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Esslingen: IG Metall und VVN eröffnen Ausstellung "Neofaschismus in Deutschland"

Ausstellungsplakat
Am gestrigen 30.1.2007, dem Jahrestag der Machtübertragung an die faschistische NSDAP, fand im Esslinger DGB Haus die Eröffnung der noch bis zum 28. Februar gehenden Ausstellung "Neofaschismus in Deutschland" der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e. V.) statt. Ungefähr 40 Besucher nahmen an der Diskussionsveranstaltung zu Beginn der Eröffnung teil.

Nach einleitenden Worten von Jürgen Groß-Bounin, IG-Metall, der auf die zuletzt verstärkten Aktivitäten der letzten Monate, von faschistischen Demonstration wie in Stuttgart, Göppingen und Schorndorf verwies, referierte Gerd Wiegel, Fachreferent für Rechtsextremismus der Linksfraktion im Bundestag.

Ausgehend von einer Strategieänderung der faschistischen Parteien wie der NPD, DVU und der Republikaner in den 90er Jahren steht inzwischen die Konkurrenz dieser Organisationen untereinander nicht mehr im Vordergrund. Die NPD habe sich inzwischen weitgehend der rechten Kameradschaftsszene geöffnet.

Der Nährboden für die rechte Szene, für rechte Gruppierungen werde seiner Ansicht nach durch den Rückzug staatlicher Institutionen, vor allem in ländlichen Gebieten berereitet.

Die Neofaschisten würden sich überall dort, wo ihnen auch von der Linken nichts entgegengesetzt wird, breitmachen. Die Rechten etablieren sich dort in der Gesellschaft und füllen diese Lücken und werden auch deshalb von zunehmend größeren Teilen der Bevölkerung akzeptiert. Dies drückte sich zuletzt auch in den Wahlergebnissen der NPD in Mecklenburg-Vorpommern aus. Die Stärkung der faschistischen Organisationen müsse durch positive sozialpolitische Forderungen und gesellschaftliche Perspektiven der "Linken" begegnet werden.

Trotzdem sieht der Referent keine akute Gefahr für eine Wiederholung der Ereignisse von 1933, da damals die Faschisten durch das Großbürgertum, das Großkapital und die politische Rechte hochgebracht wurden.

Die anschließende kurze Diskussion beschäftigte sich unter anderem mit der Frage des Verbotes aller faschistischer Organisationen bzw. der NPD und inwiefern das sinnvoll ist.

Herausgestellt wurde, daß durch ein solches Verbot unter anderem die finanzielle Haupteinnahmequelle der NPD, die Wahlkampfkostenerstattung, versiegen würde und jegliches öffentliches Auftreten illegal. Der Referent ist der Meinung das sei eine symptomatische Lösung, da sie nicht an den Ursachen ansetzt.

Das, so ein Teil der Besucher ist in der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, die sich immer die Option der faschistischen Diktatur offen hält, auch nicht möglich, dazu braucht es tatsächlich eine andere Gesellschaftsordnung.

Die in 5 Teile gegliederte Ausstellung, die auch ausgeliehen werden kann, ist besonders auch für Jugendliche gegeignet. Die Ausstellung ist mit Sicherheit ein lohnendes Ziel für Besuche mit der Schulklasse, der Lehrwerkstatt oder der Jugendgruppe.

Zu der Ausstellung der VVN kann man sich auch anhand umfangreicher weiterer Verweise und Materialien vorab hierein Bild machen. Für 2,50 Euro ist ein Katalog der Ausstellung mit allen ausgestellten Tafeln und einem Vorwort des IG Metall Vorsitzenden Jürgen Peters im DGB Haus oder bei der VVN erhältlich. Ein erweitertes Heft mit Unterrichtsmaterialien ist ebenfalls verfügbar.

Die Ausstellung findet vom 02. Februar bis 18. Februar 2007 auch im Jugendzentrum Crailsheim statt.

Eröffnet wird die Ausstellung dort am 02. Februar um 20.00 Uhr mit einer kurzen Rede von Bernhard Löffler (Regionsvorsitzender DGB Heilbronn-Franken).

Am 18. Februar 2007 gibt es eine Kooperationsveranstaltung mit der Weißen Rose, Arbeitskreis Crailsheim e.V.. Eine Lesung von Inge Barth-Grözinger: Wer war Erich Levi? - Schicksal eines jüdischen Schülers in Ellwangen in der NS-Zeit.

Zusätzlich wird noch ein weiteres Rahmenprogramm erarbeitet. Darin sollen zum Einen die Themen der Ausstellung in Gesprächen vertieft werden und zum Anderen soll dazu angeregt werden, über persönliche Vorurteile nachzudenken. Darüber hinaus soll mit Jugendlichen die Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren diskutiert werden. Eigene Ideen und Vorschläge zu dieser Ausstellungswoche sind gefragt!

Ebenfalls veröffentlicht auf:
StattWeb - Die andere Seite der Region
IndyMedia

VVN Ausstellung "Neofaschismus in Deutschland"

Fotoserie:NPD Aufmarsch in Göppingen am 23.09.2006
Die Ausstellung“ Neofaschismus in Deutschland” der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e. V.
wird 2007 in einigen Städten zu sehen sein:

In Esslingen im DGB Haus ab 30. Januar, dem Tag der Machtergreifung.

In Göppingen wird die Ausstellung im Juni zu sehen sein. Unterstützt wird die Ausstellung unter anderem vom antifaschistischen Bündnis "Anfang", das sich in Zusammenhang mit einem Aufmarsch der Jugendorganisation der NPD am 23. September 2006 gebildet hat.

Die Ausstellung findet vom 02. Februar bis 18. Februar 2007 auch im Jugendzentrum Crailsheim statt.

Eröffnet wird die Ausstellung dort am 02. Februar um 20.00 Uhr mit einer kurzen Rede von Bernhard Löffler (Regionsvorsitzender DGB Heilbronn-Franken).

Am 18. Februar 2007 gibt es eine Kooperationsveranstaltung mit der Weißen Rose, Arbeitskreis Crailsheim e.V.. Eine Lesung von Inge Barth-Grözinger: Wer war Erich Levi? - Schicksal eines jüdischen Schülers in Ellwangen in der NS-Zeit.

Zusätzlich wird noch ein weiteres Rahmenprogramm erarbeitet. Darin sollen zum Einen die Themen der Ausstellung in Gesprächen vertieft werden und zum Anderen soll dazu angeregt werden, über persönliche Vorurteile nachzudenken. Darüber hinaus soll mit Jugendlichen die Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren diskutiert werden. Eigene Ideen und Vorschläge zu dieser Ausstellungswoche sind gefragt!

Am 12.01.07 um 20.00 Uhr gibt es dazu ein offenes Vorbereitungstreffen im Jugendzentrum Crailsheim.

Keine Neonazis in Crailsheim - Nazidemos am 21.10. abgesagt

Einen "heißen Herbst in Hohenlohe" hatte der Neonazi Lars Käppler angekündigt. Daraus wird nichts, denn die "Doppeldemo" in Crailsheim und Hall ist abgesagt.

Einen Bericht des Hohenloher Tagblattes gibt es bei Rotes Hall

Skandal in Crailsheim im Vorfeld der antifaschistischen Demonstration am 18.3.

Info

Der NPD Ortsvorstand Crailsheim hat für den 18.03.2006 ohne Probleme die Jahnhalle der Stadt Crailsheim gemietet. (...) Mit ihrer zentralen Lage und ihren über 300 Sitzplätzen bietet sie den Nazis einen groß genugen Veranstaltungsort, und der Polizei eine gute Ausgangslage um "linke Störer" fernzuhalten.

Während des "Tag der Gemeinschaft" hat die Stadt Crailsheim das Jugendzentrum, das direkt neben der Jahnhalle liegt, zur Sperrzone erklärt. Doch mit der Schließung des JuZe ist es noch nicht genug. Anscheinend plant die Polizei dort ihre Einsatzzentrale zu errichten!
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