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Was mir heute wichtig erscheint #50

Sammlung: Jeder bekommt seine Finanzspritze. Die notleidenden Banken, verarmte Automobilbauunternehmen, Chefs kleinererer Manufakturen und nun auch noch "Adolf Merckle, Ratiopharm-Eigentümer und einer der reichsten Deutschen. Er soll bis zu eine Milliarde Euro verzockt haben - und bittet seinem Sohn zufolge nun fast 40 Banken um einen Notkredit." Wo ist eigentlich mein Rettungsschirm?


Friedensblatt: Soeben ist die Ausgabe Ausgabe 75/2008 der Friedensblätter des Friedensnetzes Baden-Württemberg zum Versammlungsgesetz BaWü, SiKo 2009 und Jubiläum 60 Jahre Nato erschienen. (Via Thomas Mitsch)


Skandalurteil: Mehr als 7 Jahre nach den polizeilichen Gewaltexzessen gegen Demonstranten während des G8-Gipfels in Genua ist am vergangenen Donnerstag in Genua ein schändlichen Urteil über 29 angeklagte Polizisten gesprochen worden. Der Prozess wegen des nächtlichen Überfalls auf zumeist schlafende Demonstranten in der Schule "A. Diaz" endete mit nur wenigen rein symbolischen Verurteilungen. Damit hat die Justiz nun einer Kette sytematischer Repression und Menschenrechtsverletzungen durch den Staat die Krone aufgesetzt. Betroffene der Gewaltexzesse in der Diaz-Schule, laden nach ihrer Rückkehr von der Urteilsverkündung in Genua ein zum Pressegespräch mit Hans-Christian Ströbele (MdB) und Eva Lindenmaier (Anwältin/ Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein RAV) am Freitag, 21. November 2008, 10.00 Uhr im Wahlkreisbüro von H.-C. Ströbele, Dresdener Str. 10, 10999 Berlin (Via gipfelsoli.org)


Zusammenarbeit: Zu den Protesten um den NATO-Gipfel 2009 hat sich ein Vorbereitungkreis vor allem für die Zusammenarbeit in Deutschland gebildet und einen Aufruf herausgegeben: 

Weltweit lehnt die Mehrheit der Menschen Kriege ab. Das Ende der NATO, ein Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan und anderen Regionen und eine Abkehr von der Militarisierung Europas wären Schritte zu einer friedlichen Welt.
Die NATO will genau das Gegenteil.
Daher rufen wir zu gemeinsamen, bunten und vielfältigen Aktivitäten gegen den NATO-Gipfel in Strasbourg und Baden-Baden auf. Mit Demonstrationen, Konferenzen, Camps, Protesten und Aktionen des zivilen Ungehorsams –“ wie Umzingelungen, Blockaden usw. - wollen wir ein Zeichen gegen die menschenfeindliche Politik der NATO setzen. (...)


Mobilisierungsveranstaltung: Am 23.11. findet in der KTS eine Mobilisierungsveranstaltung für die Proteste gegen die geplante Verschärfung des baden-württembergischen Versammlungsrechts statt. KTS, Basler Straße 103, 79100 Freiburg im Breisgau.


Postmateriell: Der Datenreport 2008 wurde veröffentlicht: "Dort findet man beispielsweise auch, dass trotz internationalem Terrorismus und der Aufblähung des Sicherheitsstaat offenbar Politiker anders denken als die Bürger: "In beiden Teilen Deutschlands war den Bürgern bis zur Jahrtausendwende die »Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung « –“ also ein materielles Ziel –“ am wichtigsten. Sprachen sich Anfang der 1980er Jahre noch rund die Hälfte der Westdeutschen dafür aus, waren es in den 1990ern rund 40 % und im Jahr 2006 noch 34 %. In Ostdeutschland waren in den 1990ern für über 50 % der Befragten die »Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung« das mit Abstand wichtigste Ziel, doch sank die Zahl rasch auf 39 % im Jahr 2000 und 31 % im Jahr 2006 ab. Damit gibt es den ersten Rang an ein postmaterielles Ziel ab, nämlich 'Mehr Einfluss der Bürger auf die Entscheidungen der Regierung'." (Via telepolis)

Erfolgreiche Lohnrunde

Eine ausgesprochen erfolgreiche Lohnrunde haben die Manager im vergangenen Jahr hingelegt: Während der durchschnittliche Lohnzuwachs in der Bevölkerung 1,4 Prozent betrug, stiegen Managergehälter um rund das Zehnfache. Von 2003 bis heute hätten die Vorstandsgehälter durchschnittlich um 40 Prozent zugelegt. Am stärksten wuchsen im Jahr 2007 die durchschnittlichen Pro-Kopf-Bezüge im Siemens-Management mit etwas mehr als 50 Prozent.

Von wegen Hungertuch: Der Rubel rollt

Das laute Geschrei der verarmenden Klasse der "Besserverdiener", Manager und Vorstände soll eine Tatsache verdecken: Die sogenannte "Einkommenskluft" in Deutschland wächst. Besserverdiener würden sich einen immer größeren Anteil am Gesamteinkommen sichern, zitiert der "Tagesspiegel am Sonntag" eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Die Unternehmensgewinne und die Einkommen aus Vermögen haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Mit vollem Bauch läßt es sich dann trefflich über Moral reden.

Nix mit Hungertuch: Traumhafter Anstieg von Managergehältern

Neulich hatte ich mich noch gefragt: "Nagen "verarmte" Manager bald am Hungertuch?" Inzwischen sehe ich etwas klarer: Die Management-Beratung Kienbaum hat eine "Vorstandsstudie 2006/2007" vorgelegt. Danach sind die Vorstandsgehälter im letzten Jahr um durchschnittlich 17,5 Prozent gestiegen.
Wenn die Gewerkschaften mit Forderungen in nicht einmal der Hälfte dieser Steigerungen antreten, ist das Geschrei dieser Leute nicht zu überhören.

Die Grundgehälter blieben weitgehend gleich, die variablen erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile seien aber stark gestiegen. Dadurch verdienten vor allem die Vorstände börsennotierter Unternehmen besser. Außerdem sei die Größe des Betriebes entscheidend für das Einkommen. Während ein Vorstand in einem Unternehmen mit 1.000 bis 2.000 Mitarbeitern im Schnitt 471.000 Euro erhalte, seien es bei einer Gesellschaft mit mehr als 50.000 Mitarbeitern durchschnittlich 2,6 Millionen Euro im Jahr, berichtet die "Süddeutschen Zeitung".

Schon geil, so ein Managerverdienst: Viele Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft verdienen in einem Jahr so viel wie viele Arbeiter es in ihrem kompletten Arbeitsleben nicht erzielen können. Da predigt sich dann das "Maßhalten" sicherlich leicht.
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