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Rede des Comandante en Jefe zur Befreiung

Vor wenigen Stunden wurde die Entführung des Blogdiktators, kurz: "Comandante en Jefe" beendet. Er wurde vergangenen Dienstag entführt, direkt aus einer Demonstration gegen Polizeirepression und ausgerechnet am symbolträchtigen 2. Juni. Obwohl er sich inmitten zahlreicher Leibwächter befand, gelang es feigen militanten ostdeutschen Bloggerbanden, den Genossen - trotz dessen heftiger Gegenwehr - zu entführen.

Nachdem Donnerstag Nachmittag zuerst die geforderten Lebenszeichen bekannt wurden, gab es erste Gerüchte über eine Befreiung des Genossen. Diese  bestätigten sich zwar erst gegen 17 Uhr, sorgten aber dennoch sofort für eine weltweite Welle der Begeisterung. Genauere Einzelheiten der durch internationale Verbände anarchistischer, autonomer und stalinistischer Kräfte durchgeführten Operation blieben zunächst unklar. Die sich unter hegemonialer Führung weniger Großkonzerne befindenden bürgerlichen Medien schwiegen sich über den Entführungsfall praktisch aus. Das lässt auf deren Komplizenschaft schließen.

Foto: Comandante en Jefe während seiner Ansprache von einem bekannten Balkon (Weitere Bilder)


Während sofort nach der Befreiung des Diktators zuerst dessen Lebensgefährtin nach Santa Clara, dem Aufenthaltsort des Comandante geflogen wurde, sorgten dessen durch den persönlichen Geheimdienst des CeJ um die og. Leibwächter dezimierten Milizen für seine umgehende Ausreise in einen nicht näher genannten italienischen Stadtstaat, wo dieser seine mit Spannung erwartete Rede und im Folgenden dokumentierte (erheblich gekürzte) Rede halten sollte.

Dominus vobiscum!
ich möchte mich zuerst für meine Befreiung bei all denen bedanken, die in dieser düsteren Stunde in Taten und Gedanken bei uns waren. Es ist schon immer meine Meinung in Übereinstimmung mit den Klassikern der Revolution gewesen, dass es die Massen sind, die Geschichte machen. Gleichzeitig stechen aus den Massen immer wieder einzelne revolutionäre Persönlichkeiten hervor. Es war Berthold Brecht, der ein Gedicht verfasste, das diesen Zusammenhang so wunderbar auf den Punkt brachte:

"Die Schwachen kämpfen nicht. Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde. Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre. Aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang. Diese sind unentbehrlich."

Wer waren die "Unentbehrlichen" in den letzten Tagen?

Der Genosse von redblog organisierte vor Ort die Zusammenarbeit der schwarz / roten Kampfverbände, die sich aus cubanischen Genossen und Freiwilligen aus autonomen Straßenkampfverbänden aus Baden - Württemberg, zum Beispiel aus Stuttgart - Heslach und der Esslinger Plienauvorstadt zusammensetzten. Trotz äußerst widriger Umstände (vegane Küche aber prekäre Versorgungslage mit Soja, warmes Stuttgarter Hofbräu) gelang es den vereinigten proletarischen Milizen, den hinterhältigen Entführern empfindliche Schläge zuzufügen und so nach stundenlangen Gefechten unter großen Opfern meine Befreiung durchzusetzen. GenossInnen, Ihr habt Euch damit Euer Chicken-Kokos-Curry und die blaue Grütze zum Nachtisch redlich verdient!!

(...)

Daniel vom roten Blog gebührt der Dank für seine vorbildliche politische Ausrichtung und die Organisierung des Kampfes der in der revolutionären Tradition der Münchner Räterepublik stehenden bayerischen Verbände im sächsischen Hinterland der Bloggerbanden. Der Genosse musste dafür über seine pazifistische Einstellung springen und sich zu einer revolutionären Einstellung zur Rolle der Gewalt durchringen, wozu er ohne langes Zaudern bereit war. (Die Motivation dabei scheint klar: Er (...) motzt über die künstlerische Qualität der unter lebensgefährlichen Bedingungen entstandenen Testbilder mit meinem Lensbaby. Ok. Aber wer auf Marienkäfer steht...) Nichts desto trotz hatte der Genosse als einziger den Sinn des in sächsischer Sprache (!!) abgefassten Bekennerschreibens der obskuren, sich selbst als "Ostdeutsche Bewegung 2. Juni (Relaunch)", kurz OB2J bezeichnenden Terroristen erfasst und der Weltöffentlichkeit durch seine Übersetzung zugänglich gemacht. Dafür gebührt ihm unser uneingeschränkter Dank!

(...) Rufe: "Zieht den Bayern die Lederhose aus, die Lederhose aus! Zieht den Bayern die Lederhose aus, die Lederhose aus! (... usw...)

Die internationalen Brigaden wurden unter den harten Bedingungen der Schweizer Konterrevolution von den Genossen von Gonorrea organisiert. Diese unterstützten die zuvor genannten Verbände vor allem auch im äußerst unübersichtlichen Hinterland der Entführer. Gonorra war das Blog, das die politisch korrekte Forderung nach "Freilassung des politischen Gefangenen" entwickelte und trotz feiger Anwürfe der Entführer für dessen Verbreitung sorgte. Auch wenn der Genosse kurzzeitig ideologisch - politischen Schwankungen unterworfen war ("selbsternannter “Comandante en Jefe–" - wir merken uns so was!!) sorgten die Genossen uneigennützig für die unauffällige und zuverlässige finanzielle Abwicklung der Befreiungsaktionen.

RdB!, in Berlin, Hamburg und leider viel zu selten in Stuttgart ansässiger Freund & Genosse sorgte hinter den Kulissen dafür, das sowohl unser Blog als auch die Befreiungsaktionen unter anachistischer Führung und Prinzipien geführt und damit unsere Herrschaft (Anarchie & Chaos) gefestigt wurde. Gleichzeitig organisierte der in diesem Zusammenhang zum Vizediktator und Nachfolger beförderte Genosse den sicheren Transfer von Havanna nach Vatikanstadt sowie die heutige Parade auf dem Petersplatz und weitere zur Zeit stattfindende Freudenausbrüche.

(...) Stehende Ovationen, Rufe: "Hoch die Internationale Solidarität!" "Es lebe RdB!!!"

Doch kommen wir zu den politischen Hintergründen der Entführung: Gerade in Zeiten der Krise ist es den herrschenden Klassen daran gelegen, mit Repressionen gegen revolutionäre Kräfte vorzugehen. Besonders revolutionäre Strukturen, die sich nicht vereinnahmen lassen, stehen dabei im Fokus der Herrschenden.

(...) Stehende Ovationen, Rufe: "Nieder mit dem internationalen Finanzkapital!"

Sie nutzen dabei die sich verschärfende ökonmische Lage zur Vertiefung der Spaltung der Menschen. Diese Rechnung haben sie jedoch ohne die Menschen gemacht, die sich, obwohl das gerade manche "Linke" nicht auf dem Schirm haben, der allgegenwärtigen Verzichtspropaganda  zunehmend weniger unterordnen wollen. Das hat materielle Gründe, wie Karl Marx bereits vor Jahren verdeutlichte:

"Die Produktion ist unmittelbar auch Konsumtion. Doppelte Konsumtion, subjektive und objektive: das Individuum, das im Produzieren seine Fähigkeiten entwickelt, gibt sie auch aus, verzehrt sie im Akt der Produktion, ganz wie das natürliche Zeugen eine Konsumtion von Lebenskräften ist. Zweitens: Konsumtion der Produktionsmittel, die gebraucht und abgenutzt werden und zum Teil (wie z.B. bei der Feurung) in die allgemeinen Elemente wieder aufgelöst werden. Ebenso Konsumtion des Rohstoffs, der nicht in seiner natürlichen Gestalt und Beschaffenheit bleibt, die vielmehr aufgezehrt wird. Der Akt der Produktion selbst ist daher in allen seinen Momenten auch ein Akt der Konsumtion. Aber dies geben die Ökonomen zu. Die Produktion als unmittelbar identisch mit der Konsumtion, die Konsumtion als unmittelbar zusammenfallend mit der Produktion, nennen sie produktive Konsumtion. Diese Identität von Produktion und Konsumtion kommt hinaus auf Spinozas Satz: Determinatio est negatio <Bestimmung ist Verneinung>."

(...)

Daraus folgt, dass die Ausgebeuteten die einzig revolutionären Elemente dieser Gesellschaft sind. Denn: Sie haben nichts zu verlieren "außer ihre Ketten..."

(...) Rufe: "Hoch die Internationale Solidarität!"

Nicht umsonst waren es gerade perspektivlose ostdeutsche Bloggerbanden, die sich einbildeten, dieser klaren Analyse und wegweisenden Strategie und Taktik durch die Entführung führender Kräfte entgegensetzen zu können. Sie wurden - als bewußter Akt des revolutionären Prozeses - gestoppt, denn sie vergaßen eine alte revolutionäre Erkenntnis, die in übertragenem Sinne auch heute unserer Ansicht nach Gültigkeit besitzt:

"Diese weißgardistischen Wichte, deren Kraft man höchstens mit der Kraft eines elenden Gewürms vergleichen kann, hielten sich, wie es scheint, komischerweise für die Herren des Landes und bildeten sich ein, dass sie in der Tat Bayern, Baden- Württemberg und Berlin an andere verteilen und verkaufen könnten.

Dieses weißgardistische Gezücht vergaß, dass niemand anders als das Bloggervolk Herr des Bloggerlandes ist, während die Herrschaften Ferkel, Dauerwelle und Weinmeier weiter nichts waren als Leute, die zeitweilig im Dienste des Staates standen, der sie jede Minute wie nutzloses Gerümpel aus seinen Kanzleien hinauswerfen konnte.

Diese nichtswürdigen Lakaien der Faschisten vergaßen, dass das Bloggervolk nur einen Finger zu rühren brauchte, damit von ihnen nicht einmal eine Spur übrig bleibe." (Stalin, Geschichte der KPdSU (B)) (So oder so ähnlich).

(...) Rufe: "Öhhhh...."

Was folgen wird, liebe GenossInnen ist klar: Die festgesetzten Kräfte der Konterrevolution werden der produktiven Arbeit zugeführt. Schneeschippen in der Antarktis und Staubwischen bei den GenossInnen der Tuaregs erscheint uns nach Rücksprache mit den cubanischen GenossInnen aber auch mit den internationalen militanten Kräften als milde, aber gerechte Strafe für den frechen Angriff auf unsere Vorherrschaft.

(...)

Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit!

(...) Stehende Ovationen, Rufe: "Hoch die Internationale Solidarität!" Es lebe unser "Comandante en Jefe"! usw. usf. etc. pp.

Soweit die erste Verlautbarung des Genossen, die - das bitten wir zu beachten - erst in der Vortragssprache - Esperanto - vorliegt.
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