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nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

ARGENTINIEN
Während Argentiniens Präsident Mauricio Macri am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen versucht Investoren zu werben um die kurz vor dem Kollaps stehende Wirtschaft zu retten, fand im Land der vierte Generalstreik in diesem Jahr statt.

BRASILIEN
Während die katholische Kirche seit den 1970er Jahren in Brasilien an Einfluss verliert, haben die evangelikalen Kirchen regen Zulauf. Nun zielen sie auf das höchste Staatsamt und könnten für einen Rechtsruck sorgen.

Laut der aktuellsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ibope zu den Präsidentschaftswahlen in Brasilien kommt der Kandidat der Arbeiterpartei (PT), Fernando Haddad, auf 19 Prozent und konnte damit seit der letzten Umfrage um 11 Punkte zulegen. Der rechtsextreme Kandidat der Sozialliberalen Partei, Jair Bolsonaro, liegt bei 28 und Ciro Gomes, Mitte-Linkskandidat von der Demokratischen Arbeiterpartei, bei 11 Prozent.

KOLUMBIEN
Kolumbien ist nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) nach wie vor der weltweit größte Hersteller von Kokain.

KUBA
Im ersten ausführlichen Fernsehinterview seiner Amtszeit hat sich Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel zu den Prioritäten seiner Regierung geäußert. Zudem brachte er seine Unterstützung für die “Ehe für alle– zum Ausdruck, die derzeit im Zusammenhang der Verfassungsreform diskutiert wird.

VENEZUELA
Arbeiter mehrerer Staatsunternehmen in Venezuela haben erneut gegen Niedriglöhne und Angriffe auf Arbeitsrechte protestiert. Aktive und pensionierte Arbeiter des venezolanischen nationalen Stromversorgers Corpolec und des staatlichen Unternehmens für Telekommunikation CANTV haben am Mittwoch die Avenida Libertador, eine der Hauptstraßen von Caracas blockiert.

Auf der 73. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York haben Staatschefs die ersten Reden gehalten, die die Lage in Venezuela zum Gegenstand hatten und von der sozialistischen Regierung die Anerkennung einer humanitären Krise forderten.

URUGUAY
Der Präsident von Uruguay, Tabaré Vázquez, hat gegen den Oberkommandierenden der Streitkräfte eine Strafe von 30 Tagen Arrest verhängt. Der General Guido Manini Rios hatte in einem Radiointerview die geplante Rentenreform für Militärangehörige kommentiert.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 28. September 2018

Katalonien: Ein Jahr nach dem Referendum

Katalonien erlebt zur Zeit eine der größten gewaltfreien und demokratischen Volksbewegungen der letzten Jahrzehnte in Europa. Vor einem Jahr, am 1. Oktober 2017, fand ein Referendum über die Frage der Schaffung einer katalanischen Republik statt. Die Abstimmung, an der sich trotzt Verbot der spanischen Regierung über zwei Millionen Menschen beteiligten, wurde von der spanischen Polizei brutal angegriffen, es gab über 1000 Verletzte. In der Folge wurden neun Parlamentarier und zwei Vertreter gesellschaftlicher Organisationen inhaftiert, weitere sieben gingen ins Exil, darunter auch der katalanische Präsident Carles Puigdemont, der auch in Deutschland kurzzeitig in Haft war, später aber freigelassen wurde, weil der spanische Richter den Auslieferungsantrag zurückzog, nachdem die deutschen Richter den Vorwurf der Rebellion als von vornherein unzulässig erklärt hatten.

Die Situation in Katalonien ist aber nicht nur ein Thema für KatalanInnen, sondern stellt grundsätzlich die Frage, wie demokratische Rechte in Europa gelebt und geschützt werden können. Wie neue basisdemokratische Prozesse ihren Platz finden, bei denen es nicht um Abgrenzung und Ethnie geht, sondern um gemeinsame inklusive Werte für alle Menschen, in einer offenen Gesellschaft ohne Korruption und ohne zentralistische Machtpolitik von Franco bis Frontex.

Der Journalist und politische Beobachter Ralf Streck, der viele der Ereignisse in den letzten Monaten aus erster Hand miterlebt hat, nimmt nächste Woche an einer Reihe von Veranstaltungen zu Katalonien teil. Er wird über die aktuelle Situation berichten und politische Perspektiven vorstellen.

Mo 24.09.2018 –” Berlin
"Was geht uns Katalonien an"
Veranstaltung mit Ralf Streck und Andrej Hunko (MdB-Linke)“
19 Uhr, Aquarium, am Kottbusser Tor, Skalitzerstr. 6, Berlin Kreuzberg
Veranstalter: CDR Berlin

Di 25.09.2018 –” Hamburg
„Was ist los in Katalonien? Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion“
19-21 Uhr, BIB - Bühne im Bürgertreff Altona-Nord, Gefionstraße 3, 22769 Hamburg
Eine Veranstaltung des ANC Hamburg mit Krystyna Schreiber, Ralf Streck und Marti Estruch i Axmacher

Mi 26.09.2018 –” Köln
"Was ist los in Katalonien? Demokratie- oder Unabhängigkeitsbewegung?“
Bericht, Dokumentarfilm „1-O“ und Diskussion mit dem Journalisten Ralf Streck und MdL a.D. Bernhard „Felix“ von Grünberg (SPD).
19-22 Uhr, Alte Feuerwache Köln –“ Melchiorstraße 3, 50670 Cologne
Veranstalter: ANC Köln und in Kooperation mit dem Katalanischen Kulturzentrum Köln e.V.

Do 27.09.2018 –” Frankfurt
"Was ist los in Katalonien? Demokratie- oder Unabhängigkeitsbewegung?“
Bericht, Dokumentarfilm „1-O“ und Diskussion mit dem Journalisten Ralf Streck.
19-21 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt, IG-Farben-Haus, Seminarraum 251
Veranstalter: ANC Frankfurt

Sa 29.09.2018 –” Stuttgart
„Katalonien: Demokratie- oder Unabhängigkeitsbewegung? –” mit Ralf Streck“
12-14, Griegstraße 18, 70195 Stuttgart
Veranstalter: ANC Stuttgart

So 30.09.2018 –” Luxemburg
"Was ist los in Katalonien? Demokratie- oder Unabhängigkeitsbewegung? –” mit Ralf Streck“
18:30–“20:00 Uhr, Ort: Centre Catala de Luxemburg, 2533, 88 Rue de La Semois, 2533 Luxembourg
Veranstalter: ANC Luxemburg

Über den Dokumentarfilm „1-O“



Produziert wurde der Film von der multimedialen Kommunikationsgruppe MEDIAPRO.
https://www.mediapro.tv/

Über Ralf Streck

Ralf Streck, deutscher Journalist, Autor und Übersetzer, studierte Politikwissenschaft und Turkologie in Frankfurt und schreibt für diverse Medien in Europa. Er lebt im Baskenland und beschäftigt sich besonders mit Unabhängigkeitsbewegungen wie im Baskenland, Katalonien, Schottland.

Einige Artikel von Ralf Streck:

Puigdemont ist aus Deutschland nach Belgien zurückgekehrt

Puigdemont: „Die gesamte Anklage ist widersinnig“

Spanische Ultras von Deutschland „erniedrigt“, wollen Schengen-Raum aufkündigen

Über den ANC

ANC Deutschland e.V.i.Gr. ist eine Bürgerinitiative, die sich für die Unabhängigkeit Kataloniens einsetzt.
http://www.anc-deutschland.cat
https://twitter.com/anc_de
https://www.facebook.com/anc.deutschland/

Quelle: Infomail

I am Troy Davis. You are Troy Davis. We will not stop fighting for justice.

Vor sieben Jahren wurde Troy Davis, einer der damals bekanntesten Tordeskandidaten in den USA, hingerichtet. "Der Kampf für Gerechtigkeit endet nicht mit mir. Dieser Kampf ist für alle Troy Davise, die vor mir kamen und die nach mir kommen werden. Ich bin guter Verfassung und voller Gebete und in Frieden. Aber ich werde bis zu meinem letzten Atemzug nicht aufhören zu kämpfen."

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ARGENTINIEN
Haftbefehl gegen Cristina Kirchner: Argentiniens frühere Präsidentin Cristina Kirchner wird als Kopf einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Ob sie in Untersuchungshaft muss, ist noch offen.

In Argentinien nehmen die Proteste gegen die Wirtschaftsmaßnahmen der Regierung von Präsident Mauricio Macri und deren Folgen weiter zu. Fast täglich gibt es Protestmärsche, Straßenblockaden und Streiks von Betroffenen des rigiden Sparkurses. Im Gegenzug für den zugesagten Kredit des Internationalen Währungsfonds über 50 Milliarden US-Dollar hat sich die Regierung verpflichtet, die Staatsausgaben zu kürzen und das Haushaltsdefizit abzubauen.

CHILE
Der indigene Mapuche-Aktivist Facundo Jones Huala ist am 11. September von den argentinischen Behörden nach Chile ausgeliefert worden. Huala befand sich seit Juni 2017 in Untersuchungshaft.

HONDURAS
Nach Eröffnung des Prozesses im Fall der ermordeten Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres in Honduras hat das Anwaltsteam der Familie die Ablehnung der Richter wegen Befangenheit beantragt. Bis das Gericht über den Antrag entschieden hat, ist die mündliche Anhörung ausgesetzt.

GUATEMALA
Unabhängigkeitsfeiern in Guatemala unter starken Protesten: Demonstrationen gegen Präsident Jimmy Morales und für Internationale Kommission gegen Straflosigkeit. Verfassungsgericht weist Morales in die Schranken

KOLUMBIEN
Die Situation in Kolumbien in den sogenannten Wiedereingliederungszonen, wo sich ehemalige Kämpfer der FARC befinden, dort leben und arbeiten, ist immer noch prekär. Zwar wird in einigen Zonen gearbeitet und das scheinbar neue Alltagsleben der Guerilleros geht weiter, doch innerhalb der FARC rumort es.

Nach der Wahl von Präsident Iván Duque ist der Frieden mit der Farc gefährdet.

KUBA
Zum ersten Mal, seit er im April 2018 die Präsidentschaft Kubas übernahm, gab Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez einem ausländischen Medienunternehmen ein ausführliches Interview. Es handelt sich um die multinationale Kette Telesur, die gegründet worden war, um die Stimme der Ureinwohner und der progressiven und linken Bewegungen unseres Amerikas und anderer Teile der Welt zu verbreiten.

In einem ersten Fernsehinterview seit Beginn seiner Amtszeit im April brachte Kubas neuer Präsident Miguel Díaz-Canel seine Unterstützung für die „Ehe für alle“ zum Ausdruck, welche derzeit im Rahmen der Diskussionen um die neue Verfassung des Landes debattiert wird.

VENEZUELA
Die Regierungen von Venezuela und China haben im Zuge eines Staatsbesuchs des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in Beijing mehr als zwei Dutzend meist wirtschaftliche Kooperationsabkommen unterzeichnet. Maduro war aus Anlass der 16. Sitzung der bilateralen Wirtschaftskommission nach China gereist.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 21. September 2018

Hambi bleibt! - NRW Landesvertretung in Berlin besetzt

Foto: © Oliver Feldhaus / Umbruch Bildarchiv Berlin
Aus Protest gegen die Räumung und Abholzung des Hambacher Forstes in NRW blockierten am 14. September 2018 Aktivistinnen von Ende Gelände die Landesvertretung von NRW in Berlin. „Die Landesregierung NRW macht sich zum Handlanger von Wirtschaftsinteressen. RWE ist eine Gefahr für den Wald und für das Klima weltweit. Eine Regierung, die diesen Konzern mit einem Großaufgebot von Polizei bei der Räumung und Rodung des Waldes unterstützt, hat ihre gesellschaftliche Legitimation verspielt“, erklärten die Aktivistinnen in ihrer Presseerklärung zur Aktion. Sie forderten ein Gespräch mit einem Vertreter der Landesregierung. Dies wurde verweigert. Nach mehreren Stunden wurde die Besetzung durch die Polizei geräumt, da die Landesvertretung Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt hatte.

Währenddessen gingen die Rodungsarbeiten im Hambacher Forst auch am Wochenende weiter. Mehr als 12.000 Menschen zeigten am Samstag ihre Solidarität mit den Baumbesetzer*innen und demonstrierten im Hambacher Forst für den sofortigen Stopp der Polizeiaktion.

Fotoserie anschauen

Hier die Presseerklärung von Ende Gelände zur Aktion
Aktuelle Infos findet ihr im Blog von Hambi bleibt!

Weitere Informationen und Fotoberichte:

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BRASILIEN
Haddad steht für Lula: Ersatzkandidat der brasilianischen Arbeiterpartei soll bei Präsidentschaftswahl Sieg der äußersten Rechten verhindern. Eine riskante Mission

Der rechte Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro wurde bei einem Angriff verletzt. Er liegt in Umfragen derzeit vorne: Brasiliens Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro hat bei einem Angriff schwere innere Verletzungen erlitten.

Ermittler des brasilianischen Arbeitsministeriums (MT) haben Ende Juli 18 Menschen von einer Kaffeeplantage im Bundesstaat Minas Gerais befreit. Die Personen hatten dort unter sklavenähnlichen Zuständen gelebt und gearbeitet.

CHILE
45 Jahre nach Putsch in Chile: Zeitzeugen sprachen in Berlin über demokratischen Prozess, der am 11. September 1973 gewaltsam beendet wurde

Chile und die DDR –“ gerade jüngeren Menschen fällt zu diesem Länderpaar zunächst die Episode ein, dass Erich Honecker, seines Zeichens letzter Generalsekretär des Arbeiter- und Bauernstaats, sich Anfang der 1990er Jahre nach Santiago de Chile zurückzog. Dabei ist das Verhältnis beider Länder vor dem Mauerfall eigentlich viel spannender ...

COSTA RICA
Mit einem unbefristeten Generalstreik protestieren die Gewerkschaften in Costa Rica gegen eine von der Regierung betriebene Steuerreform. Rund 50.000 Menschen zogen am Montag (Ortszeit) zum Parlamentsgebäude.

HONDURAS
In Honduras ist es offenbar erneut zu Folter von Menschen in Obhut der Sicherheitskräfte gekommen. Die Studenten Gerson M. und Mario S. wurden in einem entlegenen Teil der Hauptstadt Tegucigalpa gefesselt und mit Folterspuren und Kopfschüssen tot aufgefunden.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 14. September 2018

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