Ihr Ergebnis ist ein Schlag ins Gesicht für eben jene Medien, die für sich so gerne eine "überparteiliche, unabhängige objektive" Berichterstattung beanspruchen.
Vielfach seien der "journalistische Anspruch aufgegeben", "tendenziöse Polizeiberichte" unkritisch übernommen, gestreute Falschinformationen nicht geprüft worden. Rucht, der seit Jahren zu sozialen Bewegungen forscht, verwies auf den angeblichen Kriegsaufruf von Walden Bello, angebliche Säureattacken gegen Polizisten oder Informationen über Hunderte von verletzten und Dutzende schwerverletzte Polizisten.
"Nur wenige Journalisten suchten nach Möglichkeiten, die Darstellung der Konfliktparteien durch Beobachter oder Unbeteiligte zu überprüfen. Dass solche Formen der Kontrolle zu wichtigen Ergebnissen führen können, zeigt eine Recherche der Jungen Welt im Rostocker Krankenhaus über der Zahl der stationär behandelten Polizisten. Als sich herausstellte, dass nur zwei Beamte längere Zeit in ärztlicher Obhut verbrachten, musste die Polizei ihre ursprüngliche Zahl von 30 schwer Verletzten nach unten korrigieren."
Rucht/Teune: Die G8-Proteste im Spiegel der Presse, 16 Seiten, [pdf]
Die ausführliche Studie erscheint am 9. Juni im Campus-Verlag.
Dieter Rucht: Nur Clowns und Chaoten?: Die G8-Proteste in Heiligendamm im Spiegel der Massenmedien
Campus Verlag, 254 Seiten, ISBN-10: 3593387646, ISBN-13: 978-3593387642, 24,90 Euro
Comments
die bürgerliche journallie erreicht, wenn auch immer weniger menschen, noch immer die grosse masse. und dies gilt es zu ändern und den einheitsmedienbrei zu durchbrechen.
- Nur "eingebettete Berichterstattung" erwünscht
- Realität ist das, was Du draus machst
- Schrecklich: Die Amateure kommen...