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Was mir heute wichtig erscheint #157

Begründet: G-10-Überwachungsmaßnahmen wie die gegen Wolf Wetzel müssen »substantiiert und überprüfbar« sein. Dazu müssen die »hierfür aus operativer Sicht wesentlichen Tatsachen konkret benannt werden .... Die formelhafte ... Behauptung, dass eine Erforschung des Sachverhalts auf andere Weise aussichtslos oder wesentlich erschwert wäre, reicht demnach nicht aus ... Gemessen daran ist die Begründung in den angegriffenen Anordnungen ... unzureichend. Sie lässt nicht erkennen, welche Gründe hierfür konkret maßgeblich sind, und entzieht sich deshalb einer rationalen Überprüfbarkeit ...« Wolf Wetzel stellt das VG-Urteil zum V-Mann 123-Prozess vom 8.7.2009 online.

Verweigert: "(...) Die israelische Armee nimmt für sich in Anspruch, die “moralischste Armee der Welt– zu sein. Aber die Realität beweist, dass Besatzung und Moral nicht zusammenpassen. Wenn junge bewaffnete Männer inmitten von unter Besatzung lebenden, ihrer Bürgerrechte beraubten Menschen zu Polizeiaktionen geschickt werden, wenn die Regierung versucht, den Kampf dieser Menschen um Unabhängigkeit mit Gewalt zu unterdrücken –“ dann sind Kriegsverbrechen und Unrecht an der Zivilbevölkerung die natürliche Folge. Solche Aktionen sind keine „Ausnahme“, wer sie begeht, ist kein „schwarzes Schaf“. Die Besatzung selbst ist der Sumpf, in dem solche Aktionen gedeihen. Die Besatzung führt dazu, dass die israelische Armee immer wieder internationale Abkommen, Entscheidungen der Vereinten Nationen und Empfehlungen des Internationalen Gerichtshofes bricht –“ und sogar israelisches Recht. (...)" Auszug aus der Verweigerungserklärung "Wir stellen uns aktiv gegen die Besatzungs- und Unterdrückungspolitik in den besetzten Gebieten" von 400 jungen Frauen und Männer, JüdInnen und AraberInnen aus allen Teilen Israels.

Extremistisch: "(...) Die NPD erhält mit einem Ergeb­nis von bun­des­weit 635.437 Stim­men bei der Bun­des­tags­wahl und den Stim­men­ge­win­nen aus den Land­tags­wah­len 2009 nach den Berech­nun­gen der Tages­zei­tung „Die Welt“ vom 28.9.2009 mehr als eine Mil­lion Euro aus Steu­er­gel­dern, weil jede Stimme mit 0,85 Cent ver­gü­tet wird. Sie kann also wei­ter Schulhof-CDs her­stel­len und ver­tei­len, den Kauf von Schu­lungs­zen­tren vor­an­trei­ben und Basis­ar­beit vor Ort machen. Sie kann Fuß­ball­tur­niere unter­stüt­zen, Kin­der­feste ver­an­stal­ten und Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung anbie­ten. Sie kann wei­ter­hin poli­ti­sche Geg­ner durch Hetz­kam­pa­gnen dif­fa­mie­ren, belei­di­gen und bedro­hen–“ dafür ist genug Geld da. Die Initia­ti­ven und Pro­jekte, die sich seit Jah­ren pro­fes­sio­nell und enga­giert dem Kampf gegen Rechts­ex­tre­mis­mus und für Demo­kra­tie wid­men, kön­nen von die­sen Sum­men und die­ser Pla­nungs­si­cher­heit nur träumen. (...)" Offener Brief an die neue Bundesregierung

Fertig:  Heute ist die neue Ubuntu Version Karmic Koala veröffentlicht worden. Zu den Neuerungen des Ubuntu-Desktops gibt es einen Beitrag der Linux Community. Karmic Koala steht auf der Ubuntu-Homepage und zahlreichen Spiegelservern zum Download bereit, ebenso die KDE-Ausgabe Kubuntu sowie Xubuntu, das auf Xfce als Oberfläche setzt.

Perspektive:
"Die Krise das ist nicht das, was wir derzeit in der Finanzwelt erleben. Die Krise ist in Wirklichkeit permanent vorhanden. Wieso muss unsere Wirtschaft jedes Jahr wachsen? Weshalb vergeuden wir zwei Drittel unserer Arbeit und unserer Ressourcen in unnützen Leistungen? Warum müssen immer mehr Menschen bis zum Umfallen arbeiten, während andere nicht arbeiten dürfen? Der praktizierende Anarchist Horst Stowasser zeigte in seinem Vortrag konstruktive Perspektiven auf und erläuterte wie realistisch andere Arbeits-, Wirtschafts- und Wertemodelle sind."
Hier die beiden Teile des Vortrages:
Teil 1 Teil 2 des kürzlich verstorbenenen anarchistischen Theoretikers Horst Stowasser bei Radio Quer, Mainz/Wiesbaden via Womblog und Schweineherbst

Haft: "Der vor zwei Wochen inhaftierte Sprecher der baskischen Linken, Arnaldo Otegi, bleibt weiter im Gefängnis. Die schon bestehenden Anklagen wegen illegaler Versammlung und dem Verdacht auf Vorbereitung der Neugründung der verbotenen baskischen Linkspartei Batasuna wurden von der spanischen Staatsanwaltschaft am Dienstag um einen weiteren Punkt ergänzt. Demnach soll er durch den Betrieb von sogenannten Volkskneipen die Untergrundorganisation ETA finanziert haben. Otegi, der bereits 2002 wegen dieses Delikts zu zwei Haftstrafen verurteilt worden war, habe im letzten Jahr zweimal Spanien verlassen und somit gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen, so die Begründung des Staatsanwaltes für die erneute Anklage." Via bask-info

Beendet: Der Streik bei den Gebäudereinigern wurde beendet. Meldet unter anderem die "taz". Die KollegInnen streikten für 8,7 Prozent Lohnerhöhung. Des weiteren wurde eine Angleichung der Löhne in den neuen an die in den alten Bundesländern sowie die Regelung der einer betrieblichen Altersvorsorge im Tarifvertrag gefordert. Die Arbeitgeber boten zuletzt 3,0 Prozent mehr für die Beschäftigten in den alten Bundesländern und 3,6 Prozent mehr im Osten. Die IG Bau Mitglieder müssen mit einer Urabstimmung nun über die Annahme oder Ablehnung des Verhandlungsergebnisses abstimmen.

Schöngerechnet:
Nach einer DGB Studie sind seit Beginn der Krise 3,258 Millionen Arbeitsplätze vernichtet worden. Der aktuelle Bericht der Agentur für Arbeit spricht von mindestens 5.867.000 Arbeitslosen. Dort heißt es ab Seite 6: "Die Zahl der Leistungsempfänger hat im Vorjahresvergleich zugenommen. Im Oktober erhielten 5.867.000 erwerbsfähige Menschen Lohnersatzleistungen nach dem SGB III oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II. Das waren 320.000 mehr als vor einem Jahr. Integrierte Auswertungen zu Leistungsbezug und Arbeitslosigkeit liegen für den Juni vor. Danach waren 51 Prozent der Leistungsempfänger arbeitslos gemeldet. Von allen Arbeitslosen erhielten 88 Prozent Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung für Arbeitsuchende." Bei Focus und anderen wird das auf 3 229 000 herunter gerechnet.  Via StattWeb

Pelzfrei: Am Samstag, den 31.10.2009 soll in Stuttgart ab 10:00 mit Infoständen und einer Demonstration dem Verkauf von Echtpelzprodukten auf den Pelz gerückt werden.

Einblick:
Postbank-Kunden müssen anscheinend weiter um ihre Daten bangen. "Noch am 28. Oktober 2009 konnten freie Finanzvermittler Kontostände und Kontenbewegungen einsehen." Udo Vetter von lawblog hat ein kleines Auskunftsverlangen gestartet. Ob sich das Problem mit den neuen Bankregeln löst? Ich glaube nicht.

Programm: Zum 14. Mal findet Ende November in Nürnberg die Linke Literaturmesse statt. redblog berichtet dazu und stellt das Veranstaltungsprogramm als pdf-Download bereit.

Frechheit:  Das geplante Betreuungsgeld für Kinder soll an Hartz-IV-Empfänger soll möglicherweise nur als Gutschein ausgegeben werden. Wohlfahrtsverbände sprechen von "beispielloser Diskriminierung".

Solidaritätserklärung mit den streikenden Gebäudereinigerinnen

Wir dokumentieren die Solidaritätserklärung des Bundesverbandes der MigrantInnen e.V. mit den streikenden GebäudereinigerInnen:

An die streikenden Kolleginnen und Kollegen in der Gebäudereinigung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir verfolgen euren Kampf um gerechte Entlohnung und Anerkennung mit Hochachtung. Hunderttausende Frauen und Männer, die bisher als "die Unsichtbaren" kaum wahrgenommen wurden, wehren sich heute gegen die unmenschliche Behandlung der Arbeitgeber und werden endlich sichtbar! Mit jedem weiteren Tag des Streiks wird vielen Menschen in diesem Land vor allem eines klar: Alle können sich gegen die Angriffe der Arbeitgeber wehren !
Wir Frauen im Bundesverband der Migrantinnen protestieren gegen das dreiste Angebot der Arbeitgeber, die Löhne auf 5,71 Euro zu kappen und erklären uns solidarisch mit eurem Kampf. Über Hungerlöhne wird und darf nicht verhandelt werden!

Gerade in der Gebäudereinigung arbeiten viele Frauen, darunter viele Migrantinnen, in prekären Verhältnissen. Gerade Migrantinnen, die so oft in den Medien als "hilflos","nicht wissend" und "nicht interresiert" dargestellt werden, beweisen durch ihren Kampf genau das Gegenteil. Auch die so oft hoch beschworenen unüberbrückbaren Unterschiede zwischen Einheimischen und Migranten lösen sich in der Luft auf, sobald das Gemeinsame in Vordergrund gestellt wird. Wir hoffen, dass dieser gemeinsame Kampf der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Herkunft wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Euer Kampf um gerechte Entlohnung und Anerkennung führt ihr stellvertretend für Millionen von Kolleginnen und Kollegen, die im Niedriglohnbereich arbeiten.

Deswegen ist eure Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn somit auch eine Ansage gegen die soziale und ökonomische Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen.

Viele unserer Mitglieder sind in der Gebäudereinigung beschäftigt. Auch deshalb begleiten wir euren Arbeitskampf seit der ersten Stunde mit großem Interesse. Wir übersenden euch die solidarischen und kämpferischen Grüße aller unserer Mitglieder und wünschen euch bzw. uns allen vielen Kraft für die weiteren Streikaktionen.

Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland e.V.
www.migrantinnen.org
Frankfurt, 26.10.2009


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