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Ferdinand Porsche - Wirtschaftsführer und „Arisierer“: Der Fall Adolf Rosenberger

Foto von Adolf Rosenberger; Archiv Dr. Sandra Esslinger
Foto von Adolf Rosenberger; Archiv Dr. Sandra Esslinger
Adolf Rosenberger war Teilhaber und Retter der Porsche-AG. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde er abgehalftert und später abgespeist. Ein neues Kapitel in der 3. Auflage des Stuttgarter NS-Täter-Buchs

Veranstaltung
24.3.22 um 19 Uhr
Bürgerhaus Rot, Auricher Str.
34A, 70437 Stuttgart
Großer Saal

Programm:

• Hermann G. Abmayr: Das Buchprojekt „Stuttgarter NS-Täter“
• SWR-Film:“Adolf Rosenberger, der Mann hinter Porsche“
• Per Video zugeschaltet sind Eberhard Reuß, Autor des Films und des Kapitels: “Man muss von Arisierung sprechen“ im neuen Stuttgarter NS-Täter-Buch und Sandra Esslinger aus den USA, Cousine 2. Grades von Adolf Rosenberger und Verwalterin seines Archivs.

Zum Film:
Der Mann hinter Porsche –“ Adolf Rosenberger. Es ist eine deutsch-jüdische Familiengeschichte, die Sandra Esslinger erstmals öffentlich macht. Auf Grundlage des Nachlasses ihres 1967 in Los Angeles verstorbenen Großonkels Alan Robert. Der ist im Jahr 1900 in Pforzheim als Adolf Rosenberger zur Welt gekommen. Sohn einer assimilierten jüdischen Familie, mit 17 Jahren Kampfflieger im Ersten Weltkrieg, danach Techniker, Geschäftsmann und Werksrennfahrer bei Mercedes-Benz. Rosenberger gründet 1930/31 mit Ferdinand Porsche und dessen Schwiegersohn Anton Piëch die Porsche GmbH in Stuttgart. Die Keimzelle der heutigen Weltmarke.

Als Geschäftsführer zieht Rosenberger Aufträge aus der Automobilindustrie an Land, ist an der Konstruktion des später so erfolgreichen Auto-Union-Grand-Prix-Rennwagens beteiligt und hält als Mitgründer und Miteigentümer zehn Prozent der Firmenanteile. Bis 1933 die Nazis an die Macht kommen und der Jude Adolf Rosenberger zum Problem wird, weil Porsche mit dem NS-Staat große Geschäfte macht. 1935 wird Rosenberger in das Konzentrationslager Kislau verschleppt, es gelingt ihm zu emigrieren.

In den USA startet er unter dem Namen Alan Robert noch einmal ein neues Leben. Doch die Sehnsucht nach seiner verlorenen Heimat bleibt. Nach 1945 möchte er wieder mit Porsche zusammenarbeiten. Doch weder ein Prozess gegen Porsche
und Piëch noch die vermeintliche Aussöhnung mit Porsche-Sohn Ferry bringen Rosenberger zurück in das einst von ihm mitgegründete Unternehmen. Der „Fall Porsche“ bleibt eine offene Wunde. Auch bei Sandra Esslinger und den anderen
Nachkommen von Adolf Rosenberger, dessen besondere Rolle in der Porsche Firmengeschichte bis heute nicht angemessen gewürdigt worden ist.

ARD/SWR 2019 Der Mann hinter Porsche –“ Adolf Rosenberger | Regie: Eberhard Reuß | Mit: Sandra Esslinger | 45 Minuten
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