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k9 - combatiente zeigt geschichtsbewußt: Im Herbst der Bestie

Flyer zum FilmSONNTAG 26. SEPTEMBER 2021 - 19h

Anti-IWF/Weltbank-Kampagne vom 26.9.- 29.9.1988 in Westberlin

Ein Schwerpunkt des Films sind die Aktionstage, die in ihrer Vielfältigkeit, Happenings, Straßentheater, Umzüge, Kundgebungen u. Demonstrationen - als Geschichten, Collagen, musikalische Raps - deutlich rüberkommen.BRD 1989, 118 min, deutsche Originalfassung, auch in italienischer Fassung, Eine Dokumentation nicht nur über die Anti-IWF/Weltbank-Kampagne im Herbst 1988 in Westberlin. autofocus Videowerkstatt - BRD 1989.

Die Entstehung und historische Entwicklung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank werden ebenso erläutert wie die Entwicklung der internationalistischen Linken.

Ausgehend von Ché Guevaras Rede vor der Trikontinentalen Konferenz, über die 68er-Bewegung und den Vietnam-Kongress bis zur Arbeit der "Dritte-Welt"-Solidaritätsgruppen in den 70er Jahren. Das Kapitel über die Entstehung der Schuldenkrise 1982 schließt die historische Betrachtungen ab und leitet die offizielle Vorbereitung des Kongresses ein: Medienspektakel, "größte Polizeiaufgaben seit Kriegsende" und die Kriminalisierung der GegnerInnen von IWF und Weltbank. Diese - von BUKO bis zu den Autonomen - erläutern in Interviews Struktur und Ziel ihrer Kampagne, die Langfristigkeit der Vorbereitung und auch ihre internen Probleme. Einen Schwerpunkt des Films stellen die Aktionstage vom 26.9. - 29.9.88 dar, die in ihrer Vielfältigkeit - Happenings, Straßentheater, Umzüge, Kundgebungen und Demonstrationen - als Geschichten, Collagen, musikalische Raps - erzählt werden.

combatiente zeigt geschichtsbewußt: revolucion muß sein!

filme aus aktivem widerstand & revolutionären kämpfen

kinzigstraße 9 + 10247 berlin + Us samariterstraße + S frankfurter allee

k9 - combatiente zeigt: Che / Revolucion / Guerilla

Sonntag, 12.05.2019 –“ 19.00 h –“ Größenwahn

"Che - Revolución" teil 1 von steven soderbergh - 2008 - 134 min.

ernesto che guevara trifft fidel castro 1956 in mexiko, gemeinsam mit 80 cubanischen revolucionären setzen sie mit der yacht „granma“ nach cuba über. es beginnt ein zweijähriger guerillakampf.
che als wichtiger stratege und commandante fürt die revolucion in der sierra maestra mit unterstützung der landbevölkerung und mit dem sieg in santa clara bis zum erfolg.
der film bemüht sich um die wiedergabe der historischen abläufe u.a. mit eingespielten historischen originalaufnahmen.

Sonntag, 26.05.2019 –“ 19.00 h –“ Größenwahn

"Che - Guerrilla " teil 2
von steven soderbergh –“ 2008 –“ 130 min.

nach verschiedenen aufgaben im revolucionären aufbau cubas geht che. aus einem brief an fidel: „Andere Gegenden der Welt verlangen die Untertützung meiner bescheidenen Kräfte.“
che versucht in bolivien -mit cubanischen u.a. revolucionären- den ausgangspunkt für eine lateinamericanische revolucion zu erkämpfen. der versuch scheitert u.a. an fehlender unterstützung durch die campesinos, distanzierung der bolivianischen KP,
verfolgung durch das bolivianische militär unter mitwirkung der usa und cia.
der film zeigt die subjektität von ernesto che guevara als revolucionär bis zu seinem tod.

Eintritt jeweils frei!

combatiente zeigt geschichtsbewußt: revolucion muß sein! filme aus aktivem widerstand & revolutionären kämpfen

Weiteres Programm

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

CHE GUEVARA
In diesen Tagen erscheint im Kölner Papy­rossa-Verlag die kleine Che-Guevara-Biographie von André Scheer. Wir dokumentieren daraus im folgenden die leicht gekürzten Kapitel über die Jugend des argentinischen Revolutionärs. Ein Vorabdruck in der jW.

ARGENTINIEN
Die soziale Krise in Argentinien spitzt sich dramatisch zu. Die Ministerin für Gesundheit und soziale Entwicklung, Carolina Stanley, musste am Dienstag –“ bereits vor Veröffentlichung der offiziellen Armutsstatistik –“ zugeben, dass die Zahlen sich weiter verschlechtert haben. Das Onlineportal Pagina 12 berichtete vorab, dass im vergangenen Jahr weitere 2,5 Millionen Argentinier unter die Armutsgrenze gefallen seien.

Staatsanwalt im Prozess gegen Kirchner der Erpressung beschuldigt: Anklage wegen Erpressung könnte größten Korruptionsprozess gegen Mitglieder der Kirchner-Regierung zu Fall bringen

BRASILIEN
Kubanische Ärzte, die sich Ende vorigen Jahres in Brasilien für die Kampagne von Präsident Jair Bolsonaro gegen das medizinische Hilfsprogramm »Mais Médicos« einspannen ließen, fühlen sich verraten. Das Internetportal Cubadebate und das Kampfblatt der rechten Exilgemeinde in Miami, die Tageszeitung Nuevo Herald, berichteten vergangenen Donnerstag übereinstimmend von in Brasilien gestrandeten kubanischen Ärzten, die »unter unmenschlichen und teils lebensgefährlichen Bedingungen« leben müssten und »weder Geld noch Arbeit« hätten.

ECUADOR
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier trifft auf seiner Reise nach Lateinamerika am Mittwoch in der Hauptstadt Ecuadors, Quito, ein, wo er unter anderem mit Präsident Lenín Moreno sprechen will. Der seit Mai 2017 amtierende Staatschef, den Steinmeier als Verbündeten in der Front gegen den Präsidenten Venezuelas, Nicolás Maduro, ansieht, steht im eigenen Land mittlerweile mit dem Rücken zur Wand.

EL SALVADOR

MEXIKO
Die katholische Kirche in Mexiko hat bekannt gegeben, dass während der letzten neun Jahre 152 Priester wegen Kindesmissbrauchs ihres Amtes enthoben wurden. Nur ein geringer Teil von ihnen musste eine Gefängnisstrafe verbüßen.

VENEZUELA
Die kubanische Regierung hat den USA in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) vorgeworfen, ein »als humanitäre Mission getarntes militärisches Abenteuer« vorzubereiten. In einer offiziellen Erklärung ruft Havanna die »internationale Gemeinschaft« auf, alle Kräfte zu mobilisieren, um eine Intervention in Venezuela zu verhindern.

»Krieg diktiert Lebensbedingungen«: In Venezuela steht die chavistische Basis zu Maduro, auch wenn Kritik geäußert wird

Offener Brief von Nicolás Maduro an das US-amerikanische Volk: “Ich richte diese Worte an die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Nordamerika, um sie auf die Schwere und Gefahr hinzuweisen, dass einige Sektoren des Weißen Hauses anstreben, in Venezuela einzudringen, was unvorhersehbare Folgen für mein Land und für die gesamte amerikanische Region hätte ...–

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 15. Februar 2019

Symbol des Widerstands

Platz der Revolution, Havanna, Kuba
Foto: redblog


Zum 50. Todestag von Ernesto Che Guevara

9. Oktober 1967, La Higuera, Bolivien: Mario Terán, Feldwebel der bolivianischen Armee, betritt einen Raum der kleinen Dorfschule. Auf Anweisung des bolivianischen Machthabers General René Barrientos Ortuño exekutierte Terán Ernesto Che Guevara mit neun Schüssen. Er war sofort tot.

Geboren wurde Ernesto Rafael Guevara de la Serna am 14. Juni 1928 in Rosario, Argentinien. Im Alter von zwei Jahren bekam er seinen ersten Asthmaanfall. Die Krankheit sollte ihn auf allen Etappen seines Lebens und Kampfes begleiten. Nach dem Abitur ging er nach Buenos Aires, um Medizin zu studieren. Während des Studiums unternahm er mehrfach Reisen durch Argentinien und Südamerika. Es waren Reisen, die den jungen Medizinstudenten prägten. Die Armut der Landbevölkerung, die sozialen Gegensätze, aber auch die Freiheit, als er mit seinem Freund Alberto Granado auf dem Motorrad unterwegs war.

Kurz nach dem Ende seines Studiums brach er 1953 erneut zu einer Reise auf, die sein Leben nachhaltig veränderte. Von Argentinien ging es nach Bolivien, Peru, Panama, Costa Rica und von dort nach Guatemala, wo er 1954 den von der CIA initiierten Putsch gegen den guatemaltekischen Präsidenten Jacobo Arbenz Guzmán miterlebte. Arbenz Guzmán hatte in seiner Amtszeit u.a. einen Mindestlohn eingeführt, brachliegende Ländereien verstaatlicht und eine Agrarreform auf den Weg gebracht. Betroffen davon war auch United Fruit Company („Chiquita“), die sich mit Hilfe der CIA für den blutigen Putsch einsetzte.

Mit den Erfahrungen emigrierte er nach Mexiko, wo er auf eine Gruppe Kubaner, darunter Fidel und Raul Castro. Nach einem gescheiterten Aufstand gegen den kubanischen Diktator Fulgencio Batista, Flucht und Haftstrafen, bereiteten sich die Exilkubaner auf den weiteren Kampf und eine Rückkehr auf die Insel vor. Che Guevara schloss sich ihnen als Arzt an.

Am 25. November 1956 verließ die Gruppe Mexiko auf einem kleinen Motorboot. Von den 86 auf dem Boot wurde der größte Teil nach der Landung erschossen oder verhaftet. Nur ein kleiner Teil, 22 der 86, konnte sich in die Berge durchschlagen. Es war die Keimzelle der Rebellenarmee der Bewegung des 26. Juli. Ein gutes halbes Jahr nach der Ankunft in Kuba wurde Che, wie ihn die Kubaner nur nannten, zum Comandante befördert. Mit der Einnahme der zentralkubanischen Stadt Santa Clara am 29. Dezember 1958 war der Kampf entschieden. Batista packte seine Koffer, unter anderem mit rund 40 Millionen Dollar in bar, und verließ Kuba in Richtung der Dominikanischen Republik. Die kubanische Revolution hatte am 1. Januar 1959 gesiegt.

Einen knappen Monat nach dem Sieg wurde Ernesto Che Guevara zum kubanischen Staatsbürger von Geburt erklärt. Er beteiligte sich am Aufbau eine revolutionären Kubas auf vielen Ebenen. Ob als Nationalbankchef, als Minister, als Freiwilliger beim Zuckerrohrschlagen oder kollektiven Baueinsätzen. Als überzeugter Marxist war er maßgeblich mit verantwortlich, dass die kubanische Revolution eine sozialistische wurde, und die kubanische Wirtschaft neu ausgerichtet wurde.

Im Februar 1965 besuchte er im sozialistisch regierten Algerien eine afrikanisch-asiatischen Solidaritätskonferenz, wo er in Kontakt mit Mitgliedern afrikanischer Befreiungsbewegungen kam. Als Revolutionär, Internationalist und Unterstützer von Befreiungsbewegungen kam er zunehmend in Widerspruch mit der sowjetischen Politik. Seit dem Sieg gegen Batista hegte Che den Traum, die Revolution nach Lateinamerika zu tragen. Für ihn war klar, dass er nicht für immer in Kuba bleiben werde.

Nach der Rückkehr legte er seine Ämter in Kuba nieder, um die Revolution in den Ländern des Südens voranzutreiben. Mit einer Gruppe kubanischer Genossen macht sich Che inkognito auf den Weg in den Kongo, wo er die Guerilla um Laurent Kabila im Kampf unterstützen will. Der Einsatz scheitert und Ende 1965 kehren sie nach Kuba zurück, wo er mit einer Hand voll Getreuer und Unterstützung der kubanischen Regierung einen neuen Einsatz plant. Sie wollen die Revolution nach Südamerika tragen, nach Bolivien. Gemeinsam mit 44 Genossen, darunter der deutschstämmigen Tamara Bunke, formierten sie die ELN, die Nationale Befreiungsarmee. Es gelang jedoch nicht, wie in Kuba die Bevölkerung in den Kampf einzubeziehen. Zudem mussten sie mit erheblichen Widerstand der bolivianischen KP erfahren.

Auch die Gegner hatten ihre Schlüsse aus der kubanischen Revolution geschlossen. Ein weiteres Kuba in Lateinamerika sollte unter allen Umständen verhindert werden. So unterstütze die USA den Kampf der Armee gegen die Rebellenarmee.

Am 8. Oktober 1967 fand unweit der Ortschaft La Higuera der letzte Kampf Che Guevaras statt. Er wurde festgenommen und in einen der beiden Klassenzimmer der Schule des kleinen Ortes gesperrt. Die Armee wartete auf eine Anweisung, wie dem Guerillero zu verfahren sei. Nach der Ermordung wurde er ins 30 Kilometer entfernte Vallegrande gebracht, wo man sein Leichnam der Presse präsentierte, bevor man ihm die Hände abtrennte und seine Leiche zusammen mit anderen Guerilleros auf dem Militärflughafen verscharrte.

Erst 30 Jahre später, 1997, wurden die sterblichen Überreste geborgen, nachdem ein ehemaliger Militär den Ort verriet. Die Gebeine wurden nach Santa Clara überführt, wo sie heute im Monumento Memorial Che Guevara liegen.

Monumento Memorial Che Guevara, Santa Clara, Kuba
Foto: redblog


Auch wenn er tot war, verschwand Che Guevara nie aus der Öffentlichkeit. Die 68er trugen sein Bild gemeinsam mit dem von Ho Chi Minh auf ihren Demonstrationen. Es ist ein markantes Bild. Ernst blickt er in die Ferne. Aufgenommen hat es der kubanische Fotograf Alberto Korda während einer Trauerfeier am 4. März 1960 in Havanna: das Porträt des Guerrillero Heroico (des heldenhaften Widerstandskämpfers). Veröffentlicht wurde das Bild erst nach dem Tod von Che, durch den italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli. Es gilt das meist reproduzierte Foto des zwanzigsten Jahrhunderts.

Es war jedoch nicht nur das Foto, das für die 68er-Bewegung eine Rolle spielte. Es waren auch seine Schriften. Im Frühjahr 1967 sandte Che Guevara eine Botschaft aus Bolivien an eine Solidaritätskonferenz der OSPAAAL (Organización de Solidaridad de los Pueblos de África, Asia y América Latina) in dem er die Schaffung „zwei, drei, viele Vietnams“ forderte. Eine Forderung, die auch auf dem Vietnam-Kongress im Februar 1968 an der Berliner TU Verbreitung fand.

Verbreitung fanden auch die zahlreiche Schriften des Ches, vom „Kubanischen Tagebuch“, über das „Bolivianische Tagebuch“, seine Schriften zum neuen Menschen, zum Guerillakrieg oder aber seine Reisetagebücher, die mit „Die Reisen des jungen Che“ sogar verfilmt wurden.

Heute findet sich das Bild des Che, das Korda 1960 in Havanna aufnahm, auf allen möglichen Produkten: T-Shirts, Aufnähern, Zigaretten, Colaflaschen, Schlüsselanhängern, Unterhosen ...

Korda, der kein Geld für ein millionenfach reproduziertes Bild erhielt, sah die Vermarktung immer kritisch. In der Werbung wurde Che völlig entpolitisiert. Als im Jahr 2000 der Wodka-Hersteller Smirnoff das Bild für eine Werbekampagne nutze, klagte Korda. Die Werbung wurde eingestellt und man zahlte dem Fotografen 50.000 US-Dollar, die er für Medikamente für kubanische Kinder spendete.

Im September erschien ein Buch mit bisher unveröffentlichte Fotos von Che Guevara. Es sind Fotos, die Jahrzehnte in den Archiven der kubanischen Tageszeitung Granma lagen. Sie dokumentieren die ersten Jahre des neuen Kuba und zeigen Che Guevara im Alltag. Beim Arbeitseinsatz, bei Empfängen, bei Diskussionen.

„Wir haben 1.200 Bilder ausgewertet, die bis dato im Archiv der Granma lagerten und aus Beständen mehrerer kubanischer Zeitungen der Jahre 1959 bis 1964 stammen.“ erklärt René Lechleiter in einem Interview mit dem Kulturmagazin M&R.

Bereits im Mai erschien im Tropen Verlag eine Biographie über die Familie des Revolutionärs, geschrieben von seinem jüngsten Bruder Juan Martín Guevara. Mit seinem Buch „Mein Bruder Che“ wolle er Che als Menschen „jenseits des Mythos“ und der Kommerzialisierung darstellen.

Juan Martín Guevara, der selber acht Jahre in den Kerkern der argentinischen Junta saß, gibt einen eindrücklichen Einblick in die Familie und räumt auf mit der Legende, die Castros hätten sich mit seinem Bruder zerstritten.

Auch 50 Jahre nach seinem Tod ist Ernesto Che Guevara für viele Menschen weltweit eine Ikone des antikolonialen Kampfes und der antikapitalistischen Bewegungen.

Auf die Frage, was im heutigen Kuba von Che bleibe, antworte seine Tochter Aleida Guevara March in einem Interview mit der jungen Welt: „In Kuba wird den Kindern beigebracht, sensibel für jegliches Unrecht zu sein, das irgendwo auf der Welt begangen wird. Ohne dieses Einfühlungsvermögen kann ein Mensch nicht komplett sein. Um eine neue Welt aufbauen zu können, brauchen wir Menschen mit dieser Fähigkeit. Wie wollen wir beispielsweise einem unserer Ärzte erklären, dass er sein Land verlassen und in Afrika sein Leben im Kampf gegen das Ebola-Virus riskieren soll, wenn er nicht über diese Vorbildung verfügt, diese Fähigkeit besitzt zu lieben, sich voll und ganz einzubringen.“

Literaturhinweise:

René Lechleiter (Hg.): Che –“ die ersten Jahre. Unveröffentlichte Fotos 1959–“1964.

64 Seiten Fotos und 32 Seiten Text, Verlag 8. Mai, Berlin 2017, Preis: Euro 16,90 / CHF 19.50, ISBN: 978-3-931745-23-3

Juan Martín Guevara: Mein Bruder Che,

Verlag Tropen Imprint, Stuttgart 2017, 352 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ca. 36 Abbildungen, ISBN: 978-3-608-50374-6

Weitere Literatur:

Che Guevara: Aufsätze zur Wirtschaftspolitik, Weltkreis, Köln, 1988

Che Guevara: Das magische Gefühl, unverwundbar zu sein: das Tagebuch der Lateinamerika-Reise 1953 –“ 1956, Kiepenheuer und Witsch, Köln, 2003

Che Guevara: Kubanisches Tagebuch, Kiepenheuer und Witsch, Köln, 2008

Aleida March: „Evocación (2008): Mi vida al lado del Che“ (engl. „Remembering Che. My Life with Che Guevara“. 2012).

Frank Niess: Che Guevara. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50650-5.

Eberhard Panitz: Comandante Che. Biographische Skizze. Verlag Wiljo Heinen, Böklund 2007, vergriffen, Neuauflage in Vorbereitung

Paco Ignacio Taibo II: Che. Die Biographie des Ernesto Guevara. Edition Nautilus, Hamburg 1997, ISBN 3-89401-277-3.

Paco Ignacio Taibo II u. a.: Das Jahr, in dem wir nirgendwo waren. Ernesto Che Guevara und die afrikanische Guerilla. Edition Id-Archiv, Berlin 1996, ISBN 3-89408-054-X.

Was mir heute wichtig erscheint #377

Verdoppelt: "Reicher Mann und armer Mann // standen da und sahn sich an. // Und der Arme sagte bleich: // »wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«." Wie Recht Bertold Brecht damit hatte, zeigt eine Studie des Berliner Wirtschaftsforschungsinstituts DIW, welche die Einkommen von Beschäftigten unterschiedlicher Generationen untersucht. Die SZ hat das mal zusammengefasst. Kennt man alles mehr oder weniger, die Frage, was tun wird dann halt mit der ominösen "Erhöhung der Chancengleicheit" umschrieben. Wie denn in einer Klassengesellschaft?

Fortlaufend: "Geschichte wird gemacht. Und Geschichte wird auch ganz schön schnell wieder vergessen." Lena Herrnann bei kleinerdrei.org mit einem kurzen Abriß über einen Teil der Geschichte der Globalisierungsbewegung. Leider ohne perspektivischen Ausblick...

Verschlechterung: Die Bunderegierung brachte gestern einen Gesetzentwurf zur „zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung“ ein. "(...) die angekündigte Bleiberechtsregelung für langjährig Geduldete wird so gut wie keinem der Betroffenen zugute kommen. Stattdessen stellt dieses Gesetz die umfassendste Verschärfung des Asylrechts seit 1993 dar. Alle Flüchtlinge im Dublin-Verfahren, die in einem anderen EU-Land registriert sind, sollen in Abschiebungshaft gesperrt werden. Das betrifft gut ein Drittel aller Flüchtlinge.(...)" Dagegen ruft das Berliner Bündnis gegen Lager unter dem Motto "Stoppt die drohende Verschärfung des Asylrechts!" zu einer Demonstration am Freitag, 5. Dezember 2014, 14 Uhr, Potsdamer Platz in Berlin auf.

Unspektakulär: "Am Freitag ist Schluss. Dann läuft im Bochumer Opel-Werk das letzte Automobil vom Band, nach 52 Jahren Serienfertigung. 3.000 Beschäftigte machen einen Umweg über eine zweijährige »Transfergesellschaft« und stehen dann höchstwahrscheinlich auf der Straße. Damit hat wohl niemand gerechnet, dass die traditionsreiche Fabrik so sang- und klanglos abgewickelt würde. Auch das Management des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) hat stets so agiert, als würde es Krawalle fürchten. Zu Recht. Schließlich hat die Belegschaft in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit spektakulären Aktionen für Aufsehen gesorgt. Warum ausgerechnet dieses Mal nicht, obwohl sie nichts mehr zu verlieren hatte? (...)" Ein Erklärungsversuch von Daniel Behruzi in der Tageszeitung junge Welt.

Betrogen: "»Mall of Shame. Erbaut auf Ausbeutung«, steht auf einem großen Transparent vor dem neuen Einkaufstempel »Mall of Berlin«. Passanten bleiben stehen, lesen aufmerksam das Banner, einige nehmen Flugblätter entgegen, die von einer Gruppe Menschen verteilt wird. »FAU im Arbeitskampf« steht auf einer gelben Weste, die Bogdan Droma über seinen Anorak gezogen hat. Seit einer Woche steht er hier jeden Tag sechs Stunden in der Kälte und protestiert. Zusammen mit weiteren Protestanten und der Basisgewerkschaft Freie Arbeiter Union (FAU), die 20 rumänische Bauarbeiter bei ihrem Protest unterstützt, will Droma seinen ausstehenden Lohn einfordern. Er und die anderen Arbeiter haben monatelang auf der Baustelle geschuftet, wurden aber um einen Teil ihres Lohns betrogen. (...)" Mehr beim "Neuen Deutschland". oder auch bei der Berliner Zeitung. Undvor allem bei der FAU Berlin, die zu Kundgebungen aufruft, die Montag bis Freitag von 12-18 Uhr in der Voßstraße 10 stattfinden. Am Samstag den 6.12. soll es dann ab 14 Uhr am Leipziger Platz Berlin eine Protestdemo geben.

Geknackt: Die selbstorganisierte, europäische Bürgerinitiative „Stop TTIP“ erreichte letzte Nacht eine Million Unterschriften aus der gesamten EU. Dies entspricht der regulär erforderlichen Unterschriftenanzahl um eine europäische Bürgerinitiative (EBI) vor die EU-Kommission zu bringen. Die Unterschriften wurden selbstständig von über 300 vernetzten europäischen Organisationen gesammelt, da die Kommission zuvor das Einbringen einer offiziellen EBI abgelehnt hat. (Nach Presseinformationen der Priatenpartei Österreich)

Traumatisiert: "Wenn Brüste in Kirchen Traumata auslösen, gehört die Kirche vor Gericht, nicht die Besitzerin der Brüste". Beitrag von Marinelli zum Prozess gegen die Femen Aktivistin, die im Kölner Dom blank gezogen hatte. Wenig geschockt zeigte sich indessen Kardinal Meisner: "Ich habe so viel erlebt: erst die Nazizeit, dann die ganze kommunistische Zeit - da kann mich so was doch nicht schrecken." Kein Wunder, das tun andere: Das Verfahren gegen den Gottestdienstbesucher, der die Aktivistin nach ihrem Auftritt ins Gesicht geschlagen hatte, wurde derweil gegen eine Geldauflage von 500 Euro eingestellt.

Ungesühnt: "Wieder bleibt in den USA die Tötung eines Menschen durch Polizisten straffrei. Am Mittwoch (Ortszeit) entschied eine Geschworenenjury in New York, dass sich der Beamte, der im Sommer einen Unbewaffneten zu Tode gewürgt hatte, nicht vor Gericht verantworten muss. Daraufhin gingen in der Metropole Hunderte Menschen auf die Straße und skandierten »No justice, no peace« –“ Keine Gerechtigkeit, kein Frieden. Einige hielten Schilder mit der Aufschrift »Ich kriege keine Luft« in die Höhe. In einem Video des Vorfalls aus dem Juli soll Medienberichten zufolge zu hören sein, wie der im Schwitzkasten des Polizisten zu Boden gerissene 43jährige diese Worte rief. Der sechsfache Vater, der an Asthma erkrankt war, starb wenig später. Die Beamten hatten den Afroamerikaner gestoppt, weil sie vermuteten, er verkaufe illegal Zigaretten. (...)" »Ich kriege keine Luft« (junge Welt)

Entdeckt: "Zwei Journalisten der spanischen Tageszeitung El Mundo geben an, den Mörder des argentinisch-kubanischen Revolutionärs Ernesto Che Guevara ausfindig gemacht zu haben. Nach Angaben der Autoren Ildefonso Olmedo und Juan José Toro hatte der ehemalige bolivianische Militär Mario Terán Salazar Guevara hingerichtet, nachdem er im Oktober 1967 in einer gemeinsamen Aktion von US-Geheimdienstlern und bolivianischen Militärs festgenommen wurde. (...)" Mehr bei amerika21.de

Demaskiert: "Die "Spaziergänge" der "Patriotischen Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes" wachsen weiter, wenn auch langsamer. Am 01.12.2014 waren es laut Polizeiangaben rund 7.500 Teilnehmer_innen. Allerdings gelang es erstmals auch, den Marsch mit Gegenprotesten zu stoppen und damit klar zu machen: Die rufen nur so oft "Wir sind das Volk", bis ihnen die demokratische Zivilgesellschaft vor Augen führt, dass sie eben doch nur eine möglicherweise verängstigte, aber für den sozialen Frieden gefährliche Minderheit sind. Interessant sind auch Details, die die Sächsiche Zeitung über Initiator Lutz Bachmann herausgefunden hat. (...)" Mehr beim Netz gegen Nazis

Repressionsinstrument: "(...) Hartz IV war das bisher erfolgreichste Mittel im Klassenkampf von Staat und Kapital gegen die Lohnabhängigen, um in großem Umfang Einkommensverteilungen durchzusetzen.
Die Jobcenter waren und sind die Repressionsorgane des Staates. Millionenfach haben die Jobcenter Sanktionen verhängt, den Lebensunterhalt und die Mietkosten gestrichen. Zigtausende sind dadurch obdachlos geworden. Hunderttausende wurden mit Strafanzeigen bedacht. Menschen wurde in den Jobcentern der aufrechte Gang gebrochen, zigtausende bekamen Depressionen, ja und viele haben sich umgebracht. (...)" Weiter beim Bremer Erwerbslosenverband (BEV): 10 Jahre Hartz IV –“ 10 Jahre Jobcenter via Syndikalismus

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

"12. Oktober 1492: Die UreinwohnerInnen "Amerikas" entdecken Kolumbus und bereuen es bis heute." Quelle: ila

CHE
Am 9. Oktober 1967 wurde Ernesto Guevara de la Serna, genannt Che, der 2010 in der "sozialistischen" Tageszeitung Neues Deutschland als "Henker von Havanna" bezeichnet wurde, im bolivianischen Dorf La Higuera ermordet.

ARGENTINIEN
Richterin stoppt kurzfristig erste legale Abtreibung in Buenos Aires. Stadt legt Berufung ein.

BOLIVIEN
Fast zwei Monate vor dem offiziellen Ende der Konsultation von rund 5.500 Bewohnern des "Indigenen Territoriums Nationalpark Isiboro Sécure" (TIPNIS) in Bolivien hat sich die Mehrheit von insgesamt 69 Gemeinden für das umstrittene Straßenbauprojekt durch den Nationalpark ausgesprochen.

Zum zweiten Mal begeht Bolivien heute den »Tag der Entkolonialisierung«. Über 5000 Abordnungen von Indigenen-Organisationen aus dem Andenland und dem Ausland werden dafür im riesigen Kolosseum »Julio Borelli« in der Hauptstadt La Paz erwartet, so Informationen des Kultusministeriums.

CHILE
Hungerstreik von Mapuche weitet sich aus. Fünf Mapuche-Gefangene aus dem Gefängnis in Temuco in der chilenischen Region Araucanía haben sich dem Hungerstreik von anderen Inhaftierten angeschlossen.

Der Oberste Gerichtshof Chiles hat gestern eine Nichtigkeitsklage der Regierung im „Caso Bombas“ abgelehnt. Damit wurde einen Freispruch aller Angeklagten aus dem vergangenen Jahr endgültig bestätigt, so die Nachrichtenagentur TeleSur.

BRASLIEN
Etwa 150 Indigene und Fischer haben gestern eine der vier Baustellen am Belo Monte-Staudamm besetzt. Sie fordern damit die Einhaltung von Versprechen, die der staatliche Konzern Norte Energía beim Klimagipfel Rio+20 im Juni gemacht und bisher nicht eingehalten habe.

KOLUMBIEN
Europas Bauern dürfen überschüssige Milch bald nach Kolumbien exportieren. Doch die Kleinbauern dort kämpfen deshalb ums Überleben.

MEXIKO
Immer mehr Kinder aus Zentralamerika machen sich ohne Begleitung auf den Weg in die USA, um häuslicher Gewalt zu entkommen, berichtet Carolina Rivera vom Forschungszentrum für Sozialanthropologie (Ciesas) in Mexiko. Doch die Reise endet in den meisten Fällen auf mexikanischem Staatsgebiet, wo die Kinder von den Behörden aufgegriffen und häufig zurück nach Hause geschickt werden.

VENEZUELA
Bei den Präsidentschaftswahlen wurde Amtsinhaber Hugo Chavez mit 55,25 Prozent (8.136.637 Stimmen) wiedergewählt, Herausforderer Henrique Capriles Radonski kam auf 6.499.575 Stimmen (44,13 Prozent) und erkannte wenig später seine Niederlage an.

Bei der ersten Pressekonferenz nach seiner Wiederwahl hat Chávez die rechtsgerichtete Opposition zur konstruktiven Mitarbeit bei der Entwicklung des Landes aufgefordert. Ebenso hat er den bisherigen Außenminister Nicolás Maduro zu seinem Stellvertreter ernannt.

Spezieller Lektürehinweis
Gastbeitrag von uebel im redblog zur Medienberichterstattung über die Wahl in Venezuela

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 12. Oktober 2012

1. Todestag Alberto Granado

Am 5. März 2011 verstarb Alberto Granado, Jugendfreund Ernesto Che Guevaras und sein Reisegefährte, im Alter von 88 Jahren in Havanna.


Bild: La Pastera Museo del Che

Der gebürtige Argentinier studierte in Córdoba Biochemie, wo er 1945 Che Guevara kennenlernte, mit dem sich eine enge Freundschaft entwickelte. Zwischen dem 29. Dezember 1951 und Juli 1952 reisten die beiden auf einem Motorrad, der Poderosa II, durch Südamerika.
In Venezuela trennten sich die Wege der Freunde. Alberto blieb in Caracas. Erst acht Jahre später trafen sie sich wieder - in Havanna auf Einladung des Ches. Ein Jahr später, 1961, siedelte Alberto Granado mit seiner Familie nach Kuba und arbeitete als Biochemiker an der medizinischen Fakultät der Universität Havanna.
Im Jahre 1961 beteiligte er sich an der Gründung der Medizin-Fakultät in Santiago de Cuba. Bis zu seiner Rente wirkte der Wissenschaftler auf der Insel. Er war unter anderem Beteiligt an der Zucht des tropischen Holstein-Rindes.

Wie sein Jugendfreund führte auch Alberto ein Reisetagebuch, das 1978 unter dem Titel "Con el Che por Sudamerica" ("Mit Che durch Südamerika") veröffentlicht wurde und als Grundlage für den Film "Die Reise des jungen Che" diente.

Auf seinen eigenen Wunsch hin, wurde die Asche Albertos in Kuba, Argentinien und Venezuela verstreut.



Literatur:
Alberto Granado: "Mit Che durch Südamerika. Reisebericht". Weltkreis, 1988
ders.: "Travelling With Che Guevara: The Making of a Revolutionary". Pimlico, 2004

Siehe auch:
La Pastera Museo del Che: Falleció Alberto Granado
Zuerst erschienen in redblog
cronjob