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Mehrheit der Panasonic Arbeiter lehnt Übertritt in Transfergesellschaft ab

Wie auch die Esslinger Zeitung in ihrem Artikel von heute feststellen muss, lehnt die Mehrheit der Panasonic Kollegen den Übertritt in die Transfergesellschaft Refugio ab.

Gestern verstrich der letzte Termin für den Übergang ab 1. August. Die "Alternative" der Beschäftigungsgesellschaft - die keinen einzigen Arbeitsplatz schafft - kam nur für 240 der über 600 Kollegen, die von der Werksschließung betroffen sind, in Frage. Die Kollegen wollten in ihrer Mehrheit nicht die eigene Kündigung unterschreiben. Sie gehen erhobenen Hauptes aus dieser Auseinandersetzung. Auch wenn nun mehr als 300 Kollegen ab 31.7. 2006 die Kündigung erwartet, haben die Kollegen bei allen Schwächen einen beispielhaften Kampf geliefert und gezeigt, daß auch und gerade in der heutigen Zeit die Arbeiter gemeinsam für ihre Interessen kämpfen können. Die dabei bisher gemachten Erfahrungen sind für die ganze Arbeiterbewegung von Bedeutung.

Bilderserien : Panasonic

Zu weiteren Berichten und Fotoreportagen über den Kampf der Kollegen.

Panasonic: Wie weiter?

Zur Zeit findet eine rege Diskussion bei den Panasonic - Kollegen über den weiteren Weg statt. Diese Diskussion findet sowohl vor ort, bei der Mahnwache als auch im Gästebuch der Seite des Betriebsrates statt. Ein Gästebucheintrag, der sich positiv mit den Erfahrungen der Kollegen auseinandersetzt und auch Gedanken für den weiteren Weg gibt möchten wir hier zur Kenntnis geben:


Die hier auftauchenden Meldungen geben leider nur wenig von der Stimmung wieder, die ich bei den Kollegen bei der nach wie vor stattfindenden Mahnwache vorfand. Es war sicher sehr hektisch die letzte Woche und viele Nerven sind wohl stark strapaziert. Umso wichtiger eine klare Orientierung auszusprechen, wie es weiter gehen wird?

- Die Mahnwache ist nicht mehr in Schichten organisiert,aber dennoch sehr stark besucht. Sonntagabend traf ich auf 13 Kollegen, Montagabend waren es über 40. Über die Fortführung der Mahnwache und damit auch des Kampfs um die Arbeitsplätze sollte von den betroffenen Kollegen selbst demokratisch abgestimmt werden!!

- Es wurden ca. 4 Millionen Euro zusätzlich zum Sozialplan erkämpft. Das ist ein großer Erfolg, ersetzt aber keine Arbeitsplätze. Die Forderung war doch "Arbeit wollen wir, kein Hartz IV!". Das ist richtig und daran sollte festgehalten werden.

- Unterschrift unter die Beschäftigungsgesellschaft bedeutet Akzeptanz der eigenen Kündigung. Es ist kein Erbarmen, daß Refugio nochmal für 4 Tage neu das Mitmachen anbot, sondern in erster Linie der Versuch nochmehr Leute aus der Kampffront zu reißen. An dieser Stelle:

Selbst renomierte bürgerliche Zeitungen und Fersehsendungen decken eindeutig auf: Beschäftigungsgesellschaft organisieren den Transfer in die Arbeitslosigkeit um Kämpfe der Kollegen zu verhindern bzw. einzudämmen.

Die Ablehnung der vielen Panasonic-Leute gegen die immer wieder vorgetragene Leier der Transfergesellschaft, war die Ablehnung den Kampf einzustellen. Alle Achtung und meinen Respekt an alle die sich dieser Versuchung standhaft widersetzt haben!

Ich halte die Kollegen, die unterschrieben aber auch nicht für Verräter!!

Bei all dem was passiert ist, war es für manche ein Schritt der Resignation, bei manchen ein Schritt der Verwirrung und bei einzelnen auch ein Schritt der Verzweiflung. Die Betreiber der Beschäftigungsgesellschaften haben sich alle Mühe gegeben damit die Kampffront aufzuweichen, Ihr Erfolg ist jedoch mehr wie bescheiden!

- Ein Hinweis zum Schluß:

wenn alle Stricke reißen und der Kampf tatsächlich zuwenig Unterstützung findet hat man immer noch ein Recht, nach einer Kündigungsschutzklage in die Beschäftigungsgesellschaft einzutreten!!

Kollegen die vom Recht gegen ihre Kündigung zu klagen Anspruch nehmen, dürfen nicht schlechter gestellt werden als all jene die mit dem Übergang in die Beschäftigungsgesellschaft ihre eigene Kündigung unterschrieben haben!
Dazu gibt es auch LAG Urteile!

Wenn ich weiter helfen kann, dürft Ihr mich gerne auch persönlich anschreiben: Baueresslingen@surfeu.de


Herzliche Grüße
Hubert Bauer

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