Revolution mit dem Tanzbein: Wiegedood - De Doden Hebben Het Goed
Ein wenig Kirchenmusik zum Wochenende kann nicht schaden: Wiegedood mit dem Releasekonzerte des Albums De Doden Hebben Het Goed.
Ein wenig Kirchenmusik zum Wochenende kann nicht schaden: Wiegedood mit dem Releasekonzerte des Albums De Doden Hebben Het Goed.
Ein wenig Kirchenmusik zum Wochenende kann nicht schaden: Die belgische Extrem-Metal-Band Amenra um Sänger Colin H. van Eeckhout und Gitarrist Mathieu Vandekerckhove hat sich 1999 formiert und ist sowohl experimentell und atmosphärisch als auch unglaublich heavy. AMENRA gilt als fulminante Live-Band die ihre Fans immer in den Bann zieht.
Heute setzen wir unsere Reihe Blogkino mit Filmen zum Thema Ⓐnarchismus fort und zeigen die Verfilmung von B. Travens Novelle Macario, die 1953 durch die New York Times zur besten Kurzgeschichte des Jahres gekürt wurde. Der Plot: Der arme, hungrige Bauer Macario sehnt sich nach einer einzigen guten Mahlzeit am Tag der Toten. Nachdem seine Frau einen Truthahn für ihn gekocht hat, begegnet er drei Erscheinungen: dem Teufel, Gott und dem Tod. Jede bittet ihn, seinen Truthahn mit ihr zu teilen, aber er lehnt alle ab, außer dem Tod. Im Gegenzug schenkt ihm der Tod eine Flasche Wasser, die jede Krankheit heilt. Bald ist Macario wohlhabender als der Dorfarzt, was die Aufmerksamkeit der gefürchteten Inquisition auf sich zieht...
Mit großen, permanenten Aufklebern hat die Initiative „Unsere Wahl: Klassenkampf“ Wahlplakate von CDU, Grünen, SPD, FDP und VOLT umgestaltet*. Auf mehreren Hundert Exemplaren in der Stuttgarter Innenstadt ist nun zu lesen: „...und nach der Wahl: Sozialabbau, Überwachung, Klimazerstörung! #unserewahlklassenkampf“.
Aisha Khalid, Sprecherin der Initiative, zu den Hintergründen: „In Wahlzeiten versprechen uns alle das Blaue vom Himmel. Nach der Wahl geht dann alles weiter wie davor. Reiche werden reicher, und der Rest muss schauen wo er bleibt. Uns geht es darum aufzuzeigen, dass gesellschaftliche Probleme nicht durch Wahlen gelöst werden. Vielmehr muss man selbst aktiv werden, und diese Gesellschaft grundsätzlich verändern. Von unten.“
Die Politik aller Parteien verfolgt in erster Linie Wirtschaftsinteressen
Die Kritik der Initiative beschränkt sich hierbei nicht auf einzelne Parteien sondern will aufzeigen, wie jede der großen Parteien mehr oder weniger unterschiedlichen Wirtschaftsinteressen entspricht. Große Probleme wie die Klimakrise, Entlassungen oder Lohndumping gehen sie, wenn dann nur halbherzig an, oder zünden Nebelkerzen, die am eigentlichen Problem vorbei gehen. „Ein anschauliches Beispiel sind die Grünen. Viele wählen sie in der Hoffnung, dass sie etwas für die Umwelt tun, gegen Krieg sind oder sich für Bürger:innen-Rechte einsetzen. Sobald sie aber an einer Regierung beteiligt sind, sieht es meist ganz anders aus: Dann wird auch mal ein Wald zugunsten einer Autobahn gerodet, Auslandseinsätze der Bundeswehr gefordert oder ein Polizeigesetz verschärft. Das zeigen Regierungsbeteiligungen auf Bundesebene oder in Landesregierungen. Von CDU und SPD ganz zu schweigen. Die Vorstellung, dass eine Regierung – egal welcher Partei – im Sinne der breiten Bevölkerung handelt, wenn Konzerne mit ihren Lobbyverbänden derart Einfluss haben, ist einfach naiv.“, so Khalid weiter.
Kein Aufruf zum Wahlboykott, aber: Veränderung entsteht auf der Straße
Für einen generellen Wahlboykott spricht sich die Initiative nicht aus. Khalid formuliert: „Natürlich wird es gewisse Unterschiede geben, je nachdem welche Partei regiert. Man kann also unserer Meinung nach schon wählen gehen und progressiven Kandidat:innen ein Kreuz geben. Man sollte sich nur nichts davon erhoffen. Richtige Veränderung wird schließlich selten in Parlamenten gemacht, sondern durch Druck auf der Straße. Die vergangenen zwei Jahre sind dafür ein gutes Beispiel: Erst eine starke Bewegung auf der Straße hat die Klimakrise wieder auf die politische Agenda gesetzt, antirassistische Bewegungen weltweit haben die tiefe Verankerung von Rassismus und seine tödlichen Folgen in die Öffentlichkeit getragen und kämpferische Belegschaften hier in der Region haben gezeigt, dass sie ihre Arbeitsplätze nicht für die Profite einiger Weniger räumen. Ebenso waren es seit Jahrzehnten vor Allem unabhängige, antifaschistische Initiativen, die sich dem rechten Mob konsequent entgegenstellen. Wenn wir also davon sprechen, selbst aktiv zu werden meinen wir genau das: Sich an der Basis in sozialen Bewegungen oder dem eigenen Betrieb engagieren und mit den Menschen, die die selben Probleme und Ausgangsbedingungen haben wie wir, für eine bessere Gesellschaft zu kämpfen. Das nennen wir Klassenkampf.“
Die Initiative wird den Bundestags-Wahlkampf bis zum Schluss kritisch begleiten. Am Freitag vor der Wahl, dem 24. September, wird zudem ein Bündnis linker und revolutionärer Aktivist:innen eine Kundgebung in der Stuttgarter Innenstadt organisieren. Auf dieser Kundgebung wird es darum gehen revolutionäre Standpunkte zu dieser Bundestagswahl zu äußern.
Dort wird auch unsere Initiative präsent sein.
*Die AfD wird von uns nicht mit Stickern bedacht, weil wir der Meinung sind, dass Propaganda einer faschistischen Partei doch lieber ganz aus dem Stadtbild verschwinden sollten. Dankenswerterweise tun das antifaschistische Aktivist:innen auch seit je her.
Begleitet wurden die Wutbürger*innen von 3.000 Polizist*innen, die der Masse an Menschen und ihren im Vorfeld angekündigten Aktionen offenbar nicht gewachsen waren. So wurden bereits am frühen Morgen die Absperrungen am Brandenburger Tor einfach überrannt mit dem Ergebnis, dass sich die Polizei komplett zurückzog, um der aufgebrachten Menge die Straße zu überlassen. Anderseits wurde die eigentliche Demonstration, welche von der Friedrichstraße Richtung Norden zog, an der Ecke Torstraße mit der Begründung gestoppt, dass sich die Teilnehmer*innen nicht an die erforderlichen Auflagen (Maskenschutz) hielten, und nach einigem hin und her wurde die Demonstration schließlich von der Polizei aufgelöst.
Unterdessen kam es in der Friedrichstraße und unter den Linden zu Auseinandersetzungen: Demo-Teilnehmer*innen errichteten Barrikaden, zündeten einen Baucontainer an, warfen Steine und Flaschen. Das Ganze eskalierte vor der russischen Botschaft, wobei die Polizei offensichtlich einige Probleme hatte, die Menge unter Kontrolle zu bringen. Im Ergebnis all dessen verwunderte es denn auch nicht, als gegen 19 Uhr eine Gruppe aus mehreren hundert Personen auch die Absperrungen zum Reichstag überwinden konnten.
Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv
Zum heutigen Pfingstsonntag ist es Zeit, mal wieder eine schwarze Messe mit der "religionskritischen" polnischen Blackend Death Metal Band Behemoth abzuhalten.
Vier Jahre nach dem ziemlich heftigen "Satanist" ist das 11. Album "I Loved You At Your Darkest" der polnischen Blackend Death Metal-Truppe Behemoth erschienen, die mit perfekt durchgestylten Bühnenshows und satanischen Songtexten das erzkatholische Regime ihres Heimatlandes Polen aufmischen. Insbesondere innerhalb der polnischen NSBM-Szene ist die Band verhasst.
Pünktlich zum Release den neuen Albums, das binnen kurzer Zeit auf Platz 7 der deutschen Albumcharts gesprungen ist, zeigt ARTE Concert ihren Auftritt im belgischen Kortrijk von letztem Sommer. Behemoth, benannt nach dem Ungeheur aus der hebräischen Bibel, wurde 1991 von Leadsänger Adam Michał "Nergal" Darski in Danzig gegründet.
Mit ihren Bühnenshows, die schwarzen Messen nachempfunden sind, und satanischen Texten und Symbolen kommen Behemoth regelmäßig mit dem erzkatholischen Regime ihres Heimatlandes in Konflikt. Nergal wurde schon mehrmals von polnischen Gerichten wegen Blasphemie angeklagt.
Auch das neue Album ist eine hochpolitsche, perfekt durchdachte Provokation. Zwei Titel daraus hat Behemoth dem Publikum von Alcatraz vorgestellt: "God = Dog" (mit einem schönen Kinderchor) und "Wolves ov Siberia", das - rückwärts abgespielt, die herzerwärmende Story von dem Wolf erzählt, der eine verletzte Frau im Wald findet, ihre Wunden leckt und ihr den Weg aus dem Wald zeigt. Oder so. Ein weiterer Anspieltipp: Das binnen kürzester Zeit auf Youtube zensierte entschärfte Bartzabel (Darstellung nackter weiblicher Körper, egal ob im Kontext, geht gar nicht. Amen.) Dann eben via Vimeo.
Text: arte / WikiPedia / eigene