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Nach Merkels Vertragsbruch: Verschiebung der Fronten!

Merkel möchte vor allem Ruhe einziehen lassen. Ihre Unterwerfung unter die Ansprüche der Energie-Monopole soll Überleben sichern. Wenigstens noch drei Jahre. Mit ihrer jetzigen Imitation der Machtsprüche eines Schröder hat Merkel einen Schritt getan, den sie bald bereuen wird, aber nicht leicht wieder zurücknehmen kann. Schon der erste Vertrag zugunsten der Energie-Monopole unter der Diktatur Schröder war gegen den Willen einer Mehrheit durchgedrückt worden. Immerhin konnten die Schröder / Trittin damals noch die Illusion verbreiten, mit diesem Vertrag sei Verlässlichkeit eingezogen für künftige Zeiten...

Dass die eiskalte Lügnerin, die bei uns das Kanzleramt wahrnimmt, für ihren neuesten Trick wieder gelogen hat, wird für sich allein niemand schocken. Ihre Behauptungen und die des Hilfsphantasten Brüderle über Arbeitsplätze, Strompreise und Versorgungsqualitäten erstaunten deshalb wenig. Wer schon einmal an der Besichtigung eines KKW teilgenommen hat, wird sich an fast menschenleere Katakomben erinnern. Energieproduktion verlangt weniger Einsatz lebendiger Arbeit als jede andere Produktion. Rührend die Sorge um den Strompreis. Monopolen muss man nicht sagen, wie sie die Gewinne erhöhen. KKW weiß es. Und die Versorgung der Aluminiumwerke mit Energie? Reden wir nicht davon. Die kriegen, was sie brauchen.

Neu an der gegenwärtigen Stufe der Vergewaltigung ist nicht die Lüge. Es ist der endgültige Verzicht auf die Theatralik der Gerechtigkeit. Viele hielten- mehr oder weniger aus Verzweiflung- immer noch an der Illusion fest, die gütige Landesmutter kümmert sich um alle. Das ist inzwischen vorbei. Jeder Vertragsbruch gilt ab jetzt als automatisch gerechtfertigt, wenn nur den großen Monopolen geopfert wird. Das Wort der jeweils letzten Bundesverwalter gilt nicht mehr. Änderungs-Schneiderei nach Bedarf.

Nur: Wer soll da auf die weitere Zukunft bauen? Warum nach der letzten Frist nicht wieder ändern? Wie Eon es nötig hat! Wie es RWE gefällt!

Damit greift Merkel bedenkenlos das letzte Fundament des heutigen Staatslebens an, das in bürgerlichen Kreisen noch trägt. Bürgerlich im eigentlichen Sinn ist vor allem eins: Vertrauen auf eine Sicherheit und Berechnung, die durch Gesetz und Vertrag verbürgt werden . Wird das verletzt, ist alles möglich.

Zwar haben die Atom-Werke ihre Angestellten wohl angetrieben, bei den Umfragen in ntv noch einmal Hurra zu brüllen. Aber das wird nicht vorhalten.

Merkel teilt offen mit: letzter Imperativ ist “deutscher Aufschwung– - das heißt die Zusammenfassung der Interessen der wichtigsten Monopole.

Damit bekennt sie zugleich in wünschenswerter Offenheit: Der Staat kennt keine bürgerlichen Einzelinteressen mehr. Er kennt nur noch die der Gesamtwirtschaft. In der gegebenen Situation: des Exports.

Damit werden auch solche niedergetrampelt, die ihren subjektiven Wünschen nach eigenheimhungrig, aufstiegsgeil und ruhebedürftig sein mögen. Nur: sie kriegen das nicht mehr, was sie begehren. Und finden keine Methode mehr heraus, das möglicherweise noch Erreichte zu sichern.

Bisher regten sich vor allem die Leute um Fessenheim oder Neckarwestheim wegen der Atomgefahr auf. Leute, die weiter weg lebten, konnten sich immer auf die Hoffnung zurückziehen: vielleicht bin ich schon tot vor dem nächsten Tschernobyl. Das geht nicht mehr, wenn die Grundlagen der Gesamtordnung aufs billigste verramscht werden. Insofern ist es nicht unmöglich, dass ganz andere Schichten - weit weg von der unmittelbaren Gefahr- in Bewegung kommen. Gerade solche, die bisher sich immer noch zur Nachtrabkompanie Merkels meldeten. Damit könnte es bald vorbei sein.

Es kommt eins hinzu: auch die Kunst des Lügens erschöpft sich. Allein Merkels Bild der “Brückentechnik– ist- genau betrachtet- hals-und beinbrecherisch. Brücke- ja- aber wohin? Nur wer die bescheidenste Ahnung vom anderen Ufer hat, kann sie betreten.

Brave Schülerinnen und Schüler erinnern sich noch an Christian Fürchtegott Gellert's Geschichte von Vater und Sohn. Der Sohn lügt her, er hätte eine Fabrik gesehen, größer als Papas Dorf. Der Vater drauf: Gibt überall erstaunliche Dinge. Die Brücke vor uns zum Beispiel hat die Eigenheit, dass unweigerlich diejenige sich dort das Bein bricht, die am selben Tag gelogen hat. Für eine Angela deswegen: Unbetretbar.

Die Fabel endet:

“Sie gingen noch ein gutes Stücke;
Der Merkel schlägt das Herz. Wie konnt es anders sein?
Denn niemand bricht doch gern ein Bein.
Sie sah nunmehr die richterische Brücke,
Und fühlte schon den Beinbruch halb.
.....
Die Brücke kömmt. Wie, Merkel, wird dirs gehen!
Der Vater geht voran; Angela hält geschwind.
»Ach Vater!«, spricht sie, »seid kein Kind,
Und glaubt, daß ich ein technisch Wunderwerk gesehen.
Denn kurz und gut, eh wir hinüber sind.
Das Werk strahlt eben so, wie alle : tödlich und blind.–


(Winzige Veränderungen an Gellert's Grundtext vorgenommen.)

Sind wir schon zu alt, um für unsere Lebenszeit Merkels Letztgeständnis erwarten zu dürfen? Abwahl allein wird dazu wohl noch nicht reichen.

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Kommentare

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wolfwetzel am :

RT @ttrueten Nach Merkels Vertragsbruch: Verschiebung der Fronten! http://tinyurl.com/2vgl2jj #atom #merkel #akw

darkside am :

Naja,
bin mal gespannt bei welchem Konzern die Frau Merkel mal unterkommt ? Würde mich nicht wundern wenn es ein Stromkonzern ist.

robertdebreeze am :

Nach Merkels Vertragsbruch: Verschiebung der Fronten! http://tinyurl.com/2vgl2jj #atom #merkel

Jo am :

Ich lese hier Merkels Unterwerfung der Energie-M, wer Realist ist sieht folgendes. Das die Kriese an fahrt gewinnt ist ja deutlich zu sehen auch entgegen den Aufschwung gefasel in den Medien. Was die Grünen Volltrottel bis jetzt nicht geschafft haben, das in Deutschland die Lichter ausgehen, wäre mit dem Atomausstieg in bälde besiegelt. Kommt die Kriese noch härter und das wird sie,,, so wäre es besser billigen Atomstrom aus deutschen Kraftwerken als unbezahlbarer aus dem Ausland. Ich sehe schon die Grünen Gutmenschen uns alle anderen sehnsüchtig aus dem Fenster schauen ob bald mal Wind weht denn dann können sie Abends noch die Tagesschau sehen. Der Aldi wird geschlossen weil kein Strom, Kerzen sind ausverkauft. Stahlwerke schliessen weil kein Saft und der Wind weht nicht. Dann möchte ich ihr Geschrei hören, und der Nachbar der kein Grüner ist greift zur Dachlatte. Also seht es mal so wir brauchen Energie, ohne ist die deutsche Wirtschaft nicht lebensfähig. Sichere Kernkraftwerke müssen her, Thorium wäre ein Anfang. Und kauft euch Dachlatten, es gibt viel zu tun.

BoKa am :

Fakten für den Ralisten.
1. Wir haben keine Stromknappheit in D sondern wir expotieren Strom ins Ausland.
Komischerweise fast exakt so viel wie die Atomkraftwerke erzeugen. Also, wenn die ´KKW abgeschaltete würen, geht nicht ein einziges Licht aus.
2. Jetzt schon wird durch gezielte Verschleppung der KKW Lobby, der Ausbau eines Zukunftsicheren, flexibleren Netztes, das die Einspeisung und Speicherung regenerativer Energien erleichtern würde, verhindert.
KKW´s und Kohlekraftwerke verstopfen so wirkungsvoll die Leitungen für erneuerbare Energien.
3. Heute schon wird mehr erneuerbare Energie erzeugt, als durch Kernkraftwerke. Das Abschalten würde niemand bemerken. (siehe Pkt 1)
Usw.
Ändere mal Deine Blickrichtung, dann bekommst Du auch einen anderen Horizont.

Peter am :

Eine große Stromlüge, was die Politiker da immer für Märchen rausbringen ist wirklich beneidenswert - ich habe da keine so große Phantasie und halte mich lieber an Fakten: Alle wollen Billiger Strom, aber das geht nun mit den geplanten Umweltvorhaben nicht. Jetzt noch ohne Kernkraft, na dann geht wirklich das Licht aus.

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