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Hoffnungsvoll in schlechten Zeiten...

Howard Zinn 2009 Foto: Jim from Stevens Point, WI, USA
Howard Zinn 2009
Foto: Jim from Stevens Point, WI, USA
"In schlechten Zeiten hoffnungsvoll zu sein, beruht auf der Tatsache, dass die menschliche Geschichte nicht nur von Grausamkeit, sondern auch von Mitgefühl, Aufopferung, Mut und Freundlichkeit geprägt ist.

Wenn wir nur das Schlimmste sehen, zerstört das unsere Fähigkeit, etwas zu tun. Wenn wir uns an die Zeiten und Orte erinnern, an denen sich Menschen großartig verhalten haben, gibt uns das die Kraft zu handeln. Und wenn wir handeln, und sei es auch nur im Kleinen, müssen wir nicht auf eine große utopische Zukunft warten.

Die Zukunft ist eine unendliche Folge von Geschenken, und jetzt so zu leben, wie wir denken, dass Menschen leben sollten, trotz allem Schlechten um uns herum, ist selbst ein wunderbarer Sieg."

Howard Zinn

160 Jahre John Browns Überfall auf Harpers Ferry

"Es ist einfach mich zu hängen, aber die Frage - die Sklavenfrage - die bleibt noch zu lösen."
John Brown, unter dem Galgen, 2. Dezember 1859

"Ich, John Brown, bin mir nun ziemlich sicher, dass die Verbrechen dieses schuldigen Landes niemals, wenn nicht mit Blut, gereinigt werden. Ich hatte, wie ich jetzt denke, mir vergebens eingebildet, dass es ohne viel Blutvergießen erledigt werden könne."
2. Dezember 1859
Porträt: Robert Shetterly
Am 17. Oktober 1859 überfiel der US-amerikanische Abolitionist und Revolutionär John Brown mit 21 Männern (16 Weiße, fünf Schwarze) die in Virginia gelegene Stadt Harpers Ferry. Sein Plan war es, durch die Eroberung des dort befindlichen Waffenarsenals der US-Armee einen Aufstand der damals über 4 Millionen Sklaven zu entfachen und sie zu bewaffnen, um mit einer immer größer werdenden Revolutionsarmee letztlich den gesamten amerikanischen Süden zu befreien. Im Falle des Scheiterns dieses militärischen Plans wollte er medienwirksam auf den Widerspruch zwischen der amerikanischen Verfassung und dem (südstaatlichen) Beharren auf der Sklaverei aufmerksam machen.

Das Arsenal wurde kurzfristig eingenommen und 100.000 Feuerwaffen erbeutet. Der Plan scheiterte jedoch: Nach etwa 36 Stunden wurden die Abolitionisten von einer Kompanie US-Marines unter dem Kommandanten Robert E. Lee überwältigt. Nicht ein einziger Sklave schloss sich ihnen an, insgesamt starben 17 Männer, darunter zehn von Browns Anhängern und zwei seiner Söhne. Brown selbst wurde allerdings nur verwundet, festgenommen und zwei Monate später am 2. Dezember 1859 wegen Mordes, Anzettelung eines Sklavenaufstandes und Hochverrats gehängt.

Einen Monat vor seiner - als "erste politische Hinrichtung der USA" angesehene - Hinrichtung hielt er die folgende, weiter unten von Orson Welles vorgetragene Rede:

"I have, may it please the court, a few words to say.

In the first place, I deny everything but what I have all along admitted, -- the design on my part to free slaves. I intended certainly to have made a clean thing of that matter, as I did last winter, when I went into Missouri and took slaves without the snapping of a gun on either side, moved them through the country, and finally left them in Canada. I designed to do the same thing again, on a larger scale. That was all I intended. I never did intend murder, or treason, or the destruction of property, or to excite or incite slaves to rebellion, or to make insurrection.

I have another objection; and that is, it is unjust that I should suffer such a penalty. Had I interfered in the manner which I admit, and which I admit has been fairly proved (for I admire the truthfulness and candor of the greater portion of the witnesses who have testified in this case), -- had I so interfered in behalf of the rich, the powerful, the intelligent, the so-called great, or in behalf of any of their friends -- either father, mother, sister, wife, or children, or any of that class -- and suffered and sacrificed what I have in this interference, it would have been all right; and every man in this court would have deemed it an act worthy of reward rather than punishment.

The court acknowledges, as I suppose, the validity of the law of God. I see a book kissed here which I suppose to be the Bible, or at least the New Testament. That teaches me that all things whatsoever I would that men should do to me, I should do even so to them. It teaches me further to "remember them that are in bonds, as bound with them." I endeavored to act up to that instruction. I say, I am too young to understand that God is any respecter of persons. I believe that to have interfered as I have done -- as I have always freely admitted I have done -- in behalf of His despied poor, was not wrong, but right. Now if it is deemed necessary that I should forfeit my life for the furtherance of the ends of justice, and mingle my blood further with the blood of my children and with the blood of millions in this slave country whose rights are disregarded by wicked, cruel, and unjust enactments. -- I submit; so let it be done!

Let me say one word further.

I feel entirely satisfied with the treatment I have received on my trial. Considering all the circumstances, it has been more generous than I expected. I feel no consciousness of my guilt. I have stated from the first what was my intention, and what was not. I never had any design against the life of any person, nor any disposition to commit treason, or excite slaves to rebel, or make any general insurrection. I never encouraged any man to do so, but always discouraged any idea of any kind.

Let me say also, a word in regard to the statements made by some to those conncected with me. I hear it has been said by some of them that I have induced them to join me. But the contrary is true. I do not say this to injure them, but as regretting their weakness. There is not one of them but joined me of his own accord, and the greater part of them at their own expense. A number of them I never saw, and never had a word of conversation with, till the day they came to me; and that was for the purpose I have stated.

Now I have done."



Trotz des Scheiterns seiner militärischen Aktion brachte seine Revolte das Problem der Sklaverei in den USA in das Bewußtsein der Öffentlichkeit, vertiefte den Konflikt zwischen den Nord und Südstaaten und war damit eines der Ereignisse, die zum Ausbruch des Bürgerkriegs - der 2. amerikanischen Revolution - führte. An deren Ende standen nach zwischen 600.000 und 750.00 Toten das Ende der Sklaverei, mitnichten aber des allgegenwärtigen Rassismus, als deren Ergebnis bis in die heutige Zeit zum Teil heftig über die Rolle Browns zum Teil heftig gestritten wird: War er ein Terrorist oder ein Revolutionsheld?

"Ich, John Brown, bin mir nun ziemlich sicher, dass die Verbrechen dieses schuldigen Landes niemals, wenn nicht mit Blut, gereinigt werden. Ich hatte, wie ich jetzt denke, mir vergebens eingebildet, dass es ohne viel Blutvergießen erledigt werden könne." 2. Dezember 1859

Siehe auch:

Quellen: WikiPedia, Howard Zinn Education Project, IloveAncestry

4. Juli: James Earl Jones liest Frederick Douglass' Rede "The Meaning of July Fourth for the Negro" (5. Juli 1852)

"Diejenigen, die gerne behaupten für die Freiheit zu sein und dennoch jeden Aufruhr ablehnen, sind Menschen, die das Getreide ernten wollen, ohne den Boden zu pflügen. Sie wollen Regen ohne Blitz und Donner. Sie wollen den Ozean ohne das erschreckende Brüllen seiner Wellen.
Die Macht gibt nichts ohne Forderungen. Gut möglich, dass die Menschen nicht alles bekommen, wofür sie bezahlt haben - aber sie bezahlen für alles, was sie bekommen."


Frederick Douglass, 1857

Der Schauspieler James Earl Jones liest Frederick Douglass' Rede "The Meaning of July Fourth for the Negro", die dieser am 5. Juli 1852 hielt.

156 Jahre John Browns Überfall auf Harpers Ferry

"Es ist einfach mich zu hängen, aber die Frage - die Sklavenfrage - die bleibt noch zu lösen."
John Brown, unter dem Galgen, 2. Dezember 1859

"Ich, John Brown, bin mir nun ziemlich sicher, dass die Verbrechen dieses schuldigen Landes niemals, wenn nicht mit Blut, gereinigt werden. Ich hatte, wie ich jetzt denke, mir vergebens eingebildet, dass es ohne viel Blutvergießen erledigt werden könne."
2. Dezember 1859
Porträt: Robert Shetterly
Am 17. Oktober 1859 überfiel der US-amerikanische Abolitionist und Revolutionär John Brown mit 21 Männern (16 Weiße, fünf Schwarze) die in Virginia gelegene Stadt Harpers Ferry. Sein Plan war es, durch die Eroberung des dort befindlichen Waffenarsenals der US-Armee einen Aufstand der damals über 4 Millionen Sklaven zu entfachen und sie zu bewaffnen, um mit einer immer größer werdenden Revolutionsarmee letztlich den gesamten amerikanischen Süden zu befreien. Im Falle des Scheiterns dieses militärischen Plans wollte er medienwirksam auf den Widerspruch zwischen der amerikanischen Verfassung und dem (südstaatlichen) Beharren auf der Sklaverei aufmerksam machen.

Das Arsenal wurde kurzfristig eingenommen und 100.000 Feuerwaffen erbeutet. Der Plan scheiterte. Nach etwa 36 Stunden wurden die Abolitionisten von einer Kompanie US-Marines unter dem Kommandanten Robert E. Lee überwältigt. Nicht ein einziger Sklave schloss sich ihnen an, insgesamt starben 17 Männer, darunter zehn von Browns Anhängern und zwei seiner Söhne. Brown selbst wurde allerdings nur verwundet, festgenommen und zwei Monate später am 2. Dezember 1859 wegen Mordes, Anzettelung eines Sklavenaufstandes und Hochverrats gehängt.

Einen Monat vor seiner - als "erste politische Hinrichtung der USA" angesehene - Hinrichtung hielt er die folgende, weiter unten von Orson Welles vorgetragene Rede:

"I have, may it please the court, a few words to say.

In the first place, I deny everything but what I have all along admitted, -- the design on my part to free slaves. I intended certainly to have made a clean thing of that matter, as I did last winter, when I went into Missouri and took slaves without the snapping of a gun on either side, moved them through the country, and finally left them in Canada. I designed to do the same thing again, on a larger scale. That was all I intended. I never did intend murder, or treason, or the destruction of property, or to excite or incite slaves to rebellion, or to make insurrection.

I have another objection; and that is, it is unjust that I should suffer such a penalty. Had I interfered in the manner which I admit, and which I admit has been fairly proved (for I admire the truthfulness and candor of the greater portion of the witnesses who have testified in this case), -- had I so interfered in behalf of the rich, the powerful, the intelligent, the so-called great, or in behalf of any of their friends -- either father, mother, sister, wife, or children, or any of that class -- and suffered and sacrificed what I have in this interference, it would have been all right; and every man in this court would have deemed it an act worthy of reward rather than punishment.

The court acknowledges, as I suppose, the validity of the law of God. I see a book kissed here which I suppose to be the Bible, or at least the New Testament. That teaches me that all things whatsoever I would that men should do to me, I should do even so to them. It teaches me further to "remember them that are in bonds, as bound with them." I endeavored to act up to that instruction. I say, I am too young to understand that God is any respecter of persons. I believe that to have interfered as I have done -- as I have always freely admitted I have done -- in behalf of His despied poor, was not wrong, but right. Now if it is deemed necessary that I should forfeit my life for the furtherance of the ends of justice, and mingle my blood further with the blood of my children and with the blood of millions in this slave country whose rights are disregarded by wicked, cruel, and unjust enactments. -- I submit; so let it be done!

Let me say one word further.

I feel entirely satisfied with the treatment I have received on my trial. Considering all the circumstances, it has been more generous than I expected. I feel no consciousness of my guilt. I have stated from the first what was my intention, and what was not. I never had any design against the life of any person, nor any disposition to commit treason, or excite slaves to rebel, or make any general insurrection. I never encouraged any man to do so, but always discouraged any idea of any kind.

Let me say also, a word in regard to the statements made by some to those conncected with me. I hear it has been said by some of them that I have induced them to join me. But the contrary is true. I do not say this to injure them, but as regretting their weakness. There is not one of them but joined me of his own accord, and the greater part of them at their own expense. A number of them I never saw, and never had a word of conversation with, till the day they came to me; and that was for the purpose I have stated.

Now I have done."



Trotz des Scheiterns seiner militärischen Aktion brachte seine Revolte das Problem der Sklaverei in den USA in das Bewußtsein der Öffentlichkeit, vertiefte den Konflikt zwischen den Nord und Südstaaten und war damit eines der Ereignisse, die zum Ausbruch des Bürgerkriegs - der 2. amerikanischen Revolution - führte. An deren Ende standen nach zwischen 600.000 und 750.00 Toten das Ende der Sklaverei, mitnichten aber des allgegenwärtigen Rassismus, als deren Ergebnis bis in die heutige Zeit zum Teil heftig über die Rolle Browns zum Teil heftig gestritten wird: War er ein Terrorist oder ein Revolutionsheld?

"Ich, John Brown, bin mir nun ziemlich sicher, dass die Verbrechen dieses schuldigen Landes niemals, wenn nicht mit Blut, gereinigt werden. Ich hatte, wie ich jetzt denke, mir vergebens eingebildet, dass es ohne viel Blutvergießen erledigt werden könne." 2. Dezember 1859

Siehe auch:

Quellen: WikiPedia, Howard Zinn Education Project, IloveAncestry

Was mir heute wichtig erscheint #220

Bankblockade: 35 Vertreter verschiedener Gruppen, Parteien und Gewerkschaften kamen in Erfurt zusammen, um über die für den 18. Oktober geplante Blockade zu beraten und eine Mobilisierung dafür zu verabreden. Angesichts der angekündigten Kürzungen im Sozialbereich finden nun politische Spektren zusammen, die in ihrem Alltag wenig miteinander zu tun haben. Mit dabei waren unter anderem das Jugendwerk der AWO, Jugendverbände linker Parteien, Gewerkschaften, Initiativen, Aktionsnetzwerke und Landtagsabgeordnete.

Gewalttat: Weil sein Plakat zu Straftaten gegen Nazis aufrufe, wurde Martin Budich, der verantwortliche Redakteur von bo-alternativ.de, zu 1500 Euro Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte übte scharfe Kritik an der Staatsanwaltschaft. (Via 63mg)

Grundlagen: Was man als Blogger können muss.

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick über die politische Entwicklung in Lateinamerika in der letzten Woche

Abgesichert: Um Nutzern von Android-Smartphones sichere Kommunikation zu ermöglichen, hat Marlinspike mit RedPhone einen VoIP-Client entwickelt, der auf ZRTP basiert. mehr Information bei heise security.

Kraftprobe: Das Großprojekt "Stuttgart 21" - Prestige für sieben Milliarden Euro. Ein lesenswerter Kommentar von Dagmar Deckstein in der "Sueddeutschen". Siehe auch den F.A.Z. Artikel: "Protest gegen „Stuttgart 21“: Eine Stadt sucht Anschluss"

Verhör: Nach zahlreichen Vorwürfen und Drohungen der US-Behörden gegen Wikileaks gehen interessierte Stellen in den USA in die Offensive. Der Wikileaks-Aktivist Jacob Appelbaum musste am Donnerstag an einem amerikanischen Flughafen ein dreistündiges Verhör über sich ergehen lassen. Auch hierzulande ist die Aufregung verständlich: Die Bundeswehr ist tiefer in die gezielten Tötungen von Taliban-Kämpfern durch US-amerikanische Spezialeinheiten in Afghanistan verwickelt als bisher bekannt.

Besprechung: Das Buch "The Bomb" des kürzlich verstorbenen Autors Howard Zinn, das soeben erschienen ist, seziert auf brillante Weise einige der zentralen Mythen unserer militarisierten Gesellschaft. ZMag Artikel von David Swanson in der deutschen Übersetzung im Politikblog

Vernetzungstreffen: Vom 6. bis 8. August 2010 lädt Berlin zur bundesweiten Bildungsstreikkonferenz ein. Diskutiert werden sollen Fragen, die sich viele lokale Bündnisse, Gruppen und Einzelpersonen stellen: Wo steht der Bildungsstreik gerade, geht es weiter, wenn ja: wie und wer macht mit?

Schreibtischtäter: Die EU-Strategie zur "Terrorismusbekämpfung" und der dazugehörige Aktionsplan setzen auf eine möglichst breite Streuung der Maßnahmen und Rechtsinstrumente, die zur Eindämmung des Terrorismus beitragen können. Wollte man sämtliche Maßnahmen der letzten fünf Jahre erörtern, würde dies den Rahmen der vorliegenden Mitteilung sprengen, die sich daher auf die größten Gefahrenpotenziale im Rahmen der vier Säulen der EU-Terrorbekämpfungsstrategie –“ Prävention, Schutz, Verfolgung und Reaktion –“ konzentriert. PDF Datei via euro-police.org

Gelöscht: Die Facebookseite “Arnaldo Otegi–, die die Freilassung des seit Oktobers “provisorisch– inhaftierten Politikers der abertzalen Linken fordert, wurde von Facebook ohne Begründung gelöscht. Die Seite hatte 4600 Unterstützer- und Unterstützerinnen. Die neue Seite findet man unter: Free Arnaldo Otegi

Medienmesse: Vom 3. bis 5. September 2010 wird in Oberhausen (Ruhrgebiet) die 1. Libertäre Medienmesse (LiMesse) für den deutschen Sprachraum stattfinden. Bislang haben bereits fast 40 AusstellerInnen ihr Kommen zugesagt. Neben libertären Verlagen werden auf der LiMesse auch Radios, Internetprojekte, Bibliotheken, Videoprojekte und andere ProduzentInnen libertärer Medien ihre Arbeit vorstellen. Neben deutschsprachigen Produktionen werden mit der Fundación Anselmo Lorenzo (FAL) aus Madrid und PM Press auch Verlage aus dem spanischen und englischen Sprachraum vertreten sein. Mehr bei http://www.limesse.de.

Naziaufmarsch:
Zum 6. Mal in Folge wollen Neofaschisten anlässlich des Antikriegstages durch Dortmund marschieren. Für den 4. September mobilisieren sie europaweit in die Ruhrgebietsmetropole. Nach dem erfolgreich verhinderten Großaufmarsch der Neonazis in Dresden gilt der so genannte „Nationale Antikriegstag“ in Dortmund als wichtigste Nagelprobe der so genannten „Autonomen Nationalisten“ bundesweit. Der Antikriegstag ist und bleibt antifaschistisch! Beteiligt euch an der antifaschistischen Busfahrt aus Stuttgart nach Dortmund! Weiterlesen: Den Naziaufmarsch am 4. September in Dortmund verhindern!

Erinnerung: Viele Men­schen, mehr­heit­lich aus der klas­sen­be­wuss­ten Ar­bei­ter­schaft, waren nicht be­reit, sich 1933 einer fa­schis­ti­schen Herr­schaft in Deutsch­land zu beu­gen. Sie or­ga­ni­sier­ten sich in Wi­der­stands­grup­pen und bil­de­ten il­le­ga­le Struk­tu­ren, um anti­fa­schis­ti­sche Ar­beit zu er­mög­li­chen. Viele von ihnen wur­den von den Nazis ver­haf­tet und er­mor­det, an­de­ren ge­lang die Flucht aus Deutsch­land. Die meis­ten von denen kämpf­ten auch im Exil wei­ter. Die Bio­gra­phi­en der Wi­der­stands­kämp­fer zei­gen, mit welcher Kon­se­quenz sie sich der Bar­ba­rei des Fa­schis­mus ent­ge­gen­stell­ten. Ihre Ge­schich­te zu ver­schwei­gen, hieße sie zu ver­leug­nen und damit denen Recht zu geben, die Ge­schich­te re­vi­die­ren wol­len. Die Antifaschistische Linke Freiburg will an die An­ti­fa­schis­tin­nen und An­ti­fa­schis­ten aus der Re­gi­on er­in­nern und beginnt mit Au­gust (Gusti) Stöhr.

Abschiebung: Hunderte Roma flohen in den neunziger Jahren vor den Kriegen in Ex-Jugoslawien nach Bremen. Viele bekamen hier Kinder. Doch bis heute drohen Roma vor allem im Kosovo Pogrome und Übergriffe. Sie leben dort im absoluten Elend. 2009 unterzeichnete die Regierung ein “Rücknahmeabkommen– mit Deutschland. Jetzt beginnt eine der größten Abschiebewellen seit vielen Jahren. Dagegen soll es in Bremen eine Demonstration am 21.August geben.

Weissagung: Heute ist der 1. August. Herr Preiselbauer wartet auf seinen Hubschrauber.

Kurze Geschichte der USA

Ein wesentlicher Ausschnitt aus "Bowling for Columbine" zur Geschichte der USA. Wer sich ausführlicher (und solider) mit der amerikanischen Geschichte beschäftigen möchte, lese das Buch "Eine Geschichte des amerikanischen Volkes" des kürzlich verstorbenen Howard Zinn's.

Howard Zinn erhält posthum den Ridenhour Preis für Courage

Howard Zinn (1922-2010)
Quelle: Howardzinn.org
"Im Verständnis der Geschichte geht es weniger darum, die Vergangenheit als solche zu verstehen, als vielmehr um die Veränderung der Zukunft." Howard Zinn (1922-2010)

Geboren als Kind einer - obendrein eingewanderten - Arbeiterfamilie begann das Leben von Howard Zinn am 24. August 1922. Seine ersten Lebensjahre waren von relativer Armut geprägt. Während der großen Depression zog seine Familie häufig um. Er witzelte einmal: "Ich lebte in den besten Slums Brooklyn's." Nach der Highschool arbeitete Zinn als Rohrschlosser in der Brooklyner Marinewerft, wo er sich zusammen mit seinen Kollegen gewerkschaftlich organisierte. Während des zweiten Weltkrieges trat er als Bomberpilot dem Army Air Corps bei. Die Erfahrungen, die er dabei machte, bestärkten ihn in seiner Gegnerschaft zum Krieg und weckten gleichzeitig seine Leidenschaft für die Geschichte. Nach dem Krieg konnte Zinn ein Stipendium für GI's nutzen und schrieb sich in die New York University ein. Während dieser Zeit lebten er und seine Frau Roslyn Schecter in billigen Mietwohnungen. Er promovierte in Geschichte an der Columbia University und lehrte dann Geschichte am Spelman College, einem traditionell von schwarzen Frauen besuchten College. Er wurde dort für seine Unterstützung der protestierenden StudentInnen während der Bürgerrechtsbewegung entlassen und wechselte dann zur Politikwissenschaft an der Boston University, bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1988.

Als leidenschaftlicher Aktivist protestierte Zinn gegen die Rassentrennung und den Vietnamkrieg, er warnte vor den Gefahren des Nationalismus in den Jahren nach dem 11. Septermber und kritisierte die US-Intervention im Nahen Osten und rund um den Globus. Seine wissenschaftliche und politische Arbeit verkörpert seine Überzeugung, dass "neutrales Verhalten bedeutet, den Verhältnissen zuzustimmen"

Zinn war Autor zahlreicher Bücher, darunter einer Autobiographie mit dem Titel: "You Can't Be Neutral on a Moving Train" und des Theaterstücks "Marx in Soho" sowie zahlreicher Essays und leidenschaftlicher Erzählungen. Sein Werk "Eine Geschichte des amerikanischen Volkes" wurde mehr als zwei Millionen mal verkauft, und hat "die Perspektive und das Verständnis der Geschichte für eine ganze Generation verändert", wie es sein Freund Noam Chomsky ausdrückte. Er erhielt den "Lannan Foundation Literary Award for Nonfiction" und die Auszeichnung "Eugene V. Debs" für seine Schriften und politischen Aktivitäten im Jahr 1998, und im darauf folgenden Jahr den "Upton Sinclair Award", der für herausragende Leistungen des amerikanischen Bildungssystems vergeben wird.

"In einer solchen Welt der Konflikte, einer Welt der Opfer und Henker, ist es die Aufgabe des denkenden Menschen, wie es Albert Camus forderte, nicht auf der Seite der Henker sein", schrieb Zinn in der Einleitung zu dem Buch. "Ich versuche, die Geschichte von der Entdeckung Amerikas aus der Sicht des Arawaks erzählen, die der Verfassung aus der Sicht der Sklaven, die von Andrew Jackson aus der Sicht der Cherokees ... von dem Aufkommen des Industrialismus wie er durch die jungen Frauen in den Textilfabriken von  Lowell gesehen wurde und wie der spanisch-amerikanischen Krieg von den Kubanern erfahren und wie die Schwarzen in Harlem den "New Deal" erlebten."

Seinen Optimismus und die Hoffnung für einen positiven Wandel in der Welt verlor Howard Zinn auch in seinen späteren Lebensjahren nie. In der im Jahr 1980 veröffentlichten "Geschichte des amerikanischen Volkes" warnte er die Leser über die Perspektive, die sie in seinem Buch finden würden: "Wenn uns die Geschichte eines lehrt, dann ist es meiner Ansicht nach, dass wir Schlüsse für die Zukunft nur ohne Verleugnung der Vergangenheit ziehen können. Denn nur durch die Offenlegung jener versteckten Episoden unserer Geschichte, als sich - vielleicht auch nur in kurzen Momenten - die Fähigkeit der Menschen zum organisierten Widerstand zeigte, lässt sich erkennen, was den Erfolg ihrer Kämpfe ausmachte." Fünfundzwanzig Jahre später war er wieder im Spelman College als Gastdozent eingeladen. Er beschrieb die Hoffnungen, die aus den erfolgrreichen Kämpfen der schwarzen Bevölkerung in den 50er Jahren im Süden gegen die Rassentrennung gegenüber den Studenten: "Viele Leute hatten gesagt: Der Süden wird sich nie ändern. Aber er änderte sich. Es kam zu diesen Veränderungen, weil normale Menschen organisiert kämpften und bereit waren Risiken einzugehen, das System herausforderten und dabei auch nicht aufgaben. Das war lebendige Demokratie."

2009 sendete der "History Channel" den Dokumentarfilm "The People Speak", der auf der "Geschichte des amerikanischen Volkes" und dem Ergänzungsband, "Stimmen der Geschichte des amerikanischen Volkes" basierte. Matt Damon, Kerry Washington, Bruce Springsteen, Bob Dylan, Marisa Tomei, Josh Brolin, Danny Glover und andere unterstrichen in "The People Speak" mit ihrer Stimme die vergessenen Helden Zinn's und zeigte die reiche Geschichte der Klassenkämpfe in der amerikanischen Nation.

Howard Zinn wird der "Ridenhour Preis für Courage" verliehen, weil er mit seinem Werk entschlossen dazu beitrug, die verborgenen Helden der sozialen Bewegungen im Laufe der Geschichte zu erhalten, für seine Weigerung zu akzeptieren, dass Geschichte nur die Geschichte von den Mächtigen und Siegreichen ist, für seinen unerschütterlichen Glaube an die Möglichkeit einer besseren Welt, für seine unerschütterliche Moral im Kampf gegen gesellschaftliche Irrungen, seinen Kampf darum, seine Studenten zu lehren, dass sie nur gemeinsam die Demokratie lebendig machen können. Mit den Worten seiner ehemaligen Schülerin Alice Walker: "Seinen Weg des Widerstandes zu gehen."

Anmerkung: Im Jahre 1969 schrieb der Vietnam-Veteran Ron Ridenhour einem Brief an den Kongress und das Pentagon, in dem er die Ereignisse in My Lai beschrieb. In dem berüchtigsten Massaker im Vietnam-Krieg wurden 503 vietnamesische Zivilisten ermordet. Die Veröffentlichung markierte eine Wende in der öffentlichen Meinung zum Vietnamkrieg und trug entscheidend zur Mobilisierung der Antikriegsbewegung bei. Der nach ihm benannte Preis wird seit einigen Jahren an herausragende Persönlichkeiten verliegen.

Quelle: Eigene Übersetzung des Originalbeitrages

Howard Zinn presente!

Mehr über Howard Zinn:
• Deutschsprachiges Weblog zum Leben und Werk des Autors
• Webseite des Autors
Voices of a people's history
• People Speak bei History
• Die New York Times mit einer Würdigung
• Bill Moyers führte ein Interview mit Howard Zinn
"Widerstandschronik" eine Besprechung bei der "jungen Welt"
• Ein älterer kurzer Buchtipp: Howard Zinn - Eine Geschichte des amerikanischen Volkes
Howard Zinn ist tot
Mumia Abu-Jamal: Ein Nachruf auf Howard Zinn

Mumia Abu-Jamal: Ein Nachruf auf Howard Zinn

Vor einigen Tagen starb der US-Historiker und politische Aktivist Howard Zinn. Zu seiner Bedeutung ein kurzer Nachruf von Mumia Abu-Jamal:

Foto: freemumia.org
Wenn ein Mann mit beinahe 90 Jahren stirbt, sollte das niemanden überraschen. Das ist so natürlich wie der Mondschein, so wie ein Regenbogen nach einem Sommerregen.

Trotzdem, Howard Zinns Tod überrascht. Sicher, er war zwar fast 90, aber er war ein klarsichtiger und brillanter Dozent, dessen Menschlichkeit und Humor auch in seinen Reden und Schriften deutlich wurde.

Er war den meisten für sein Haupftwerk, "A People's History of the United States" - "Eine Geschichte des amerikanischen Volkes" bekannt, das millionenfach verkauft wurde. Zinn war ein Vertreter der Schule der "Geschichte von unten". Er schrieb aus der Perspektive der einfachen Menschen, nicht aus derjenigen der führenden Persönlichkeiten. Er schrieb über den Freiheitskampf der schwarzen Sklaven, den Kampf der Ureinwohner, den Unabhängigkeitskampf, über den Kampf der weißen Arbeiter für das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, über den Kampf der Frauen für ihr Recht auf Arbeit und das Wahlrecht, über einfache Soldaten, Homosexuelle, über Gefangene und die Studentenbewegung.

Zinn war in der Tat ein brillanter, bahnbrechender Historiker. Während andere distanziert über "die Armen" schrieben, wuchs er unter den Ärmsten der Armen auf, trat während des zweiten Weltkrieges in die Air Force ein, wurde dort Bombenschütze. Wie die meisten jungen GI's las er unaufhörlich. Als er aus dem Militärdienst ausschied, nutzte er die Studienmöglichkeiten für GI's an der Columbia Universität und erwarb dort auch seinen Doktortitel.

Während er am Spelman College in Atlanta / Georgia, einer Hochschule für schwarze Frauen, lehrte, sammelte er praktische Erfahrungen mit der Apartheidssystem der Rassentrennung in den USA. Er engagierte sich dort in der Bürgerrechtsbewegung und den Studentenprotesten gegen die Segregation. Die Aktivisten wurden damals schon für das Verteilen von Flugblättern von der Polizei bedroht.

Zinn unterrichtete Rechtsgeschichte und Staatsrecht, wobei die Schülerinnen von ihm lernten, dass Gesetzbücher in der realen Wirklichkeit, in der alltäglichen Apartheid in Georgia nichts bedeuten. In seinem 1990 erschienenen Buch "Unabhängigkeitserklärung, Revolution und das Aufbegehren der Frauen" schrieb er:

"Das Gesetz war eindeutig. Eine Reihe von Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes unterstrich das Recht, auf öffentlichen Plätzen Flugblätter zu verteilen. Es wäre schwer gewesen, etwas in der "Bill of Rights" zu finden, was weniger eindeutig gewesen wäre.

Das unterichtete ich meinen Schülerinnen. Aber ich wusste sofort, dass ich ihnen etwas anderes sagen musste, nähmlich, dass das Gesetz nicht viel bedeutet. Wenn sie beim Verteilen von Flugblättern von einem weißen Polizisten (Damals waren alle Polizisten Weiße) auf der Peachtree Street erwischt wurden, und der ihnen sagte: "Verschwindet!" - was sollten sie tun? Ihn auf die einschlägigen Entscheidungen des Obersten Grichtshofes verweisen?"


So war das in Atlanta im Jahre 1961. Zinn vermittelte der Bewegung viel von den Realitäten in Amerika.

Howard Zinn. Historiker. Aktivist. Dramatiker. Wunderbarer Schriftsteller. Vater der Geschichte der Volksbewegung. Freund.

Quelle: Mumia Abu-Jamal, 04. Februar 2010. Eigene Übersetzung aus dem amerikanischen Original



Mumia Abu-Jamal wurde am 24. April 1954 unter dem Namen Wesley Cook in Philadelphia geboren. Er wuchs in den „Projects“, städtischen Wohnbausiedlungen für Schwarze, Arme und sozial Benachteiligte auf und wurde bereits früh mit dem Rassismus der US-amerikanischen Gesellschaft konfrontiert. Anfang 1969 gehörte er zu den Mitgründern der Black Panther Party in Philadelphia. Nach seiner Schul- und Collegezeit arbeitete Mumia Abu-Jamal bis zu seiner Verhaftung und Mordanklage im Dezember 1981 als progressiver Radiojournalist und berichtete über Themen wie Wohnungsnot, Polizeibrutalität und den fortgesetzten Krieg der Stadt Philadelphia gegen die radikalökologische Organisation MOVE.

Er ist seit Mai 1983 in den Todestrakten des Bundesstaates Pennsylvania inhaftiert und kämpft bis heute für die Aufhebung seines Urteils, einen neuen Prozess und seine Freilassung. Er hat seine journalistische Tätigkeit auch im Gefängnis fortgesetzt und ist Verfasser mehrerer Bücher und vieler Hunderter Kolumnen zu historischen und aktuellen Fragen. Er ist verheiratet mit Wadiya Jamal und hat zwei Söhne, eine Tochter und mehrere Enkel.

Sofortige Freiheit für Mumia Abu-Jamal!

Wir bitten weiterhin um die Unterstützung der Online-Petition für Mumia Abu-Jamal

Was mir heute wichtig erscheint #186

Gelöscht: Das Video mit Oettinger's Englisch Grundkurs wurde gelöscht. Wieso das denn? Und: Wer ist das "Center On Capitalism and Society"?

Geldvernichtungsanlage:
"Zwei Kletterer der Umweltorganisation ROBIN WOOD haben gestern Mittag ein Banner mit der Aufschrift „Stuttgart verscherzt es sich –“ Zug um Zug“ an einem Gerüst in der Schalterhalle des Stuttgarter Hauptbahnhofes aufgehängt. Unter dem Slogan ist das abgewandelte Logo des Projekts Stuttgart 21 - ein Herz mit der Aufschrift “Der neue Scherz Europas– - zu sehen. Die ROBIN WOOD-AktivistInnen demonstrieren damit gegen den Neubau des Tiefbahnhofs Stuttgart 21, der heute offiziell gestartet wurde. Weder die Finanzierung noch die Umweltfolgen des Projekts sind bisher geklärt. ROBIN WOOD fordert von der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg, das Projekt mit sofortiger Wirkung zu stoppen." Bericht bei "Scharf-Links" und eine Fotorepertage bei Roland Hägele. Siehe auch den Bericht "Lügenpack!" von Ken Guru mit Video und den jW Beitrag "Bonzenbau des Tages: Stuttgart21"

Solidaritätswoche: Von 06. bis 13. Februar finden die internationalen Solidaritätswochen mit dem Baskenland statt. Dazu gibt es diverse Informationsveranstaltungen. Zum Beispiel werden im Subversiv Stuttgart am 11. Februar der Film "Der permanente Ausnahmezustand" gezeigt, am12. Februar um 20.30 findet im Luzerner Info- und Plattenladen ROMP eine Infoveranstaltung mit einem ehemaligen politischen Gefangenen statt. Mehr Infos zu weiteren Terminen gibt es im Flyer [PDF] sowie der Homepage info-baskenland.de

Moralfrage: Wie ist nochmal der Begriff dafür, wenn man für Diebesgut bezahlt? Laut Spiegel verwies Wolfgang S. darauf, "dass bislang kein Gericht in Zusammenhang mit den Liechtensteiner Konten ein Beweismittelverwertungsverbot ausgesprochen habe und dem Ankauf aus Sicht des Bundesfinanzministeriums damit rechtlich nichts entgegenstehe." Warum es nicht soweit kommen wird, hat übrigens Pantoffelpunk herausgefunden.

Gründungserklärung: In Karlsruhe hat sich Anfang des Jahres eine Kampagne gegen Polizeigewalt und staatliche Repression gegründet.

Interview:  Amy Goodman von "Democracy Now!" hat ein Interview mit Noam Chomsky, Naomi Klein, Anthony Arnove und Alice Walker zum Gedenken an den vergangene Woche gestorbenen Historiker und Aktivisten Howard Zinn geführt. Die deutsche Übersetzung findet sich beim Lebenshaus Alb.

Klarstellung: Am 19. Januar 2010 fiel die langerwartete Entscheidung über den Todesstrafenantrag gegen Mumia am US Supreme Court. Wie so oft überschlugen sich Pressemeldungen mit allerlei Ungereimten bis hin zu absoluten Falschmeldungen. Vermutlich wird es die Free Mumia Bewegung Monate kosten, um die Interessierten über die reale Sachlage zu informieren: Es gibt KEIN neues Verfahren für Mumia Abu-Jamal! Der aktuelle Rundbrief der Mumia Hörbuchgruppe, veröffentlicht bei gonorrea, fasst die Lage nochmal zusammen.

Revision: In der vergangenen Woche wurden Yunus K. und Rigo B. vom Vorwurf des versuchten Mordes freigesprochen. Doch die Berliner Staatsanwaltschaft konnte mit der Niederlage nicht leben und hat Revision eingelegt. Beitrag des Tagesspiegel und die Webseite der Prozessbeobachter.

Sekundär: "(...) Aus jeder Religion kann man so ziemlich alles herauslesen; auch deshalb ist die Religionskritik so bitter nötig, und nirgendwo nötiger als im Islam. Aber es besteht ein Unterschied zwischen der Religionskritik und der Diffamierung aller Angehörigen einer Religion als Anhänger einer „Ideologie der Unterwerfung“. Im Zusammenhang einer solchen Diffamierung laufen die Positionen Broders und Weinthals auf Folgendes hinaus: Deutschland erwache, hör auf damit, dich wegen deiner Vergangenheit zu geißeln, hör auf, den “Jammerjuden– zuzuhören und schließe dich dem Kreuzzug gegen jene Millionen Muslime an, die „Unterwerfung“ fordern. (...)" Beitrag von Alan Posener in seinem Blog:  "Islamophobie und sekundärer Antisemitismus"

Nazipack: Am 02. Februar, ca. eine halbe Stunde vor Beginn einer Informationsveranstaltung zum Naziaufmarsch in Dresden und den geplanten Gegenprotesten standen auf einmal 10 vermummte "Autonome Nationalisten" im Vorraum des AZ "Kim-Hubert" in Salzwedel. Sie trafen auf einen einzelnen Antifaschisten, der mit 2 anderen Aktivisten der Antifaschistischen Aktion Salzwedel die Veranstaltung vorbereitete, bedrohten ihn, und randalierten daraufhin im Infoladen. Weitere Information und was man in Dresden unbedingt dabei haben sollte.
 
Sicherheitskonferenz: "Noch wenige Tage bis zur Eröffnung der NATO-Kriegskonferenz 2010 und den Protesten dagegen. Nach dutzenden Veranstaltungen, einigen Vorfeldaktionen, Pressekonferenzen und  inhaltlichen Reibereien beginnt die heiße Phase der Mobilisierung. Trotz des Versuchs des SIKO-Veranstalters Ischinger die Bewegung zu spalten unterstützen dieses Jahr so viele Gruppen, wie seit langem nicht mehr den Aufruf gegen die NATO-Kriegskonferenz 2010. (...)" Ein kurzer Überblick

Gerechtfertigt: Der ver.di Bezirk Stuttgart ruft die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes in der Landeshauptstadt sowie den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Rems-Murr für kommenden Donnerstag, 4. Februar, zu einem ganztägigen Warnstreik auf. ver.di geht davon aus, dass die Busse und Bahnen der SSB in den Depots bleiben. Bernd Riexinger, ver.di-Bezirksgeschäftsführer: „Dass die Arbeitgeber in zwei Verhandlungsrunden keinerlei Angebot unterbreitet haben, ist eine Provokation an die Beschäftigten. Die Warnstreiks sind daher in jeder Hinsicht gerechtfertigt.“ KollegInnen anderer Gewerkschaften wollen sich solidarisch zeigen.

Entkräftet: "taz" und NPD-Blog.info zur Entscheidung der Stadt Wolfsburg, das Gebäude des insolventen „Möbelhaus Alsdorff“ von ihrer kommunalen Tochter „Wolfsburger Struktur- und Beteiligungsgesellschaft“ (WBS) kaufen zu lassen und darin in Absprache mit der "Arbeitstelle gegen Rechtsextremismus und Gewalt" ein "Haus der Demokratie" und eine Sozialkaufhaus einzurichten. Im vergangenen Jahr versuchte der verstorbene NPD-Bundesvize Jürgen Rieger in dem Haus ein "Kraft durch Freude" Museum zu eröffnen.
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