In nahezu 100 Städten haben sich Tausende an Gedenkaktionen und Demonstrationen anläßlich des dritten Jahrestag des rassistischen Terroranschlags in Hanau beteiligt. Sie gedachten Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Kaloyan Velkov und Ferhat Unvar, die am 19. Februar 2020 in Hanau ermordet wurden.
Bis zu 4000 Menschen sind dem Bündnisaufruf gefolgt und versammelten sich bei der zentralen Kundgebung auf dem Hanauer Marktplatz. Angehörige und Betroffene des Anschlags sprachen über ihre verlorenen Geschwister, Kinder und Freund*innen und wie der Anschlag ihr Leben veränderte. Immer wieder wurden die vier wichtigen Forderungen der Initiative nach Aufklärung, Veränderung, Gedenken und Konsequenzen stark gemacht. Es wurde von dem Kampf um Aufklärung berichtet, wie die Angehörigen und Betroffenen um einen Untersuchungsausschuss im hessischen Landtag und ein Denkmal auf dem Hanauer Marktplatz streiten. Auch Angehörige und Überlebende der Attentate aus München und Halle haben gesprochen und die Bedeutung des gemeinsamen Widerstands gegen Rassismus und Antisemitismus betont.
In Berlin gab es eine Kundgebung am Oranienplatz und eine Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmer*innen vom Hermannplatz durch Berlin Neukölln.
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Fotos beim Umbruch Bildarchiv.
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Nun ist es zwei Jahre her als Tobias R. am 19. Februar 2020 neun Menschen aufgrund eines rassistischen Motivs das Leben nahm.
Auch nach zwei Jahren gibt es immer noch keine Aufklärung für Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih SaraçoÄŸlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.
Noch immer tummeln sich Polizist:innen in rechten Chatgruppen herum und die Skandale überschlagen sich wie beispielsweise das Bekanntwerden darüber, dass 13 rechte SEK-Beamte in der Tatnacht in Hanau im Einsatz waren.
Noch immer organisieren sich Nazis im ganzen Land und über die Landesgrenzen hinaus, horten Waffen und bereiten sich auf den Tag X vor.
Die Wut über die Tatnacht und der steigenden Gefahr von rechts, wurde bundesweit auf die Straße getragen, auch hier in Stuttgart.
Es versammelten sich mehrere hundert Menschen in der Stuttgarter Innenstadt. Mit einer starken und wütenden Spontandemonstration zog der Zug bis zum Rathaus.
Die Stuttgarter Polizei versuchte den Zug zu stoppen und verhinderte unseren legitimen und wichtigen Protest. Aufgrund dieser Auseinandersetzung sitzen nun 8 Antifaschist:innen auf der Anklagebank. Der erste der insgesamt vier Prozesse wird am 27.04.2022 vor dem Stuttgarter Amtsgericht stattfinden.
9 Menschen wurden aus dem Leben gerissen, aufgrund von rassistischen Motiven –“ jegliche Reaktion darauf ist legitim und wichtig!
Wir solidarisieren uns mit den 8 Angeklagten und mobilisieren deshalb zu einer Kundgebung vor dem Amtsgericht und zu einer solidarischen Prozessbegleitung.
Los geht es am 27.04.2022 um 9 Uhr vor dem Amtsgericht in Stuttgart.
Hanau war kein Einzelfall –“ Widerstand überall!
Weitere Termine:
Dienstag, 03.05.2022 9:45 Uhr Amtsgericht Cannstatt
Dienstag, 31.05.2022 Amtsgericht Nürtingen
Freitag, 01.07.2022 Amtsgericht Stuttgart