Skip to content

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BOLIVIEN
Referendum über erneute Amtszeit von Morales in Bolivien geplant. Wie der Senat am Dienstag mitteilte, soll am 21. Februar kommenden Jahres eine Volksabstimmung zu einer entsprechenden Verfassungsänderung stattfinden.

BRASILIEN
Gegen den deutschen Autokonzern Volkswagen ist in Brasilien eine Zivilklage wegen seines Verhaltens während der Militärdiktatur in dem südamerikanischen Land eingereicht worden. VW habe während der Diktatur in den Jahren 1964 bis 1985 die Folter und illegale Festnahme von Mitarbeitern hingenommen, begründete das Arbeiterforum für Wahrheit, Gerechtigkeit und Reparation am Dienstag seine Klage in São Paulo.

KOLUMBIEN
Papst Franziskus hat vor einem Scheitern der Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und Vertretern der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) in Havanna gewarnt.

In Havanna wurde in der Nacht zum Donnerstag Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal reichten sich der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und der oberste Befehlshaber der »Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens« (FARC), Timoleón Jiménez (Comandante Timochenko), die Hand und unterzeichneten ein Abkommen über die juristische Aufarbeitung des bewaffneten Konflikts, in dem sich beide Seiten seit mehr als einem halben Jahrhundert gegenüberstehen. »Der Frieden ist da«, jubelte die Delegation der FARC-Guerilla im Internetdienst Twitter, und auch Santos erklärte: »Heute gehen wir in dieselbe Richtung, zum Frieden.«

KUBA
Papst Franziskus will sich in Kuba und den USA für die weitere Normalisierung des Verhältnisses zwischen beiden Ländern einsetzen. Die Wiederaufnahme der Beziehungen bezeichnete das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonnabend bei seiner Ankunft in Havanna als »Zeichen für den Sieg einer Kultur des Dialogs«.

Die deutschsprachige Ausgabe der Granma begleitete den Papstbesuch mit einem Liveticker.

Trotz Annäherung der USA an Kuba: Die Propagandasender machen unbeirrt weiter. Die Kritik daran nimmt zu.

MEXIKO
Schon 2008 entdeckte das Bundesausfuhramt alarmierende Unregelmäßigkeiten beim Export der G36-Gewehre nach Mexiko. „Erhebliche Defizite“ wurden laut SWR-Recherchen dem Wirtschaftsministerium gemeldet. Doch das genehmigte bis 2010 weitere Ausfuhren.

PUERTO RICO
Die Regierung Puerto Ricos hat einen Plan zur Umstrukturierung der Schulden vorgelegt. Nun sind die Gläubiger am Zug.

VENEZUELA
Nach fünfstündigen Verhandlungen haben sich die Präsidenten von Venezuela und Kolumbien, Nicolás Maduro und Juan Manuel Santos, am Montag (Ortszeit) in Quito auf Maßnahmen geeinigt, um die seit Wochen angespannten Beziehungen zwischen den beiden südamerikanischen Ländern zu normalisieren.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 25. September 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BOLIVIEN
Boliviens Vizepräsident Álvaro García Linera hat vergangene Woche während eines Kongresses der Gas- und Energiewirtschaft eine neue Initiative zur Ausbeutung der natürlichen Ressourcen angekündigt. Geplant ist ein Gesetz, das Anreize für die Förderung von Gas und Erdgaskondensat schaffen soll.

Boliviens Präsident Evo Morales hat die US-Regierung beschuldigt, die Daten eines Berichtes über den Anbau des Koka-Strauchs in dem südamerikanischen Land manipuliert zu haben. Die Einflussnahme auf den Bericht habe offenbar zum Ziel, das Scheitern des selbsterklärten Krieges gegen den Drogenhandel durch die USA zu verschleiern, sagte der linksgerichtete Staatschef.

GUATEMALA
Zwei Wochen vor der Wahl zerbricht in Guatemala die Regierung: Am Wochenende legten insgesamt drei Minister und vier hochrangige Beamte ihre Ämter nieder. Tausende beteiligten sich an Demonstrationen für den Rücktritt des Präsidenten Otto Pérez Molina, gegen den Ermittlungen wegen Korruption eingeleitet werden sollen.

MEXIKO
In Mexiko haben Tausende Menschen am Mittwoch (Ortszeit) erneut die Aufklärung des Falls der 43 »verschwundenen« Studenten aus Ayotzinapa verlangt.

NICARAGUA
Die Regierungen von Nicaragua und Russland haben ein Abkommen über die Nutzung des russischen Satellitennetzes Glonass geschlossen. Nicaragua wolle, dass sicherheitsrelevante Nachrichten nicht über das staatliche Telekommunikations-Institut (Telcor) oder kommerzielle Provider versendet werden müssen, hieß es aus Managua.

KOLUMBIEN
Kolumbiens Ex-Staatschef Álvaro Uribe hat dem amtierenden venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro vorgeworfen, gegen kolumbianische Bürger „einen solchen Hass zu schüren, wie Hitler dies im Fall der Juden getan hat“. Der rechte Hardliner Uribe reagierte mit diesem zweifelhaften Vergleich auf die Schließung eines Teils der Grenze durch venezolanische Sicherheitskräfte. Venezuela will mit der Maßnahme den massiven Schmuggel von Waren und Treibstoff in das Nachbarland unterbinden.

Sich für Menschenrechte einzusetzen und diese zu verteidigen, kann in Kolumbien tödlich sein. Nach einer aktuellen Studie der Organisation Somos Defensores (Wir sind Verteidiger) ist die Anzahl der ermordeten Menschenrechtsaktivisten von 34 im vergangenen Jahr auf bereits 69 in diesem Jahr gestiegen.

Angehörige der Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc) haben den afrokolumbianischen Aktivisten Gilmer Genaro García Ramírez getötet. Dies gab ein Sprecher der Friedensdelegation, Pastro Alape, zu. Zugleich kündigte er an, die Verantwortlichen für den Mord zur Rechenschaft zu ziehen.

KUBA
USA werben gezielt kubanische Mediziner ab. Überläufer werden mit falschen Versprechen gelockt.

VENEZUELA
Spitzentreffen gegen die Krise: Außenministerinnen Venezuelas und Kolumbiens beraten in Cartagena. Grenze bleibt geschlossen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 28. August 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Die Abwertung der chinesischen Währung bremst Rohstoffexporte aus. Länder Südamerikas befürchten weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Probleme.

BRASILIEN
Brasiliens Besserverdienende opponieren in der Wirtschaftskrise gegen sozialdemokratische Präsidentin. Hunderttausende haben in Brasilien in über 200 Städten gegen Korruption und die Wirtschaftspolitik der Regierung protestiert. Es war 2015 bereits der dritte Protesttag gegen Präsidentin Dilma Rousseff.

Brasiliens Regierung setzt weiter auf den Bau von Staudämmen in Amazonien. Die Interessen der Anwohner und die Ökologie stehen hintan

ECUADOR
Nach dem von der Opposition in Ecuador in der vergangenen Woche ausgerufenen Generalstreik ziehen beide Seiten Bilanz. »Sie wurden wieder einmal besiegt«, konstatierte Staatspräsident Rafael Correa das Scheitern des 24stündigen Ausstandes am Donnerstag, von dem »das Land nichts gespürt« habe.

KUBA
Die Regierungen von Kuba und den USA verhandeln derzeit über ein Abkommen, das es US-Touristen ermöglichen soll, in regulären Linienflügen auf die Insel zu reisen.

VENEZUELA
Die venezolanische Justiz hat den 42-jährigen Angél Romero Bracho, alias „El Manguera“ (der Schlauch), zur Höchststrafe von 30 Jahren Gefängnis für den Mord an dem Anführer der Yukpa-Indigenen, Sabino Romero Izarra, verurteilt.

Der frühere Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Ex-Verteidigungsminister Venezuelas, Raúl Baduel, ist nach sechs Jahren Gefängnis auf Bewährung entlassen worden.

Bei den Parlamentswahlen im Dezember will die Opposition geeint gegen die Regierung antreten. Die Koalition der Opposition droht jedoch auseinanderzubrechen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 21. August 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Lateinamerikanische Staaten wollen Flüchtlingen aus Afrika zu Hilfe kommen. Bolivarische Allianz ALBA kündigt Sonderprogramm an.

ARGENTINIEN
Daniel Scioli heißt der große Gewinner der Vorwahlen in Argentinien. Der Gouverneur der Provinz Buenos Aires setzte sich mit knapp 38 Prozent der Stimmen an die Spitze der Bewerber um das Präsidentenamt. Auf den Plätzen folgen Mauricio Macri mit 31 Prozent und Sergio Massa 21 Prozent. Diese drei gehen als aussichtsreichste Kandidaten in das Rennen für die Präsidentschaftswahl am 25. Oktober. Damit rückt Argentinien nach rechts, denn die drei vertreten eine konservative Politik.

BOLIVIEN
Nach den Entspannungssignalen zwischen Kuba und den USA will auch Boliviens sozialistischer Präsident Evo Morales die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten wieder verbessern.

CHILE
Der berüchtigte Chef der Geheimpolizei unter Chiles einstigem Diktator Augusto Pinochet ist tot. Manuel Contreras starb in der Nacht zum Samstag in einem Militärkrankenhaus in Santiago de Chile im Alter von 86 Jahren, wie die Polizei mitteilte.

ECUADOR
In Ecuador finden seit Wochen Proteste der Opposition statt. Für Donnerstag ruft sie zum Generalstreik auf. Ein Gespräch mit Jorge Jurado, Botschafter der Republik Ecuador in Deutschland.

KUBA
Mit dem ersten Besuch eines US-amerikanischen Außenministers seit 1945 fügt John Kerry den als historisch bezeichneten Ereignissen in Kuba heute ein weiteres hinzu. Washingtons Chefdiplomat will die wiedereröffnete Botschaft seines Landes mit einem Festakt offiziell einweihen. Havanna hatte seine diplomatische Vertretung in der US-Hauptstadt bereits am 20. Juli mit einer feierlichen Flaggenzeremonie in Betrieb genommen.

Der russische Fahrzeughersteller GAZ erwägt derzeit, einen Teil seiner Produkte in Kuba oder Venezuela herzustellen, um von dort aus an ganz Lateinamerika liefern zu können. Ein Sprecher der Unternehmens erklärte neulich gegenüber der russischen Zeitung Izvestia, es sei “kurzfristig weniger wahrscheinlich–, dass man eine Niederlassung in Venezuela eröffnen werde, weshalb Kuba wieder in den Fokus rücken dürfte.

NICARAGUA
Mit zahlreichen Feierlichkeiten wurden in Nicaragua am Donnerstag der 85. Geburtstag von Tomás Borge begangen.

Die chinesische Hong Kong Nicaragua Development Investment Group (HKND) hat Änderungen an der Route des Nicaraguakanals angekündigt. Ziel sei es nach Angaben des Vizepräsidenten des Konglomerats, Kwok Wai Pang, negative Folgen für Umwelt und Bevölkerung zu minimieren. Mit den Änderungen werden die Gesamtkosten des Megaprojekts auf 50 Milliarden US-Dollar geschätzt.

PERU
Die peruanische Regierung hat Entschädigungszahlungen in Höhe von mehr als drei Millionen Soles (rund 860.000 Euro) an insgesamt 1021 Opfer des internen bewaffneten Konfliktes genehmigt, der von 1980 bis zum Jahr 2000 andauerte.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 14 August 2014

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Die Verteidigung progressiver Regierungen und der weitere Kampf für Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit waren die beherrschenden Themen beim 21. Treffen des »Forums von São Paulo«, das am heutigen Samstag in Mexiko-Stadt beendet wird. Seit Mittwoch diskutieren dort die Vertreter von 104 linken Parteien und Organisationen aus 23 Ländern Lateinamerikas und der Karibik, sowie Gäste aus Europa, Asien und Afrika über Konzepte zur Stärkung der fortschrittlichen Kräfte in der Region.

BRASILIEN
Monsanto drohen bei der angestrebten Syngenta-Übernahme hohe Hürden in Brasilien. Vor allem die Bauern im zweitgrössten Absatzmarkt der beiden Firmen fürchten ein Monsanto-Monopol.

Mehr als 1.500 Tote in fünf Jahren: Menschenrechtler beklagen, dass die Polizei der brasilianischen Metropole unverhältnismäßig gewalttätig ist.

BOLIVIEN
Mehrere gewerkschaftliche und indigene Organisationen in Bolivien wollen von jetzt an die notwendigen Initiativen für die Möglichkeit einer Wiederwahl von Präsident Evo Morales ergreifen. Dies kündigte der Vorsitzende des Gewerkschaftsdachverbandes der Bauern (CSUTCB), Feliciano Vegamonte, bei einer Versammlung anlässlich des Jahrestags der Landreform in Cochabamba an, bei der auch Morales anwesend war.

Boliviens Botschafterin kehrt nach La Paz zurück. Im November besucht Präsident Morales Berlin. jW-Gespräch mit Elizabeth Salguero Carrillo.

Neues Anforderungsprofil für Boliviens Beamte: Außer Spanisch müssen sie mindestens eine Indianer-Sprache lernen. Allerdings reicht es, sich einen Mini-Wortschatz anzueignen.

CHILE
26 Jahre nach der Dekretierung eines absoluten Abtreibungsverbots durch General Pinochet versucht Chile eine Reform. Die Erfolgsaussichten sind ungewiss.

KUBA
Vor wenigen Tagen ging in Havanna ein weiterer kubanischer Solarpark ans Netz. Die 2.500 Solarpaneele können nach Angaben des staatlichen Netzbetreibers pro Tag etwa 520 Kilowatt an elektrischer Energie erzeugen. Der “Solarpark Naranjito– befindet sich im Municipio Boyeros im Süden von Havanna und ist bisher der dritte Solarpark in der kubanischen Hauptstadt.

Die US-amerikanische Bank Stonegate hat vergangene Woche ein Abkommen mit der Internationalen Handelsbank Kuba (Bicsa) unterzeichnet. Zum ersten Mal seit 50 Jahren sind damit direkte Banktransaktionen zwischen beiden Ländern möglich.

Seit Wochen geistert im Internet ein falsches Zitat von Fidel Castro umher. Eine Spurensuche zeigt, dass der Ursprung für dieses Zitat ein beliebter Scherz aus Kuba ist.

PUERTO RICO
Der karibische Inselstaat Puerto Rico steht vor der Pleite. Private Gläubiger fordern von der De-facto-Kolonie der USA drastische Kürzungsmaßnahmen.

VENEZUELA
Nachdem Griechenland innerhalb der Europäischen Union mit dem Versuch gescheitert ist, eine neue Wirtschaftspolitik durchzusetzen, sucht die Regierung des linksgerichteten Ministerpräsidenten Alexis Tsipras offenbar Kontakte außerhalb des EU-Wirtschaftraumes. Nach einem Bericht der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina haben Griechenland und Venezuela mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung die Voraussetzungen für eine intensivere Zusammenarbeit in der Energiepolitik geschaffen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog. Ausgabe vom 7. August 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Zielscheibe der Reaktion: Der lateinamerikanische Fernsehkanal Telesur wird jetzt zehn Jahre alt. Alternative zu Konzernmedien.

ARGENTIEN
Die Tochter von Estela Carlotto wurde von der Militärjunta ermordet. Nach 36 Jahren hat die Großmutter den verschollenen Sohn gefunden.

BOLIVIEN
Die linke Regierung in Bolivien hatte sich einst dem Schutz von Mutter Erde verschrieben. Doch um Exporterlöse zu erzielen, soll die Rohstoffförderung massiv vorangetrieben werden. Das führt zu Kritik –“ von links.

CHILE
Nach 29 Jahren hat die chilenische Justiz Anklage gegen sieben Offiziere erhoben und Haftbefehle erlassen. Der ehemalige Soldat Fernando Guzman erhob in einer Zeugenaussage schwere Vorwürfe gegen die Männer, die am Donnerstag festgenommen wurden.

EL SALVADOR
Mitglieder der Partei –šNationale Befreiungsfront Farabundo MartiFMLN (Frente Farabundo Martí de Liberación Nacional), jener Partei, die aus der ehemaligen Guerilla hervorgegangen ist und die derzeit die Präsidentschaft innehat, sind in den letzten Monaten vermehrt zum Ziel von Mordanschlägen geworden. Die FMLN beschuldigt Banden, hinter den Anschlägen zu stecken.

KOLUMBIEN
Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos hat ein erneutes Ende der Bombenangriffe gegen Stellungen der FARC-Rebellen angeordnet. Santos machte diese Ankündigung bei einem öffentlichen Auftritt am Samstag in Cartagena de Indias.

KUBA
Am 26. Juli 1953 stürmten Revolutionäre die Moncada-Kaserne in Santiago de Kuba –“ der Jahrestag ist heute nicht nur der kubanische Nationalfeiertag, er wird seit Jahren auch in Berlin mit einer »Fiesta de Solidaridad« (Solidaritätsfest) gefeiert. Wie in den Vorjahren waren am Samstag in der Parkaue des Stadtteils Lichtenberg etwa 35 Stände mit Informationen über Kuba und Lateinamerika aufgebaut.

MEXIKO
Schon die Meldung selbst führt auf die falsche Spur: Bei der Suche der im letzten September im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero verschwundenen Studenten habe man inzwischen 129 Leichen in 60 Massengräbern gefunden, informierte am Sonntag die Generalstaatsanwaltschaft (PGR) des Landes.

22 Jahre lang wurden in der nordmexikanischen Stad Ciudad Juárez Frauen systematisch ermordet. Jetzt hat ein Gericht fünf Männer wegen Menschenhandel und Mord an elf jungen Frauen verurteilt. Sie erhielten eine Strafe von 697 Jahren Haft. Zudem müssen sie eine Entschädigung von etwa 47.000 Euro zahlen.

VENEZUELA
Mit zahlreichen Veranstaltungen, indigenen Zeremonien, kulturellen Events und sogar Sportereignissen wurde am Dienstag in Venezuela des 2013 verstorbenen Präsidenten und Anführers der „Bolivarischen Revolution“, Hugo Chávez (1999-2013), gedacht.

Das venezolanische Oppositionsbündnis Tisch der Demokratischen Einheit (MUD) wird mit gemeinsamen Listen bei den Parlamentswahlen am 6. Dezember antreten.

Am Montag gab der venezolanische Vizepräsident bekannt, dass bisher 4 Millionen Menschen im Rahmen der „Operación Milagro“ kostenlos behandelt. 2004 haben die Regierungen von Venezuela und Kuba gemeinsam die “Mission– ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Aktion werden Menschen mit augenheilkundlichen Problemen operativ behandelt, die zuvor keinen Zugang zu dieser medizinischen Versorgung hatten.

Das US-amerikanische Magazin „Foreign Policy“ veröffentlichte ein ausführliches Porträt des venezolanischen Oppositionsführer Leopoldo López.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog. Ausgabe vom 31. Juli 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Die „Stimme aus dem Süden“ feiert ihren zehnten Geburtstag: Am 24. Juli 2005 wurde der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur gegründet. Die Schaffung eines eigenen Nachrichtenkanals war damals eines der ambitioniertesten Projekte des inzwischen verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez.

ARGENTINIEN
Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und der bolivianische Präsident Evo Morales haben in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires eine Statue der Unabhängigkeitskämpferin Juana Azurduy de Padilla eingeweiht. Das Monument vor der Casa Rosada, dem Präsidentenpalast, ersetzt eine Statue von Christoph Kolumbus.

BRASILIEN
Staudammpläne am Rio Xingú (»Belo Monte«) werden trotz zahlreicher Verfahren weiter fortgesetzt. Nun auch mögliche Klage wegen Ethnozids im Raum.

CHILE
Im Fall von zwei bei lebendigem Leibe verbrannten Jugendlichen zur Zeit der Militärdiktatur von Augusto Pinochet (1973-1990), hat Chiles Justiz sieben ehemalige Armee-Angehörige verhaftet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe der ermittelnde Staatsanwalt Mario Carroza die beschuldigten Offiziere und Unteroffiziere am Mittwoch erstmals vernommen.

KOLUMBIEN
Die kolumbianischen FARC-Rebellen haben am Montag eine einseitige Waffenruhe begonnen, die zunächst vier Monate andauern soll.

Angesichts der bevorstehenden einseitigen Waffenruhe der linken Guerillaorganisation FARC sieht der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos einen Friedensschluss in greifbarer Nähe. „Er ist nah. Wir sind so weit gekommen wie noch nie und die Kosten sind gering, verglichen mit der Friedensdividende“, sagte der Staatschef in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Zeitung „El Tiempo“.

Am 20. Juli fand auf dem Pariser Platz in Berlin, inmitten von hunderten Tourist*innen, eine kleine Kundgebung gegen die Repression in Kolumbien statt. Anlass der Kundgebung war eine erneute Verhaftungswelle in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.

KUBA
Nach der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und Kuba geht es jetzt um die Durchsetzung der Normalität.

Als erster Außenminister der Bundesrepublik und zugleich einer der letzten der größeren EU-Länder ist Frank-Walter Steinmeier (SPD) letzte Woche in Havanna eingetroffen. Bundesdeutsche Agenturen hoben hervor, dass Steinmeier auch die Situation der Menschenrechte auf der Karibikinsel angesprochen habe, verschwiegen dabei allerdings die von kubanischer Seite bereits mehrfach angesprochene Besorgnis über Menschenrechtsverstöße in der Bundesrepublik. Unter anderem halten die Kubaner die Angriffe auf Migranten, den Umgang mit Minderheiten und Flüchtlingen und zunehmenden Rassismus in der BRD für alarmierend.

Das kubanische Programm für internationale medizinische Hilfe ist für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Einen entsprechenden Brief hat der kanadische Professor John Kirk an das Nobelpreiskomitee in Oslo gesendet.

VENEZUELA
In Venezuela haben Kollektive der LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle,Transgender) –“ Organisation „Sozialistische Front der verschiedenen Geschlechter“ erstmals Kandidaten für die Nationalversammlung nominiert. Die Namen sollen dem linken Wahlbündnis „Großer patriotischer Pol“ zur Prüfung vorgelegt werden, um dann in die Listen für die bevorstehenden Parlamentswahlen am 6. Dezember aufgenommen zu werden.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog. Ausgabe vom 24. Juli 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Papst Franziskus hat sich auf seiner Lateinamerikareise klar politisch positioniert. Ob in Ecuador, Bolivien oder Paraguay –“ der 78-Jährige prangerte die Missstände auf seinem Heimatkontinent an.

ARGENTINIEN
Von Argentinien lernen: 2002 endete die neoliberale Wirtschaftspolitik im Staatsbankrott. Der Weg aus dem sozialen Chaos war steinig.

CHILE
Wahlversprechen kassiert, Reformen aufgeschoben: Präsidentin Bachelet reagiert auf schlechtere Wirtschaftslage mit Rückzieher. Die Reformpläne für das Land müssten neu überdacht und umstrukturiert werden, hieß es in ihrer Ansprache am Montag.

HONDURAS
Mehrere E-Mail-Nachrichten der ehemaligen US-Außenministerin und heutigen Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei, Hillary Clinton, haben neue Details über die Rolle der USA bei dem Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Manuel Zelaya in Honduras enthüllt.

KOLUMBIEN
In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá sind 15 Personen in einer koordinierten Aktion der Polizei unter dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Stadtguerillagruppe festgenommen worden. Die in der vergangenen Woche Inhaftierten sind Journalisten, Studenten und Aktivisten von sozialen Initiativen, die sich für den Friedensprozess und die Menschenrechte einsetzen.

Neues Polizeigesetz in Kolumbien soll verabschiedet werden: Mehr Befugnisse für Polizeibeamte. Neues Gesetz wird als Bedrohung wahrgenommen. Kritik von linken Abgeordneten in Senat und Kongress.

KUBA
Als erster Außenminister der Bundesrepublik besucht Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag und Freitag das sozialistische Kuba. Der Besuch dokumentiere, welchen Weg Kuba, die USA und die internationale Gemeinschaft bei der gegenseitigen Annäherung bereits zurückgelegt hätten, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, am Mittwoch in Berlin.

VENEZUELA
Venezuelas Nationaler Wahlrat hat für die Parlamentswahlen am 6. Dezember eine Geschlechterquotierung von 50 Prozent für die Kandidatenlisten der Parteien vorgeschrieben.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 17. Juli 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
In Kalifornien haben sich die Bevölkerungsverhältnisse umgekehrt. Der jüngsten Zählung zufolge leben in dem US-Bundesstaat mehr Menschen lateinamerikanischer Herkunft als Weiße.

BRASILIEN
Ein Jahr nach der Weltmeisterschaft in Brasilien ist das frühere Quartier der deutschen Nationalmannschaft verwaist. Die Hoffnungen auf Urlauber haben sich nicht erfüllt.

GUATEMALA
Zury Rios Montt, ehemalige Parlamentsabgeordnete und Tochter von Guatemalas Ex-Diktator Efrain Rios Montt, darf nach eigenen Angaben nicht als Präsidentschaftskandidatin antreten.

HONDURAS
Seit Wochen gehen in Honduras Tausende gegen Korruption auf die Straße und fordern den Rücktritt des Präsidenten Juan Orlando Hernández. Jetzt soll eine Delegation der Vereinten Nationen zwischen Regierung und den sogenannten »Empörten« vermitteln, wie die UN laut der honduranischen Zeitung La Prensa am Sonntag erklärt hatte.

KOLUMBIEN
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat fast die gesamte Armeeführung geschasst. Den Militärs war die Beteiligung an systematischen Morden an Tausenden Zivilisten vorgeworfen worden. Unterdessen erklärte die FARC eine einseitige Waffenruhe.

Am Verhandlungstisch auf Kuba konnte ein weiteres Teilabkommen ausgehandelt werden: Eine Wahrheitskommission. Sie soll Kolumbiens kriegerische Vergangenheit aufarbeiten und Hintergründe, Ereignisse und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen aufdecken.

KUBA
Nach den offiziellen Glückwünschen des kubanischen Präsidenten Raúl Castro an die griechische Regierung, hat sich auch dessen Bruder und Amtsvorgänger Fidel Castro mit einem Brief an Ministerpräsident Alexis Tsipras zu Wort gemeldet.

Die Europäische Union (EU) und Kuba haben sich zum ersten Mal auf hochrangiger Ebene getroffen, um einen Dialog zum Thema Menschenrechte zu beginnen. Die EU wurde dabei vom Sondergesandten für Menschenrechte, Stavros Lambrinidis vertreten. Die kubanische Seite vertrat der Abteilungsleiter für multilaterale Angelegenheiten und internationales Recht im Außenministerium, Pedro Núñez Mosquera.

Die nordamerikanischen Senatoren Charles Schumer und Kirsten Gillibrand von der Demokratischen Partei der USA unterstützen ein Gesetzesvorhaben, das das Verbot von Reisen nach Kuba außer Kraft setzt. Dies berichtete unlängst die Tageszeitung “New York Times– (NYT).

MEXIKO
Mexikanische Soldaten haben nach Angaben von Menschenrechtlern die dienstliche Anweisung erhalten, Kriminelle zu töten.

Neun Monate nach dem Verschwinden der 43 Lehramtsstudenten in der südmexikanischen Ortschaft Iguala hat die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft die Anklage gegen den ehemaligen Bürgermeister Jose Luis Abarca bestätigt.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 10. Juli 2015

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Die USA profitieren von Millionen papierloser Einwanderer. Eine Reform zu ihren Gunsten lässt auf sich warten.

Die Regierungen Argentiniens und Venezuelas sowie die Mitgliedsländer der Bolivarischen Allianz (Alba) haben sich in öffentlichen Stellungnahmen zur Situation in Griechenland geäußert und ihre Unterstützung für die Bevölkerung und die Regierung des südeuropäischen Landes ausgedrückt.

BRASILIEN
Morde an Indigenen in Brasilien haben zugenommen. Missionsrat sieht den Grund in der Verzögerung der Demarkation indigenen Landes. 2014 gab es die höchste Selbstmordrate von Indigenen seit 30 Jahren.

HONDURAS
In Honduras sind am Sonntag Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um an den Staatsstreich gegen den linken Präsidenten Manuel Zelaya durch das Militär sechs Jahre zuvor zu erinnern.

KOLUMBIEN
In rund 3000 Fällen sollen Militärs in Kolumbien Zivilisten entführt und hingerichtet haben, um die Statistiken im Kampf gegen die Guerillas zu schönen.

Nach einem ergebnislosen mehrstündigen Treffen zwischen Sprechern der landesweiten Organisation „Cumbre agraria, campesina, étnica y popular“ (Cumbre) und Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sowie Vertretern unterschiedlicher Ministerien kündigten die sozialen Bewegungen erneute Proteste für August an.

KUBA
Kubanische Behörden meldeten jüngst das Ende eines Experiments mit gentechnisch verändertem Saatgut.

Kreative Selbsthilfe: In Havanna hält eine Genossenschaft von Frauen das traditionelle Textilhandwerk am Leben.

Kuba ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das erste Land der Welt, in dem es keine Übertragungen von HI- und Syphilisviren von Müttern auf Kinder mehr gibt. “

Am 20. Juli wollen Kuba und die USA ihre vollen diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen.

MEXIKO
Mexikos staatlicher Energieversorger hat indigenen Gemeinden im südlichen Bundesstaat Chiapas den Strom abgedreht. Wie die Tageszeitung „El Financiero“ berichtet, seien insgesamt 14 Kommunen von der Maßnahme betroffen. Wie Anwohner mitteilten, seien neben Privathaushalten auch Schulen und Krankenhäuser ohne Strom. Die Region gilt als Einflusszone der linksorientierten Zapatisten-Bewegung.

PUERTO RICO
Kolonialismus bedeutet nicht nur politische Abhängigkeit, sondern auch Beeinflussung von Kunst und Kultur. Umso wichtiger ist es für kolonisierte Gesellschaften, die eigene Identität zu bewahren –“ Musik ist ein starkes Medium dafür. Zugleich bringen Kolonialregime neue Musikgenres und -stile hervor. Im Gespräch mit M&R erläutert der Musikwissenschaftler Omar Ruiz Vega die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen beherrschender und unterdrückter Kultur am Beispiel der Kolonialgeschichte Puerto Ricos, die einige Besonderheiten aufweist.

VENEZUELA
Venezuela bereitet sich auf die Parlamentswahlen am 6. Dezember vor: Am Sonntag (Ortszeit) sind die Kandidaten der regierenden Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) bestimmt worden. An diesen Vorwahlen beteiligten sich über drei Millionen Menschen in allen 87 Bezirken.

Laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters gibt es wieder eine diplomatische Annäherung zwischen den USA und Venezuela.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 3. Juli 2015

cronjob