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nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Die „Stimme aus dem Süden“ feiert ihren zehnten Geburtstag: Am 24. Juli 2005 wurde der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur gegründet. Die Schaffung eines eigenen Nachrichtenkanals war damals eines der ambitioniertesten Projekte des inzwischen verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez.

ARGENTINIEN
Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und der bolivianische Präsident Evo Morales haben in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires eine Statue der Unabhängigkeitskämpferin Juana Azurduy de Padilla eingeweiht. Das Monument vor der Casa Rosada, dem Präsidentenpalast, ersetzt eine Statue von Christoph Kolumbus.

BRASILIEN
Staudammpläne am Rio Xingú (»Belo Monte«) werden trotz zahlreicher Verfahren weiter fortgesetzt. Nun auch mögliche Klage wegen Ethnozids im Raum.

CHILE
Im Fall von zwei bei lebendigem Leibe verbrannten Jugendlichen zur Zeit der Militärdiktatur von Augusto Pinochet (1973-1990), hat Chiles Justiz sieben ehemalige Armee-Angehörige verhaftet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe der ermittelnde Staatsanwalt Mario Carroza die beschuldigten Offiziere und Unteroffiziere am Mittwoch erstmals vernommen.

KOLUMBIEN
Die kolumbianischen FARC-Rebellen haben am Montag eine einseitige Waffenruhe begonnen, die zunächst vier Monate andauern soll.

Angesichts der bevorstehenden einseitigen Waffenruhe der linken Guerillaorganisation FARC sieht der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos einen Friedensschluss in greifbarer Nähe. „Er ist nah. Wir sind so weit gekommen wie noch nie und die Kosten sind gering, verglichen mit der Friedensdividende“, sagte der Staatschef in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Zeitung „El Tiempo“.

Am 20. Juli fand auf dem Pariser Platz in Berlin, inmitten von hunderten Tourist*innen, eine kleine Kundgebung gegen die Repression in Kolumbien statt. Anlass der Kundgebung war eine erneute Verhaftungswelle in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.

KUBA
Nach der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und Kuba geht es jetzt um die Durchsetzung der Normalität.

Als erster Außenminister der Bundesrepublik und zugleich einer der letzten der größeren EU-Länder ist Frank-Walter Steinmeier (SPD) letzte Woche in Havanna eingetroffen. Bundesdeutsche Agenturen hoben hervor, dass Steinmeier auch die Situation der Menschenrechte auf der Karibikinsel angesprochen habe, verschwiegen dabei allerdings die von kubanischer Seite bereits mehrfach angesprochene Besorgnis über Menschenrechtsverstöße in der Bundesrepublik. Unter anderem halten die Kubaner die Angriffe auf Migranten, den Umgang mit Minderheiten und Flüchtlingen und zunehmenden Rassismus in der BRD für alarmierend.

Das kubanische Programm für internationale medizinische Hilfe ist für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Einen entsprechenden Brief hat der kanadische Professor John Kirk an das Nobelpreiskomitee in Oslo gesendet.

VENEZUELA
In Venezuela haben Kollektive der LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle,Transgender) –“ Organisation „Sozialistische Front der verschiedenen Geschlechter“ erstmals Kandidaten für die Nationalversammlung nominiert. Die Namen sollen dem linken Wahlbündnis „Großer patriotischer Pol“ zur Prüfung vorgelegt werden, um dann in die Listen für die bevorstehenden Parlamentswahlen am 6. Dezember aufgenommen zu werden.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog. Ausgabe vom 24. Juli 2015

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