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Rekrutierungsversuche durch die Bundeswehr beim Hafenfest

Vergangene Woche feierte der Stuttgarter Hafen sein 50 jähriges Jubiläum. Für viele Besucher der zahlreichen Veranstaltungen eher unerwartet, war neben diversen Rundfahrten, Vorstellungen der Arbeitsplätze und dem, was eben zu einer Feier gehört auch der Bundeswehr »KarriereTruck« als »Attraktion« vor Ort. Keine außergewöhnliche Aktion, wie der Artikel »Im Visier der Häscher« von Michael Schulze von Glasser in der Tageszeitung "junge Welt" vom 24.07. aufzeigt, sondern Bestandteil bei allen möglichen öffentlichen Veranstaltungen in über 40 Städten in 2007 und in 2008. Vor allem auch dort, wo junge Menschen anzutreffen sind, wird auch nicht davor zuurückgeschreckt, sich an die Jüngsten zu wenden und deren Technikbegeisterung zu nutzen, ins öffentliche Bewußtsein zu rücken. Die Gegenwart der Bundeswehr soll »alltäglich« werden, die nach wie vor kaum vorhandene Akzeptanz der Bundeswehreinsätze in Afghanistan usw. bei der Mehrheit der Bevölkerung soll so schleichend zersetzt werden. Andererseits wird die Bundeswehr als »normaler« Arbeitgeber propagiert und so auch an der Not vieler Jugendlicher, die keine Ausbildung oder berufliche Perspektive sehen, angesetzt.

Anlaß genug für Proteste. So veranstaltete die Linke am 17.07. eine Aktion unter dem Motto »Bundeswehr wegtreten!«, wozu es bei Roland Hägele eine Reihe Fotos gibt.

Zwei Tage später, gab es eine überraschende Aktion einiger Aktivisten, die durch Flugblätter die zahlreichen Besucher der Veranstaltung über die Hintergründe aufklärte und mit einer Rede, die wir untenstehend dokumentieren, für Aufsehen bei vielen Besucher sorgte.

Bilderserie: Aktion am 19.7.

Liebe Freundinnen und Freunde des Antimilitarismus!

Die Bundeswehr ist hier mit ihrem neuesten Rekrutierungspropagandainstrument, dem Bundeswehr "Karriere" Truck vertreten.
Mit diesem wird versucht den Dienst an der Waffe gerade für Jugendliche besonders interessant und abenteuerlich zu machen.
Aber er ist nur ein Teil der großflächig angelegten Rekrutierungsstrategie der Bundeswehr, für die die Bundesregierung allein 2007 fast 1 Million Euro ausgegeben hat.
Anhand der geplanten Ausweitung der Auslandseinsätze und der geplanten Aufstockung der im Ausland stationierten Soldaten von 7000 auf 14000 besteht für Jugendliche die sich jetzt zum Sold melden eine 90 % Wahrscheinlichkeit eine aktive Rolle in einem der Ausland geführten Kriege spielen zu müssen.
Allein das schreckt viele Jugendliche ab, da ihnen das Risiko solch einer Ausbildung bewusster wird.
Dazu kommt der Demografische Wandel und eine allgemeine Ablehnung des Krieges und der Beteiligung an diesem innerhalb der Gesellschaft.
In einer Umfrage vom Jahre 2007 ergab sich, dass mehr als 50 % der Bevölkerung für eine sofortige Beendigung aller Kriegseinsätze ist und den sofortigen Rückzug der Truppen aus allen 11 Ländern in denen die Bundeswehr aktuell stationiert ist fordern.
Die Bundeswehr selbst hingegen spricht nur von einem sogenannten "Akzeptanzproblem".
Deshalb versucht sie mit allen Mitteln sich selbst ein menschlicheres Antlitz und eine Karriere bei der Bundeswehr als echte und sichere Alternative darzustellen.

-Sei es mit der Verteilung von kostenlosem Unterrichtsmaterial an Schulen mit dem perfiden Titel " Frieden und Sicherheit "
-Der expliziten Fortbildung von Lehrern und Studenten
-Der Zusammenarbeit mit Medien und der Einrichtung von Chatportalen im Internet
-Der Werbung für das Computerspiel POL&IS bei dem man z.B. den Einsatz von Atomwaffen üben kann

Und durch eben solche abstrusen öffentlichen Auftritte wie hier an einem Hafenfest für Familien, oder der Veranstaltung von etlichen Musik- und Sportevents.
Die Bundeswehr versucht auf allen Ebenen Jugendliche für ein Leben und Sterben im Krieg zu gewinnen.
Besonders abstoßend ist die Ausnutzung der Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher Auszubildnender und Arbeitsloser Jugendlicher.
So arbeitet die Bundeswehr seit 2007 besonders eng mit einigen Berufsschulen und Arbeitsagenturen zusammen. In diesen wird die Bundeswehr als besonders sicherer und lukrativer Arbeitsgeber dargestellt.

Verschwiegen wird das arbeitslose Jugendliche mit der Kürzung ihrer Leistungen rechnen müssen, sollten sie den Dienst beim Bund verweigern.
Verschwiegen wird der Auslandseinsatz von dem allein in den letzten Jahren, 1700 Frauen und Männer mit schweren und meist lebenslangen Psychosen zurückgekommen sind.
Verschwiegen werden die seitden Auslandseinsätzen fast 70 getöteten Soldatinnen und Soldaten.
Verschwiegen wird das in der Bundeswehr Schikanen seitens der Ausbilder, gewalttätige Übergriffe, sexuelle Belästigung und Vergewaltigungen, rassistische Beleidigungen und Diskriminierungen und nationalistische Hetze wie das Hissen der Reichsflagge oder das Verteilen von Nazipropaganda nicht selten sind.
Verschwiegen wird das die meisten Jugendlichen nicht zur Bundeswehr gehen würden, wenn sie nur eine bessere Möglichkeit hätten.

Verschwiegen wird das Soldat kein normaler Beruf ist und die Bundeswehr kein normaler Arbeitgeber ! Sie ist das militärische Organ der BRD und ihre Aufgabe ist nicht die Sicherung und Herstellung von Frieden sondern die Erschließung neuer Märkte, die Sicherung von Rohstoffen und Handelswegen.

Deshalb fordern wir :

die Beendigung der Rekrutierungspropaganda der Bundeswehr !
die sofortige Beendigung aller imperialistischer Kriege !
die sofortige Beendigung der Kolonialisierung Afghanistans, Iraks und Kosovos !

Krieg dem imperialistischen Krieg !!!
Für die soziale Revolution !!!

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