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Überraschungsbesuch beim "Tag der deutschen Immobilienwirtschaft"

Foto: neuköllnbild
Fliehende Immobilienmakler, laute Parolen, Walk of Shame für Anzugträger, Risikokapital-Konfetti und allerhand Trubel gab es gestern beim "Tag der deutschen Immobilienwirtschaft" in Berlin-Mitte. Mit einem Überraschungsbesuch hat das Bündnis Zwangsräumung verhindern die Kampagne "Wir wollen Wohnungen!" gestartet.

Um ca. 18 Uhr suchte eine Gruppe von 20 Aktiven des Bündnis Zwangsräumung Verhindern, darunter viele akut von Zwangsräumung und Wohnungsnot betroffenen, die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom auf. Mit kreativ gestalteten Schildern, lauten Parolen und buntem Sprüche-Konfetti drückten die Protestierenden gegenüber Teilnehmenden des "Tages der deutschen Immobilienwirtschaft" ihren Unmut aus.
Nach kurzer Zeit tauchten immer mehr Menschen vor dem Gebäude auf, blockierten die Straße und versuchten den Konferenzteilnehmer*innen ins Gebäude zu folgen, was zunächst auch gelang. Der sehr ruppig vorgehende Sicherheitsdienst verhinderte schließlich, dass die Protestierenden weiter in das Gebäude gelangen konnten.

Im Anschluss zogen die mittlerweile ca. 200 Protestierenden zum Berliner Stadtschloss, in dem ab 18.30 Uhr die Abschlussveranstaltung des Immobilientages stattfinden sollte. Sie richteten vor dem durch die VeranstalterInnen kurzfristig geschlossenen Haupteingang am Schloßplatz eine Sitzblockade ein. Am Schlossplatz veranstaltete die Kampagne Berlin für Alle eine weitere Kundgebung, die sich ebenfalls gegen die Berliner Wohnungs- und Stadtpolitik richtete und den Unsinn des Baus eines Schlosses in Zeiten der Wohnungkrise thematisierte.

Der Aktion werden weitere folgen, kündigt das Bündnis an: "Ob Wohnungslose, Zwangsräumungsbedrohte oder MieterInnen - wir werden auch in Zukunft dort auftauchen, wo mit Wohnen Profit gemacht wird und wo die politischen Entscheidungen getroffen werden."

Bericht Zwangsräumung verhindern via Umbruch Bildarchiv Berlin

Weitere Informationen:

 

Was kommt nach Idomeni?

Foto: Nicholas Ganz
Am 24. Mai 2016 begannen griechische Polizei und Armee damit, die mehr als 10 000 verbleibenden Flüchtlinge in dem größten europäischen Flüchtlingscamp Idomeni im Norden Griechenlands in andere Siedlungen zu transportieren. Die Lage dort war katastrophal und den Menschen steht eine ungewisse Zukunft bevor. Unter den Flüchtlingen herrscht Ratlosigkeit, Frustration und Depression. Doch auch die Wut steigt.

Erst in der Nacht vom 18. Mai kam es zu heftigen Ausschreitungen, als Flüchtlinge versuchten, mit einem Bahnwaggon als Rammbock die Grenze zu durchbrechen. Bald darauf wurden Stimmen laut, Idomeni zu schließen - doch eine Umsiedlung des Flüchtlingscamps war schon lange geplant.

Fotos und ein Bericht von Nicholas Ganz beim Umbruch Bildarchiv

cronjob