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Ist Workfare faires Worken?

Workfare, oder Bürgerarbeit ist ein weiterer Angriff auf die sowieso schon mit Füßen getretene Würde der Betroffenen.

Aber - sie ist weit mehr!
Sie ist ein willkommenes Mittel für Kommunen und Gemeinden, ihre desolaten Haushaltslage zu entspannen und erwerbslose Langzeitarbeitslose in fast allen möglichen und notwendigen Bereichen einzusetzen. Was vorher 1.-€-Jobber erledigt haben, sollen die Menschen nach diesem Modell nun ohne Aufwandsentschädigung erledigen.

Workfare, oder Bürgerarbeit ist - Arbeit ohne Lohn!
Workfare, oder Bürgerarbeit ist eine legalisierte Arbeitsplatzvernichtung. In Kommunen und Gemeinden werden so normal bezahlte reguläre Arbeitsplätze eingespart, es werden unnötig noch mehr Erwerbslose produziert.

Beim Workfareprinzip besteht auch die Möglichkeit, der Industrie- und Wirtschaft extrem billige Arbeitssklaven zuzuführen, da der Grundsatz der Gemeinnützigkeit und Zusätzlichkeit sowie der Gedanke des Fördern und Forderns gänzlich entfällt.

Somit besteht auch die Möglichkeit, Mindestlöhne völlig überflüssig zu machen, und auch die Positionen von Arbeitnehmern erheblich zu schwächen.

Workfare ist ein Angriff auf Erwerbslose und Erwerbstätige! Workfare ist abgeleitet vom englischen Begriff Welfare, das so viel wie Wohlfahrt, oder Fürsorge bedeutet. In dem für Deutschland angedachten Modell ist das der reinste Hohn. Es bedeutet, dass arbeitsfähige Leistungsempfänger einer staatlichen Transferleistung, also Langzeitarbeitslose und Hartz IV-Empfänger, für das ALG II auch arbeiten sollen. Sie sollen also für das Geld , das sie als Arbeitnehmer in die Sozialversicherung vorher einbezahlt haben, nach diesem Modell jetzt arbeiten. Eine Versicherungsleistung, die sie vorher mitfinanziert haben und auf die sie laut Grundgesetz einen Rechtsanspruch haben, wird ihnen dadurch streitig gemacht.

In Deutschland kennen den Begriff und seine Bedeutung nur Insider, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Die breite Masse kennt weder den Begriff, noch dessen Bedeutung.

Dabei gibt es in Modellversuchen bereits auch in Deutschland diese Art der Beschäftigung. Bei uns nennt man das Ganze etwas freundlicher klingend Bürgerarbeit.
Diese Modellversuche gibt es z.B. bereits in Leipzig und Dresden. Dort werden z.B. ältere Arbeitslose als Begleitpersonal in öffentlichen Verkehrsmitteln zu Deeskalierung von randalierenden Fahrgästen eingesetzt. Obwohl sie dafür überhaupt keine Ausbildung haben, wie z.B. Sicherheitspersonal, müssen sie sich im Notfall mit oftmals körperlich weitaus überlegeneren Jugendlichen und anderen randalierenden Fahrgästen auseinandersetzen.

Und wer kommt für Ihre Schäden wie Verletzungen oder kaputte Brillen auf ?

Zu diesem Thema informiert die Zukunftswerkstatt Zuffenhausen am 11.Dezember 2009 ab 19.00 Uhr in der Bönnigheimer Str.67 - Eingang Brackenheimer Str. in Stuttgart –“ Zuffenhausen

Siehe auch den Beitrag "Workfare oder Workfair?"

Trackbacks

Mein Politikblog am : Ist Workfare faires Worken?

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Von Günther E. Gerhold | Trueten.de Workfare, oder Bürgerarbeit ist ein weiterer Angriff auf die sowieso schon mit Füßen getretene Würde der Betroffenen. Aber - sie ist weit mehr! Sie ist ein willkommenes Mittel für Kommunen und Gemeinden, ihr...

Kommentare

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chriwi am :

Die Grundidee finde ich erst einmal nicht schlecht, aber wie gesagt eben nur die Idee. Denn sie geht von einigen Vorraussetzungen aus die im Moment so nicht erfüllt sind.

1. Alle die nicht arbeiten über längere Zeit haben niemals eingezahlt und wollen nicht arbeiten.

2. Die offene Arbeit würde sonst keiner machen, obwohl sie gut bezahlt ist (somit könnte man sie füllen, aber in dem Fall wäre es für die Leute von Fall 1 einfacher richtig im Bereich 2 zu arbeiten)

Man sieht also schon sehr schnell, dass die Grundidee auf sehr schwachen Füßen steht. Denn wenn ich Menschen kostenlos arbeiten lassen kann ist die Arbeit offensichtlich da. Es stellt sich also in meinen Augen nur die Frage warum sie niemand bezahlen will. Wenn unsere ach so schlauen Politiker verstehen würden, dass die Ausgaben an ihre Bediensteten gleichzeitig Einnahmen sind wäre der Sache schon viel geholfen. Wenn die Haushalte von Bund, Länder und Kommunen nicht nur getrennt betrachtet werden würden, würde vielen Auffallen das in der selben Bilanz nur aus einer Tabelle in die andere geschaufelt wird. Niemand müsste in Deutschland Arbeitslos sein der es nicht will. Es ist genug Arbeit da. Pflege, Gesundheit, Service, etc. eigentlich alles was mit Menschen zu tun hat kann man nicht endlos optimieren ohne die Qualität zu zerschlagen. Die Ausrede, dass nicht genug Arbeit da ist lasse ich nicht gelten, wenn ettliche Menschen für Hungerlöhne, bzw. gleich ohne diese Arbeiten können. Das offensichtlich ohne große Probleme. Nur bezahlen will es niemand, da sonst einige wenige auf ihre massive Reichtumsvermehrung verzichten müssten.

robertdebreeze am :

Ist Workfare faires Worken? http://tinyurl.com/yhfn54r #hartzIV

GegenInfo am :

RT @ttrueten blog update: Ist Workfare faires Worken? http://tinyurl.com/yhfn54r Bürgerarbeit ist Zwangsarbeit! #RAD #Faschismus

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