
Samstag: Live Bericht zur Situation in Moria

„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Theodor W. Adorno, Minima Moralia
„Wir haben in der solidarischen Praxis für das neue Jahr angefangen. Allerdings ist alles wegen der Koronasache beschränkt – keine Zahnärzte, wir dürfen nur sehr wenige Termine haben, es darf keine Patienten im Warteraum geben usw usw.
Die Bewegung in Thessaloniki ist in einer schlechten Lage - KIA auch: Weniger Menschen nehmen teil, keine neuen Menschen erscheinen, unsere PsychologInnen haben sich entschieden nicht mehr mitzumachen.
Traurig… Und auch noch dazu ist KIA finanziell in einer schlechten Lage. In ein paar Monaten werden wir pleite sein…“
Es besteht ein großer Bedarf an Medikamenten, hauptsächlich Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten, nicht nur in der Arztpraxis, sondern auch in den verschiedenen Außenanlagen, in die inzwischen viele Flüchtlinge kommen und für die eine medizinische Behandlung fast nicht existiert.
Wir von der Solireisegruppe „Gegen Spardiktate und Nationalismus!“ haben in den letzten Jahren diese Klinik regelmäßig besucht, über sie berichtet und Geld gespendet. Zuletzt waren wir 2017 dort und berichteten über die Diskussionen, die geführt wurden, nachdem die Syriza-Regierung unversicherten Menschen wieder den Zugang zu Krankenhäusern ermöglicht hatte.
Mittlerweile ist dies schon wieder Geschichte. Die Rechtsregierung unter Mitsotakis verhindert, dass Geflüchtete eine Behandlung erhalten können. Die einzigen Anlaufstellen sind die noch existierenden solidarischen Kliniken wie die KIA in Saloniki.
KIA musste im Lockdown geschlossen werden, der in Griechenland auch deshalb besonders strikt war, weil das öffentliche Gesundheitswesen nach den Zerstörungen durch die Austeritätspolitik äußerst prekär ausgestattet ist.
Da KIA nach wie vor aber dringend gebraucht wird, unternimmt das Kollektiv jetzt den Versuch, die Medikamentenausgabe vorerst im Freien, aber auch den Betrieb der Kollektiv-Praxis wieder aufzunehmen.
Alle Kosten vor Ort sind auf ein Minimum runtergefahren; für die Beschaffung der Arzneimittel geht das meiste Geld drauf. Aber das wird jetzt für die Aufrechterhaltung der kollektiven Gesundheitsversorgung dringend gebraucht. Die aus früheren Spenden gewachsenen Geldreserven reichen nur noch für die nächsten paar Monate. Für den minimalsten Grundbetrieb werden nicht mehr als tausend Euro im Monat benötigt, also jede kleine Spende von 20 Euro hilft weiter.
Wir rufen deshalb dazu auf, diese solidarische Klinik mit einer Spende zu unterstützen. Wir als Solireisegruppe haben von unserem Solikonto bereits 1000,- Euro überwiesen.
Piraeus Bank
ΙΒΑΝ : GR89 0172 2720 0052 7205 9087 744
BIC : PIRBGRAA
Website: http://www.kiathess.gr/de/information
Kontakt: Mail an: Manfred.Klingele@t-online.de
„Wir bitten um Spenden für griechische KollegInnen, die unsere Hilfe in ihrem Kampf benötigen. Über die Verwendung der gespendeten Gelder werden wir öffentlich berichten. Spendenkonto: Manfred Klingele-Pape, Konto-Nr: 1211 478 910, Hamburger Sparkasse (BLZ 200 505 50) Verwendungszweck: Griechenland-Soli“
Heute mal ein ausführliches Konzert mit der griechischen Death Metal Combo SepticFlesh: Infernus sinfonica MMXIX.
Flüchtlingslager in Moria auf Lesbos in Griechenland ist abgebrannt
Protest-Kundgebung in Karlsruhe für die sofortige Aufnahme der 13.000 Geflüchteten aus dem Lager
HEUTE Mittwoch 9.9.2020 um 18.00 Uhr Waldstraße Ecke Kaiserstraße
Wir fordern von Bundes- und Landesregierung und der Stadt Karlsuhe die sofoertige Aufnahme der Flüchtlinge aus dem Lager
Heute zeigen wir im Blogkino mit Filmen zum Thema Ⓐnarchismus "I fight, therefore I am " von Yannis Youlountas. Ich kämpfe also bin ich (auf französisch: Je lutte donc je suis) ist ein Dokumentarfilm über soziale und politische Kämpfe in Griechenland und Spanien, der einen Überblick über die Kämpfe in Europa gegen Sparmaßnahmen, Kapitalismus und Faschismus gibt. Eine musikalische Reise, auf der der Widerstand von einem Ende des Mittelmeers zum anderen gefeiert wird. Der Titel leitet sich aus dem Aphorismus des Philosophen René Descartes Cogito Ergo Sum ab (ich denke, das bin ich). Obwohl von keinem Mainstream-Unternehmen vertrieben wurde, war der Film sehr erfolgreich und wurde in zahlreichen Kinos und Festivals in Europa gezeigt.
Mazedonien - griechische Grernze, 21 August 2015
Posted by Fatos Bytyci, Freitag, 21. August 2015
Heute zeigen wir in unserer Reihe Blogkino den Politthriller "Z". Der von Constantin Costa-Gavras gedrehte französisch-algerische Spielfilm nach der gleichnamigen Romanvorlage von Vassilis Vassilikos gilt als ein genrebildender Klassiker des politisch engagierten Kinos. Der Streifen vor dem Hintergrund der griechischen Militärdiktatur wurde erstmals am 26. Februar 1969 in Frankreich aufgeführt. Wir empfehlen den Film ausdrücklich auch in Zusammenhang mit der aktuellen politischen Diskussion um Griechenland.
Zur Handlung schreibt WikiPedia: "Ein namentlich nicht genannter Staat, in dem Militär und Königshaus herrschen und die Demokratie immer mehr ausgehöhlt wird, duldet Opposition als „kommunistischen Mehltau“ nur widerwillig. Als eine pazifistische Oppositionsgruppe eine Veranstaltung mit einem populären Universitätsprofessor, Abgeordneten und NATO-Kritiker durchführen will, werden dieser Veranstaltung zunächst Steine in den Weg gelegt, der Politiker wird nach der Veranstaltung unter den Augen der Polizei ermordet.
Polizei und Militärs versuchen den Mord als Unfall darzustellen, mit den Ermittlungen wird ein junger Untersuchungsrichter beauftragt, von dem erwartet wird, dieses Ergebnis zu bestätigen. Der Richter zeigt Verantwortung und ermittelt in dem Fall ebenso penibel wie hartnäckig. Pressionen von Vorgesetzten und Militärs hört er sich geduldig an, um sie danach geräuschlos zu ignorieren.
Eine Anklage gegen diverse Respektspersonen aus dem Militär führt jedoch auch nicht zu deren Verurteilung, da mehrere Zeugen unter merkwürdigen Umständen zu Tode kommen und das Verfahren durch einen Militärputsch zum Erliegen kommt. Selbst der Journalist, der seine Rechercheergebnisse dem Ermittlungsrichter zur Verfügung gestellt hat, kommt ins Gefängnis."