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Was mir heute wichtig erscheint #256

Heimlich: "Selbst die größte Datensicherheit kann nicht sicher davor schützen, dass die zusammengetragenen Informationen eines Tages unbeabsichtigt Schaden anrichten könnten, verkauft oder gezielt für weiter gehende politische Zwecke „fremdgenutzt“ werden." Anne Roth und Daniel Leisegang zum "Zensus 2011: Volkszählung im Verborgenen".

Aktenkundig: Baden-Württemberg hat 16.000 (!) politisch Aktive in der Polizeidatenbank "Arbeitsdatei Politisch Motivierte Kriminalität" (AD PMK). Im Interview mit Uli Sckerl, innenpolitischer Sprecher der Grünen im baden-württembergischen Landtag geht es um zivile Ermittler bei den Stuttgart 21 Protesten und allgemein bei Demonstrationen, den Aufbau von Datensätzen zu politischen AktivistInnen seitens Verfassungsschutzes und der Polizei und den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die just dieses ermöglichen.

Zuspitzung: Nach fünf Wochen ohne feste Nahrung hat sich der Gesundheitszustand der hungerstreikenden Einwanderer in Griechenland dramatisch verschlechtert. Insgesamt 25 von ihnen seien in den vergangenen drei Tagen mit Nierenversagen und Herzproblemen in Krankenhäuser gebracht worden, berichteten linke Organisationen am Montag. Mehr im "Neuen Deutschland". Aus Solidarität mit den Hungerstreikenden wurde das Arbeitsministerium in Athen gestern von 08:00 bis 14:00 besetzt. Bei der Pressekonferenz der Solidaritätsgruppen vor dem Parlament kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.

PresseUNfreiheit:
Nach dem Chris Grodotzki im vergangenen Juli zusammen mit dem Fotografen Ruben Neugebauer, bei der Räumung des Nordflügels durch die Stuttgarter Polizei in Gewahrsam genommen und für mehrere Stunden dort festgehalten worden war kommt es nun zur Gerichtsverhandlung. Aber nicht etwa gegen die Polizei, auf Grund der Festnahme oder des teilweise gefährlichen Verhaltens uns gegenüber, sondern gegen die beiden wegen Hausfriedensbruchs.

Gestört: Vom 22. bis zum 26. Februar 2011 fand in Stuttgart mit 95.000 Besuchern die größte Bildungsmesse Europas statt.  Wie fast bei jeder Bildungsmesse war auch diesmal wieder die Bundeswehr mit einem der größten Stände auf der Messe präsent. Schon in Vorfeld warb die Bundeswehr auf der didacta Homepage für ihr Spiel Pol&is sowie im Messe Guide massiv. Aus diesem Grund kam es zu Gegenaktivitäten in und vor der Messe.

Besetzt: Das Parlament ist besetzt, Abgeordnete fliehen über die Grenze - und das mitten in den USA. Im Bundesstaat Wisconsin tobt seit zwei Wochen Streit. Der Hintergrund: Gouverneur Walker will den Gewerkschaften das Recht entziehen, die Arbeitsbedingungen für alle auszuhandeln, nicht nur für Mitglieder. [mehr]

Bayerntrojaner: In Bayern hat die LKA während einer „Sprengstoffkontrolle“ am Münchner Flughafen ein Spionageprogramm auf dem Laptop eines Verdächtigen installiert, das alle 30 Sekunden ein Foto des Bildschirms versandte: gut 60.000 in drei Monaten.

Linksdiktatur: Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27. März droht die "Gefahr einer Linksdiktatur", so Franz Schmidberger, Distriktoberer der rechtsklerikalen Priesterbruderschaft St. Pius X.. Dadurch drohten Sodomie und andere Unsittlichkeiten. Die "Wählerinitiative: >Stopp Die Grünen!< warnt derweil vor "Alt 68-Revolutionären". Mehr bei NPD-Blog.info - dem Recherche- und Dokumentationsprojekt zu den Themen Rechtsextremismus, Neonazis, NPD sowie menschenfeindliche Einstellungen.

Eintritt: Am 26. März 2011, einen Tag vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, findet in Mannheim eine Demonstration statt, um für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Ausbeutung und Unterdrückung zu demonstrieren. Die Wahlen als politisches Spektakel der parlamentarischen Demokratie geben Anlass, gegen die NPD als Partei der Nazis zu kämpfen, gleichzeitig aber eine Kritik an Staat, Nation und Kapitalismus deutlich zu machen. Denn die NPD ist nur die Spitze des Eisbergs. Rassismus, kapitalistische Ausbeutung und autoritäre Staatsvorstellungen kommen aus der Mitte der Gesellschaft und sind Grundpfeiler der herrschenden Gesellschaftsordnung. Zum Aufruf des AK Antifa Mannheim zur Demo am 26.3.2011 in Mannheim, Treffpunkt 14 Uhr am Paradeplatz.

Guttbye: Zu Guttenberg hier entlang.

Was mir heute wichtig erscheint #12

Objektiv und Subjektiv: Einfach Übel vergleicht mit Hilfe von Gesichtserkennung die Kandidaten zu den österreichischen Nationalratswahlen am kommenden Sonntag auf Übereinstimmung mit prominenten Persönlichkeiten. Dabei ist die Entscheidung eigentlich einfach.


Maßgaben:
Interview mit Fredrik Roggan zum neuen BKA-Gesetz, Verwertungsverboten bei Zufallsfunden mit Online-Trojanern, europäischen Vorgaben und zur Evaluation von Gesetzen.


Forderung und Beißreflex: Als letzter Bezirk der IG Metall hat Baden - Württemberg nun die Forderung für die kommende Tarifrunde aufgestellt. 8% sollen es sein, Forderungen nach einem festen Betrag (Festgeld) und höheren Beträgen konnten sich nicht durchsetzen. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser beleidigt sogleich die IG Metall Mitglieder: "Die IG Metall hat nicht alle Tassen im Schrank."


Prozessbeginn: Morgen beginnt der Prozess gegen die drei Antimilitaristen in Berlin
Moabit. Wer hin will, muss sich auf einiges gefaßt machen: " Ihr müsst eine Schleuse passieren, an der ihr durchsucht werdet. Die Schleuse wird eine Stunde vor Prozessbeginn,
also um 8 Uhr, geöffnet. Ihr werdet auf Waffen und gefährliche Gegenstände abgetastet und müsst womöglich die Schuhe ausziehen. Nicht erlaubt sind folgende Gegenstände: Feuerzeuge und Streichhölzer, Wurfgegenstände wie Flaschen, Dosen, Obst, Eier, Haarbürsten, Farbbeutel, Bücher sowie Flugblätter, Transparente, Trillerpfeifen, Glocken und ähnliche Gegenstände, die Lärm machen können, außerdem Kugelschreiber und Füllfederhalter. Erlaubt sind also Bleistift und unbeschriebenes Papier. Gegenstände, die euch abgenommen werden, erhaltet ihr zurück, wenn ihr den Gerichtssaal verlasst.
Ihr müsst euren Personalausweis abgeben. Dieser wird "zur besseren Identifizierung von Störern" kopiert. Diese Kopien werden laut Sicherheitsverfügung nach Sitzungsende wieder vernichtet. Ihr dürft keine Taschen mitnehmen. Handys und Aufzeichnungsgeräte sind auch nicht erlaubt. Wenn möglich, lasst also wenn möglich eure Telefone und auch
Schlüssel, die ebenfalls abgegeben bzw. hinterlegt werden müssen, zu Hause.
Alle ZuhörerInnen erhalten eine Kontrollkarte, die den Beamten vor Betreten des Saales gezeigt werden muß. Im Saal selbst gibt es nur 50 Plätze. Da die Akustik des Raumes schlecht ist, kann man als ZuhörerIn nur etwas verstehen, wenn alle ZuhörerInnen ruhig sind. "


12572 Tote: "Dem folgenden Pressebericht nach sind seit 1988 mindestens 12,572 Personen entlang der europäischen Grenzen gestorben. Davon sind 4,648 im Meer verschollen. 8,830 Migranten sind im Mittelmeer, sowie im Atlantischen Ozean, unterwegs nach Spanien gestorben und 1,594 haben ihr Leben beim Versuch die Sahara zu durchqueren, um nach Europa zu gelangen, verloren ..." Weiterlesen bei "Fortress Europe" via entdinglichung


"Hier und Jetzt": "Die EZLN hat am 16. September ein Communiqué veröffentlicht. Vor drei Jahren haben die Zapatistas mit der 6. Erklärung (PDF) aus dem Lakandonischen Regenwald die Intitiative der Anderen Kampagne angestoßen. Sie vernetzen sich mit Kollektiven, Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen in Mexiko und weltweit –” links unten und abseits des Parlamentarismus. In der Überzeugnung, dass eine andere Welt nicht nur möglich ist, sondern sie hier und jetzt von uns geschaffen werden muss, bauen die Zapatistas seit Jahren ihre autonomen Strukturen aus..."


Entsetzen: 1991 wurde das Denkmal für Felix Dzierzynski, der nach dem Sieg der Oktoberrevolution die Geheimpolizei Tscheka aufbaute, entfernt geschändet. Nun  soll dass Denkmal vor der Zentrale der Lubjanka, dem Sitz des Geheimdienstes wieder aufgestellt werden. Einigen bürgerlichen Bloggern stellt das die antikommunistischen Haare auf. Auch eine Art des Umgangs. Eine kritische Herangehensweise vom Standpunkt der russischen Revolution aus kann man von denen auch nicht erwarten.

Vermeintliche Anwaltspost enthält Trojaner

Die Zahlungsaufforderungen von lebensprognose.com, die hier gestern auch kommentiert wurden unter dem Namen des bekannten Anwalts Olaf Tank, der das Inkasso für die Gebrüder Schmidtlein betreibt, enthalten möglicherweise einen gefährlichen Anhang. Siehe auch die Warnung bei heise.de

Wer den Anhang bereits geöffnet hat, sollte seinen Rechner gründlich - am besten von einer entsprechenden Sicherheitssoftware - auf etwaige Trojaner scannen.
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