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Kongress zur Dekolonisierung von Naturschutz am 28. April Berlin

Logo zum Kongress zur Dekolonisierung von Naturschutz, 28.4. BerlinEin besonderer Kongress zur Dekolonisierung des Naturschutzes wird am 28. April in der FORUM Factory in Berlin stattfinden.

Der Kongress „Keine Biodiversität ohne menschliche Vielfalt“ wird Probleme im internationalen Naturschutz aufdecken, populäre Scheinlösungen für Klimakrise und Artensterben entlarven und eine menschenrechtsbasierte Alternative vorstellen. Er wird sowohl indigenen Stimmen, die mit dem kolonialen Naturschutzmodell konfrontiert sind, als auch nicht-indigenen Expert*innen Gehör verschaffen.

Im Anschluss an die bahnbrechende Konferenz „Our Land, Our Nature!“ in Marseille im Jahr 2021, wird die Tagung „Keine Biodiversität ohne menschliche Vielfalt“ das Thema Klimagerechtigkeit aufgreifen und besonders die zentrale Rolle von Institutionen sowie Naturschützer*innen aus Deutschland bei der Finanzierung von Projekten im Globalen Süden thematisieren.

Aktueller Hintergrund:

Internationaler Tag der Indigenen Völker - Demo in Berlin

Transparent für die 2016  ermordete  Aktivistin Berta Cáceres
Foto: © Bernd Sauer-Diete via Umbruch Bildarchiv
Zum Internationalen Tag der Indigenen Völker demonstrierten in Berlin am 9. August rund 150 Menschen für die Rechte der Indigenas und gegen vergangene und gegenwärtige Genocide und Ökozide weltweit. Ob im Amazonas, im NigerDelta oder auf den indonesischen Inseln, die Profitgier vernichtet die Heimat indigener Völker, zerstört Ökosysteme und treibt den Klimawandel massiv voran. Die Demonstration startete mit Kundgebungen vor dem Brasilianischen und Nigerianischen Konsulat und führte über die Straße Unter den Linden zum Humboldtforum, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

Indigene Völker sprechen 4000 von weltweit 7000 Sprachen. Sie sind 370 Millionen Menschen in 5000 verschiedenen Kulturen, machen 5 % der Weltbevölkerung aus, die 80 % der globalen Biodiversität schützen. Diese kulturelle Vielfalt und das Wissen über die Ökosysteme, die sie bewahren, gehören zu den größten kulturellen Schätzen der Menschheit.

Viel wird über sie geredet. Wenig mit ihnen. Und damit fast immer gegen sie: „About us, without us, against us!“ (Über uns, ohne uns, gegen uns!) Indigene Völker wurden in der Geschichte ausgebeutet, ihre Kultur zerstört, ihre Lebensgrundlagen entrissen. Die Verbrechen wurden früher von europäischen Kolonialreichen begangen, so wie der Völkermord an den Herero und Nama durch deutsche Kolonialtruppen. Heute sind es skrupellose Firmen auf der Suche nach Ressourcen, die Indigene Völker bedrohen.

Ob im Amazonas, im NigerDelta oder auf den indonesischen Inseln, die Profitgier vernichtet die Heimat indigener Völker, zerstört Ökosysteme und treibt den Klimawandel massiv voran. In Brasilien verklagt deshalb der Kayapó-Häuptling Raoni Metuktire den Präsidenten Bolsonaro auf Ökozid am Internationalen Strafgerichtshof.

Doch das Problem ist: die Rechte der indigenen Völker werden immer noch nicht anerkannt und die Verbrechen gegen sie bleiben unbestraft. Wenn es um die „wirtschaftliche Nutzung“ ihrer Territorien geht, sitzen sie nicht am Verhandlungstisch. Am Ende stehen Vereinbarungen, in denen sie sich mit der Enteignung konfrontiert sehen.

Das muss ein Ende haben. Das Bündnis Ökozidgesetz fordert die Anerkennung der indigenen Rechte und die Strafbarkeit des Ökozids. (Aus dem Aufruf vom Bündnis Ökozidgesetz)

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv

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