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Stuttgart: Mehrere tausend Menschen bei Protestdemonstration gegen den Angriff auf die Gaza Solidaritätsflotte

Mehrere zehntausend Menschen protestierten heute in verschiedenen Städten gegen den Angriff auf die Gaza Solidaritätsflotte. In Stuttgart waren mindestens 2000 Menschen an der Demonstration, die ab 14:30 in der Nähe des Hauptbahnhofes startete beteiligt.

Aufgerufen zu der Demonstration hatten diverse Kräfte, neben linken Parteien unter anderem das Palästinakomitee Stuttgart, der deutsche Koordinationskreis Palästina / Israel, sowie verschiedene türkische Organisationen. Bei der Kundgebung sprachen unter anderem neben der menschenrechtspolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion der Linken und Teilnehmerin auf einem der Schiffe der Free Gaza Flotte, Annette Groth auch Heike Hänsel und weitere AktivistInnen.


Zur Bilderserie: Protestdemonstraion gegen Angriff auf Solidaritästskonvoi



Neben teilweiser pauschaler Kritik an Israel ("Kindermörder Irsrael") durch einen Teil der DemonstrantInnen erhielten die Hinweise auf die Solidarität seitens der israelischen Linken und Friedensbewegung wie beispielsweise die Protestdemonstration in Tel Aviv viel Beifall. In einem Aufruf des "Internationalen Aktionsbündnisses" zu einer Kundgebung am Dienstag den 08. Juni um 17:00 auf dem Schlossplatz in Stuttgart werden die Verantwortlichen, die es hierzulande zu bekämpfen gilt, aufgezeigt:

"(...) Hierbei zeigt das Schweigen der imperialistischen Kräfte offen, dass sie bei diesem Massaker mitschuldig sind. Somit ist die EU mit Deutschland ein Teil dieses Embargos, welches sie aktiv unterstützen, indem sie Palästina nicht mit Medizin, Nahrung und zum Leben notwendigen Gütern versorgen. Dazu kommt, dass Deutschland Israel mit Waffen versorgt und diesen sogar Dolphin U-Boote mit Nuklearwaffenträgern schenkt. Auch die gegenseitigen Beziehungen zwischen den imperialistischen Staaten bestätigen, dass sie bei diesem Massaker mitschuldig sind. Denn die Waffen Israels, die heute Dutzende Menschen auf dem Versorgungsschiff und bis heute tausende Menschen in Palästina getötet haben, sind in der Türkei und in Kurdistan seit Jahrzehnten gegen das kurdische Volk gerichtet. Das Leiden der Palkästinenser und der Kurden wird durch den Waffenhandel und wirtschaftlich - strategischen Interessen der Türkei, Israels und verschiedenen imperialistischen Ländern verursacht (...)"


Zur Bilderserie: Protestdemonstraion gegen Angriff auf Solidaritästskonvoi




Diskussionen gab es auch über den "Aufruf palästinensischer und arabischer Vereine sowie Freunde und Unterstützer in Deutschland":

"Wir verurteilen die Angriffe der israelischen Armee auf das Schärfste und rufen zur sofortigen, bedingungslosen und vollständigen Aufhebung der Blockade des Gazastreifens auf!

Wir appellieren an das Gewissen der freien und demokratischen Menschen, den israelischen Aggressionen ein Ende zu setzen und Frieden zu schaffen. Dazu gehört der Stopp jeglicher Waffenlieferungen und militärischer Zusammenarbeit mit Israel durch die Bundesrepublik!

Wir fordern, die verantwortlichen israelischen Politiker und Militärs zur Verantwortung zu ziehen!"

TV Tipp: "Die Unwertigen"

"Elfriede Schreyer, Richard Sucker, Waltraut Richard und Günter Discher haben keine unbeschwerte Jugend erlebt. Ihre Zeit im Kinderheim oder Jugend-KZ war von Demütigungen, Schlägen, Hunger und Angst um das schlichte Leben geprägt. Viele ihrer Leidensgenossen wurden von den Nazis in Heimen oder Vernichtungslagern ermordet. Während die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in den NS-Jugendorganisationen »gleichgeschaltet« wurde, hatte man diejenigen, die sich nicht in das System fügten, zu »Unwertigen« erklärt. Auch nach dem Ende der Diktatur, in der jungen BRD, änderte sich zunächst wenig. Elfriede Schreyer blieb im »Kalmenhof«, einem sogenannten Erziehungsheim. Als Kind mit Schreib- und Leseschwäche war sie von den Nazis dort eingewiesen worden, mit der Diagnose »mittlerer Schwachsinn«. So stigmatisiert verbrachte Elfriede Schreyer über 30 Jahre im »Kalmenhof«. Erst 1972 erreichte eine engagierte Psychologin ihre Entlassung. Bis heute ist sie nicht angemessen entschädigt worden. Auch die anderen warten vergebens auf Wiedergutmachung. Der Film »Die Unwertigen« von Renate Günther-Greene erzählt die Geschichte dieser vier Menschen, die überlebt haben, aber bis heute von den traumatischen Erlebnissen der verlorenen Jahre geprägt sind."



Sonntag, 6. Juni 2010, 22.30 Uhr auf 3Sat

Via "junge Welt"
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