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Die Umwelt vom Fernsehsessel aus retten?

Heute findet die Aktion "Licht aus" statt und Google beispielsweise läuft jetzt mit schwarzem Hintergrund.
Quelle: Bildschirmfoto

Die Aktion, gesponsort unter anderem von einer seltsamen Koalition von BILD, BUND, Greenpeace, WWF, Google und ProSieben, ruft dazu auf, von 20 Uhr bis 20.05 Uhr für fünf Minuten im ganzen Land die Lichter auszuschalten.
"Pro 7" will gleichzeitig Live berichten, womit die Aktion selber schon ausgenutzt wird, um ein ordentliches Geschäft mit den Zuschauerquoten zu machen. Die sich dann natürlich auch nicht an der Aktion beteiligen können, weil sie ja die Liveberichterstattung ansehen sollen. Die Aktion "Licht aus" ist somit eher eine Irreführung des guten Willens vieler Menschen, die etwas tun wollen, denn die globalen Verursacher in den Vorstandsetagen der Konzerne wissen sehr wohl, was läuft und sich daher davon kaum beeindrucken lassen. Symbolische Aktionen sind zwar schön, helfen denen aber offensichtlich nicht auf die Sprünge. Seitens der beteiligten "Umweltorganisationen" ist das in meinen Augen auch eher eine Kapitulationserklärung. Der sich allerdings nicht alle unterordnen, denn es finden weltweit auch Aktionen statt, die an Protest sicherlich mehr bewirken. Allerdings ruft dazu auch nicht Pro 7 auf und man muss seinen Hintern in Bewegung setzen.

Hier gibt es weitere Informationen zu den weltweit stattfindenden Demonstrationen sowie zur Demonstration in Berlin und auch zu den dezentralen Aktionen.

UN Klimakonferenz: Parkplatznot

Von den ganzen Klimakonferenzen darf man sich auch angesichts dieser Meldung nicht zuviel erwarten:
Bei der Klimakonferenz der UNO gibt es nicht genug Stellplätze für die ganzen Privatjets, mit denen die Teilnehmer anreisen wollen.
Quelle via woschod und gonorrea und fefe sowie Elias Schwerdtfegr

Mit Sicherheit wird auf den weltweit stattfindenden Demonstration sowie der in Berlin und auch bei den denzentralen Aktionen mehr erreicht.

IPCC-Bericht: "Now we know that it's us."

Im heise Blog schreibt Thomas Pany:

"Wir werden die Auswirkungen des Klimawandels schneller spüren, als es Wissenschaftler bislang zur Kenntnis nehmen wollten", warnen Klima-Experten.

Gestern wurde die Mutter aller Klimawarnungen, der IPCC-Bericht, in seiner ungekürzten Ausgabe präsentiert –“ Politiker und Regierungen erhielten im April nur eine etwas geschönte und leichter zu verarbeitende Kurzfassung: ein guter Anlass für die anwesenden Klima-Experten, die Öffentlichkeit zu nutzen und Klartext zu reden. Das tat denn auch Martin Parry, Co-Chairman des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), der davon sprach, dass nicht erst, wie lange angenommen, Kinder und Kindeskinder den Klimawandel ernsthaft zu spüren bekommen: "Now we know that it's us." (...)



Es ist eigentlich wurst, ob "die Politiker" nun eine geschönte oder ungeschönte Fassung erhalten haben, auf diese Leute zu vertrauen ist das falsche Pferd. Spätestens seit den frühen 80er Jahren gibt es Analysen wie beispielsweise "Global 2000", die vor dieser Entwicklung gewarnt haben:
"Die Schlussfolgerungen, zu denen wir gelangt sind, sind beunruhigend. Sie deuten für die Zeit bis zum Jahr 2000 auf ein Potential globaler Probleme von alarmierendem Ausmaß (...) Weltweite Veränderung der Politik ist erforderlich, bevor sich diese Probleme weiter verschlimmern und die Möglichkeiten für wirkungsvolles Handeln immer stärker eingeschränkt werden (...) Angesichts der Dringlichkeit, Reichweite und Komplexität der vor uns liegenden Herausforderungen bleiben die auf der ganzen Welt in Gang gekommenen Anstrengungen allerdings weit hinter dem zurück, was erforderlich ist. Es muss eine neue Ära der globalen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Verpflichtungen beginnen, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel ist."

(Zitat: Aachener Stiftung)

Passiert sind nur wenige ernsthafte Maßnahmen, im Gegenteil, die Prognosen der Studie wurden bis in die jüngste Zeit geleugnet. Die gerne auch durch Medien und Lobbyverbände geförderte Haltung vieler Menschen: "Da kannsch eh nix macha" kann deshalb auch als Ausdruck der Angst begriffen werden, die heute vor massenhaften Aktivitäten gegen die Zerstörung der Umwelt herrscht. Seitens der Verursacher.

Zu spät ist es laut IPPC Bericht noch nicht:

"Wir können das Problem nicht wirklich entschärfen. Es gibt nur mehr die Wahl zwischen einer Zukunft mit einer beschädigten Welt und einer sehr beschädigten Welt."

Immerhin.

Neue Folge Fotoreihe G8: Weltsozialforum 2007 in Nairobi

Demoeröffnung beim Weltsozialforum in Nairobi, 20.-25. Januar 2007
Foto: (c) Ann Stafford Umbruch Bildarchiv
Mehr als 60000 TeilnehmerInnen registrierten sich beim Weltsozialforum (WSF) in Nairobi, Kenia. Zum siebten Mal fand das WSF parallel zum Weltwirtschaftsforum in Davos (WEF) statt.
Harsche Kritik aufgrund von Ausgrenzung begleitete das WSF, es gab Aktionen wegen zu hoher Preise für Teilnahmegebühren und Essen. Viele bunte Demonstrationen zogen rund um den Austragungsort, einem großen Fußballstadion. Die Eröffnungs- und Abschlußveranstaltungen liefen im Uhuru Park im Stadtzentrum von Nairobi über die Bühne. Im Vorfeld des WSF trafen sich Feministinnen aus Nord und Süd bei den Feminist Dialogues in Nairobi.

Ein Fotobericht.

Klimabericht lässt Katastrophe erwarten: Kein Weckruf, sondern eine gellende Sirene

Zwei Zahlen, die am Donnerstag bzw. Freitag bekannt wurden, haben es verdient, zur Nachricht des Jahres gewählt zu werden: Die kleine unscheinbare vier und die gigantische 39,5 Milliarden. Um vier Grad Celsius wird sehr wahrscheinlich bis zum Ende des Jahrhunderts die globale Durchschnittstemperatur zunehmen, sollte der Anstieg der Treibhausgase ungebremst weitergeht. Und 39,5 Milliarden US-Dollar hat allein ExxonMobil im vergangenen Jahr daran verdient. Das Unternehmen verzeichnete den höchsten Gewinn seiner Geschichte.


Weiterlesen im Artikel von Wolfgang Pomrehn auf telepolis

Gigantischer Weltraumspiegel oder gigantische Macke?

Titelseite der Greenpeace Studie
Zum Thema Klimakatastrophe habe ich hier ja schon ein paar Beiträge verfasst. Beim Lesen des kurzen Beitrags "Krieg dem Klimakollaps" von Daniel Weigelt dachte ich mir dann mal wieder: Auf G.W.'s Regierung kann sich wirklich verlassen. Dieser Verein wird nichts von selber zur Rettung der Umwelt tun:

"Die US-Regierung hat an die Wissenschaftler der Welt appelliert zu erforschen, wie gigantische Spiegel oder reflektierender Staub gebraucht werden können, um die globale Erwärmung zu verlangsamen."
Zitat: telepolis Artikel

Abgesehen von dem gigantischen Geschäft, das US Hightech Konzerne dabei wittern könnten sich diese Ökoimperialisten dabei noch ein paar Jahre weiter zurücklehnen. Sofern ihnen nicht - ähnlich wie in der Frage des Irakkrieges - die eigene Bevölkerung auf den Pelz rückt. Viel Zeit bleibt dafür wohl nicht mehr, wie die hier downloadbare Greenpeace Studie zur Rettung der Umwelt feststellt. Angesichts der Tatsache, dass 5% der Weltbevölkerung 25% des Öls weltweit verbrauchen wird dies mit Sicherheit grundlegene gesellschaftliche Veränderungen notwendig machen.

Greenpeace ist bei weitem keine revolutionäre Organisation, was den Ergebnissen der Studie jedoch keinen Abbruch tut. Die Vorschläge bleiben daher im gegenwärtigen gesellschaftlichen Rahmen. Zwangsläufig führt der kapitalistische Raubbau an der Natur zu deren Zerstörung, wenn das nicht durch die Bevölkerung selbst aufgehalten wird. Die Studie macht jedoch auch deutlich, daß die oft gehörte Meinung "Da kannst Du eh nichts mehr machen" nur eine faule Ausrede dafür ist, nichts zu tun.

Jörg Feddern, Energie-Experte von Greenpeace: „Mit dem Weltenergieszenario zeigen wir, dass es geht. Es gibt ein Wirtschaftswachstum ohne Klimazerstörung“, sagte Jörg Feddern, Energie-Experte von Greenpeace bei der Präsentation der Studie. „Wir rechnen vor, wie man nach und nach auf die klimaschädliche Kohle und die Atomenergie verzichten kann. Erneuerbare Energien sind wettbewerbsfähig, wenn die Regierungen die Subventionen für fossile und atomare Energien abbauen und das Verursacherprinzip für Verschmutzer eingeführt wird.“

Oliver Schäfer, der Politik-Direktor des EREC, führte zu diesem Punkt noch weiter aus: „Der Weltmarkt für erneuerbare Energien kann in einer zweistelligen Rate bis 2050 wachsen und dann so groß sein wie heute die fossilen Energien. Das Wachstum der Wind- und Solarindustrie könnte sich alle drei Jahre verdoppeln. Gerade Deutschland könnte als Weltmarktführer bei Wind- und Solartechnik besonders profitieren. Angesichts dieser wirtschaftlichen Chance rufen wir die Entscheidungsträger weltweit auf, diese Vision Realität werden zu lassen. Es ist nur eine Frage des politischen Willens - technische und ökonomische Barrieren gibt es nicht, zeigt der Report.“


Quelle: Energieportal24.de

Klimawandel betrifft auch die äußerste Atmosphäre

Auch wenn es bei uns inzwischen leichter Schnee fällt, ist es im Herbst nach einer Studie so warm gewesen wie seit 1300 Jahren nicht mehr. Das Jahr 2006 war nach einem Bericht der Weltmeteorologieorganisation (WMO) in Genf das sechstwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Nur die Jahre 1998, 2002, 2003, 2004 und 2005 waren geringfügig wärmer. Nach den von der WMO zusammengetragenen Daten lag die Mitteltemperatur der Luft 2006 um 0,42 Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990.

Zu den Auswirkungen des Klimawandels ist beim raumfahrer.net ein interessanter Artikel erschienen, der sich mit den Folgen für die Atmosphäre beschäftigt.

Klimawandel ist Realität: Wirtschaft reagiert schneller als Politik

Während Bäume knospen und Blumen wie im Frühling blühen wurden “im Herbst noch nie derart hohe Durchschnittstemperaturen gemessen. Der bisherige Herbstrekord aus dem Jahr 1987 wurde um mehr als ein Grad übertroffen.” So warm wie nie seit 1300 Jahren...

Eine Meldung der «Austria Presse- Agentur»: «Wir erleben gerade die wärmste Periode in den vergangenen 1300 Jahren»: So fasst der Klimatologe Reinhard Böhm die Resultate der von ihm geleiteten Studie Alp-Imp zusammen, die das Klima in den Bergregionen Mitteleuropas bis zurück ins 8. Jahrhundert rekonstruierte. An der Studie «Multi-centennial climate variability in the Alps based on Instrumental data, Model simulations and Proxy data» unter Federführung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien beteiligten sich aus der Schweiz der Gletscher Monitoring Service der Universität Zürich und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Das von der EU geförderte Projekt hat die Klimageschichte im Grossraum zwischen Nürnberg und der Toskana sowie zwischen dem Rhonetal und Budapest rekonstruiert.


Die Versicherungswirtschaft in den USA stellt sich bereits auf diesen Klimawandel ein:

Immer mehr Versicherungsgesellschaften verzichten darauf, Gebäudeversicherungen in Gebieten abzuschliessen, die sie als heikel betrachten. Oder sie erhöhen die Prämien massiv. (...) In Delaware (Nordosten der USA) hat die Westfield Insurance alle Policen an der Küste gekündigt; andere Versicherungen planen dasselbe. Dies, obwohl es in Delaware nie Stürme von Hurrikanstärke gab, seit das Wetter aufgezeichnet wird. In Virginia Beach (Ostküste) hat State Farm, ebenfalls eine Versicherungsgesellschaft, beschlossen, innerhalb von 2500 Fuss (760 Meter) Abstand von der Küste keine neuen Policen mehr abzuschliessen.


Zum vollständigen Bericht im Blog von Andreas Schoenherr, zusammengestellt aus Meldungen der WOZ.

Siehe auch die folgenden Berichte und Verweise:
Konkrete Klimaveränderungen vor Klimakonferenz
Heißt das Atlantis von morgen Hamburg? Die Klimakatastrophe kommt auch ganz anders als erwartet!
Gletscher schmelzen immer schneller

2. Stuttgart Open Fair 2007 am 26.1.2007

OpenFair
Vom 20.-25. Januar 2007 versammeln sich in Nairobi/Kenia etwa 150.000 Menschen aus aller Welt zum siebten Weltsozialforum (WSF) unter dem Motto „Eine andere Welt ist möglich“.
Ziel ist es, soziale, ökonomische und ökologische Alternativen der Zivilgesellschaft zusammenzudenken, miteinander zu vernetzen und konkrete Perspektiven aufzuzeigen. Das nicht hierarchisch und partizipativ angelegte Weltsozialforum wurde von den sozialen Bewegungen im Jahr 2001 ins Leben gerufen, um Gegenentwürfe zu den geschlossenen Weltwirtschaftsgipfeltreffen im schweizerischen Davos zu entwickeln. Es geht darum eine dritte, unabhängige Kraft der Gesellschaft aufzubauen, um der einseitigen Dominanz von Wirtschaft und Staat entgegentreten zu können.
Nach dem erfolgreichen 1. Stuttgart Open Fair 2005 engagiert sich jetzt ein breites Bündnis Stuttgarter Initiativen zum zweiten Mal. Das Weltsozialforum in Nairobi, sowie soziale Akteure hier, sollen mit ihren Themen und Kompetenzen stärker ins Blickfeld des öffentlichen Interesses gebracht werden.
Im Lauf des Jahres 2006 gibt es bereits kleinere Vorveranstaltungen in Stuttgart, die thematisch auf das WSF als weltweite soziale Bewegung hinführen und Brücken zu den hiesigen sozialen Bewegungen und Themen in der Region Stuttgart schlagen sollen.

Ablauf Stuttgart Open Fair am 26.1.2007

Ort: Marktplatz und Rathaus

13.00 Uhr Eröffnung auf dem Marktplatz mit Bundesminister a.D. Dr. Erhard Eppler

13-20 Uhr WeltStattMarkt mit über 50 Gruppen und Organisationen aus der Region

13.30 -19.30 Uhr 12 verschiedene Workshops im Rathaus zu den Themenblöcken Weltsozialforum, Alternative Finanz- und Kreditmodelle, nachhaltige Lebensstile, Entwicklungen in Afrika, Religion, Faire Ökonomie

13-20 Uhr paralleles Jugendaktionsforum im Rathaus und auf dem Marktplatz mit Workshops, Trommeln, WTOpoly, konsumkritischer Spaziergang durch Stuttgart

13-20 Uhr im Zelt auf dem Marktplatz Musik, Tanz, Kabarett, Interviews, Podiumsdiskussionen, Filmbeiträge aus Nairobi vom Weltsozialforum u.v.m.

14 Uhr Fotoausstellungseröffnung im Rathaus „Die andere Globalisierung“ mit der Fotografin Katharina Mouratidi

19.45 Uhr Abschlussveranstaltung im Rathaus „Eine andere Welt ist möglich! –“ hier in Stuttgart“
Bürgerbeteiligung als notwendige Ergänzung der Repräsentationsdemokratie
Podiumsdiskussion mit Beteiligten und Publikum

Ab 20 Uhr after festival party im WOW (World of Wonders) Tübinger Str. 7

Quelle und weitere Informationen

Konkrete Klimaveränderungen vor Klimakonferenz

Gestern abend erschien folgender interessante Bericht von Ralf Streck auf IndyMedia
Madrid liegt im Fieber und selbst die nordspanische Region Kantabrien leidet schon unter der Dürre. Bis zum 17. November noch debattieren im kenianischen Nairobi auf der UN-Klimakonferenz 189 Staaten über die Erderwärmung. Doch in der Halbzeit ist schon klar, dass kaum Ergebnisse von der Konferenz zu erwarten sind, welche der Dramatik der Situation angemessen wären. Wie im Schauglas kann in Spanien beobachtet werden, wie schnell sich das Klima verändert. Von der Dürre ist nun sogar die regenreiche nordspanische Region Kantabrien betroffen. Sollte es nicht bald regnen, muss das Wasser nachts in der Region um Santander abgestellt werden. Die Hauptstadt Madrid, so eine Studie, wird so stark von der Erderwärmung betroffen sein, wie keine andere Region in Europa.


Weiterlesen im Beitrag von Rolf Streck auf IndyMedia. Ein interessanter Hintergrundartikel von Axel Mayer, Geschäftsführer des BUND in Freiburg, erschien bei der Linkszeitzung.

Bisherige Artikel zur Klimakonferenz
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