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Ratgeber "Essen ohne Gentechnik" aktualisiert

Kürzlich informierte Greenpeace in einer Pressemitteilung über die Aktualisierung des Ratgebers zu Genfood:

»Die meisten Tiere werden mit Genpflanzen gefüttert, die Produkte müssen aber nicht gekennzeichnet werden. Hier bietet die neue und völlig überarbeitete Auflage des Greenpeace-Ratgebers "Essen ohne Gentechnik" die notwendigen Informationen: Verbraucher können damit Produkte wählen, die ohne Genpflanzen im Tierfutter erzeugt wurden.«




Nur teilweise Etikettenschwindel?
Mit besonderem Interesse haben wir vernommen, daß gerade auch Produkte aus der preislichen Oberliga nicht automatisch zu den von gentechnisch veränderten Zusatzstoffen freien Produkten gehören. Oft genug werden mit der These, nach der die Qualität der Nahrungsmittel zwangsweise vom Geldbeutel abhängt, vor allem Menschen mit geringem Einkommen wegen deren angeblicher "Geiz ist geil" Mentalität die Schuld für Lebensmittelskandale zugeschoben.

Als ob Lebensmittelkonzerne mit "günstigen" Lebensmitteln keinen Profit machen würden und nur mit hochpreisigen Lebensmitteln Qualität möglich sei:

Auf der „roten Liste“ des Einkaufsratgebers stehen Unternehmen, die sich besonders hartnäckig weigern, auf Gentechnik zu verzichten. So erwecken Marken wie „Landliebe“ vom Campina-Konzern oder „Weihenstephan Alpenmilch“ von Müllermilch den Anschein, naturnah zu produzieren. Tatsächlich erlauben sie ihren Landwirten den Anbau von Gen-Mais und die Verfütterung von Gen-Pflanzen an die Milchkühe.


Quelle: Ratgeber

Wer den Ratgeber nicht herunterladen will, kann ihn auch hier bestellen.

Siehe auch “Fremdartig, grünlich”, ein Bericht zum Gammelfleischskandal

»Fremdartig, grünlich«

Die Rede ist nicht von Außerirdischen aus dem neuesten Hollywood Blockbuster, sondern vom neuesten Fleischskandal. Der Verdacht liegt nahe, daß sich seit dem letzten Fleischskandal, der vor nicht einmal einem Jahr aufflog, eigentlich nichts geändert hat. Besonders ekelerregend sind diejenigen, die jetzt wieder daherkommen und behaupten, schuld an dem Skandal sei eine "Geiz ist geil Mentalität" beim "Verbraucher". Diese Leute machen sich zum Agenten der Profiteure der Fleischmafia, wenn sie das nicht schon sind.

Die Ernährung der Menschen ist eine Profitwirtschaft ohnegleichen. Wenn es so viel Fleisch gibt stellt sich die Frage, warum seit Jahren die Preise steigen, wo doch angeblich der Markt die Preise diktiert. Seit einiger Zeit gibt es auch bei den Discountern "Frischfleischtheken", womit auf die immer weiter sinkenden Einkommen der Bevölkerung reagiert wird.


Während auf der einen Seite nach wie vor Menschen hungern müssen, gibt es andererseits es riesige Überkapazitäten, werden ganze Länder wie Argentinien zu Fleischfabriken umfunktioniert, mit verheerenden Folgen für Mensch und die Natur.


Die Profiteure dieses Skandals gehören ausnahmslos hinter Gitter. Frau Höhn, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Verbraucherschutz, von den Grünen, regt jetzt eine "schnelle Einsatztruppe" an und beklagt, daß der "Fall nicht durch staatliche Prüfungen ans Licht gekommen" sei. Existierende staatliche Kontrollen hatten jedoch in 2005 ebenfalls nicht verhindert, daß Gammelfleisch in die Kochtöpfe gelangte. Auch blieben die Gammelfleischfälle der Vergangenheit für die verantwortliche Industrie weitestgehend ohne Folgen, eventuelle Kosten wurden auf den Verbraucher abgewälzt. So kritisierte Edda Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), im Gespräch mit der Netzeitung schon im vergangenen Jahr, daß "Verstöße gegen das Lebensmittelrecht mit Strafen geahndet würden, die so gut wie nie das Maß von bis zu fünf Jahren Haft ausschöpften".


Im Zuge der Föderalismusreform wittern jetzt einige Geschäftemacher wohl erneut Morgenluft. In einer aktuellen Presseerklärung des VZBV heißt es:

In dem vom vzbv veröffentlichten Verbraucherschutzindex der Bundesländer gibt es bei der Lebensmittelkontrolle eine erhebliche Streuung: So erreicht die Lebensmittelüberwachung in Nordrhein-Westfalen gerade mal ein Fünftel (21,2 Prozent) der maximal erreichbaren Punktzahl. Nur wenig bessere Ergebnisse erzielt die Lebensmittelüberwachung in Schleswig-Holstein und Berlin (24,2 und 30,3 Prozent).


Wie beim letzten Gammelfleischskandal zeigt sich wohl auch hier nur wieder die Spitze des Eisberges. Mahlzeit.

Die Tageszeitung "junge Welt" vom 2.9.2006 berichtet:

Skandal von »nationalem Ausmaß«: Mehr als 70 Tonnen Gammelfleisch bei Firma Bruner in München beschlagnahmt

»Ranzig, muffig, alt und fremdartig, grünlich und ekelerregend«, so beschrieb ein Sprecher des Münchner Kreisverwaltungsreferates am Freitag Fleischproben, die am Vortag in zehn bayrischen Gaststätten, türkischen Lokalen und Asia-Shops genommen worden waren. Mit den Proben wurde der Nachweis erbracht, daß ein Münchner Großhändler, bei dem tonnenweise verdorbenes Fleisch beschlagnahmt wurde, solche Ware auch ausgeliefert hatte. Am Donnerstag konnte die Polizei 30 Tonnen Dönerspieße sicherstellen, deren Haltbarkeitsdatum teilweise um vier Jahre überschritten war. Am Freitag folgte die Beschlagnahme von 40 Tonnen ungenießbaren Entenfleischs.

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