Die 1984 vor dem Hintergrund von Militärdiktatur und Polizeigewalt in Belo Horizonte gegründete Band Sepultura fand mit ihrem explosiven Metal-Sound schon früh ihren eigenen Stil: eine Verbindung aus Thrash-, Death- und Groove-Metal mit sehr rebellischem Touch. Dazu empfehlen wir das vorab Kurzinterview mit Sänger Derrick Green, der zu Bolsonaro, Trump und Co. sehr eutliche Worte findet.
Und jetzt bitte Ohrenstöpsel einsetzen!
Entries tagged as Thrash Metal
The American Way
Neulich hatten wir den Titel mit deutlicher Ansage schon mal - von Kataklysm. Diesmal im Original. Von Sacred Reich.
Revolution mit dem Tanzbein: Sepultura - Seasons in the Abyss
Sepultura - Inner Self
Revolution mit dem Tanzbein: Sepultura - Slave new World
Revolution mit dem Tanzbein: Exumer - Catatonic
Revolution mit dem Tanzbein: Sepultura - Dead Embryonic Cells
Revolution mit dem Tanzbein: Sepultura - Territory
Revolution mit dem Tanzbein: KREATOR - Civilization Collapse
Heute ist mir mal wieder etwas nach Abbruch. Deswegen meine Essener Lieblingscombo.
Revolution an der Tanzbar: KREATOR - Destroy What Destroys You
"Bemerkenswert sind wieder einmal die Texte von Sänger Mille Petrozza, die seit langem linke Themen mit der brutalen Zombie-Ästhetik des Genres mischen. Ein Song gegen Rassismus hieß dann »All of the Same Blood«, einer gegen Umweltverschmutzung »Death to the World« und die Griechenlandkrise läuft bei Kreator unter »Civilization Collapse« – das ist weder besonders subtil noch hochintellektuell und doch außergewöhnlich. Schon in der BR-Dokumentation »Thrash Altenessen« von 1989 kann man den damaligen Bassisten Rob Fioretti »Ich will nicht werden, was mein Alter ist« von Ton, Steine, Scherben singen hören. 2009 folgte mit dem Song »Destroy What Destroys You« dann auch die metallische Verneigung vor Rio Reiser und Co. Das aktuelle Album steigt lyrisch in den Urschlamm der Aufklärung, in die die babylonisch-griechische Antike. Mit »Totalitarian Terror« gibt es einen Song, der sich direkt auf Hannah Arendt bezieht, welche die Idee der griechische Polis zeitlebens als demokratisches Ideal gepredigt hatte. Im Lied »Fallen Brother« tritt der Schlagersänger Dagobert vom Buback-Label als Gast auf, das dürfte sogar die Spex freuen.
[..]
In einer Subkultur, in der jeder irgendwie warrior sein will, hat Mille Petrozza sich dafür entschieden, social justice warrior zu sein – und das ist gut so."
Jungle World Nr. 6, 9. Februar 2017