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Menschen! Das DemoZ Ludwigsburg braucht eure Hilfe!

Inmitten des Schillerviertels in der Barockstadt Ludwigsburg gelegen, kommen seit 32 Jahren Menschen im Hinterhaus der Wilhelmstraße 45/1 zusammen, um sich dort auszutauschen, zu feiern, zu organisieren und sich jenseits parteipolitischer Programme ins gesellschaftliche Gemenge zu werfen, mal laut, mal leise, immer aber selbstorganisiert, selbstverwaltet und selbstbestimmt.

Am 5. Februar 1980 wurde das Demokratische Zentrum e.V. gegründet, nachdem es bereits seit 1977 den Vorläufer, die Solidaritätszentrum Kooperative e.V., gab. Die sozialen Bewegungen der 70er/ 80er, Folgen der Revolte von 68, besonders die Anti-AKW-Gruppen, standen Patin bei der Vereinsgründung. Ohne Friedensbewegung, ohne Frauenbewegung, ohne Häuserbewegung, ohne Ökobewegung, ohne Internationalismusbewegung und ohne die Antifabewegung gäbe es uns heute nicht.

Was vor 30 Jahren in fast allen Städten und Gemeinden dieser Republik zum Alltag gehörte – selbstverwaltete, nicht-kommerzielle Räume und Zentren – ist heute ganz und gar keine Selbstverständlichkeit mehr, wie die Kämpfe um bedrohte selbstverwaltete Orte und die zahlreichen Schließungen von Zentren und Freiräumen zeigen. Die Ökonomisierung der Städte, die Umwandlung von öffentlichen in privaten Raum und die neoliberale Deregulierung des gesamten Lebens mit ihren Ich-AGs, sind Kennzeichen der heutigen spätkapitalistischen Gesellschaftsordnung. Gleichzeitig werden die repressiven Strategien gegen all diejenigen verschärft, die in dieser Logik nicht „verwertbar“ sind, oder aus rassistischen und sexistischen Motiven von Teilbereichen dieser Gesellschaft ausgeschlossen sind. Sich diesen Entwicklungen/Verhältnissen entgegenzustellen heißt sich politisch und kulturell zu positionieren. Dies tun wir, indem wir den aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen unsere Sicht der Dinge, inspiriert von der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit und der Hoffnung auf eine herrschaftsfreie Gesellschaft, zur Seite, öfters jedoch gegenüberstellen. In Zeiten von kulturellen „Groß-Events“ und oftmals unerschwinglichen Eintrittspreise setzen wir auf „Kultur von unten“ – all dies nach wie vor ohne Chefs und mit so wenig Hierarchie wie nötig, ohne Konsumzwang und Gewinnorientierung.

Die Lust auf das gemeinsame Projekt DemoZ verbindet diejenigen, die im DemoZ aktiv sind.

Seit der Gründung bietet das DemoZ Räume für Initiativen und ist Forum für verschiedene politische und kulturelle Gruppen. Außerdem pflegt das DemoZ verschiedene Kooperationen wie etwa mit dem Antifaschistischen Netzwerk im Landkreis Ludwigsburg, der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Baden-Württemberg (LAKS) und den Gewerkschaften, um nur einige Beispiele zu nennen. Im wöchentlichen DemoZ Plenum wird über die Organisation des Hauses beraten, sowie die Veranstaltungen der verschiedenen Gruppen und des DemoZ selbst koordiniert.

In den nächsten Monaten stehen im DemoZ Umbaumaßnahmen an, um rechtmäßig als Versammlungsstätte zugelassen zu werden. Verbunden mit der Zulassung sind Baumaßnahmen, die im Bereich des Brandschutzes und Schallschutzes sowie im Bereich der Zuständigkeit der Gewerbeauchfsicht liegen.

Im derzeitigen Bauzustand des DemoZ sind wir seit Ende 2010 brandschutztechnisch gezwungen, die Personenzahl in den Räumen auf 40 Personen zu begrenzen. Dadurch wird unsere politische und kulturelle Arbeit in einem auf Dauer untragbaren Maß eingeschränkt. Diese Situation führt dazu, dass wir kaum Werbung für unsere Veranstaltungen machen können, um nicht zu viele Besucher_innen anzuziehen, was wiederum dazuführt, dass teilweise kaum Gäste zu den Veranstaltungen kommen. In absehbarer Zeit wird das zu finanziellen Problemen führen. Gleichzeitig wird die kulturelle und politische Bedeutung des DemoZ in der sich gentrifizierenden Stadt zunehmend eingeschränkt.
Um langfristig eine stabile Finanzierung des Vereins sicherzustellen, sind die Umbaumaßnahmen zeitnah umzusetzten. Die ersten Baumaßnahmen im Bereich des Brandschutzes sind laut den baurechtlichen Vorgaben bis zum 31.5.2012 abzuschließen, der zweite Fluchtweg wird im September 2012 gebaut. Die Schallschutzmaßnahmen sind für Januar 2013 angesetzt. Allein dadurch können die bestehenden Projekte im DemoZ fortgeführt werden und Raum und Infrastruktur für zukünftige Kampagnen und Vorhaben geschaffen werden.

Für diese Baumaßnahmen braucht das DemoZ Geld, auch weil die meisten Stiftungen und Kulturförderungen nur greifen, wenn Eigenmittel ausgewiesen werden können. Deshalb hat sich dieser Soli-Kreis gegründet mit dem Ziel Aktionen und Veranstaltungen durchzuführen. Es werden bereits Kooperationen mit vielen Unterstützer_innen regional und überregional auf den Weg gebracht. Wir freuen uns über jegliche Hilfe und Mitarbeit.

Mehr Information:

 

Quelle: Aus dem Soliblog zusammengeklaut.

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