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Køpi-Wagenplatz geräumt
Die Wut über die Räumung zeigte sich am Abend, als bis zu 8.000 Menschen vom Neuköllner Zickenplatz durch den Kreuzberger Kiez zur Köpi zogen. Dem Versuch der Polizei auch hier mit engen Spalieren ihre Machtstellung zu zeigen setzte die Demonstration deutliche Grenzen. Am Rande gingen zahlreiche Auto- und Schaufensterscheiben zu Bruch, u.a. von dem Luxus-Hotel am Oranienplatz. Bis in die Nacht folgten Auseinandersetzungen in der Oranienstrasse und am Heinrichplatz.
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Weitere Ereignisse zu diesem Thema
- Köpi Wagenplatz bleibt!
- Köpi Wagenplatz bleibt! Teil 2
- Köpiplatz bleibt Risikokapital
- Wagenplatzdemo gegen Verdrängung
- Defend Köpiplatz!
- Köpi Konzert gegen Räumung
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- https://koepi137.net/
- https://kopibleibt.noblogs.org/
- Presseerklärung: Räumung rechtswidrig. - Vermeintlicher Eigentümer fälschte Unterschrift.
Illegale Zwangsräumung Köpi-Wagenplatz: Vermeintlicher Eigentümer fälschte wohl auch Unterschrift
Nur eine Woche vor der Räumung des Køpi Wagenplatzes erhielten wir den Bericht über eine schriftvergleichende und urkundentechnische Schriftuntersuchung, welche aufzeigt, dass die Unterschrift, die der angebliche Eigentümer Yervand Chuckhajyan von der Briefkastenfirma Startezia GmbH bei der Verhandlung im Mai 2021 vorgelegt hat, von früheren Unterschriften abweicht und daher sehr wahrscheinlich nicht von Yervand Chuckajyan persönlich unterschrieben wurde.
Die Fälschung und die Tatsache, dass Herr Chuckhajyan nicht persönlich im Gericht anwesend war, verhärtet unseren Verdacht, dass der angebliche Inhaber dieser Briefkastenfirma in Wirklichkeit nicht die Firma vertritt und ein weiterer Betrug des wahren Inhabers dieser Briefkastenfirma, Siegried Nelhs von der SANUS AG, ist.
Bei der Verhandlung fielen der Richterin Claudia Wolter die unterschiedlichen Unterschriften auf. Sie kritisierte den vermeintlichen Inhaber Yervand Chuckhajan, weil er bei der Verhandlung nicht anwesend war und befragte seine Anwälte über das Verhältnis zu ihrem Mandanten. Trotz dieser starken Zweifel, entschied die Richterin, dass die Räumung noch vor unserer Berufung stattfinden kann, wenn die Startezia GmbH eine Kaution von 200.000€ zahlt. Wieder einmal zeigt sich, dass das Gericht verdächtige anonyme Briefkastenfirmen mit viel Geld über das Leben, das Zuhause und die Zukunft von Dutzenden Menschen stellt.
Der so genannte Eigentümer zahlte die Kaution am 20. Juni, nicht lange nach der Verhandlung. Wir halten es nicht für einen Zufall, dass der Zeitraum der Räumung strategisch geplant wurde. Somit hat er die Räumung während der Übergangsregierung, nach den Wahlen und vor dem Amtsantritt der neuen Regierung beantragt. Dadurch haben die Politiker*innen nun weniger politische Konsequenzen zu befürchten und können die Schuld für diese illegale und teure Räumung ihren Vorgänger*innen zuschieben.
Wir sind davon überzeugt, dass wir gute Chancen haben, das Berufungsverfahren gegen den Räumungsbeschluss zu gewinnen. Wir haben jedoch wenig Vertrauen, dass in weniger als einer Woche vor der Räumung, am 15. Oktober, das zuständige Gericht oder der Senator nach Erhalt dieser Informationen das Richtige tun und den Stopp der Räumung anordnen wird. Ein Beweis dafür sind die Schilder in der Nachbarschaft, die auf die Einrichtung der roten Zone hinweisen, die am 14. Oktober beginnen soll.
Selbst wenn wir den Einspruch gewinnen, ist alles, was für uns wichtig ist, bereits verloren. Unsere Gemeinschaft wird zerstört und gespalten sein, Dutzende Menschen werden ihr Zuhause verloren haben und die Steuerzahler*innen werden eine immense Summe für eine illegale Räumung bezahlt haben. Wie das jüngste Urteil zum Hambacher Forst zeigt, wäre dies nicht das erste Mal, dass eine Räumung erst dann für illegal erklärt wird, wenn die Häuser, das Leben und die Gemeinschaft der Bewohner*innen zerstört wurden.
Andreas Geisel ist der Berliner Innensenator, der dafür verantwortlich ist, dass am 15. Oktober Tausende Polizist*innen zu unserer Räumung eingesetzt werden. Wir möchten ihn daran erinnern, dass sein Vorgänger Frank Henkel 2016 seine Legitimation verloren hat, nachdem seine Polizeikräfte vom Gericht angewiesen wurden, einen Räumungsversuch der Rigaer 94 wegen rechtlicher Unregelmäßigkeiten abzubrechen. In der Folge sah sich Henkel mit einer Klage wegen eines “rechtswidrigen Polizeieinsatzes” konfrontiert, und eine öffentliche Umfrage ergab, dass nur 34 % der Berliner*innen, ein hartes Vorgehen der Polizei befürworten.
Die Nachricht über den Betrug, mit dem unsere Räumung durchgesetzt wurde, macht uns wütend und eint uns noch mehr. Wir werden uns gegen diese illegale Räumung wehren, vor Gericht, auf unserem Wagenplatz und auf der Straße! Nach Monaten der Mobilisierung war unsere letzte Demonstration am 2. Oktober unsere erste Reaktion auf den Räumungstermin. Rund 1500 Menschen sind mit uns auf die Straße gegangen und viele Berliner*innen haben sich entlang der Route mit uns solidarisiert.
Von nun an rufen wir zu Aktionswochen und dezentralen Aktionen auf. Wir rufen zur Solidarität in Berlin und weltweit auf. Die Räumung des Køpi-Wagenplatzes geht uns alle an. Sie ist kein Einzelfall. In den letzten Jahren haben zu viele Menschen ihr Zuhause verloren, weil die Mieten gestiegen sind und die Zahl der unter Wohnungsnot Leidenden expoldiert ist . Neben der Verdrängung von Menschen aus ihren Häusern und Wohnvierteln greift diese grenzenlose Gentrifizierung auch unsere autonomen Freiräume und unsere radikale Bewegung in Berlin und darüber hinaus an.
In den letzten Jahren sind unzählige linksradikale Projekte geräumt worden. Erst vor ein paar Tagen hat es wieder eine Razzia in dem Hausprojekt Rigaer 94 gegeben. Dies verstehen wir als weiteren Angriff auf unsere Freiräume und alternativen Wohnformen. Auch wenn sie versuchen, uns vor der Räumung des Køpiplatzes zu erschöpfen, werden wir diese Angriffe nicht hinnehmen. Wir werden nicht vergessen, dass vor genau einem Jahr die Liebig 34 geräumt wurde. Für den morgigen Samstag, den 9. Oktober, rufen wir daher gemeinsam mit der Liebig 34 zu einer weiteren Demonstration auf, um unsere anhaltende Wut über diese Angriffe, Räumungen und die Kriminalisierung unserer radikalen Gemeinschaft zu zeigen.
Wir werden uns weiter auf die geplante Räumung am 15. Oktober vorbereiten, wenn der Køpi-Wagenplatz von der Gerichtsvollzieherin Kölling und Hunderten von Spezialeinheiten der Polizei geräumt werden soll. Weitere Tausende Polizist*innen werden an diesem Tag im Einsatz sein, um zu versuchen unseren Widerstand zu unterbinden. Am Ende ist das eine massive Verschwendung von Steuergeldern für die gewaltsame Unterdrückung von Dutzenden Menschen, welche ihr Zuhause und ihre Gemeinschaft verlieren werden. Eine Verschwendung von Steuergeldern für ein weiteres Projekt von Luxuswohnungen in einer durch Gentrifizierung und Spekulation zerstörten Stadt, die keinen Raum mehr für unkommerzielle Treffpunkte, indem sich Menschen ohne Konsumzwang aufhalten können, zulässt.
Die starke Polizeipräsenz wird unser ganzes Viertel durcheinander bringen. Ab dem 14. Oktober wird rund um die Køpi eine rote Zone eingerichtet, die unsere Straßen militarisiert und de facto einen Ausnahmezustand verhängt, der die Bewegungsfreiheit der Menschen einschränkt. Nur Anwohner*innen, welche nachweisen können, dass sie in diesem Gebiet gemeldet sind, können es betreten. Die Geschäfte werden geschlossen und die Polizei wird ihre Befugnisse mit voller Härte durchsetzen.
Die rote Zone soll uns, von unseren Freund*innen isolieren und setzt uns somit größerer Polizeigewalt aus. Wir werden alles tun, um unser Zuhause und autonomen Räume zu schützen. Wir sind viele, wir sind wütend und zusammen sind wir stark.
Wenn das Gericht und die Politiker*innen diese illegale Räumung durchziehen und der Wagenplatz am 15. Oktober geräumt wird, wird es eine massive Demonstration geben, zu der die Interkiezionale aufruft. Wir werden unsere Wut, gemeinsam mit anderen Projekten, welche von Räumung und Kriminalisierung bedroht sind und mit unzähligen Berliner*innen und Menschen von überall her, welche sich mit unseren Kampf identifizieren, auf die Straße tragen!
Quelle: Erklärung, 08. Oktober 2021
Defend Köpi-Platz!
Dort wurde sie von solidarischen Bewohner*innen des Hausprojekts Rigaer Str. 94 aus deren Fenstern begrüßt. Und auch von Aktivist*innen, denen es gelang ein Feuerwerk auf dem Dach des vor knapp einem Jahr geräumten queerfeministischen Wohnprojekt Liebigstrasse 34 zu zünden, obwohl die Polizei das Haus mit Absperrgittern und Flutlichtanlage sicherte. So werden die Kämpfe für kollektive nicht-kommerzielle Räumen in den verschiedenen Kiezen Berlins symbolisch verbunden und deutlich gemacht, dass die Stadt auch mit Räumungen diese nicht beenden wird. Die nächste Demonstration zum Jahrestag der Liebig-Räumung am 9. Oktober wird deshalb diesmal in umgekehrter Richtung von der Liebig zur Köpi führen.
Der Wagenplatz braucht eure Unterstützung jetzt mehr denn je! Wir haben den Räumungstermin für den 15. Oktober erhalten. Nichtsdestotrotz werden wir nicht stillschweigend zusehen. Nach einem Jahr voller Höhen und Tiefen, leeren Versprechungen von Politikern und der Stadt, Diskussionen in der BVV, falschen Hoffnungen und der zerstörerischen Realität sind wir immer noch geschockt von der niederschmetternden Nachricht, dass wir in nur 3 Wochen aus unseren Wägen vertrieben werden sollen.
Wir werden weiter dagegen ankämpfen. Køpiplatz is here to stay!
Wir konnten schon erahnen, dass die Wahlen Auswirkungen auf unseren Räumungstermin haben werden. Tatsächlich haben wir den Brief mit der Ankündigung nur 6 Tage vor den Bundestagswahlen erhalten. Durch die Übergangszeit nach den Wahlen ist es der Politik somit möglich sich jeglicher Verantwortung zu entziehen.
Jeder einzelne Tag bis zur Räumung ist jetzt entscheidend. Es macht uns traurig, emotional und WÜTEND, aber wir haben keine Angst. Genau für diese Wochen haben wir uns vorbereitet. Wir werden alle Mittel nutzen die uns zur Verfügung stehen, um uns zu verteidigen.
Jetzt ist die Zeit gekommen, in der wir auch unsere Freunde*innen und Unterstützer*innen brauchen. Solidarität ist unsere Waffe! Wenn wir unsere kollektiven Räume in Berlin behalten wollen, in denen wir zusammen leben, kreieren, lachen und weinen, müssen wir auch zusammen kämpfen! Deshalb möchten wir unsere Freunde*innen und Verbündeten in Berlin und auf der ganzen Welt dazu aufrufen, in den Wochen vor der Räumung sich uns anzuschließen. Wir wollen dem dreckigen System ins Gesicht spucken und zeigen, dass wir viel größer und stärker sind, als sie es sich je vorstellen könnten. Berlin ist eine Stadt voller alternativer und autonomer Räume, speziell in unserer widerspenstigen Nachbarschaft. Jeder von ihnen trägt durch seine Einzigartigkeit zur Vielfalt unserer Gemeinschaft bei. Das bedeutet jedoch nicht, das wir selbstgefällig werden dürfen. Wir dürfen es nicht zulassen das unsere Straßen farblos und eintönig werden. Wir müssen diesen Wandel stoppen, bevor es zu spät ist. WIR BLEIBEN ALLE !“
– Köpi Statement und Aufruf vom 1. Oktober 2021 –
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Weitere Ereignisse zu diesem Thema
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Liebig 34 & Køpiplatz: United in Anger
Køpi: Tag X am 15.10.2021
Nach einem Jahr voller Höhen und Tiefen, leeren Versprechungen von Politikern und der Stadt, Diskussionen in der BVV, falschen Hoffnungen und der zerstörerischen Realität sind wir immer noch geschockt von der niederschmetternden Nachricht, dass wir in nur 3 Wochen aus unseren Wägen vertrieben werden sollen.
Wir werden weiter dagegen ankämpfen. Køpiplatz is here to stay!
Wir konnten schon erahnen, dass die Wahlen Auswirkungen auf unseren Räumungstermin haben werden. Tatsächlich haben wir den Brief mit der Ankündigung nur 6 Tage vor den Bundestagswahlen erhalten. Durch die Übergangszeit nach den Wahlen ist es der Politik somit möglich sich jeglicher Verantwortung zu entziehen.
Jeder einzelne Tag bis zur Räumung ist jetzt entscheident. Es macht uns traurig, emotional und WÜTEND, aber wir haben keine Angst. Genau für diese Wochen haben wir uns vorbereitet. Wir werden alle Mittel nutzen die uns zur erfügung stehen, um uns zu verteidigen. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der wir auch unsere Freunde*innen und Unterstützer*innen brauchen. Solidarität ist unsere Waffe! Wenn wir unsere kollektiven Räume in Berlin behalten wollen, in denen wir zusammen leben, kreieren, lachen und weinen, müssen wir auch zusammen kämpfen! Deshalb möchten wir unsere Freunde*innen und Verbündeten in Berlin und auf der ganzen Welt dazu aufrufen, in den Wochen vor der Räumung sich uns anzuschließen. Wir wollen dem dreckigen System ins Gesicht spucken und zeigen, dass wir viel größer und stärker sind, als sie es sich je vorstellen könnten. Berlin ist eine Stadt voller alternativer und autonomer Räume, speziell in unserer widerspenstigen Nachbarschaft. Jeder von ihnen trägt durch seine Einzigartigkeit zur Vielfalt unserer Gemeinschaft bei. Das bedeutet jedoch nicht, das wir selbstgefällig werden dürfen. Wir dürfen es nicht zulassen das unsere Straßen farblos und eintönig werden. Wir müssen diesen Wandel stoppen, bevor es zu spät ist. WIR BLEIBEN ALLE !
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Berlin: Meuterei geräumt
Wir sind wütend. Wütend darüber, dass über Jahre aufgebaute rebellische & solidarische Kiezkultur immer wieder zerstört wird. Durch die B., Investorinnen, in unserem Fall Goran Nenadic, der Justiz und der Politik. Wir sind wütend, dass Lebens- und Wohnräume für Profite zerstört werden. Wir sind wütend, dass der „Berliner Charme” beworben wird durch Spekulantinnen, die Menschen verdrängen, die diesen über Jahrzehnte mitgeprägt haben. Und dies nur, um daraus Profit zu schlagen. Aber wir sind auch dankbar, für eure Aktionen, eure Solidarität und für all die Jahre, in denen ihr mit uns gemeinsam die Meuterei zu diesem Ort gemacht habt, den wir so sehr lieben. Der Ort, an dem wir zusammen politisch aktiv waren, an dem wir zusammen ein Getränk trinken konnten, uns austauschen und ein wenig unsere Utopien leben und erlebbar machen konnten. Wir können es einfach nicht oft genug sagen: Danke. Vielen Dank, dass ihr uns in diesen Tagen, Wochen und Jahren bis zu diesem Moment beigestanden seid. Wir werden nicht aufhören, unsere Arbeit weiterzuführen, auch wenn dies erstmal ohne Räume passieren wird. Wir werden uns wieder sehen, ob auf Plena oder bei Aktionen. Wir werden weiterhin aktiv bleiben und einen Raum für die Meuterei in der Nähe suchen. Unsere Räume wurden uns genommen, doch die Meuterei bleibt. – Das Meutereikollektiv –
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Weitere Ereignisse zu diesem Thema
- Räumungstermin für die Meuterei
- Syndikat geräumt
- Meuterei geht steil
- Wütende Demo für bedrohte Projekte
- Meuterei behält die Schlüssel
- Keine Beute mit der Meute
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Erklärung der Meuterei
Heute morgen, um 8:18 Uhr, wurden uns die Räumlichkeiten der Meuterei mit einem massiven Bulleneinsatz entrissen. Um unsere Räume selbst im letzten Moment nicht alleine zu lassen, haben wir uns entschieden, dass die letzte Runde gemeinsam mit zwei Kollektivistas ausgerufen werden sollte.
Wir sind wütend. Wütend darüber, dass über Jahre aufgebaute rebellische & solidarische Kiezkultur immer wieder zerstört wird. Durch die Bullen, Investor:innen, in unserem Fall Goran Nenadic, der Justiz und der Politik. Wir sind wütend, dass Lebens- und Wohnräume für Profite zerstört werden. Wir sind wütend, dass der “Berliner Charme” beworben wird, durch Spekulant:innen, die Menschen vedrängen, die diesen über Jahrzehnte mitgeprägt haben. Und dies nur, um daraus Profit zu schlagen.
Aber wir sind auch dankbar, für eure Aktionen, eure Solidarität und für all die Jahre, in denen ihr mit uns gemeinsam die Meuterei zu diesem Ort gemacht habt, den wir so sehr lieben. Der Ort, an dem wir zusammen politisch aktiv waren, an dem wir zusammen ein Getränk trinken konnten, uns austauschen und ein wenig unsere Utopien leben und erlebbar machen konnten.
Wir können es einfach nicht oft genug sagen: Danke. Vielen Dank, dass ihr uns in diesen Tagen, Wochen und Jahren bis zu diesem Moment beigestanden habt. Wir werden nicht aufhören, unsere Arbeit weiterzuführen, auch wenn dies erstmal ohne Räume passieren wird. Wir werden uns wieder sehen, ob auf Plena oder bei Aktionen. Und heute auch wieder einmal auf der Straße. Lasst uns unserer Wut gemeinsam Ausdruck verleihen auf der Demo der Interkiezionale um 19.00h am Mauerpark/Eberswalder Str.
Unsere Räume wurden uns genommen, doch die Meuterei bleibt.
Quelle: Erklärung der Meuterei, 25.03.2021
Räumungstermin für die Meuterei
„Seit Juni 2019 ist der Mietvertrag der Kneipe abgelaufen, woraufhin sich das Kollektiv, ähnlich wie ihre Neuköllner Kolleg*innen, dazu entschieden haben die Schlüssel zu behalten und die Räume nicht zu verlassen. Weitere Miet- und auch Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer, Goran Nenadic und der Zelos Properties GmbH, sind gescheitert. „Er wolle nicht weiter vermieten hat er gesagt. Verkaufen wollte er es erst für 750.000€. Wir haben ihm 375.000€ geboten. So viel hätte es 2014 gekostet als die Meuterei erstmals zum Verkauf stand. Das Geschäft ist dann nicht zu Stande gekommen.“ erzählt Anne Bonny vom Meuterei-Kollektiv. Das Haus wurde 2014 von der Zelos Properties GmbH gekauft, entmietet, saniert und zu Eigentumswohnungen umgewandelt. Schon damals sollte die Kneipe ausziehen. Das wurde aber per Gerichtsentscheid zu Gunsten des Kollektivs verhindert und eine Mietvertragsverlängerung bis 2019 erwirkt. Die Gerichtsverhandlung über den Räumungstitel hat schließlich erst am 16.09.20 stattgefunden, da sie unter anderem wegen der Corona-Pandemie, aber auch wegen einer Verlegung der Verhandlung in einen Hochsicherheitssaal im Tegeler Landgericht immer wieder verschoben wurde. Ein Räumungserlass für Nenadic wurde dabei erwirkt. Diesen hat er erst jetzt eingereicht. „Wir vermuten, dass er noch etwas gewartet hat wegen Corona. Lässt sich wahrscheinlich besser verkaufen, wenn Gewerbe auch wieder öffnen können.“, so Bonny weiter. Der Eigentümer habe versucht eine Lösung abseits einer polizeilichen Räumung zu finden und angeblich Angebote gemacht auf verschiedene Kosten zu verzichten. Das Kollektiv hat sich gegen diese vermeintlichen Angebote entschieden: „Es kann für uns keine friedliche Lösung sein, wenn wir gezwungen werden unsere Räume zu verlassen.“ sagt Bonny „Wir haben ihm auch Angebote zum Mieten und Kaufen gemacht, darauf ist er nicht eingegangen. Was jetzt passiert hat er sich ausgesucht, nicht wir.“ Für den Räumungstag und die Tage davor und danach sind mehrere Aktionen geplant. Genaueres soll aber noch veröffentlicht werden.“ (Pressemitteilung der Meuterei)
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Termine:
Sa, 20.3. um 14 Uhr Meuterei bleibt! Kundgebung Schillerpromenade / Herrfurthplatz
Sa, 20.3. ab 17.00h Kundgebungvor der Christinenstraße 1, vor der alten Baiz
So, 21.3. ab 15.00 Kaltgetränkesuche im Reichenberger Kiez
Di, 23.3. ab 18 Uhr von der Meuterei (Reichenberger Straße 58) Demonstration: Wir sind unregierbar – Meuterei & Rigaer 94 verteidigen!
Do, 25.3. ab 6 Uhr Herrfurthplatz. Solidarische Demo über den Hermannplatz zum Kottbusser Tor.
Do, dezentrale Aktionen in der ganzen Stadt ab spätestens 6.00 Uhr morgens
Weitere Infos:
meuterei.tk/
auf Twitter: Leute für die Meute
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https://en.wikipedia.org/wiki/Weather_Underground
https://de.wikipedia.org/wiki/Weathermen
https://www.laika-verlag.de/bibliothek/weather-underground
https://www.laika-verlag.de/sites/default/files/videoupload/The_Weather_Underground_291.mp4
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