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Broder veraltet

Jetzt wollte ich mir mal den Kommentar von Henrik Broder (der für viele eine Gallionsfigur der Antideutschen ist) zum Skandal um den Zug der Erinnerung anhören, nun ist der schon veraltet. Nach Hagen Rether's Beitrag beim Scheibenwischer-Jahresrückblick 2007 und den Texten bei der schwarzen Katze zum Thema war ich eigentlich darauf aus, das mal im Original zu hören. Aber eigentlich reichen mir schon die Beispiele, die bei Spreeblick zitiert werden.
Der antifaschistische Kampf muss meiner Ansicht nach von einem breiten Spektrum getragen werden. Machne aus dem Spektrum machen einem das aber nicht immer leicht, vor allem, wenn es islamophob wird und so der antifaschistische Kampf gespalten wird.

"Alte Feinde, neue Feinde. Von einem drohenden Weltkrieg, runderneuertem Faschismus und den jüngsten Mutationen der sogenannten Antideutschen - und wie der Widerstand gegen all dies aufgebaut werden

Den unheilvollen Zusammenhang zwischen den "Antideutschen" mit den Reaktionären in den Machtzentralen und Regierungen der USA und anderer Länder bis hin deren ideologischen und politischen Gleichschritt mit Faschisten und ihrer Zustimmung zum israelischen Angriffskrieg untersucht Jürgen Elsässer in dem längeren aber lesenswerten Artikel in der Tageszeitung Junge Welt vom 2.8.2006.

Darin heißt es:
"Deswegen hat der Antiislamismus den Antisemitismus als wichtigste Haßideologie des Imperialismus abgelöst. Von der jüdischen Weltverschwörung reden nur noch rückständige Irre; im Mainstream von Politik und Medien hat sich statt dessen die islamistische Weltverschwörung als neue Wahnideologie etabliert. So wie Hitler und die Seinen kontrafaktisch die russischen Bolschewiken und die westlichen Plutokraten als Befehlsempfänger der 'Weisen von Zion' halluzinierten, so phantasieren die Neocons eine einheitliche Front von den sunnitischen Taliban und den schiitischen Persern, über die Baathisten im Irak und Syrien bis zu den Nasseristen im Libanon und den Kommunisten in der PLO, obwohl sich diese Kräfte in der Vergangenheit zum Teil bis aufs Messer bekämpft haben.
(...)
Faschismus –“ auf »anti« lackiert
Sind also die Neocons die Faschisten unserer Zeit? Bevor man dem allzu schnell zustimmt, muß man dem Problem ins Auge sehen, daß diese Leute sich in der Regel als Antinazis definieren. Sie berufen sich auf die Lehren aus dem Holocaust und wollen ein neues Auschwitz verhindern–“ und deswegen sind sie für den Massenmord. Das ist eine ungeheuerliche Demagogie–“ aber das kennen wir schon von der Hitlerschen Propaganda. So wie der Anstreicher den Linken den Begriff Sozialismus stahl und daraus den Nationalsozialismus machte, so kidnappen die Neocons den Begriff des Antifaschismus –“ in beiden Fällen, um das Gegenteil zu lackieren."
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