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Esslingen: Index / Traub wirft 500 KollegInnen auf die Straße

Auf Beschäftigungs"sicherung" durch Überstundenabbau und Kurzarbeit, Entlassungen von Leiharbeitern und Befristeten folgt die Vernichtung von Arbeitsplätzen. Diese Erfahrung müssen - sofern sich die Geschäftsleitung mit ihren Plänen durchsetzt - die KollegInnen bei der Drehmaschinenhersteller Index -  Werke GmbH & Co. KG in Esslingen am Neckar und der Tochter Traub machen. Es geht um 500 Arbeitsplätze, die von den 1700 KollegInnen zählenden Belegschaft "abgebaut" d.h. vernichtet werden sollen. Anlass für die Pläne seien nach einer Meldung der "Esslinger Zeitung" "ein längerfristig deutlich niedrigeres Umsatzniveau".


Weitere Entlassungen stellt die Erwartung der Geschäftsleitung, dass es erst Mitte 2010 zu einer Besserung der Situation kommen werde, in Aussicht. Woher diese Weitsicht kommt, darüber schweigen sich die Manager jedoch aus. Sie hatten Teile der Belegschaft bis vor 3 Monaten Überstunden kruppen lassen, die Kollegen dann laut örtlicher IG Metall direkt nach Überstunden und Freizeitkontoabbau in die Kurzarbeit geschickt. So ist der Auftragseingang von 1000 Drehmaschinen in 2007 auf 960 im vergangenen Jahr eingebrochen, für 2009 wird nur noch mit 360 zu produzierenden Maschinen gerechnet. Nach den Rekordumsätzen von 500 Millionen Euro in 2008 schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen. Gerade weil durch Rationalisierung die Durchlaufzeiten für die hoch komplexen und bis zu 2 Millionen Euro kostenden Maschinen teilweise auf ein Drittel reduziert wurden, schlagen Auftragschwankungen sofort durch. Die Erhöhung der "Konkurrenzfähigkeit" durch "Kostenreduzierung" und Maßnahmen dazu wie der "kontinuierliche Verbesserungsprozess" erweisen sich einmal mehr als Bumerang für die Arbeitsplätze.

Wie untauglich die Flexibilisierung der Arbeitszeit als Mittel zum Erhalt von Arbeitsplätzen ist, zeigt die Erklärung, dass "alle Flexibilisierungsinstrumente ausgeschöpft" seien. Nun soll nach dem Willen der Geschäftsführung mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan verhandelt werden. Angeblich, "um die Substanz der Firma nicht zu gefährden und das Unternehmen langfristig zu sichern."

Die Betriebsratsvorsitzenden zeigten sich "geschockt und zeigten aber auch Verständnis angesichts des massiven Auftragseinbruchs". Die Kollegen, zugleich auch Mitglieder des Ortsvorstandes der IG Metall Esslingen, forderten für das Unternehmen den von der Esslinger IG Metall ins Gespräch gebrachten "regionalen Schutzschirm". (Siehe auch "Beschäftigte brauchen Schutzschirm")

Am selben Tag fand auch die Delegiertenversammlung der regionalen IG Metall statt. Geladen waren 135 Delegierte der Betriebe der Verwaltungsstelle. Thema der Versammlung war die Entwicklung und die Auswirkungen der Krise auf die Betriebe in der Region, die Vorstellung des Vorschlags der Ortsverwaltung der IG Metall für den "regionalen Schutzschirm" sowie eine Resolution an den Beirat der IG Metall zur gewerkschaftlichen Politik in der Krise. Warum diese hervorragende Gelegenheit, sämtliche Betriebe unverzüglich über die Situation zu informieren und über die Einleitung von kämpferischen Aktionen zum Erhalt der Arbeitsplätze durch offensive Forderungen, die Organisierung einer breiten Solidarität durch Kundgebungen, Demonstrationen usw. zu beraten nicht genutzt wurde, ist nicht bekannt. So wurden die Delegierten der Betriebe nicht über die Pläne der Index Geschäftsführung informiert.

Gerade die gewerkschaftlich hoch organisierte Belegschaft von Index war in der Vergangenheit immer diejenige, die vorne mit dabei war, wenn es um die Durchsetzung von gewerkschaftlichen Forderungen und mehr ging. Der bei Traub in Reichenbach beschäftgte Teil der Belegschaft machte vor Jahren bereits wichtige Erfahrungen mit Arbeitsplatzvernichtung. Es ist kaum vorstellbar, dass die KollegInnen eines der größten Betriebe in Esslingen jetzt keine Solidariät von anderen Belegschaften erfahren sollten, wenn sie den Kampf für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze aufnehmen sollten.

An offensiven Forderungen zum Erhalt von Arbeitsplätzen mangelt es in der IG Metall nicht. So ist beispielsweise die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich eine der Forderungen, mit der rechnerisch allein bei Index und Traub statt der momentan 1700 Arbeitsplätze sogar knapp 2000 Arbeitsplätze bestehen könnten. Das Problem sind jedoch weniger die geeigneten Forderungen als die Klärung der Frage, ob in der Krise gekämpft werden kann oder ob "alle in einem Boot sitzen" und vor allem die Frage, ob es überhaupt erlaubt ist, Forderungen, die auf Kosten der Profite vor allem der Monopolkonzerne und Banken gehen, aufzustellen.

Wann aber, wenn nicht gerade in der Krise muss gekämpft werden? Was, wenn nicht der Profit und die Milliardenboni der Manager gegenüber der steigenden Armut von immer mehr Menschen und Lohnverlusten sind das eigentlich schreiende Unrecht? Zeigt sich in dieser Krise nicht auch die Unfähigkeit der kapitalistischen Gesellschaftsordnung zur Befriedigung der elementarsten Bedürfnisse der Menschen?

Von allen Seiten prasselt auf die Menschen ein, dass nur der allseitige Verzicht auf Lohn, Arbeitsplätze von Leiharbeitern, Befristeten, weniger Qualifizierten, Frauen, Auslernern usw. eine eventuelle Aussicht auf Rettung der verbleibenden Arbeitsplätze bietet. Mit ähnlichen Methoden wurden in der Region über Jahre hinweg die Belegschaften von Panasonic, Hirschmann und anderen "reduziert". Dieses äußerst beliebte Spaltungsmanöver, das Egoismus fördert, statt gemeinsames solidarisches Handeln , zu durchschauen ist Voraussetzung, den Blick auf den Kampf um die Arbeitsplätze auf Kosten der Profite zu öffnen.

Statt auf die trügerische Hoffnung eines "regionalen Schutzschirms", der letztlich von den Betroffenen selbst finanziert wird, zu hoffen, wäre den Index und Traub KollegInnen und auch allen anderen Belegschaften Vertrauen in die eigene Kraft zu wünschen.

Zuerst veröffentlicht bei StattWeb

Panasonic: Dokumentation des Kampfes um den Erhalt der Arbeitsplätze erschienen


Titelblatt der Dokumentation
Vor kurzem ist eine Broschüre zur Dokumentation des Kampfes um den Erhalt der Arbeitsplätze bei Panasonic in Esslingen und zu Schlussfolgerungen daraus erschienen. Neben einer Analyse zu den Hintergründen der Werksschließung äußern sich zahlreiche Beteiligte zu ihren Erfahrungen im Kampf um die Arbeitsplätze. Die Chronologie der Ereignisse ist mit zahlreichen Fotos, zu denen ich mit ein paar Bildern aus unseren Besuchen ebenfalls beitragen konnte, illustriert. Im Vorwort heißt es:

“Die vorliegende Chronologie fasst die wichtigsten Ereignisse und Erfahrungen der Panasonic-Kollegen im Kampf um ihre Arbeitsplätze zusammen.

Vor allem die Verantwortung für die Zukunft der Jugend war ein ausschlaggebendes Moment für die Härte und Ausdauer.

Die vorliegenden Erfahrungen sind wichtig und zukunftsweisend. Sei es die mehrheitliche Ablehnung der Transfergesellschaft als “Transfer in die Arbeitslosigkeit–, wie viele Kollegen dies nannten. Oder das Vertrauen auf die eigene Kraft, die es erst ermöglichte 130 Tage Mahnwache und viele beeindruckende Aktionen zu organisieren. Über ein Jahr lang ist Panasonic Thema in der Öffentlichkeit. Und nicht zuletzt die Offenheit mit allen Kräften zusammen zu arbeiten, die den Kampf unterstützen wollten. Die Losung “Arbeit wollen wir, kein Hartz IV!– bringt den Willen nach einer lebenswerten Zukunft zum Ausdruck.

Der Kampf gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen wird in nächster Zukunft einen großen Stellenwert bekommen. “Wenn es wo anders losgeht, dann sind wir dabei und geben unsere Erfahrungen und Fehler weiter, damit andere von uns lernen–, brachte ein Kollege die Bedeutung einer Dokumentation auf den Punkt.–


Die 52 seitige Broschüre kann zum Preis von 2 Euro bei Heike Knauer bestellt werden.

Panasonic: Gerichtstermin 9.1.2007

Laut Panasonic Betriebsrat finden am 9.1. ab 9:00 Uhr beim Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86 weitere Gerichtstermine über die Klagen der Kollegen statt.

Die Panasonic Kollegen und Unterstützer treffen um 8:00 Uhr beim Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86

Um 12.30 ist eine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude geplant. Ein weiterer Tag mit Gerichtsterminen ist der 16.1.2007


Bilderserie:Geschichte des Werkes - Aktionstag 15.6.2006

Spendenkonto zur Unterstützung der Kollegen: Volksbank Esslingen eG, Peter Jauernig Soli Kreis Panasonic, Konto Nr.: 222717009, BLZ: 61190110.

Links zu weiteren Berichte und Fotoreportagen über den Kampf der Panasonic Kollegen.

Panasonic: Gerichtstermine im Januar

Laut Solidaritätskreis finden im Januar Gerichtstermine am 9.1.07 und 16.1.07 den ganzen Tag über statt.

Panasonic Kollegen und Unterstützer treffen sich zu den Verhandlungen jeweils um 8 Uhr beim Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86

Jeweils um 12.30 wird an jedem Verhandlungstag eine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude durchgeführt.


Bilderserie: Kollegen am 15. Tag der Panasonic Mahnwache 16.3.2006

Links zu weiteren Berichte und Fotoreportagen über den Kampf der Panasonic Kollegen.

Presseerklärung des Betriebsrats von Panasonic Esslingen und des „Solidaritätskreis zur Unterstützung des Kampfs der Panasonic-Kollegen“

Presseerklärung des Betriebsrats von Panasonic Esslingen und des „Solidaritätskreis zur Unterstützung des Kampfs der Panasonic-Kollegen“

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie bitten folgende Erklärung in Ihrer Zeitung zu veröffentlichen. Gleichzeitig möchten wir Sie gerne einladen zur Kundgebung und anschließendem Gerichtstermin am 16.11.06 um 12.30 vor dem Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86. Das ist sicher für Sie und die Öffentlichkeit höchst interessant.

Panasonic-Kollegen klagen gegen ihre Kündigung
263 Kollegen haben zum 31.7.06 ihre Kündigung erhalten. 135 Kollegen klagen für ihre Arbeitsplätze. Die Auseinandersetzung geht weiter: Kein Arbeiter gibt seinen Arbeitsplatz kampflos auf.
Am 16. November um 12.30 Uhr werden wir vor dem Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86 eine Kundgebung vor den anschließenden Gerichtsterminen durchführen. Wir laden alle Interessierte herzlich ein.

Spenden Sie für den Kampf und werden Sie aktiv im Solidaritätskreis

Wir brauchen Geld für die Prozesskosten. Jeder Cent zählt.
Spendenkonto: Volksbank Esslingen eG, Peter Jauernig Soli Kreis Panasonic, Konto Nr.: 222717 009, BLZ: 611 901 10.
Die Treffen des Solidaritätskreises und alle Neuigkeiten werden veröffentlicht unter:
www.solikreis-panasonic-es.de und www.panasonic-es.de.ki

Am 23. Oktober 06 fand ein Gespräch des Betriebsrats mit dem Wirtschaftsminister Pfister, OB Zieger, Büttner von der Geschäftsleitung, Kienzle von Südwestmetall, Bergmann von der Transfergesellschaft Refugio einem IGM-Vertreter, Drechsler (SPD, Landtag) und Vertreter vom Arbeitsamt statt. Mit der Standortstudie und einem fraglichen Investor sollte der Betriebsrat überredet werden, dass die Kollegen ihre Klagen zurückzunehmen und endlich Ruhe einkehrt. Angeblich fände sich mit „so schlechten Bedingungen“ (ein neuer Investor müsste alle Kollegen übernehmen, die noch die Kündigungsschutzklagen offen haben) kein Investor. Falls doch, sollen nur die Mitarbeiter der Transfergesellschaft profitieren und dorthin vermittelt werden. Was soll mit den restlichen 263 Kollegen geschehen? Der Betriebsrat vermisst die Gleichbehandlung der Kollegen. Die Kollegen sind bereit ihre Klagen sofort zurücknehmen wenn eine definitive Zusicherung der Arbeitsplätze da ist. Solche Zusagen suchte man bei dem Gespräch vergebens.

Erfolg vor dem Landesarbeitsgericht

Die Geschäftsleitung Panasonic hat das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei der Einrichtung der Beschäftigungsgesellschaft mit Füßen getreten. Die Kollegen sollten bis zu 6 Monate ihrer Kündigungsfristen und Löhne einbringen, bekamen kein persönliches Einzelgespräch (Profiling) und die 2-Wochen-Frist für die persönliche Entscheidung wurde auch nicht eingehalten. Obwohl Regelungen durch das Bundesarbeitsgericht Berlin vom Oktober 2005 klar und deutlich dargestellt sind.
Der Betriebsrat reichte Klage ein. Dies ist Sache aller Betriebsräte. Vor dem Landesarbeitsgericht am 30.10.06 bekam der Betriebsrat mit seiner Klage auf volles Mitbestimmungsrecht Recht. Es wird eine neue Einigungsstelle geben über Einrichtung, Gestaltung und Form einer Transfergesellschaft. Das ist ein großer Erfolg und richtungsweisend auch für andere Belegschaften. Betriebsrat und die Mehrheit der Belegschaft wollten die Transfergesellschaft nach Ende des Kündigungsschutzes. Die IGMetaller von Panasonic lehnten mit übergroßer Mehrheit die Transfergesellschaft ab. Übergeordnet war und ist der Kampf um Ersatzarbeitsplätze.
Die Verantwortung der Muttergesellschaft für die Tochtergesellschaften darf nicht durch Tricks ausgeschaltet werden, wie aktuell bei BenQ Kamp-Lintfort. Die IGM-Mitglieder fordern, dass sich die IGM in der Klärung dieser Frage stark macht und bei BenQ Siemens und bei Panasonic Toshiba und Matsushita zur Verantwortung gezogen wird.

Heike Knauer
Hellerweg 23
73728 Esslingen



Bilderserie: Kollegen am 15. Tag der Panasonic Mahnwache 16.3.2006

Spendenkonto zur Unterstützung der Kollegen: Volksbank Esslingen eG, Peter Jauernig Soli Kreis Panasonic, Konto Nr.: 222717009, BLZ: 61190110.

Link zu dieser Erklärung und weiteren Berichte und Fotoreportagen über den Kampf der Panasonic Kollegen.

Panasonic: Der Kampf geht weiter! Kollegen klagen gegen die Kündigung - Aufruf des Solidaritätskreises erschienen

Der aktuelle Aufruf des Solikreises
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger

Stolz auf den Kampf
Die Mahnwache stand ab dem 1. März 2006 130 Tage bei Wind und Wetter. Es wurden Demonstrationen organisiert, zum Aktionstag am 16. Juni 06 kamen über 600 Teilnehmer.
Kollegen führten einen Hungerstreik durch. Die IGMetaller von Panasonic lehnten mit übergroßer Mehrheit die Transfergesellschaft ab: „Wir wollen keinen Transfer in die Arbeitslosigkeit. Arbeit wollen wir, kein Hartz IV.“ Nur mit massivem Druck von Pansonic gingen schließlich 250 Kollegen in die Refugio, die Mehrheit nicht!

135 Kollegen klagen gegen ihre Kündigung

263 Kollegen haben zum 31.7.06 ihre Kündigung erhalten. 135 Kollegen klagen für ihre Arbeitsplätze. Die Auseinandersetzung geht also weiter: Kein Arbeiter gibt seinen Arbeitsplatz kampflos auf.

Mit der Standortstudie und einem fraglichen baldigen Investor sollten die Kollegen am 23. Oktober 06 bei einem Gespräch mit dem Wirtschaftsminister Pfister, OB Zieger und anderen unter Druck gesetzt werden ihre Klagen sofort zurückzunehmen, weil sich mit „so schlechten Bedingungen“ (ein neuer Investor müsste alle Kollegen übernehmen, die noch die Kündigungsschutzklagen offen haben) angeblich kein Investor findet. Die Kollegen sind bereit ihre Klagen sofort zurücknehmen wenn eine definitive Zusicherung der Arbeitsplätze da ist. Solche Zusagen suchte man jedoch bei dem Gespräch vergebens.

Die Kollegen brauchen eure Solidarität

Kommt am 16. November um 12.30 Uhr zu unserer Kundgebung und anschließendem Gerichtstermin. Ort: Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86. Dieser Tag ist sehr wichtig für uns, wir wollen alles geben. Heute sind wir betroffen, morgen ihr. Wenn wir zusammen halten können wir viel erreichen.

Spendet für unseren Kampf und macht mit im Solidaritätskreis

Wir brauchen Geld für die Prozesskosten. Jeder Cent zählt. Sammelt unter euren Kollegen, Freunden und Familien.

Spendenkonto: Volksbank Esslingen eG, Peter Jauernig Soli Kreis Panasonic, Konto Nr.: 222717 009, BLZ: 611 901 10.

Kontakt und V.i.S.d.P.: Heike Knauer, Hellerweg 23, 73728 Esslingen, Tel.: 0711/ 3 50 82 50


Dieser Aufruf und weitere Berichte und Fotoreportagen über den Kampf der Panasonic Kollegen.

Download des Aufrufes.

Panasonic Betriebsrat gewinnt vor dem Landesarbeitsgericht

Ein Bericht von Thomas Mitsch

Am 07. September 2006 hatte der erste Verhandlungstermin der Kündigungsschutzklage von 135 Panasonicmitarbeitern stattgefunden. Damals meinte schon der Personalchef von Panasonic, Dürr, dass die Transfergesellschaft angeblich die einzigste Chance für die Panasonicmitarbeiter war. Einen erneuten Vergleich der vor der Verhandlung vorgelegt wurde aber keinerlei Verbesserung zum bisherigen Sozialplan brachte, wurde in der Verhandlung abgelehnt. Somit wurde ein neuer Termin für den 16.November, wieder vor dem Arbeitsgericht in Stuttgart vereinbart.

Bilderserie: Panasonic Aktionstag am 15. Juni 2006

In der heutigen, am 30.Oktober.2006, vor dem Landesarbeitsgericht stattgefundenen Verhandlung ging es um die Missachtung der Mitbestimmung des Betriebsrates bei der Transfergesellschaft (Refugio). Das Gericht änderte das Urteil des Amtsgerichtes Stuttgart dahingehend, dass eine neue Einigungsstelle einberufen wird, in der die Belange des Betriebsrates geregelt werden. Hinzu zu fügen ist, dass es inzwischen zwei Transfergesellschaften gibt. In der ersten sind 204 Panasonicmitarbeiter eingetreten, in der Zweiten 44. Der Richter wies darauf hin, dass die ursprüngliche Einigungsstelle gar nicht den Auftrag hatte Belange einer Transfergesellschaft zu regeln, sondern nur einen Sozialplan ab zu stimmen. Hinzu kommt, dass die zweite Transfergesellschaft nach der letzten Einigungsstelle und wiederum ohne Beteiligung des Betriebsrates gegründet wurde. Der Richter betonte noch mal ausdrücklich die vom Gesetzgeber gewünschte Mitbestimmungsregelung und deshalb war ihm auch die Entescheidung zu Gunsten der Betriebsräte nicht schwer gefallen. Für die Geschäftsführung von Panasonic und der Transfergesellschaft ist dieses Urteil sicherlich mehr als ärgerlich, denn sie müssen nun alle Verträge und Unterlagen in der neuen Einigungsstelle offen legen.

Dieser und andere Berichte und Fotoreportagen über den Kampf der Panasonic Kollegen.

Panasonic Esslingen: Kundgebung und Demonstration vor Gesprächen im Wirtschaftsministerium

Soeben erreichte uns die Information von Panasonic Kollegen, dass im Vorfeld der heutigen Gespräche des Betriebsrates im Wirtschaftsministerium eine Kundgebung und gemeinsamer Marsch zum Wirtschaftsministerium geplant ist. Treffpunkt ist der Schlossplatz in Stuttgart um 15:30, Beginn der Gespräche ist um 16:30 Uhr.

Am kommenden Montag, den 30.10. findet vor dem Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86, wieder eine Verhandlung wegen der Klage um eine alternative Transfergesellschaft statt.

Am 16.11. und am 9.12007 werden vor dem Arbeitsgericht die Sammelklagen der Kollegen verhandelt.


Bilderserie: Panasonic Aktionstag am 15. Juni 2006

Dieser und andere Berichte und Fotoreportagen über den Kampf der Panasonic Kollegen.

Abstimmung für das Ehremamt in Baden - Württemberg

Über 42 % der Menschen in Baden-Württemberg sind laut der Webseite der Ministerien für Arbeit und Soziales, des Umweltministeriums, des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport sowie des Innenministeriums in den verschiedensten Einrichtungen ehrenamtlich tätig.

Auch dieses Jahr gibt es wieder eine Abstimmung über das Ehrenamt des Jahres. Einzelpersonen, aber auch Gruppen, Vereine, Projekte und Initiativen werden "für herausragendes ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement" ausgezeichnet.

Unser Favorit:

"Kultur am Rande"

Der Verein „Kultur am Rande“ aus Esslingen organisiert mit obdachlosen Menschen Ausstellungen und Theateraufführungen. Mit seinen Aktionen möchte der Verein die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das schwierige Thema gesellschaftlicher Außenseiter lenken. Im Anschluss an die Aufführungen finden Diskussionen über das Gesehene statt. Gleichzeitig soll den Obdachlosen durch die Probenarbeit und die Theatervorführungen neues Selbstwertgefühl vermittelt werden.

Derzeit laufen die Vorbereitungen für ein Theaterstück von Dario Fo, das am 17. November 2006 an der Württembergischen Landesbühne Esslingen Premiere haben wird.

Darüber hinaus macht der Verein auch mit anderen Aktivitäten von sich reden, zum Beispiel mit der Fotoausstellung zum Thema Hungerstreik bei Panasonic mit Fotos von Willi Schraffenberger:



Für diese Nominierung abstimmen

Übersicht über alle Nominierungen

Fotoausstellung aus dem Hungerstreik bei Panasonic

Der Verein Kultur am Rande zeigt in der Spinnerei in Esslingen, Maille 3 die Fotoausstellung:


Arbeiter im Ausnahmezustand

Ein Bericht der Esslinger Zeitung zur Ausstellung.
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