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Erfolgreiche Lohnrunde

Eine ausgesprochen erfolgreiche Lohnrunde haben die Manager im vergangenen Jahr hingelegt: Während der durchschnittliche Lohnzuwachs in der Bevölkerung 1,4 Prozent betrug, stiegen Managergehälter um rund das Zehnfache. Von 2003 bis heute hätten die Vorstandsgehälter durchschnittlich um 40 Prozent zugelegt. Am stärksten wuchsen im Jahr 2007 die durchschnittlichen Pro-Kopf-Bezüge im Siemens-Management mit etwas mehr als 50 Prozent.

Von wegen Hungertuch: Der Rubel rollt

Das laute Geschrei der verarmenden Klasse der "Besserverdiener", Manager und Vorstände soll eine Tatsache verdecken: Die sogenannte "Einkommenskluft" in Deutschland wächst. Besserverdiener würden sich einen immer größeren Anteil am Gesamteinkommen sichern, zitiert der "Tagesspiegel am Sonntag" eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Die Unternehmensgewinne und die Einkommen aus Vermögen haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Mit vollem Bauch läßt es sich dann trefflich über Moral reden.

Nix mit Hungertuch: Traumhafter Anstieg von Managergehältern

Neulich hatte ich mich noch gefragt: "Nagen "verarmte" Manager bald am Hungertuch?" Inzwischen sehe ich etwas klarer: Die Management-Beratung Kienbaum hat eine "Vorstandsstudie 2006/2007" vorgelegt. Danach sind die Vorstandsgehälter im letzten Jahr um durchschnittlich 17,5 Prozent gestiegen.
Wenn die Gewerkschaften mit Forderungen in nicht einmal der Hälfte dieser Steigerungen antreten, ist das Geschrei dieser Leute nicht zu überhören.

Die Grundgehälter blieben weitgehend gleich, die variablen erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile seien aber stark gestiegen. Dadurch verdienten vor allem die Vorstände börsennotierter Unternehmen besser. Außerdem sei die Größe des Betriebes entscheidend für das Einkommen. Während ein Vorstand in einem Unternehmen mit 1.000 bis 2.000 Mitarbeitern im Schnitt 471.000 Euro erhalte, seien es bei einer Gesellschaft mit mehr als 50.000 Mitarbeitern durchschnittlich 2,6 Millionen Euro im Jahr, berichtet die "Süddeutschen Zeitung".

Schon geil, so ein Managerverdienst: Viele Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft verdienen in einem Jahr so viel wie viele Arbeiter es in ihrem kompletten Arbeitsleben nicht erzielen können. Da predigt sich dann das "Maßhalten" sicherlich leicht.

Grafik des Tages

Neulich hatte ich auf einen Vergleich von Managereinkommen mit Hartz IV Empfängern in Pflegeeinrichtungen hingewiesen. Eine interessante Grafik der "Frankfurter Rundschau" vergleicht Tariflöhne und die Bezüge der DAX-30 Vorstände. Sie gehört zum Artikel "Keine Grenzen"

Millionen für Millionäre

Während dem gewöhnlichen Hartz IV Empfänger - sofern er in einem Heim oder Behindertenwerkstatt kostenlose Mahlzeiten erhält - 1,76 Euro pro Tag für Getränke und weitere Lebensmittel zur Verfügung stehen, sind die Jahresgehälter der Manager in großen Konzernen hitverdächtig. Im Geschäftsjahr 2005 wurde einem Vorstandsmitglied noch eine Barvergütung von durchschnittlich 1,73 Millionen Euro überwiesen. 2006 war es eine weitere Million mehr - 1,864 Million Euro. Im IG Metall ExtraNet zeigt eine Tabelle die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden und die durchschnittliche Barvergütung einzelner Vorstandsmitglieder im Jahr 2006. Eine Quelle dafür war die DSW-Studie zur Vorstandsvergütung der DAX30-Gesellschaften, die sowohl die Vergütungen der Vorstandsmitglieder als auch die der Vorstandsvorsitzenden untersucht.

Es ist schon interessant, zu wissen, was diejenigen, die immer Maßhalten predigen, so alles offiziell einsacken. Genau so offiziell kann man ja immer noch auf die Tränendrüse drücken. Damit es nicht so auffällt.
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