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Rücknahme der Kündigung von Betriebsrat Mehmet Sahin! Sofortige Wiedereinstellung!!

Protestaktion bei Behr am 19.05.2010
Mehmet Sahin ist Betriebsrat bei Behr in Feuerbach. Die KollegInnen vom Werk 8 kämpfen seit Jahren für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Mehmet Sahin ist auch über den Betrieb hinaus bekannt, beispielsweise durch sein Engagement gegen Stuttgart 21. Dort sprach er bei der 88. Montagsdemo. Die KollegInnen des Metallertreffs Stuttgart rufen zur Solidarität mit Mehmet Sahin auf:

In anderen Prozessen zum gleichen Fall hat das Landesarbeitsgericht Stuttgart bereits entschieden, dass die Schließung des Behr Werkes 8 als "eigenständiger Betrieb" unrechtmäßig war. Mit diesem Verfahren konnte eine Sozialauswahl über den ganzen Standort umgangen werden. Es hat aber auch dem Behr-Management erlaubt, einen ihnen unangenehmen Betriebsrat los zu werden. Mehmet Sahin ist der dienstälteste Betriebsrat am Standort Feuerbach. Auch über den Betrieb hinaus ist er kein Unbekannter. Im August hielt er eine mutige Rede auf der S21-Montagsdemo.

Wir rufen auf, den Kollegen Mehmet zu unterstützen und am Donnerstag, den 10.11. um 9.00 vor das LAG, Börsenstr.6, gegenüber dem DGB-Haus, zu kommen!

Wenn das LAG erneut im gleichen Sinne entscheidet wie im September, muss Mehmet Sahin wieder eingestellt werden!

Occupy - schnell vorbei? Was bleibet, stiften die Richter!

Der inzwischen allgegenwärtige Slavoj Zizec warnt in der SÜDDEUTSCHEN eindringlich vor den Schulterklopfern, Schädeltätschlern und Hinternkneifern, die sich über die Mädels und Jungs der Occupy-Bewegung hermachen und ihnen beim Umarmen am liebsten die Luft abklemmten. Risikoloser Vorblick: Bei JAUCH heute abend wird Brüderle schwer atmend bekennen, dass er doch auch mal jung war. Und er versteht ja so unendlich viel - solange alles anständig vor den Toren der Banken sich abspielt. War bei Kiesinger auch schon nicht anders. Wo Götz Aly recht hat, hat er recht. Auf Befragen heulte auch so einer los und erinnerte an eine Jugend, die angeblich so ähnlich verlief wie bei den Studis der sechziger Jahre. Dass ihn diese Jahre ins Propagandaministerium geschwemmt hatten, viele Studis aber in den Knast, entfiel ihm dabei.

Soviel zum Schleim! Dass viele abspringen werden von der Bewegung, ist selbstverständlich. Warten wir zwanzig Jahre ab - und in der Biographie erscheint stolz und einsichtig: Die Tollen Jahre - bei Occupy verbracht. Nichts Vernichtendes dabei, nichts Neues. Es gehört einfach zu solchen umfassenden Wallungen, die ohne besonderes Ziel das Unrecht der Welt beklagen wollen. Wie Zizec es in den USA hören wollte: Programm? Wieso Programm! Reicht doch, dass wir eine schöne Zeit zusammen gehabt haben.

Es ist schon vielen so gegangen: treuherzig zogen sie aus und meinten, sie sagten doch nur das, was im Grundgesetz stehe. Ehe sie sich versahen, griff die Justiz zu und bekam allerlei Anklagenswertes heraus: Drohen mit Gewaltanwendung! Ist Hausbesetzenwollen etwa keine Gewalt? Verkehrsbehinderung vor marmornen Eingangstoren! Und so weiter. So lieb sie die nur "kritischen" Genossen im Jahr 65 gehabt hatten, zwei Jahre später setzte es bei den ersten wirklichen Uni-Besetzungen sofort Schlagstock, Wasserwerfer und massenhaft Knast-Drohung. Darauf ist schon Verlass.

Nur reicht das nicht aus. Der wesentlich körperlose Austausch von Geldzeichen lässt sich nicht behindern.durch körperliche Blockierung dazu gehöriger Gebäude .Also muss- bei aller Begeisterung fürs kollektive Winken, Armekreuzen und nonverbale Geräusch - doch eine Forderung vernehmbar und sprachlich aufgestellt werden. Etwas nicht Abweisbares.

Darin liegt das Problem. Merkel hat für ihre Lügen den Beifall der allergrößten Mehrheit bekommen. Nicht aus Begeisterung. Einfach, weil ihre Simpel-Logik sich bis jetzt als unwiderlegbar erwies. "Habe ich euch nicht seit 2008 - von Tag zu Tag, Schritt für Schritt - ohne große Verluste durchgebracht?" Dagegen hilft kein Einwand. Es ist so. Und es befriedigt alle, die notgedrungen keinen anderen Anspruch mehr anmelden - als genau den: "Weiterkommen". Sich eingraben in den Sekundenmüll... Alle Argumente dagegen sind leichenblass schon vor der Geburt. Als man Keynes schon darauf aufmerksam gemacht hatte, dass auf lange Sicht seine Methode zum Zusammenbruch führen müsse, antwortete er berechtigt und kühl "Auf lange Sicht sind wir alle tot" Und was war Keynes doch für ein Schwergewicht gegen die Ackermanns und Merkels.

Folge: In die Fabrik der selbsterzeugten Glaubwürdigkeit und des religiös empfohlenen Glaubens an Merkel und ihre Tricks - mitsamt allen dazu notwendigen Lügen - ist nicht einzugreifen. Zumindest nicht mit gelehrten Erörterungen und Voraussagen des Elends im - sagen wir - Jahr 2015.

Wer in das Vertrauenskarrusell einmal eingestiegen ist, kommt nicht mehr herunter. Wird immer den Kreiseltaumel vorziehen dem knieprellenden Absprung...

Was bleibt dann, um trotzdem durchzuhalten? Am ehesten wohl die brutale Absage an alle Verweise auf Kinder und Enkel, die die Sparonkels im Bundestag und anderswo immer parat haben. Selbst die kinderlosen Hagestolze. Der Verweis auf eine sichere Zukunft muss weg. Es gibt da keine Sicherheit mehr. Und viel wichtiger: An die Stelle dieser Ausblicke muss der Umblick treten. Umblick, Hinblick auf die grauenhaften Leiden, die jetzt schon - JETZT SCHON - überall auftreten, wo deutsche Schlagkraft schon getroffen hat. Zum Beispiel in Griechenland.

Das gegenwärtige Leiden Portugals, Griechenlands und so weiter muss -heute-sofort- eintreten in die Agitation. In massenhafter Unterstützung der Aktionen dort. Und diese nicht nur als momentaner Streik verstanden. Der kann naturgemäß auch nicht ewig dauern. Sondern in der aktiven Unterstützung der Rückzugsbewegung in diesen Gegenden. Rückzug in die Selbsthilfe. Rückzug ins verlassene Dorf. Rückzug auf die gemeinsame Kultivierung der verbliebenen Erde. Rückzug als Vormarsch aber auch auf die kollektive Herstellung notwendiger Geräte ältester und modernster Art. So erschreckend die Einschränkungen in der ersten Zeit werden können, sie bieten die Chance dauerhafter Verweigerung gegenüber den Geiern der Ausbeutung. Wo diese den Geldumlauf zerstört haben, können sie kein Aas mehr aufstöbern.

Die Kämpfe dort - nicht als künftige, sondern höchstgegenwärtig - müssen den deutschen Fratzen entgegengehalten werden beim Einschleichen in ihre Geld-Ruinen. Und dieses Zeigen nicht nur verstanden als Verwandlung aller Erregung ins Transparent - sondern als konkrete Aktion. Hinfahren! Geld spenden! Mitarbeiten! Eine solche Wendung könnte der Bewegung langes Leben versprechen. Und Einmünden in internationalistischen Klassenkampf! Allerdings auch empfindliche Schläge. Klassenjustiz grinst gerne. Und auch relativ lange. Aber wenn es an das Niederreißen der Mauern zwischen den Ländern und Völkern geht, der Abtrennung von Reich und Arm, dann fällt die Maske. Dann beißt die Bestie zu.

Was mir heute wichtig erscheint #292

Tragisch: Öfter mal auf ein saftiges Steak oder eine Pizza verzichten oder das Auto stehen lassen reicht angesichts der dramatischen Entwicklung des Bevölkerungswachstums alleine nicht mehr aus. Was bedeutet es im globalen Maßstab, wenn für die Herstellung einer einzigen Kalorie 1 Liter Wasser benötigt wird - umgerechnet auf ein Kilo Schweinefleisch immerhin 10.000 Liter? Jason Clay, Wirtschaftsexperte der Umweltorganisation WWF sieht die größte Bedrohung weniger in einem drohenden Atomkrieg, eine Superseuche oder der drohenden Klimakatastrophe sondern in der Landwirtschaft."Wir könnten sogar neun, zehn, elf Milliarden Menschen satt machen", sagt Joel Cohen von der New Yorker Rockefeller University. "Das Getreide ist da, schon heute." Aber nur 46 Prozent würden gegessen. "34 Prozent werden an Tiere verfüttert, der Rest ist Biosprit und Schmierstoff." Eine Milliarde Menschen habe ständig Hunger. "Kein Wunder, wenn wir mehr als die Hälfte unserer Nahrungsmittel lieber an Vieh und Maschinen als an Menschen verfüttern". Bis die Erkenntnis um sich greift , dass es so nicht geht und es Alternativen - nicht nur ernährungs- und verkehrspolitischer Art gibt, sollte allerdings nicht gewartet werden. (Via SPON) Siehe dazu auch den Artikel "Fremdes Land für deutsches Fleisch" in der taz, via konsumpf. Übrigens: Am 1. November ist Weltvegantag.

Verknackt: Im November 2008 hielten AktivistIinnen den Castor-Zug in’s wendländische Gorleben für über zwölf Stunden auf. Wegen angeblicher Nötigung wurden die drei zu jeweils 80 Tagessätzen à 10,00 Euro, also jeweils 800,00 Euro Geldstrafe bzw. 80 Tage Haft verurteilt. Zwei der Geldstrafen wurden bezahlt, die dritte Aktivistin, Franziska wird ihre Haft absitzen. Aus dem Anlass wird zur Solidarität aufgerufen. Mehr dazu im Knastblog, via Robin Wood. Ende November steht übrigens der nächste Castor-Transport nach Gorleben an. Voraussichtlich am 24.11. wird der Zug in Frankreich starten und einige Tage später im Wendland eintreffen. Dagegen machen Anti-AKW-Gruppen mobil, auch die vom letzten Atommülltransport nach Gorleben bekannte Kampagne »Castro schottern«. Deren Pressesprecherin Hanna Spiegel warnt: »Allein in Sellafield warten bereits jetzt 21 Castoren auf ihren Abtransport. Und sogenannte 'moderne' AKWs sollen noch 14 weitere Jahre am Netz bleiben, dadurch jährlich hunderte Tonnen hochgiftigen Atommüll produzieren.« Fest stehe, dass ab Anfang 2012 in NRW 152 Castor-Behälter von Jülich nach Ahaus transportiert werden sollen. Für die Vorbereitung auf das »Schottern« im Wendland finden in den nächsten Wochen zudem im gesamten Bundesgebiet zahlreiche Veranstaltungen und Trainings statt.

Unbezahlt: "(...) Die Arbeitsagentur im Kreis Unna vermitteln derzeit Hartz IV und Arbeitslosengeld I Bezieher an den Internetgiganten Amazon. Nach Auskunft der Arge sucht das Unternehmen „saisonbedingt“ hunderte, wenn nicht tausende Aushilfskräfte für die Auslieferung der Waren in der Vorweihnachtszeit. Daher finden derzeit sogenannte „Informationsveranstaltungen für Versandmitarbeiter“ mit je 80 bis 90 Teilnehmern pro Veranstaltung direkt bei "Amazon Werne" statt. Nach Informationen eines Betroffenen müssen die Vermittelten zunächst ein nicht-vergütetes Praktikum absolvieren und damit auf eine normale Bezahlung verzichten. Stattdessen werden in dieser Zeit die Hartz IV Leistungen sowie Fahrtkostenzuschüsse vom Jobcenter bezahlt. Wer das „Praktikum“ ablehnt, muss mit Sanktionen in Form von massiven Leistungskürzungen rechnen. An den Veranstaltungen nehmen als „Vermittler“ auch die Mitarbeiter der Arbeitsagentur teil. (...) Die Betroffene müssen die unentgeltliche Probearbeit annehmen, obwohl ihnen für diese Zeit keine Vergütung von Amazon gezahlt wird. Weigert sich ein „Vermittelter“, so muss dieser mit rigerosen Hartz IV Leistungskürzungen zwischen 30 oder sogar 100 Prozent rechnen."  Mehr dazu unter: "Hartz IV: Ohne Lohn bei amazon?"

Gesamtschulden: 1.985.541.132.101 EUR. Das sind pro Einwohner ca. 24.184 EUR. (Via Schuldenuhr, siehe auch: Reichtumsuhr.de). Daran ändern auch sog. "Rechenfehler" nicht viel.

Beunruhigend: Die Fukushima-Strahlung ist viel höher als behauptet: Die Folgen der Fukushima-Katastrophe sind weit schlimmer als bisher angenommen. Eine neue, detaillierte Studie schätzt, daß doppelt so viel Cäsium 137 in die Atmosphäre gelangt ist, wie die japanische Regierung berechnet hat. Sie entspreche 40 Prozent jener Menge Cäsium 137, die bei der Tschernobyl-Katastrophe freigesetzt worden war — und der zweitgrößten Freisetzung von Cäsium 137 in der Geschichte der Menschheit. [Spiegel Online], Komplett geklaut beim Schockwellenreiter.

Erobern: Dank dem Hinweis hier bei einfach-uebel kann mensch jetzt auch trueten.de occupien...

Kleingedrucktes: Für viele ist ja mit dem sog. "Schuldenschnitt" das Problem erst mal vom Tisch. Jens Berger hat sich das mal genauer aneschaut und dabei festgestellt, das dem bei weitem nicht so ist. "Wenn man in diesen Tagen die Zeitungen aufschlägt, stößt man immer wieder auf die Aussage, die EU-Regierungschefs hätten beim Gipfel einen 50%-Schuldenschnitt für Griechenland beschlossen. Dies ist jedoch gleich in vielfacher Hinsicht falsch. Es wurde vielmehr gar kein Schuldenschnitt – in welcher Höhe auch immer – beschlossen, sondern lediglich angekündigt, dass man die Banken und Versicherungen zu Verhandlungen einlädt, an deren Ende ein Anleihentausch stattfinden soll, bei dem die Institute auf freiwilliger Basis ihre Griechenlandanleihen gegen andere Anleihen eintauschen können. (...)" Weiter auf den Nachdenkseiten, via spiegelfechter.

Aufklärung: Fast sechs Monate ist die Erschießung Christy Schwundecks durch die Polizei in dem Jobcenter Gallus in Frankfurt/Main nun her und noch immer weiß die Familie, die Öffentlichkeit (...) nicht, wie es zu ihrer Erschießung durch die Polizeibeamtin kam. Die Ermittlungen sind bis heute noch nicht abgeschlossen, weil die Polizistin, welche den tödlichen Schuß abfeuerte, sich noch nicht entschieden hat, ob sie eine Aussage über den Tathergang machen möchte. Aufruf der Initiative Christy Schwundeck zu einer Kundgebung am 19.11.2011.

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick über die Entwicklung in Lateinamerika.

Jubiläum: Debra Sweet erinnert an den 10. Jahrestag der Verabschiedung des "Patriot Acts" in den USA. 

Kassiert: Das Eisenbahnbundesamt (EBA) hat den Baustopp am sogenannten Grundwassermanagement (GWM) zu Stuttgart 21 aufgehoben. Und das, obwohl ein Gericht in einer "unanfechtbaren" Entscheidung anders geurteilt hatte. Das stößt bei Stuttgart 21 auf herbe Kritik, wohingegen die Bahn schnell Tatsachen schaffen will. Beitrag der "Sueddeutschen". Siehe auch den Pressespeigel auf BeiAbrissAufstand.de

Standardmaßnahme: Der Bundesverfassungsrichter Richter Rudolf, ehemaliger Prüfer von mutmaßlich verfassungswidrigen Hausdurchsuchungen berichtet zur Zahl an rechtlich unzulässigen Durchsuchungen, dass diese hierzulande immer noch bedenklich hoch seien. Allein im Zeitraum 2005 bis 2008 habe es sich bei 20 Prozent aller erfolgreichen Verfassungsbeschwerden um illegale Wohnungsdurchsuchungen gehandelt.. Mehr dazu bei gulli.com.

Fremdschämen: Der Welt ein Knorkator-Konzert zu empfehlen, ist ein völlig sinnloses Unterfangen. Entweder man predigt zu den Konvertierten oder man redet auf Heiden ein, die sich für die frohe Botschaft taub stellen. Die einen lieben und verehren die Anarcho-Kreativität, den Exzess, den Wahn- und Blödsinn, sie kennen und verstehen die Doppelbödigkeit, die Intelligenz, Selbstironie und Weisheit dahinter, die anderen wissen nur was von einer Rüpel- und Fäkalienband voller schräger, lärmender, prolliger Ossis. Letzteres ist aber nur für die Ignoranten ein Verlust – nicht für Knorkator und ihre treuen Fans. Mehr bei Melodie & Rhytmus. Anspieltipp: "Für meine Fans" und "Es kotzt mich an".

Krisenprotest: Nach­dem be­reits im Mai 2011 der G8-Gip­fel im fran­zö­si­schen De­au­vil­le statt­ge­fun­den hat, werden sich die Re­gie­rungs- und Fi­nanz­chefs der 20 mäch­tigs­ten In­dus­trie- und Schwel­len­län­der am 3. und 4. November 2011 im fran­zö­si­schen Can­nes tref­fen. Ge­mein­sam mit Ver­tre­tern des In­ter­na­tio­na­len Wäh­rungs­fonds (IWF) und der Welt­bank (WB) set­zen sich die Staats­ober­häup­ter der „Grup­pe der 20″ (G20) zusammen, um welt­wei­te „Kri­sen­be­wäl­ti­gungs­maß­nah­men“ in Form von So­zi­al­ab­bau, Spar­dik­tat und im­pe­ria­lis­ti­schen In­ter­ven­tio­nen zu ko­or­di­nie­ren. Dagegen fin­det am Sams­tag, 5. No­vem­ber 2011 in Freiburg um 14 Uhr ab Platz der Alten Syn­ago­ge eine über­re­gio­na­le an­ti­ka­pi­ta­lis­ti­sche De­mons­tra­ti­on statt unter dem Motto „no g20 – Die Krise heißt Ka­pi­ta­lis­mus“. Zum Aufruf. Das Of­fe­ne Tref­fen gegen Krieg und Mi­li­ta­ri­sie­rung (OTKM) Stutt­gart or­ga­ni­siert eine ge­mein­sa­me Bus­fahrt von Stutt­gart nach Frei­burg am Sams­tag, den 05.11.2011 um 10:00 Uhr. 

Die wahren Verschlechterungen und Preiserhöhungen bei der Bahn

Aus aktuellem Anlass eine Pressemitteilung von autofrei leben! e.V.

Recherchen von autofrei leben! - der Initiative der Autofreien - haben ergeben, dass durch den Wegfall der Sparpreis 50/25 und veränderten Mitfahrerrabatten sich der Preis bei vielen Relationen um weit mehr als die kommunizierten 3,9% erhöhen wird.

Dazu erklärt Heiko Bruns, Vorsitzender von autofrei leben!:

"Im Schatten der Erhöhung des Normalpreis' werden die Sparpreise 50 und 25 ersatzlos abgeschafft, die die Bahn durch geschickte Kontingentierung nur noch 1% der Kunden angeboten hat. Die ehemaligen Spezial-Preise (Festpreis ab 29 € pro Richtung über 250 km) werden nun zu den einzigen Sparpreisen erhoben, bei denen die 'Ersparnis' am Schalter darin besteht zusätzlich 5 € Bedienzuschlag zu zahlen.

Außerdem wird der Mitfahrerrabatt von ehemals 50% auf 9 € begrenzt und die Gültigkeit der Tickets von zwei Tagen auf 10.00 Uhr des Folgetags begrenzt, sodass eine Zwischenübernachtung nicht mehr möglich ist.

Es verteuert sich die Reise für zwei Personen mit BahnCard 25 von Frankfurt (Oder) nach Norden mit dem Spezialpreis (59 €) beim Kauf am Schalter von 142,75 € auf 173,50 € - dies entspricht einer Preiserhöhung von ca. 22%. Wer bisher einen der wenigen Sparpreise 50 erwischt hat, zahlt sogar 56% mehr!

Der Wegfall des Mitfahrerrabatts von 50% bei den Sparpreisen hat zur Folge, dass sich die bei den Kunden beliebten Sparpreistickets bei der Fahrt zu zweit exorbitant verteuern. Damit gibt die Deutsche Bahn einen Vorteil des bisherigen Preissystems gegenüber der Benutzung des Autos auf, weil sich die Pkw-Nutzung bekanntlich mit der Anzahl der Mitfahrer verbilligt.

Wir fordern die Deutsche Bahn auf, diese - insbesonders familienfeindliche –“ Tarifänderung zurückzunehmen und eine Preispolitik zu betreiben, die dauerhaft Menschen zum Umsteigen auf die umweltfreundlichere Schiene bewegt.

Angesichts der Aufregung über 3,9 % Preiserhöhung wird sich der Bahnvorstand im BahnTower am Potsdamer Platz mit Blick auf dieses gelungene Ablenkungsmanövers vor Lachen die Bäuche halten.

Denn ein Vergleich der bisher günstigsten Reisemöglichkeit von Berlin an die Ostsee mit der zukünftig verfügbaren ergibt bei einer Urlaubsreise von zwei Personen sogar eine Preissteigerung von 70% - von 44,70 € auf 76 € !"


Hintergrund:
Info der Deutschen Bahn zur "Preismaßnahmen" vom 13.10.2011
Beispiele für die Preiserhöhungen

Gegen die Objektiven

Wenn die Bekämpfer des Unrechts
Ihre verwundeten Gesichter zeigen
Ist die Ungeduld derer, die in Sicherheit waren
Groß.

Warum beschwert ihr euch, fragen sie
Ihr habt das Unrecht bekämpft! Jetzt
Hat es euch besiegt: schweigt also!

Wer kämpft, sagen sie, muß verlieren können
Wer Streit sucht, begibt sich in Gefahr
Wer mit Gewalt vorgeht
Darf die Gewalt nicht beschuldigen.

Ach, Freunde, die ihr gesichert seid
Warum so feindlich? Sind wir
Eure Feinde, die wir Feinde des Unrechts sind?
Wenn die Kämpfer gegen das Unrecht besiegt sind
Hat das Unrecht doch nicht recht!

Unsere Niederlagen nämlich
Beweisen nichts, als daß wir zu
Wenige sind
Die gegen die Gemeinheit kämpfen
Und von den Zuschauern erwarten wir
Daß sie wenigstens beschämt sind!

Bertolt Brecht, via anarchopedia

Schlagkraft!

Kaum hatte die Regierung und ihre Bataillone das Parlament das erste Mal belogen - von Hebeln sei keine Rede bei den zugesagten bis erpressten Garantien für Anleihen-Ankäufe, tauchte am nächsten Morgen das Wort "Schlagkraft" auf in sämtlichen offiziellen Fernsehsendungen. Hörte sich gut und überzeugend an! "Schlagkraft" - wer denkt sich was Böses dabei? Was nutzt ein schlapper Hammer, der keine Wirkung hat beim Zuschlagen? Und dass wir alle zusammen zuschlagen müssen, haben "wir" doch eben beschlossen im Parlament ohne Opposition.

Das Wort hat Karriere gemacht. Kaum eingebürgert fürs Finanzwesen, hat es sich jetzt der Militärorganisation bemächtigt. Auch die angebliche Sparpolitik unseres derzeitigen Wehrmachtsministers dient vor allem der "Schlagkraft" im Ausland. Hier bekommt das Wort schon seine greifbarste- und für andere schmerzliche- Bedeutung.

Ein deutsches Volk, in allen seinen Stämmen geeint im Willen zur Schlagbewegung - so könnte ein neuverstandenes Grundgesetz anfangen, wenn aus Versehen einmal nach Wahrheit gefragt würde. Wie aber kommt so ein Lockwort überfallartig über die angeblich unabhängigen und freien Nachrichtenorgane unseres Landes? Auf pfingstliche Inspiration ist wohl nicht zu setzen.

Sollte es da doch Direktiven geben? Nicht im Sinne einer einfachen Verschwörung. Mehr in dem einer langsamen Osmose, wie sie inzwischen alle Sendearten durchzieht. Gerade die allertrivialsten.

Nehmen wir nur mal als Beispiel die Redensart vom "Zeit kaufen". Eine der Grundkategorien nicht nur der Lalltüte v. Dohnanyi, sondern der meisten ernsten Kommentatoren. Wer sich langjährig von amerikanischen und deutschen Comedies einschläfern ließ, kennt sie als den Spruch "Schatz, ich bin noch nicht so weit". Zeit kaufen läuft hier hinaus auf allerlei Umtriebe vor dem ersten Sprung in die Kiste - der unweigerlich folgt. Politisch sehr genau: "Am Ende wird es den großen Zusammenbruch geben, aber dann sind wir alle schon raus -wenn wir Glück haben." Das sickert dann so ein ins Allgemeinbewußtsein.

Ähnlich das Ringen um Vertrauen. Verbraucht fast die halbe Sendezeit von "Rote Rosen". "Vertraust Du mir denn nicht mehr?"- "Du musst lernen, mir zu vertrauen". Am Ende muss das ja klappen, sonst hörte die Serie unverhofft doch einmal auf.

In der Politik hat die Einsicht gesiegt, dass das altertümliche Vertrauen hoffnungslos versiegt ist. Dasjenige nämlich, dass ein Ausleiher eines Tages das Ausgeliehene zurückbekommt. Mit Zins, normalerweise.

Stattdessen wird Vertrauen synthetisch gewoben. Auf den beliebten Konferenzen in Brüssel oder sonstwo. Vertrauen schaffen heißt jetzt: "Ich verspreche Dir soundsoviel Dollars - nach Sarkozy - sonst Euros - sofort, wenn Du meinen Versprechungen auf ewig und immerdar glaubst - oder so tust, als ob!" Dann - wie im Vorlagenfilm - Massenknutschen.

Nur eine Standardszene ist noch nicht in den Wortschatz der Politik eingedrungen: "Schatz, ich kann Dir das erklären". Ein Wesen, meist Mann, nestelt sich von seiner Mitlagernden los, springt nackt aus dem Bett und breitet die Arme. Türenschlagen die Folge. Wenn das einmal auf die Politik übertragen werden müsste, könnte es nicht anders heißen als "Genossen, Kollegen - ich bin wirklich pleite". Die Höllenanstrengung unserer Kanzlerin richtet sich allein darauf, dass dieser Augenblick so spät wie möglich ins Fernsehen dringt.

Und was tun wir dazu, dass das wenigstens mal vorstellbar wird?

Fotoausstellung: „CastorNix- Widerstand im Wendland gegen Castor-Transporte 1996 bis 2010“

Fotoausstellung des Umbruch-Bildarchiv vom 08. November bis 04. Dezember 2011 im Regenbogen Café, Lausitzer Str. 22a. 10999 Berlin (Kreuzberg).

Ende November 2011 wird der nächste Castor-Transport ins Zwischenlager Gorleben erwartet und es wird (hoffentlich) wieder Protest- und Widerstandsaktionen geben. Die Ausstellung von Fotos vom Widerstand gegen die Transporte aus den letzten Jahren aus dem Umbruch-Bildarchiv Berlin soll die Mobilisierung gegen den Transport in diesem Jahr unterstützen.

Zur Eröffnung am Dienstag., 08. November wird um 19:00 Uhr im Kino der Regenbogenfabrik eine Informationsveranstaltung stattfinden; mit Informationen zum bevorstehenden Transport, Hinweisen zu polizeilichen und juristischen Fragen / Gefahren und zum persönlichen Umgang in Extremsituationen.

Bradley Roland Will: 5. Todestag

Am Freitag, den 27. Oktober 2006, wurde Bradley Roland Will, alias Brad Will, ein US-Journalist und Kameramann, in Oaxaca bei einer Schießerei durch einen Bauchschuss getötet. Zu der Schießerei kam es, als bewaffnete Personen versuchten eine Straßensperre zu beseitigen, die von den Aufständischen der Asamblea Popular de los Pueblos de Oaxaca (APPO) errichtet worden war, die Oaxaca mehrere Monate besetzt hielten.

Brad Will
Foto: Hinrich Schultze

Will war in Oaxaca und berichtete über den andauernden Widerstand von Lehrern und Arbeitern gegen die PRI-kontrollierte Regierung des Staats Oaxaca. Nach Berichten von IMC New York und von "La Jornada" (Mexico) wurde dem 36-jährigen Will aus einer Entfernung von 30-40 Metern von zivilen Paramilitärs in den Bauch geschossen. Er starb auf dem Weg zum Roten Kreuz.

¡Brad Will presente. Ahora y siempre!

Santa Lucia del Camino,Oaxaca 2008
Foto: contraimpunidad


Mehr Informationen:

http://vientos.info/cml/
http://mexico.indymedia.org/BradWill
http://mexico.indymedia.org/oaxaca
Spanischer Bericht bei IndyMedia Chiapas
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