

„Wir wollen das Leben der Malerin Käthe Loewenthal bei diesem Gedenken in den Mittelpunkt stellen, die trotz Warnungen im Hinblick auf ihre jüdische Herkunft aus der Schweiz nach Stuttgart ins Nazi-Deutschland zurückkehrte, um ihrer schwerkranken Freundin bis zu deren Tod 1938 beizustehen“, so Ralf Bogen vom Projekt „Der-Liebe-wegen“, auf dessen Internetseite Käthe Loewenthals Lebensgeschichte mit weiteren Biografien von gleichgeschlechtlich liebenden NS-Opfern aus dem heutigen Baden-Württemberg zu finden sind. „Loewenthal wurde 1942 in das besetzte Polen deportiert und im Durchgangslager Izbica bei Lublin ermordet. Als einzige der vier 1933 noch lebenden Schwestern hat die jüngste Schwester Susanne Ritscher den Holocaust überlebt“, ergänzt Sven Tröndle vom Vorstand des Weissenburg LSBTTIQ-Zentrum Stuttgart.

„In den heutigen Zeiten, wo jüdische, muslimische und queere Menschen zunehmend mit Hass und Hetze konfrontiert werden, ist ein solches Sichtbarmachen des NS-Unrechts wichtiger denn je“ unterstreicht Brigitte Lösch. Barbara Straub bekräftigt: „Wir wollen am 27. Januar ein würdiges Zeichen gegen Antisemitismus, gegen alle Formen von Rassismus und für die nachhaltige Akzeptanz menschlicher Liebes- und Lebensvielfalt setzen.“



Hinweis: Hybridveranstaltung über das Forschungsprojekt zur Auffindbarkeit von frauenliebenden Frauen in baden-württembergischen Psychiatrien in der Zeit des Nationalsozialismus: “Diagnose: Psychopathin mit perverser Neigung”

Der Weissenburg e. V. – Zentrum LSBTTIQ Stuttgart lädt am 21. Januar 2024, 17 Uhr, online sowie im Café der Weissenburg, Weißenburgstraße 28A, Stuttgart ein: Claudia Weinschenk forschte fünf Jahre in Akten baden-württembergischer Psychiatrien aus der Zeit des Nationalsozialismus nach Spuren frauenliebender Frauen. Das Projekt soll vorgestellt, von Schwierigkeiten und Erfolgserlebnissen erzählt, auftauchende Fragen angeschnitten und mit zwei bis drei aus den Akten herausgefilterten Biografien konkretisiert werden (weitere Infos siehe: www.der-liebe-wegen.org und www.zentrum-weissenburg.de).


1 Jahr Hotel Silber

unglaublich aber wahr:

schon ein Jahr ist vergangen, seit das Hotel Silber als Lern- und Gedenkort eröffnet wurde.

Fast 40.000 Menschen haben es seither besucht.

Zum Jahresabschluss gibt es daher ab dem 3. Dezember im Hotel Silber noch ein intensives “Jubiläumsprogramm– mit interessanten Veranstaltungen, zu denen wir zusammen mit unseren Kooperationspartnern herzlich einladen.

PROGRAMMÜBRSICHT:

DIENSTAG, 3. DEZEMBER 2019

12.30 Uhr Kurzführung

MITTWOCH, 4. DEZEMBER 2019

12.30 Uhr Kurzführung

18 Uhr Speakers´ Corner
Thema: Vertrauen Sie der Polizei?

19 Uhr Vortrag: „Alte Kameraden und alte Feindbilder. Ehemalige Mitarbeiter der Gestapo beim BND“

DONNERSTAG, 5. DEZEMBER 2019

12.30 Uhr Kurzführung

SAMSTAG, 7. DEZEMBER 2019

10.15 Uhr Workshop: „Welche Lebensgeschichten verbergen sich hinter den Namen?“

14 Uhr Erzählcafé: „Das Hotel Silber im Familiengedächtnis“

16 Uhr Performance: Erinnern. 5 Jugendliche, eine Stadt, ein Thema

19 Uhr Swingfest: “Let–™s have a ball II–

MITTWOCH, 11. DEZEMBER 2019

18 Uhr Speakers´ Corner
Thema: Könnte in Deutschland wieder eine Diktatur entstehen?

19 Uhr Podiumsgespräch: Warum ist der Mord an Michèle Kiesewetter nicht aufgeklärt? Neue Spuren und die Rolle der Gesellschaft im NSU-Komplex

DONNERSTAG, 12. DEZEMBER 2019

8.30 Uhr Ausstellungseröffnung

„Making of –šHotel Silber–˜ –“ Fotoausstellung zum Umbau eines historischen Ortes“ und “Form Follows Function Follows Place. Erinnerungsräume für das Hotel Silber“ Präsentation von Schülerinnen und Schüler des Neigungskurses Bildende Kunst des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach a. N, zum Thema Erinnerungsräume

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Hier gibt es einen Flyer

Mehr Infos

Retro-Filmpremiere: Alfred Hausser -„Nur wer sich aufgibt ist verloren"



Alfred Hausser

Mittwoch, 29. Mai 2019

19 Uhr

Hotel Silber, Foyer ,

Eintritt: 4 €

Veranstalter: Initiative Lern und Gedenkort Hotel Silber e.V. in Kooperation mit dem Stadtjugendring Stuttgart, dem Haus der Geschichte Baden Württemberg und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschisten.

Das Filmporträt des Stuttgarter Verfolgten des Nazi-Regimes, Alfred Hausser, aus dem Jahr 1996 wird in einer neu bearbeiteten, digitalisierten Fassung gezeigt. Das Wiedersehen mit Alfred Hausser im Film wird gerahmt von Gesprächen mit dem Filmemacher Jürgen Weber aus Konstanz und Janka Kluge, Geschäftsführerin VVN -BDA. Moderiert wird der Abend von Friederike Hartl Stadtjugendring Stuttgart und Elke Banabak, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.

Alfred Hausser, (27.08.1912 bis 12.08.2003) wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie in Stuttgart geboren. Ab 1930 wurde er Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes. 1934 wurde er als 22-Jähriger von den Nazis verhaftet und wegen der Verteilung von Flugblättern gegen das Hitlerregime als Hochverräter vor dem Volksgerichtshof in Berlin zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Nach der Befreiung durch die Amerikaner kehrte er nach Stuttgart zurück und gründete hier mit anderen die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten (VVN). Von 1961 bis 1992 war er Landesvorsitzender der VVN.

Von Mittwoch, 29.5. bis Dienstag 4.6.wird im Hotel Silber außerdem eine von der VVN erarbeitete Wanderausstellung über das Leben von Alfred Hausser im Seminarraum 2 im EG zu sehen sein.

Quelle

Solidarität mit dem Istanbul Pride: Jetzt die Pride-Aktivistinnen und -Aktivisten in der Türkei unterstützen!

Heute am internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie starten die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber –“ Arbeitsgruppe Vielfalt –“ und ihre MitgliedsorganisationenIG CSD Stuttgart e.V., LSBTTIQ-Zentrum Weissenburg e.V., LSVD Baden-Württemberg e.V., Kings Club sowie der Sportverein Abseitz e.V. eine Solidaritäts- und Spendenkampagne mit dem Istanbul Pride.

Der erste "Pride March" in der türkischen Stadt Istanbul fand 2003 statt. Unterstützt von den Gezi-Park-DemonstrantInnen und einer erstaunlich wohlwollenden Berichterstattung in den Medien, lockte er zehn Jahre später fast 100.000 Menschen auf die Straßen. Die Demonstration wurde zu einem wichtigen Symbol der Sichtbarkeit und Wertschätzung der LSBTTIQ-Community in der Türkei. Zugleich setzte der Istanbul Pride ein leuchtendes Zeichen der Vielfalt, das weit in den Nahen und Mittleren Osten wirkte.

Viele Jahre verlief der Marsch friedlich. Doch die politische und gesellschaftliche Situation in der Türkei ist im Umbruch. Das bekommen auch lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen (LSBTTIQ) zu spüren. Seit 2015 wird der "Pride March" immer wieder von der Polizei brutal mit Tränengas, Gummigeschossen und Verhaftungen zerschlagen. Die Bilder von der prügelnden Staatsmacht und von flüchtenden DemonstrantInnen gingen um die Welt.

JournalistInnen, die die Emanzipationsbewegung in der Türkei unterstützt haben, landeten im Gefängnis oder im Exil. Für die Regenbogen-Community am Bosporus gibt es nahezu keine demokratischen Grundrechte mehr. Veranstaltungen werden mit dem Verweis auf die "öffentliche Sicherheit und die Moral" verboten, wie beispielsweise die von der deutschen Botschaft in Ankara mitorganisierten LSBTTIQ-Filmtage im November 2017.

Gleichwohl planen AktivistInnen auch 2018 ihren Protest auf die Straßen Istanbuls zu bringen. Stärker als ihre Angst vor Repressionen ist ihre Wut über vom Staat nicht verfolgte gewaltsame Übergriffe und Unterdrückung jedweder Art. In den vergangenen acht Jahren sind in der Türkei über 40 Menschen allein aufgrund ihres Geschlechts (Transsexualität) ermordet worden.

Für die "Expedition WIR" am Bosporus sollen finanzielle Mittel gesammelt werden, um die Öffentlichkeitsarbeit des Pride Istanbul Komitees und der AktivistInnen von SPoD zu unterstützen. SPoD steht für Sosyal Politikalar, Cinsiyet KimliÄŸi ve Cinsel Yönelim Çalışmaları DerneÄŸi“ (Sozialpolitik, Geschlechtsidentität & Vereinigung für sexuelle Orientierung). Als Teil der Pride-Bewegung setzt sich SPoD vor Ort für Gleichberechtigung sowie Menschenrechte ein und führt seit Dezember 2015 wöchentliche Treffen in Arabisch für syrische LSBTTIQ-Flüchtlinge in Istanbul durch.

Spenden können online oder mit dem Stichwort "Pride Istanbul" auf das Konto des Weissenburg e.V. (IBAN: DE71 6005 0101 0002 4552 06) getätigt werden. Die Spendenaktion läuft bis 31.07.2018.

Wir rufen zur Unterstützung und zur Solidarität auf!

Elke Banabak, Ralf Bogen, Friederike Hartl und Harald Stingele

Für die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und ihre Arbeitsgruppe Vielfalt

Infos über den Istanbul Pride im Laufe der Jahre:

Seit 2015 jedoch wurde er mit Polizeigewalt zerschlagen:

Wieder ein Stück Stuttgarter Geschichte „entsorgt“

Mit Entsetzen haben wir feststellen müssen, dass die letzte noch aus der NS-Zeit erhaltene ehemalige Zwangsarbeiterbaracke in ganz Stuttgart, die sich in der Strohgäustraße 21, Stuttgart-Zuffenhausen befand, abgerissen und beseitigt worden ist.

Diese Baracke wurde in der NS-Zeit von der Firma Porsche zur Unterbringung von 80-100 Zwangsarbeitern verwendet. In Stuttgart wurden alle Zeugnisse der Zwangsarbeiterunterkünfte Stück für Stück vernichtet. Nun musste auch das letzte Zeugnis dieser Zeit für einen Parkplatz verschwinden. Dieses wichtige geschichtliche Gebäude hätte unter Denkmalschutz gestellt und erhalten werden müssen, um so wenigstens einen Ort zu haben, an dem man sich einen Eindruck von dem Schicksal dieser Menschen machen könnte. In Stuttgart sind schon viele Zeugnisse der Stadtgeschichte, solche, auf die die Stadt stolz sein könnte, aber auch Orte der Erinnerung an die NS-Zeit der Abrissbirne zum Opfer gefallen. Nur durch heftige Proteste konnte die Vernichtung des Hotels Silber, der ehemaligen Gestapozentrale verhindert werden.

Wir finden es empörend, dass Stuttgart sich so seiner Geschichte entledigt.

Foto / Quelle: Initiative Stolpersteine für Zuffenhausen

Vortrag: Zwangsarbeiter - verschleppt - ausgebeutet - 'sonderbehandelt'

Mit Zwangsarbeitern aus den besetzten europäischen Ländern wurde im Zweiten Weltkrieg die Kriegswirtschaft aufrechterhalten. Die Gestapo setzte zusammen mit den Betrieben die Arbeitsdisziplin und die rassenideologisch motivierte Absonderung von der einheimischen Bevölkerung durch.

Vortrag zur Rolle der Gestapo bei der Überwachung und Repression der Zwangsarbeiter in Württemberg mit einem Exkurs zum Mahnmal „Tag und Nacht“ bei der Daimler- Benz AG. Mit Sigrid Brüggemann und Roland Maier (Hrsg. des Buchs „Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern“) sowie Bettina Stadtmüller (Betriebsrätin IG Metall, forscht zur Zwangsarbeit bei der Daimler-Benz AG).

10. Februar 2017, 19:00 Uhr
Willi-Bleicher-Haus, Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart

11. Februar 2017, 15:00 Uhr
Busrundfahrt zu Standorten der Zwangsarbeit bei der Daimler-Benz AG in Stuttgart


Treffpunkt: Dorotheenstr. 10, Hotel Silber

Begrenzte Platzzahl: Anmeldung erforderlich über besucherdienst@hdgbw.de oder telefonisch (0711) 2123989

Führung durch Bettina Stadtmüller
Dauer: 2 bis 3 Stunden, kostenlos

Veranstalter: IG Metall, VVN-BdA, Hotel Silber, DGB-SV Stuttgart

Was mir heute wichtig erscheint #401

Perspektivelos: "Vom 20. bis 23. Januar 2016 findet in Davos wie üblich das WEF-KapitalistInnentreffen statt. Klaus Schwab & Co. wollen, gemäss ihrer Hauptparole, «die 4. Industrielle Revolution in den Griff kriegen». Unter «Industrie 4.0» wird die totale Vernetzung von Entwicklungsprozessen, Maschinen, Lagersystemen und Betriebsmittel verstanden. Massenentlassungen für die einen, umfassende Flexibilisierung oder Dequalifizierung von Jobs für die anderen sowie totale Überwachung für alle werden die Folge sein. Da sind Verharmlosungen, Beschwichtigungen und Integration gefragt, wofür Gewerkschaftsbosse ins Boot geholt werden. (...)" Mehr bei Lagota

Klassenstandpunkt: "Industrie 4.0 aus Arbeitnehmersicht - Was müssen Beschäftigte, was müssen Betriebsrat/innen über Industrie 4.0 wissen? Beim Gewerkschaftstag 2015 in Frankfurt hat die IG Metall Baden-Württemberg kompakte Informationen und Experten zu diesem Thema geboten. Georg Falke (Festo) erläutert einige technischen Grundzüge und welche Fragestellungen sich hieraus für die Interessenvertretung der Beschäftigten ergeben." Sehenswerter Kurzfilm bei der IG Metall Esslingen. Siehe dazu auch: "Kollektiver Kapitalismus? Die Industrie-4.0-Ideologie und die Realität". Beitrag von Werner Seppmann in der Wochenendbeilage der Tageszeitung junge Welt vom 9. Januar 2016

Hexenjagd: Über 2000 UnterzeichnerInnen hat der Aufruf türkischer AkademikerInnen gegen die Kurdenpolitik der türkischen Regierung inzwischen. Einige der WissenschaftlerInnen wurden deswegen inzwischen verhaftet. Während selbst der US-Botschafter diese Kriminalisierung durch die türkische Regierung rügt, schweigt die Bundesregierung.

Meilenstein: Am 15. Januar 2016 wurden die beiden Hotel-Silber-Verträge von Minister Nils Schmid, Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Staatssekretär Jürgen Walter, dem Leiter des Hauses der Geschichte Thomas Schnabel und Harald Stingele und Elke Banabak vom Vorstand der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. unterschrieben.

Neuausrichtung: "Das Bündnis Dresden Nazifrei will seinen Umgang mit Pegida neu ausrichten. Künftig soll nicht nur reagiert werden. Nach mehr als einem Jahr Erfahrungen mit Pegida sah das Bündnis Dresden Nazifrei die Notwendigkeit, am Wochenende in Dresden über den Umgang mit der Bewegung und die eigene Protestkultur strategisch zu beraten." (taz)Siehe auch Wolf Wetzel: "(...) Gelänge es uns wieder, soziale, gesellschaftliche Fragen emanzipatorisch zu beantwortet, wäre die –ºkonformistische Rebellion–¹ der PEGIDAisten das was sie ist: die widerlichste Form, Demütigungen zu ertragen, indem man sich an der Jagd auf schutzsuchende, um Menschenwürde kämpfende Menschen beteiligt."

Verantwortung: "Der Erfolg des Front National (FN) bei den Regionalwahlen im vergangenen Dezember sorgte nicht nur in Frankreich für große Aufregung. Viele haben sich gefragt, wer die rechtsextreme Partei, die im ersten Wahlgang auf 28,4 Prozent kam, gewählt hat? (...) Frankreich sitzt in der Falle, die Rettung liegt in Berlin und heißt andere deutsche Lohnpolitik, darüber will niemand in Deutschland reden. (...)" Analyse von Bernard Schmid bei Gegenblende

Überfall: "Nach dem offiziellen Ende zweier Kundgebungen vor der Kirchnerkaserne am Sonntagnachmittag in Graz soll es zu einem schweren Zwischenfall unweit der Kaserne in der Eduard-Keil-Gasse gekommen sein. Zuvor hatten Mitglieder der rechtsextremen Gruppe Identitäre Österreich, einige von ihnen aus Wien, Anrainer und Funktionäre der Grazer FPÖ sowie der Landtagspräsident Gerhard Kurzmann (FPÖ) gegen die Eröffnung eines Asylzentrums in der Kirchnerkaserne demonstriert." Der Standard berichtet.

Recycling: Beim Kraftfuttermischwerk ist ein nützlicher Tipp zur Weihnachtsbaumentsorgung und Ruhigstellung der Nachbarschaft veröffentlicht.

Kapitalismus: "Die reichsten 62 Menschen haben ein Vermögen angehäuft, das dem der ärmsten Hälfte der Menschheit entspricht. Nach einem Bericht von Oxfam besitzen heute gerade einmal 62 Menschen so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Menschheit, das sind 3,6 Milliarden Menschen!" Mehr bei telepolis

Unfähigkeit: "Der Fall der 43 Studenten, die im September 2014 verschwunden sind, ist das bekannteste Beispiel für das tausendfache Verschwindenlassen von Menschen in Mexiko. Ein neuer Amnesty-Bericht zeigt das ganze Ausmaß der Unfähigkeit der mexikanischen Behörden, das Schicksal der vielen Opfer aufzuklären. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln oft nur mangelhaft –“ auch aus Angst vor den Drogenkartellen. (...)" Amnesty, via chiapas.eu

Hotel Silber: Offener Brief gegen die Kürzungsentscheidung von Stadt und Land

Zur Kürzungsentscheidung der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg veröffentlichte der Verein Lern- und Gedenkort Hotel Silber einen offenen Brief:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,

sehr geehrter Herr Minister Schmid,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Kuhn,

im Koalitionsvertrag der grün-roten Landesregierung liest man unter anderem, die Zeit des Durchregierens von oben sei zu Ende. „Gute Politik“, heißt es weiter, „wächst von unten, echte Führungsstärke entspringt der Bereitschaft zuzuhören.“ Einen Führungsstil ganz in diesem Sinne haben auch Sie, Herr Oberbürgermeister uns Stuttgartern in Aussicht gestellt.

Im Vertrauen auf den versprochenen neuen Umgang mit der Bürgerschaft hat sich die Initiative Hotel Silber an einem Runden Tisch beteiligt, und in dessen Auftrag gemeinsam mit dem „Haus der Geschichte“ eine Konzeption für einen „Lern- und Gedenkort Hotel Silber“ entwickelt. Diese Konzeption wurde vom Runden Tisch einhellig begrüßt, auch von den dort vertretenen hochrangigen Vertretern des Wissenschafts- und des Finanzministeriums. Wir verließen die letzte Sitzung mit der Zusage, vor Beginn der städtischen Haushaltsberatungen im September über die Sicherung der finanziellen Ressourcen für das Projekt informiert zu werden.

Stattdessen wurden wir am 25. Juli binnen Stunden ins Wissenschafts-Ministerium zitiert, um zu hören, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart hätten sich darauf geeinigt, die 2. (Halb-)Etage dem Projekt zu entziehen und die ursprünglich für die Betriebskosten vorgesehenen Mittel um 40 % zu kürzen.

Damit ist unser in zahllosen Arbeitsstunden und -sitzungen gemeinsam mit dem „Haus der Geschichte“ entwickeltes Ausstellungskonzept Makulatur.



Die Initiative Hotel Silber begrüßt durchaus, dass Land und Stadt endlich ernsthaft über die Rahmenbedingungen des Projekts verhandelt haben. Sie ist jedoch weder mit dem Ergebnis noch damit einverstanden, wie der Dialog mit uns als bürgerschaftlicher Interessenvertretung im Stil des „Durchregierens von oben“ beendet wird. Wir durften zumindest erwarten, rechtzeitig und zu anderweitigen Einsparmöglichkeiten gehört zu werden. Die Entscheidung über uns hinweg macht den Runden Tisch, dem wir monatelang zugearbeitet haben, zur bloßen Alibiveranstaltung. Ist Bürgerbeteiligung mehr als eine Wahlkampfparole?

Das Hotel Silber steht für den Gestapo-Terror, dem Juden, der politische oder religiös motivierte Widerstand, Homosexuelle, Sinti und weitere Teile der Zivilgesellschaft ausgesetzt waren – nicht nur in Stuttgart, sondern im ganzen Land Württemberg-Hohenzollern. Das Hotel Silber steht auch für die Vor- und Nachgeschichte der NS-Zeit, hier residierte schon vor 1933 die Politische Polizei, hier setzte die Kripo nach 1945 die Verfolgung verschiedener Gruppen fort. In dieser Hinsicht ist das Hotel Silber ein bundesweit einmaliger „steinerner Zeuge“ des 20. Jahrhunderts. Wir verlangen deshalb, wenigstens darin Gehör zu finden, dass nach einhelliger Meinung von „Haus der Geschichte“ und Initiative dieser gewaltige Themenkomplex nicht auf einer Restfläche von 300 m dargestellt werden kann.

Wir haben uns, als die Fläche für den Lern- und Gedenkort verkleinert wurde, nicht dem Argument verschlossen, dass gespart werden muss, aber die jetzt getroffene Entscheidung setzt sich obrigkeitlich über unsere gemeinsam mit dem „Haus der Geschichte“ erarbeitete inhaltliche Konzeption hinweg.

Besonders einschneidend ist es, dass die zweite Etage des Hotel Silber nicht mehr zur Verfügung stehen soll. Sie war die Chefetage und blieb in ihrer damaligen Raumstruktur weitgehend erhalten. Gerade hier würde bei dieser Sparversion des Projektes das Potential des authentischen Ortes für die Ausstellung verlorengehen. Die Ausstellung bildete das Rückgrat der vorgelegten Konzeption. Wollen Land und Stadt einen Gedenkort neben den authentischen Räumen, einen Gedenkort ohne Entwicklungschance? Wollen sie überhaupt eine Auseinandersetzung mit der Geschichte von Terror und Verfolgung?

Mit einem so minimierten Lern- und Gedenkort Hotel Silber setzen sich das Land und die Stadt einmal mehr dem Vorwurf der Geschichtsvergessenheit aus. Andere Städte zeigen hingegen, dass sich Investitionen in historische Bildung mit Gegenwartsbezug lohnen. Die „Topografie des Terrors“ in Berlin, das Kölner ElDe-Haus oder die Villa ten Hompel in Münster beweisen, dass kluge Angebote von Schulen, Bildungseinrichtungen und einem breiten Publikum angenommen werden, sich als Besuchermagnete erweisen und dem Ansehen der Städte dienen.

Einmischung der Bürgerinnen und Bürger sei eine Bereicherung, heißt es in der rot-grünen Regierungserklärung. In diesem Sinne fordern wir Wertschätzung unseres bürgerschaftlichen Engagements und die Anerkennung unserer Argumente. Wir verlangen, dass neu verhandelt wird und dass gemeinsam mit uns und dem Haus der Geschichte nach einer Lösung gesucht wird, bei der die zweite Etage für den Lern- und Gedenkort erhalten bleibt. Wir verlangen, dass zum vereinbarten Verfahren der Bürgerbeteiligung zurückgekehrt wird.

(...)

Mehr Information.

Buchpräsentation: Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern

Eine Veranstaltung mit den HerausgeberInnen

Dienstag, 22. Januar 2013, 19:00 bis 21:00 Uhr
Gewerkschaftshaus Stuttgart, Raum 245. Willi-Bleicher-Str. 20,
70174 Stuttgart

Referent/in: Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Veranstalter: ver.di-Bezirk Stuttgart

Anmeldebedingungen: Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.

Mehr als 67 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus liegt seit Dezember 2012 nun endlich die erste grundlegende Untersuchung über die Gestapo in Württemberg und Hohenzollern vor. Die Neuerscheinung behandelt das Geschehen am Hauptsitz der Politischen Polizei beziehungsweise der Stapoleitstelle Stuttgart im ehemaligen „Hotel Silber“, aber auch an den zahlreichen übers Land verteilten Außendienststellen, von denen manche längst dem Vergessen überantwortet wurden. Ebenso die verschiedenen Haftstätten (Schutzhaftlager, Polizeigefängnis, Arbeitserziehungslager...), an die man bisher nicht überall erinnert werden wollte.

Der umfangreichste Teil des Buches spürt der gegnergruppenspezifischen Verfolgung nach und veranschaulicht das Vorgehen der Gestapo gegen politische GegnerInnen aus dem linken Spektrum; Georg Elser; MitstreiterInnen der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“; Repräsentanten der katholischen und evangelischen Kirche; Zeugen Jehovas; die jüdische Bevölkerung; Homosexuelle; sogenannte „Asoziale“; Swing-Jugend sowie ausländische ZwangsarbeiterInnen.
Weitere Einblicke in die Thematik bieten Beiträge über die geheimen Referate der Gestapo und über den Auslandseinsatz von Gestapo-Angehörigen aus Württemberg und Hohenzollern.

Am Ende des über 400 Seiten umfassenden Bandes führt der Weg in die bundesrepublikanische Geschichte. Er verfolgt die Spur der ehemals bei der Gestapo Beschäftigten und stellt die Frage nach dem Umgang mit den TäterInnen.

Montag, 2. Juli 2012: Veranstaltung "Chancen eines Erinnerungsortes in Stuttgart"

Die Gründung des neuen Lern- und Gedenkortes in der ehemaligen Gestapozentrale im Hotel Silber rückt näher. Die Mehrheit des Gemeinderats hat sich für eine Beteiligung der Stadt Stuttgart ausgesprochen; Oberbürgermeister Dr. Schuster hat zugesagt in diesem Sinne mit dem Land zu verhandeln. Am 25. Juni 2012 startet der Runde Tisch, an dem das Land, die Stadt, der Verein Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. und die Verbände der in der NS-Zeit Verfolgten die Ausgestaltung des Erinnerungsortes beraten werden.

Drei Fraktionen des Gemeinderats, SÖS/Linke, SPD und Grüne, haben die Initiative Lernund Gedenkort Hotel Silber e.V. eingeladen, ihre Vorstellungen im Rathaus vorzustellen.
Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um einen Austausch zwischen den Mitgliedern des Gemeinderats und künftigen Nutzern und Nutzerinnen des Lern- und Gedenkortes über
Ideen, Erwartungen und Konzepte anzustoßen. Wir freuen uns auf eine fruchtbare Debatte und möchten Sie herzlich zu dieser Veranstaltung einladen.

Hotel Silber: Es wird konkreter – Chancen eines Erinnerungsortes in Stuttgart
Einladung zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung
Montag, 2. Juli 2012, 19:00 Uhr
Rathaus, Mittlerer Sitzungssaal, 4. Stock

Die Initiative wird drei Elemente ihres Konzeptes näher erläutern und um Resonanz aus dem Publikum bitten:

1. Wie kann die neue Einrichtung zu einem aktivierenden Lernort werden?
Mit dem Fokus „Interesse und Freude am Lernen“ haben Studierende des Studienganges „Informationsdesign“ an der Hochschule der Medien in Zusammenarbeit mit der Initiative Konzepte für interaktive und lernaktivierende Elemente in lokalen Lern- und Gedenkorten entwickelt. Andreas Wünsch wird eines der Ergebnisse dieser Arbeit vorstellen: „Sechs Seiten für ein Leben - ein biografisches Würfelspiel.“

2. Wie kann und soll die neue Einrichtung ehrenamtliche Recherchevorhaben engagierter Bürgerinnen und Bürger zur NS-Geschichte Stuttgarts und Württembergs unterstützen?
Elke Martin von den Stuttgarter Stolpersteininitiativen, Herausgeberin und Mitautorin des Buches „Verlegt – Krankenmorde 1940-41 in der Region Stuttgart“ wird ihre Erwartungen
an den neuen Lern- und Gedenkort formulieren und erläutern, wie sie sich die Verbindung von bürgerschaftlichem Engagement in der Erinnerungsarbeit mit professioneller NS-Forschung vorstellt.

3. Wie kann die neue Einrichtung ein Ort der Auseinandersetzung werden mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus?
Alexander Schell, Referent beim Stadtjugendring Stuttgart, wird ausgehend von seinen Erfahrungen in der politisch-historischen Jugendbildung auf die Möglichkeiten hinweisen, die der neue Lern- und Gedenkort in einer von Einwanderung geprägten Stadt hierfür bietet.

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