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Erdal Eren - Symbol des Kampfes der antifaschistischen Jugend in der Türkei

Im Jahre 1980 kam es am 12. September zu einem weiteren faschistischen Putsch in der Türkei. Durch diesen Putsch wurde das Volk aller bisher erkämpften Rechte beraubt. In diesem Jahr wurde die Welt auch Zeuge des Kampfes von ERDAL EREN, der als 17-jähriger zum Symbol des Kampfes gegen Faschismus und Terror wurde.
 
Vor der faschistischen Machtergreifung wurde gegen ihn ein Prozess geführt, der sämtliche demokratischen Rechte mit Füßen trat und mit seiner Hinrichtung endete. Gegen die Hinrichtung von Erdal Eren wurden in der Türkei und im Ausland breite Kampagnen geführt. Der Weltöffentlichkeit wurde verdeutlicht, dass der türkische Staat mit der Hinrichtung des 17-jährigen Erdal Eren seine eigenen Gesetze gebrochen hatte.
 
Es sind nunmehr 30 Jahre vergangen, nach dem der erst 17-jährige Erdal Eren vier Monate nach dem Militärputsch hingerichtet wurde. Der als Angehöriger von "Halkin Kurtulusu" angeklagte Erdal Eren wurde beschuldigt, nach einer Demonstration einen Polizisten ermordet zu haben. Das Todesurteil wurde drei Mal durch den Militärischen Kassationshof (MKH) zurückgewiesen. Neben der Tatsache, dass er dem ermordeten Polizisten unmittelbar gegenüber gestanden hatte, der Schuss aber aus großer Entfernung von hinten abgegeben worden sein sollte, spielte auch das Alter des Angeklagten eine Rolle. Das Gericht befand, dass Erdal Eren zur Tatzeit über 18 Jahre alt gewesen war und verhängte immer wieder die Todesstrafe, die schließlich trotz internationaler Proteste und Wiederstände dennoch bestätigt und vollstreckt wurde.
 
Die Gefängnisse waren Folterzentren. Besonders das Gefängnis von Diyarbakir war für seine Folter berüchtigt. Die Gefängniswächter hatten die politischen kurdischen Gefangenen mit lebendigen Mäusen gefüttert. Die Gefangenen wurden vergewaltigt. Im Widerstand gegen die Folter hatten sich in Diyarbakir 34 Gefangene von 1981 bis 1984 entweder selbst getötet, oder sie wurden getötet.
650.000 Menschen wurden festgenommen. 1.683.000 Menschen als Verdächtigte observiert. 14.000 Menschen wurden aus der türkischen Staatsbürgerschaft entlassen. Hunderttausende mussten das Land verlassen. 50 Menschen wurden hingerichtet. 419 Menschen haben in dieser Zeit ihr Leben verloren. Der Putsch wollte eine Türkei ohne Arbeiterbewegung schaffen. Die demokratischen und sozialistischen Vereine wurden verboten. Die Gewerkschaften wurden verboten und damit das Recht auf Streik. 

„Euer Sohn ERDAL“

Dokumentarfilm

(Doku-Film in Originalsprache, mit deutsch. Untertitel)

Anschließend Diskussion mit

Produzenten  Tevfik TAÅž

09. April 2011 (Samstag)

18.30 Uhr

Altes Feuerwehrhaus

Stuttgart/Heslach

(Soli-Eintritt: 3 €)

Veranstalter:
Freundschafts- und Solidaritätsverein Stuttgart e.V.
Helfergasse 5, 70372 Stuttgart –“ Bad Cannstatt, dost-der@gmx.de

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