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Friedhofsschändung in Freudental Kein "politischer Hintergrund"?

Seit 1997 sind in Baden-Württemberg 51 Schändungen jüdischer Friedhöfe dokumentiert - dies geht aus der Antwort des Landesregierung auf eine Anfrage von Franz Untersteller (Grüne / Bietigheim-Bissingen) hervor. Dabei handelt es sich in 50 Fällen um rechtsextreme, in einem Fall um islamistische Taten.

Die Liste umfasst allerdings längst nicht alle Fälle; so wird etwa die erste Schändung des Friedhofs in Freudental im August diesen Jahres nicht erwähnt, weil kein politischer Hintergrund zu erkennen sei.

Bei der gravierendsten antisemitischen Ausschreitung im Landkreis seit Ende des Faschismus waren 78 Grabsteine umgestoßen und zahlreiche weitere mit Hakenkreuzen, SS-Runen und wüsten Parolen beschmiert worden.


Bilderserie: Freudental - keine politischen Hintergründe?

Information: Antifaschistische Aktion Freiburg / LKZ / Infoladen Ludwigsburg

Freudental: Schweigemarsch gegen faschistischen Angriff auf jüdischen Friedhof

Mehrere hundert Menschen nahmen heute an dem Schweigemarsch, der aus Protest gegen die Schändung des jüdischen Friedhofes in Freudental bei Ludwigsburg stattfand, teil. Angesichts der wüsten Zerstörungen, die offenbar am hellichten Tage verübt wurden, war die Stimmung unter den Teilnehmern bedrückt und teilweise von Fassungslosigkeit geprägt. Die Redner am Friedhof riefen zu Widerstand aller Schichten der Gesellschaft gegen den faschistischen Terror auf.


Bilderserie: Schweigemarsch gegen Friedhofsschändung

Siehe auch: Homepage der ehemaligen Synagoge Freudental

Freudental: Mahnwache und Schweigemarsch gegen Friedhofsschändung


Der jüdische Friedhof in Freudental im Landkreis Ludwigsburg wurde geschändet. Es wurden mehrere Grabsteine umgestoßen oder mit Farbe beschmiert, zudem wurde ein Teil der Umfriedungsmauer zum Einsturz gebracht. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen aufgrund des Inhalts der Schmierereien von einer rechtsextremen Tat aus.



Wie inzwischen bekannt wurde, sind bereits im Sommer Grabsteine auf dem Friedhof umgestoßen worden. Der Staatsschutz habe sie damals um Stillschweigen gebeten, so die Freudentaler Bürgermeisterin Dorothea Bachmann.

Alle, die sich an dem Schweigegang zum ehemaligen Friedhof beteiligen wollen, treffen sich um 18 Uhr vor dem Freudentaler Rathaus.

Presseinformationen: 1, 2



Via "Antifaschistische Aktion Freiburg"
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