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Was sie schon immer über Tantra und Sex im tibetischen Buddhismus wissen wollten, sich aber nie zu fragen trauten...

Ab heute ist der Dalai Lama wieder mal auf Deutschland-Tournee. Wie üblich wird dabei wieder ein bisschen Kleingeld gesammelt. Im Grunde dreht sich dabei alles um Poppen und eine ganz spezifische, widerliche sexuelle Ausbeutung und Unterdückung der Frau. Klar, daß es völlig korrekt war, solche Typen zum Teufel zu jagen. Klar, daß die heute noch rumjammern über ihre verlorene Sklavenhaltergesellschaft.

Alles wesentliche über Tantra und Sex im tibetischen Buddhismus der Phallokraten ist im Hintergrundartikel von Colin Goldner bei der "jungen Welt" zu lesen. Wer sich noch mehr mit Irrationalismus und Esoterik und deren Nähe zu Nazis bzw. warum Teile davon zur faschistischen Hausreligion wurden beschäftigen will, möge das Buch "Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur" von Claudia Barth lesen. Esoterik ist kein unpolitisches Geschäft mit Hobbyartikeln, sondern eine marktgerechte Religion, deren Grundthesen wie die bakannte Faust auf's Auge auf gesellschaftliche Bedürfnisse nach Sinnfindung in Zeiten von Krise und Sozialabbau zurechtgeschnitten sind. Es wird untersucht, wie  durch esoterisches Denken rassistische, nationalistische und antidemokratische gesellschaftliche Deutungsmuster transportiert werden und dadurch dem rechten Mainstream Zulauf verschafft wird. Die historischen Begründer der Esoterik kommen in dem Buch ebenso zu Wort wie die aktuellen Vorreiter der Szene. Dabei setzt sich das Buch allgemeinverständlich mit verschiedenen Spielarten irrationaler Welterklärungen auseinander.
«Die Esoterik bietet die individuelle Möglichkeit, sich von der Masse der Menschen abzusetzen, sich selbst als Wissenden zu erhöhen, sich aber gleichzeitig der persönlichen Verantwortung zu entledigen. Ihre Anhänger werden dazu angehalten, alle Ereignisse der Welt, insbesondere soziale Ungerechtigkeiten und Rassismus, als richtig zu akzeptieren. In dieser Weise wirkt der esoterische Irrationalismus systemstützend.»

Claudia Barth, "Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur - eine Einführung in die Kritik irrationaler Welterklärungen", Alibri-Verlag, 2003, 206 Seiten, 13 Euro, ISBN 3-932710-36-3

Was mir heute wichtig erscheint #132

Neugründung: Wahr ist: In NRW ist ein landesweites Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus ins Leben gerufen worden. Das teilte Integrationsminister Laschet (CDU) mit. Darin vertreten seien unter anderem die fünf Bezirksregierungen, der Verfassungsschutz NRW, große Religionsgemeinschaften und Kirchen sowie bewährte Initiativen gegen Rechtsextremismus. Unwahr ist: Der Verfassungsschutz hat seine Nebenerwerbsnazis in der NPD abgezogen und so den Weg für deren Verbot frei gemacht.

Jubiläum: In diesem Jahr jährte sich der Sieg der kubanischen Revolution zum 50.  Mal. Traditionell finden die Revolutionsfeierlichkeiten auf der Insel um den 26. Juli statt. An jenem Tag im Jahr 1953 griff Fidel Castro mit knapp 100 Getreuen die Moncada-Kaserne in Stantiago de Cuba an. Der Angriff scheiterte, die meisten Angreifer bezahlten die Aktion mit ihrem Leben. Der Tag gilt als Beginn der kubanischen Revolution. (via redblog)

Misslungen: Ich hoffe mal, unsere Pizzen werden besser...

Zersetzung: Nach einem Bericht von German-Foreign-Policy.Com kündigen deutsche ParlamentArier "stärkere Unterstützung für gegen Beijing gerichtete Kräfte in China an. Wie der "Tibet Gesprächskreis im Deutschen Bundestag" mitteilt, plant er, nach den diesjährigen Wahlen die Tibet-Thematik ins deutsche Parlament einzubringen. Auch sollten die Abgeordneten stärker in Aktionen antichinesischer Tibet-Aktivisten "eingebunden" werden, heißt es in einem Ausblick des Gesprächskreises auf die nächste Legislaturperiode. Hauptziel sei "eine deutlichere öffentliche Wahrnehmung" für die Autonome Region Tibet im Westen Chinas, die Separatisten der Kontrolle Beijings entziehen wollen. Weitere Organisationen der deutschen Außenpolitik, etwa die Stiftung der FDP (Friedrich-Naumann-Stiftung), setzen ihre Zuarbeit für die tibetische "Exilregierung" in Dharamsala (Indien) fort. (...)" Eine Petition gegen die Politik der Naumann-Stiftung gibt es bereits. Wichtig, nicht nur wegen der Todesschwadrone in Honduras.

Streikbruch: Die südkoreanische Regierung will den Streik beim Automobilhersteller "SsangYong" in Pyeongtaek mit circa 3.000 Polizeibeamten brechen. Die Bereitschaftspolizei drang mehrfach auf das Betriebsgelände vor. Den Betrieb besetzen inzwischen schon zwei Monate lang die entlassenen ArbeiterInnen. In der Lackiererei halten sich derzeit etwa 1.000 Streikende auf, die sich mit dem Schleudern von Bolzen und Muttern gegen das  Eingreifen der Bullen zur Wehr zu setzen. Videos zum Angriff auf die Streikenden Via Fire & Flames und entdinglichung

Profitabel: Auch in Deutschland steigt die Zahl der Infizierten schnell, Panik ist nicht angesagt, aber die Pharmakonzerne machen ihr Geschäft mit der Angst. Die Schweinegrippe kommt nun auch in Deutschland an. Sie wird von Urlaubern, vor allem aus Spanien, eingeschleppt. Und hierzulande wird sie sich ähnlich schnell verbreiten, wie dies etwa in den USA oder in Großbritannien geschehen ist. In Großbritannien sollen sich die vom neuen A(H1N1)-Virus Infizierten letzte Wocheverdoppelt haben –“ auf nun 100.000 Erkrankte. Beitrag von Florian Rötzer auf telepolis.

Drohung: Ein bislang unveröffentlichter Song von Rammstein und neue Pressefotos kursieren seit vergangener Woche im Internet. Seitdem üben Hamburger Anwälte im Auftrag des Rammstein-Managements und der Plattenfirma Universal massiven Druck auf Medien und Fanseiten aus.

Unpolitisch: Kaum zu glauben. Im sächsischen Mügeln, dort wo im August 2007 Neonazis Inder jagten, planten junge Leute in einem Park ein antirassistisches Konzert. Doch der Bürgermeister verbot es. Politisches sei dort nichtgestattet.

Rettung: Selbstverständlich wird Opel gerettet. Zumindest wird man das bis zum 27. September 2009 18 Uhr behaupten. Dann ist die Bundestagswahl vorbei und die 26.000 Mitarbeiter von Opel zählen nicht mehr, weil sie ihre Stimme ja abgegeben haben. Sicher wird es ein paar Krokodilstränen aus der Politik geben und ein paar nette Ministerpräsidenten werden traurige Worte finden, aber dann geht alles wieder zur Tagesordnung über. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert. Jochen Hoff über eine gute Show, die geboten werden muss.

Unterstützung: Die Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. braucht Unterstützung. Sie arbeitet seit 1996 in einem breiten Spektrum friedenspolitischer und antimilitaristischer Themen mit einem starken Fokus auf Deutschland und die Europäischen Union. Die Arbeit der IMI besteht vor allem in der Bereitstellung von Hintergrundinformationen in Form von Artikel, Studien und Vorträgen. Zudem engagiert sich die IMI in bundesweiten Bündnissen, in denen sie friedenspolitische und antimilitaristische Themen einbringt oder Schwerpunkte setzt. Die IMI gibt das Magazin "Ausdruck" heraus und veranstaltet jährlich einen Kongress zu einem aktuellen Thema.

Beratungsresistent: Obamas neuer Beauftragter für Lebensmittelsicherheit ist ein Monsanto-Lobbyist. Warum nicht? Klimaberater der Bundeskanzlerin ist ja auch der Vattenfall-Chef.

Revolution: Nieder mit den Parteien, es lebe die Revolution! Endlich würdigt das mal eine.

Was mir heute wichtig erscheint #59

Vermischtes: Entdinglichung hat einiges zu den Protesten in Griechenland zusammengestellt, unter anderem zum heutigen Generalstreik, der aus Anlaß der zunehmenden Massenverelendung und "Prekarisierung" begonnen wurde und auch im Zeichen des Protestes gegen die alltägliche Polizeigewalt steht.


Scheinheilig: Der Dalai Lama erhält in diesem Jahr den Deutschen Medienpreis 2008. Die Auszeichnung für das geistliche Oberhaupt der Tibeter werde zum Gedenken an den 50. Jahrestag seiner Vertreibung aus Tibet verliehen. Naive Medieninteressierte könnten zum Schluß kommen, die Verleiher hätten wohl Colin Goldners Buch "Der Fall eines Gottkönigs" oder den Artikel »Die Rechnung des Dalai Lama ging nicht auf« aus der "jungen Welt" vom 17. November 2008 nicht gelesen.


Schuldig: "(...) Die Polizei: schlampig, inkompetent, fahrlässig, vorurteilsgeneigt, arrogant ob ihrer Gewalt, aber selbst festgefügt wie ein beweglicher Block mit raren Ausnahmen, sobald eigenen Mängeln nachgegangen werden sollte: Sie, diese Polizei in ihrer Organisation von oben bis unten, ist des Mordes an Oury Jalloh angeklagt. Die im Verfahren gesammelten Indizien fügen sich jenseits einzelner Personen zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen: Die Polizei zu Dessau ist schuldig." Wolf Dieter Narr, Vorsitzender des Grundrechtekomitees, zum Urteil im Prozess um den Tod von Oury Jalloh


Untergrabung: "Es hat niemand die Absicht, im Privatleben harmloser Bürger herumzuschnüffeln.  Und jeder, der das behauptet und dem Staat einen Überwachungswahn unterstellt, untergräbt das Vertrauen in unsere rechtsstaatliche Ordnung". Worte von Herrn Schäuble in "Das Konzept der vernetzten Sicherheit." Via annalist. Anne Roth weist darauf hin, daß sie es für möglich hält, daß das Bundesinnenministerium die IP Adresse jedes Besuchers speichert. Mir Egal. Ich speichere auch.


Aufläufchen: redblog berichtet über eine Gegenkundgebung, die anläßlich einer von rechtsgerichteten Gegnern der kubanischen Regierung in Berlin vor der Botschaft des Landes angemeldeten Mahnwache durch die Kuba-Solidarität organisiert wurde. Die von "Kontras, aus dem Umfeld der von US-Regierungsstellen querfinanzierten IGFM, organisierte Kundgebung" brachte ganze 5 Teilnehmer auf die Straße.

Theaterhaus Stuttgart: COLIN GOLDNER - Dalai Lama Der Fall eines Gottkönigs

Die Anstifter aus Stuttgart haben für Freitag, den 25. Juli den Autoren Collin Goldner ins Theaterhaus nach Stuttgart zu einem Vortrag über den vermeintlichen tibetischen "Gottkönig" Dalai Lama eingeladen. C. Goldner hat über Jahre zum Thema recherchiert, sein Buch ist vor kurzem in einer überarbeiteten Auflage erschienen. Das Buch und die Veranstaltung sind insbesondere im Hinblick auf die zu erwartenden Pro-Tibet Aktionen während der Olympiade zu empfehlen, über die die Mainstream Medien wohl auch weiter nur eine äusserst fragwürdige Berichterstattung liefern werden.

Mehr Informationen

Siehe auch die Beiträge:
Was ist los in Tibet? 27.03.2008
Weitere Informationen zu Tibet, 29.03.2008
Aktionsfeld Tibet, 10.04.2008
Tibet unter dem Dalai Lama, 16.05.2008

Tibet unter dem Dalai Lama

Berichten die deutschen Medien heute über den Dalai Lama und Tibet fehlt es an der viel gepriesenen Objektivität.

Eine weitaus differenziertere Sicht auf die tibetische Gesellschaft unter der Herrschaft "seiner Heiligkeit" lieferte Panorama im Jahr 1997.


Verklärt, verkitscht - Hollywood feiert den Dalai Lama



Panorama vom 20. November 1997


Siehe auch:

Weitere Informationen zu Tibet, 29.03.2008

Aktionsfeld Tibet, 10.04.2008

Aktionsfeld Tibet

Mitte März kam es in Tibet, seit 1950 autonome Provinz der Volksrepublik China, zu Unruhen. Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann von der Arbeiterfotografie haben sich mit diesen Vorgängen auseinandergesetzt. Dabei ging es ihnen in ihrem Beitrag nicht darum, die Geschichte Tibets und das Verhältnis zu China aufzurollen und zu bewerten als vielmehr darum, die Frage zu behandeln, was uns durch die Medien über die jüngsten Vorgänge im März 2008 im Vorfeld der in China stattfindenden Olympiade vermittelt wird. In der neu angelegten Rubrik befinden sich vorerst drei Artikel, neben der Untersuchung der Rolle der Medien bei den März-Unruhen in Tibet auch ein Artikel von Ex-Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam und German Foreign Policy zur Fackellauf Kampagne. Sie geben weitere interessante Hintergrundinformationen, die zu bestätigen scheinen, daß es sich bei den Vorgängen in Tibet, die weltweit als "Protest" dargestellt werden, um eine von langer Hand geplante Kampagne handelt, bei der es sich im Kern um den Versuch der Destabilisierung von China handelt...

Diese drei Beiträge sollten im Kontext mit den hier bereits verlinkten weiteren Beiträgen gelesen werden:


Zur Rolle des Buddhismus hier nochmal der Verweis auf das Buch "Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur" von Claudia Barth.

Weitere Informationen zu Tibet

Gonorrea verweist in einem Beitrag auf ein paar interessante Artikel, die sich kritisch mit der Situation in Tibet auseinandersetzen:



Zur Rolle des Buddhismus hier nochmal der Verweis auf das Buch "Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur" von Claudia Barth.

Was ist los in Tibet?

In den letzten Tagen begegnen mir immer wieder Leute, denen es in der Vergangenheit sonstwo vorbeiging, wo gerade auf der Welt Menschen in imperialistischen Kriegen abgeschlachtet werden, die sich aber jetzt seltsamerweise für die Lage der Menschen in Tibet interessieren. Die sich beispielsweise auch trauen, mit Nationalflaggen auf Ostermärschen aufzutauchen und dort nach dem Motto: "Die sind so friedlich" China mal ganz allgemein "Völkermord" unterstellen.

Naja. Man könnte ja sagen, das Weltbild: Iraker = Die sind aggressiv, da kannst Du eh nichts machen, Tibeter = "Ja, der Dalai Lama ist ja so was von friedlich..." ist halt was für einfache Gemüter, die nicht hinterfragen, ob die "Befreiungsbewegung" in Tibet eventuell etwas mit dem auch aus anderen Ländern her bekannten Spaltungspolitik der USA zu tun hat oder ob sich hier nicht auch die Gefährlichkeit esoterischen Gedankengutes, die sich im Falle des Buddhismus nicht nur auf Tibet beschränkt, zeigt.

Zu den Hintergründen heute mal nur ein paar Leseempfehlungen, aktuell gibt es zwei lesenswerte Beiträge bei der "jungen Welt":

Ahnungslose Schwärmerei - Die Begeisterung für den Dalai Lama und den tibetischen Buddhismus

Die Gunst der Stunde - Krawalle im Vorfeld der Olympischen Spiele

Da die esoterikkritische Literatur nicht unbedingt dicht gesät ist ergeht hier auch noch eine Literaturempfehlung: Das 2003 erschienene Buch "Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur" von Claudia Barth setzt sich allgemeinverständlich mit verschiedenen Spielarten irrationaler Welterklärungen auseinander.
«Die Esoterik bietet die individuelle Möglichkeit, sich von der Masse der Menschen abzusetzen, sich selbst als Wissenden zu erhöhen, sich aber gleichzeitig der persönlichen Verantwortung zu entledigen. Ihre Anhänger werden dazu angehalten, alle Ereignisse der Welt, insbesondere soziale Ungerechtigkeiten und Rassismus, als richtig zu akzeptieren. In dieser Weise wirkt der esoterische Irrationalismus systemstützend.»


Claudia Barth, Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur - eine Einführung in die Kritik irrationaler Welterklärungen, Alibri-Verlag, 2003, 206 Seiten, 13 Euro, ISBN 3-932710-36-3

Die Hinweise auf die Beiträge der "junge Welt" kamen natürlich vom roten Blog
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