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Pierre Bourdieu - Der Algerienkrieg und die Fotografie

Noch bis zum 3. September 2006 geht die Ausstellung in den Hamburger Deichtorhallen zu einem Teil des fotografischen Werks des französichen Soziologen Pierre Bourdieu. (1930-2002)

Neben seinen zahlreichen soziologischen Forschungen ist er als politisch engagierter Intellektueller, der sich gegen die herrschende Elite und den Neoliberalismus wandte, bekannt geworden. Die Aufgabe der neuen sozialen Bewegungen umschrieb er mit dem Begriff der „ökonomischen Alphabetisierung“. In seinen letzten Lebensjahren stand Bourdieu der globalisierungskritischen Bewegung nahe. Er war Mitbegründer der heute weltweit agierenden Organisation Attac, stand aber - wie auch in seinen Forschungen - mitten im Leben, wie unter anderem seine Solidarisierung mit streikenden Bahnarbeitern auf einer Betriebsversammlung im Gare de Lyon am 13. Dezember 1995 aber auch seine Unterstützung der Arbeitslosenbewegung in Frankreich 1998 oder der Bewohner in den französichen Banlieus zeigte.

Erst kurz vor seinem Tod gelangten seine Bilder aus dem Algerien der antikolonialistischen Befreiungskämpfe an die Öffentlichkeit. Sie dokumentieren in eindrucksvoller Weise die Widersprüche, Ungleichzeitigkeiten und vielfältigen Formen des Elends in diesem „riesigen gesellschaftlichen Laboratorium“ (Bourdieu) und reflektieren den Konflikt zwischen Kolonialherrn und der nach Selbstbestimmung strebenden muslimischen Bevölkerung.

(Quelle: Ausstellungsprogramm)

Das kommunale Kino Metropolis begleitet die Ausstellung bis September mit acht ausgewählten Dokumentar- und Spielfilmproduktionen. Das Programm spannt einen Bogen vom Algerienkrieg bis zu seinen Nachwirkungen in der französischen Gesellschaft. Es umfasst sowohl Filme aus den 60er Jahren wie auch aktuelle Produktionen gegenwärtiger Filmemacher. Die jüngste Generation von Filmemachern algerischer Herkunft thematisiert die Lebensbedingungen und Konflikte in den Vorstädten - den Banlieues - französischer Großstädte.

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