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Frieden braucht Bewegung!

Mit dem Milltärschlag der USA gegen Syrien hat sich nicht nur der Krieg um Syrien sondern auch die Gefahr einer militärischen Konfrontation mit der Atommacht Russland weiter zugespitzt.

Dadurch wurde die Aktualität der Ostermarschaufrufe bestätigt:

„Die militärische Durchsetzung vorgeblich der sogenannten –šwestlichen Werte–˜ hat zu massenhaftem Tod, Verzweiflung, Hunger und Verelendung geführt. Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben“ heißt es im Aufruf zum landesweiten Ostermarsch in Stuttgart. Statt immer weiterer Militärschläge und dem geplanten gigantischen Aufrüstungsprogramm, das die derzeitige Bundesregierung vorantreibt, verlangt die Friedensbewegung „eine Politik, die endlich Verantwortung für die Menschen im in In- und Ausland übernimmt: Eine Politik für den Frieden“.

Die Ostermarschaktionen in Baden-Württemberg werden in diesem Jahr bereits am Karfreitag mit einer Mahnwache, kleinen Kundgebung und Karfreitäglichem Maultaschenessen vor dem EUCOM, der US-amerikanischen Kommandozentrale in Stuttgart Vaihingen zwischen 11.30 und 12.30 starten.

Am Karsamstag wird dann der eigentliche landesweite Ostermarsch die immer dringender werdende Forderung nach Frieden und Abrüstung in Stuttgart auf die Straße tragen.

Unter dem Motto „Verantwortung für den Frieden, nicht für den Krieg“ wird der Ostermarsch genau 5 vor 12 mit einer Auftaktkundgebung in der Lautenschlagerstr. beginnen. Mit dieser Uhrzeit wird die aktuelle Gefahr eines neuen globalen Krieges und damit auch eines Atomkrieges symbolisiert. Roland Blach von der DFG-VK wird darauf aufmerksam machen, daß zum 26. Januar 2017 ein Gremium aus Wissenschaftlern (darunter 17 Nobelpreisträger) die seit 1947 tickende „Weltuntergangsuhr“ um 30 Sekunden vorgestellt hat auf zweieinhalb Minuten vor 12.

Begrüßt werden die TeilnehmerInnen des Ostermarsch von einem Vertreter des vor zwei Jahren neu gegründeten Friedenstreff Nord, als einer der gastgebenden Stuttgarter Friedensinitiativen und Liedern des Theodorakis Ensembles mit Musikern aus Griechenland, der Türkei und Deutschland.

Gegen 12.30 Uhr wird sich dann der Ostermarsch als bunter Friedenszug auf den Weg rund um die Stuttgarter Innenstadt zum Schloßplatz machen.

Auf Abschlußkundgebung auf dem Schloßplatz werden gegen 14 Uhr der Gewerkschafter Konrad Ott, Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung Tübingen (IMI), Düzgün Altun von der DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine aus der Türkei) und der ehemalige Betriebsseelsorger Paul Schobel sprechen.

Ebenfalls am Karsamstag rufen die regionalen Friedensbewegungen in Mannheim (12 Uhr kl. Platz gegenüber des Schlosses) und in Ellwangen (10 Uhr, Bahnhofsplatz) zu Ostermärschen auf.

Am Ostermontag findet der Ostermarsch in Müllheim (14 Uhr, Robert-Schumann-Kaserne) und der Internationale Bodensee Ostermarsch, dieses Jahr in Friedrichshafen, (11.30 Uhr, Romanshornerplatz) statt.

Auf all diesen Ostermärschen wird die Friedensbewegung laut und deutlich ihren Widerstand gegen Krieg, Aufrüstung und Militarisierung auf die Straße tragen.

Quelle: Pressemitteilung Friedensnetz Baden-Württemberg

Blogkino: Les portes de la nuit (1946)

Heute zeigen wir in unserer Reihe Blogkino den1946 unter der Regie von Marcel Carné entstandenen, dem poetischen Realismus zuzuordnenden Film "Les portes de la nuit" (Die Pforten der Nacht). Der Film der nicht so bekannt wurde wie Carnés Meisterwerk "Kinder des Olymp" wird heute nur noch selten gezeigt. Zuletzt vor einigen Tagen auf arte, wo der Film wie folgt beschrieben wurde:

"Im Februar 1945 tummeln sich im befreiten Paris Kriegsgewinnler und Spekulanten, Résistance-Veteranen und Kollaborateure, Helden und Verräter. Der Weltenbummler Diego verliebt sich in die schöne Malou, die ihren reichen und egozentrischen Mann Georges verlassen will. Malous Bruder Guy allerdings entpuppt sich als Denunziant, der einst Diegos Freund an die Gestapo verraten hat. Von Diego vor versammelter Familie bloßgestellt, findet Guy bald eine Gelegenheit, sich zu rächen. Er zeigt dem eifersüchtigen Georges, wo sich Diego und Malou aufhalten, und leiht ihm seine Pistole. (...)"

Wir zeigen den restaurierten Film im französischen Original.

Fritz Bauer: Heilige Irrtümer

Fritz Bauer als Heidelberger Student 1921
Quelle: WikiMedia
"Wir Emigranten hatten so unsere heiligen Irrtümer. Daß Deutschland in Trümmern liegt, hat auch sein Gutes, dachten wir. Da kommt der Schutt weg, dann bauen wir Städte der Zukunft. Hell, weit und menschenfreundlich. [...] Dann kamen die anderen, die sagten: „Aber die Kanalisationsanlagen unter den Trümmern sind doch noch heil!“ Na, und so wurden die deutschen Städte wieder aufgebaut, wie die Kanalisation es verlangte. [...] Was glauben Sie, kann aus diesem Land werden? Meinen Sie, es ist noch zu retten? [...] Nehmen Sie die ersten Bonner Jahre! Keine Wehrmacht! Keine Politik der Stärke! Nun betrachten Sie mal die jetzige Politik und die Notstandsgesetze dazu! Legen Sie meinethalben ein Lineal an. Wohin zeigt es? Nach rechts! Was kann da in der Verlängerung herauskommen?"

Fritz Bauer, 1903-1968

Quelle: Gerhard Zwerenz: Gespräche mit Fritz Bauer, 1967

90 Jahre Todesurteil gegen Sacco und Vanzetti

Sacco (rechts) und Vanzetti (links) als Angeklagte, mit Handschellen aneinander gefesselt
Heute vor 90 Jahren, am 9. April 1927, wurde das Todesurteil gegen die beiden aus Italien in die USA eingewanderten Arbeiter Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti, die sich der anarchistischen Arbeiterbewegung angeschlossen hatten, verkündet. In der Nacht vom 22. auf den 23. August 1927 wurden beide im Staatsgefängnis von Charlestown, Massachusetts, hingerichtet.

Morde an Revolutionären und Arbeiterführern mit Hilfe der Justiz sind eng mit der Geschichte der USA verbunden: Die Chicagoer Arbeiterführer Parsons, Spies, Engels und Fischer wurden am 11. November 1887 als Reaktion auf die große Streikwelle Opfer der Klassenjustiz. Die Tradition setzte sich mit den in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts trotz weltweiter Solidaritätskampagnen hingerichteten anarchistischen Arbeitern Sacco und Vanzetti fort. Auch heute gehört die Todesstrafe zu den Mitteln der rassistischen Klassenjustiz in den USA.

„Ich habe nicht nur mein ganzes Leben lang kein wirkliches Verbrechen begangen, wohl einige Sünden, aber keine Verbrechen, sondern auch das Verbrechen bekämpft, das die offizielle Moral und das offizielle Gesetz billigen und heiligen: Die Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Wenn es einen Grund gibt, warum Sie mich in wenigen Minuten vernichten können, dann ist dies der Grund und kein anderer.“

Bartolomeo Vanzetti



Kurt Tucholsky widmete ihnen das Gedicht 7,7 („Sieben Jahre und sieben Minuten mussten zwei Arbeiterherzen bluten“).


Sieben Jahre und sieben Minuten

mußten zwei Arbeiterherzen bluten.

Sieben Jahre?

Zellenenge,

Nächte –“ Luft! –“ Visionengedränge.

Zehnmal in die Todeskammer –“

zehnmal den allerletzten Jammer –“

zehnmal: jetzt ist alles aus.

Zehnmal: Grüßt uns die zu Haus!

Zehnmal: vor der eignen Bahre.

Zum Tode verurteilt sieben Jahre.

Sieben Minuten:

Das Blut gerinnt.

Wißt ihr, wie lang sieben Minuten sind –“?

Sieben Minuten Krampf und Qual,

Muskeln zucken noch ein Mal –“

Blut kocht in Venen –“ Hebelgekreisch –“

es riecht nach angesengtem Fleisch –“

irr drehn sich Pupillen –“ das Ding sitzt gebunden

420 lange Sekunden . . .

Strom weg. Tot? Hallelujah!

Bravo! Bravo, U.S.A. –“!

Sieben Jahre und sieben Minuten

mußten zwei Arbeiterherzen bluten.

Sieben Minuten und sieben Jahre –“

Diesen Schwur an ihrer Bahre:

Alle für zwei. Ihr starbt nicht allein.

Es soll ihnen nichts vergessen sein.



(Theobald Tiger, Die Weltbühne, 30.08.1927, Nr. 35, S. 342.)

Revolutionärer 1. Mai in Stuttgart: Let’s make capitalism history - Für die klassenlose Gesellschaft!

Plakat & Flyer gibt es zum Download auf der Bündniswebsite oder im Linken Zentrum Lilo Herrmann sowie im Stadteilzentrum Gasparitsch in gedruckter Form
Am 1.Mai auf die Straße, gegen Rechtsruck, Krieg, und Sozialabbau. Für ein Ende des Kapitalismus. Für eine solidarische Gesellschaftsordnung!

Wo man zur Zeit auch hinschaut –“ der gesellschaftliche Rechtsruck ist allgegenwärtig: Der stramm rechte Multimillionär Trump wurde zum Präsidenten der USA gewählt, in der Türkei baut der größenwahnsinnige Erdogan das ehemals laizistische Land in eine islamisch geprägte Diktatur um –“ mit der ausdrücklichen Rückendeckung der deutschen Kanzlerin. In vielen Staaten der EU sind extrem rechte Parteien an der Macht (z.B. in Polen und Ungarn) oder malen sich gute Chancen aus, demnächst ihren Einfluss deutlich auszubauen (z.B. in den Niederlanden und Frankreich). Auch in der BRD scheint die AfD mittlerweile fest in den bürgerlichen Politbetrieb etabliert zu sein. Bei den vorangegangenen Landtagswahlen waren sie durchweg mit zweistelligen Ergebnissen vertreten, auch bei der in diesem Jahr anstehenden Bundestagswahl sind derartige Ergebnisse zu erwarten. Im Windschatten der sich bieder gebenden Hetzer brennen wieder vielerorts Unterkünfte für Geflüchtete, und offene Gewalt gegen alle, die nicht in das Weltbild der Rechten passen, wird mehr und mehr zur Normalität. Sogenannte besorgte Bürger, rassistischer Mob und organisierte Faschisten marschieren Hand in Hand.

Neben rassistischer Hetze, Angriffen und Anschlägen sind Geflüchtete einer ständig verschärften rassistischen Sondergesetzgebung ausgesetzt. Vermehrt wird durch den deutschen Staat in angeblich „sichere Herkunftsländer“, wie das nach über 15 Jahren NATO-Besatzung völlig zerrüttete Afghanistan, abgeschoben. Der selbe deutsche Staat –“ eng verflochten mit dem Kapital –“ trägt jedoch zugleich eine erhebliche Mitschuld daran, dass Menschen erst gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen und sich auf den –“ nicht selten tödlich endenden –“ Weg nach Europa machen. Es gibt kaum einen militärischen Konflikt, an dem das deutsche Militär nicht direkt oder indirekt mitbeteiligt ist, und auch die deutsche Wirtschaft verdient an Zerstörung und Armut in vielen Krisenländern kräftig mit.
Auch in der BRD drehen die Unternehmen und Konzerne an den Daumenschrauben. Der Klassenkampf von oben wurde in den letzten Jahren massiv intensiviert. Ob die ständige Ausweitung von prekären Arbeitsverhältnissen und Billiglohnsektor, die Verschärfung der Hartz-IV-Gesetze, oder die offensive Bekämpfung von aktiven GewerkschafterInnen –“ um nur wenige Beispiele zu nennen –“ immer unverhohlener setzt das Kapital darauf, Errungenschaften der ArbeiterInnenbewegung abzuschaffen und die ArbeiterInnenklasse in der Defensive zu halten. Durch eine immer rigidere Sicherheitsgesetzgebung werden die Freiheiten aller hier lebenden Menschen eingeschränkt. Wir leben in ungemütlichen Zeiten, die herrschende Klasse ist am Drücker, der gesellschaftliche Rollback ist in vollem Gange.
Für uns ist das aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Das Erstarken der rechten Akteure hat auf der anderen Seite viele Menschen dazu gebracht sich zur Wehr zu setzen. Gemeinsam mit ihnen gehen wir auf die Straße gegen alte und neue Nazis, für die Rechte der Geflüchteten, gegen imperialistische Kriege und für eine selbstbewusste und kämpferische ArbeiterInnenbewegung. Wir halten die Fahne hoch für Klassenkampf und eine revolutionäre Perspektive. Wir gehen neue Wege und entwickeln neue Konzepte. Breite gesellschaftliche Bewegungen –“ sei es in Arbeitskämpfen oder politischen Auseinandersetzungen, beispielsweise gegen die neoliberalen Freihandelsabkommen –“ sind hierbei Orte, an denen Menschen zusammenkommen. Sie können ein Ausgangspunkt für politische Organisierung und antikapitalistische Gegenmacht sein.

Mit unseren Versuchen die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern müssen wir nicht bei null anfangen. Gerade im Jahr 2017, in dem sich die Oktoberrevolution zum 100. Mal, der Tod von Che Guevara zum 50. Mal jährt, und mit dem Mord an Benno Ohnesorg ebenfalls vor 50 Jahren die StudentInnen-Bewegung begann, die dann im neuen Aufbruch der 68er Revolte mündete, lohnt es sich im Vorwärtsgehen einen Blick zurück in die eigene Geschichte zu werfen. Immer wieder gab es Organisationen und Bewegungen, die die Zustände nicht als gottgegeben hinnehmen wollten, gab es gesellschaftliche Aufbrüche, Revolten und Revolutionen. Zweifelsohne wurden dabei auch immer wieder Fehleinschätzungen gemacht, kontraproduktive Entscheidungen getroffen und Fehler begangen. Ein differenzierter Blick in die Geschichte lehrt uns diese Fehler zu erkennen, zu vermeiden und auf unserem Weg zu umgehen.

Ebenso zweifelsfrei steht aber auch fest, dass wir unserer Geschichte auch viele positive Aspekte abgewinnen können –“ vorausgesetzt, wir werfen einen konstruktiven Blick in die Vergangenheit. Die klassischen Texte der politischen Theoretiker und Praktiker der ArbeiterInnenbewegung, Diskussionen um Strategie und Taktik, eine Vielzahl an erhaltenen kulturellen Beiträgen –“ um nur wenige Beispiele zu nennen. Die Geschichte der ArbeiterInnenbewegung birgt einen reichen Schatz. Es gibt auch Traditionen –“ im besten Sinne –“ auf die wir uns bis heute beziehen –“ so auch am 1. Mai. Auch wenn die kämpferische Tradition des Tages über viele Jahrzehnte in den Hintergrund gerückt ist –“ der Revolutionäre 1. Mai ist unser Tag. Es ist der Tag, an dem wir uns nicht in die verschiedensten Abwehrkämpfe drängen lassen. Es ist der Tag, an dem wir unsere Perspektive von Solidarität und Klassenkampf, von Revolution und klassenloser Gesellschaft, ohne Ausbeutung und Unterdrückung, offensiv und kämpferisch auf die Straße tragen!

Heraus zum Revolutionären 1. Mai 2017!

10:00 - Antikapitalistischer Block auf der Gewerkschaftsdemo, Stuttgart Marienplatz
11:30 - Revolutionäre 1. Mai Demonstration, Stuttgart Schlossplatz
14:00 - Internationalistisches Mai-Fest, Linkes Zentrum Lilo Herrmann (Böblinger Straße 105, Stuttgart Heslach)

im Stadteilzentrum Gasparitsch in Stuttgart Ost findet parallel ein Fest statt

Quelle und mehr Informationen

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

ECUADOR
In Ecuador hat der Präsident der Wahlbehörde, Juan Pablo Pozo, am Mittwoch den Kandidaten des Regierungslagers, Lenín Moreno, endgültig zum Sieger der Stichwahl vom Sonntag erklärt. In einer Liveschaltung in Fernsehen und Radio versicherte Pozo der Opposition zugleich, alle Einsprüche gebührend zu prüfen. Das rechtsgerichtete Oppositionsbündnis Creo-Suma erkennt seine Niederlage nach wie vor nicht an, will offenbar bislang aber auch nicht mit den Behörden zusammenarbeiten.

HONDURAS
Umwelt- und Sozialaktivisten sind im mittelamerikanischen Honduras großen Gefahren ausgesetzt. Die Nichtregierungsorganisation Global Witness erklärte das Land auf Basis von statistischen Erhebungen von Gewaltakten zum weltweit gefährlichsten Land für Umweltaktivisten.

KOLUMBIEN
Die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos in Kolumbien hat erneut die Existenz paramilitärischer Gruppierungen in Kolumbien bestritten, so aktuell vor der Interamerikanischen Menschenrechtskommission. Internationale Beobachter sind sich jedoch einig, dass Nachfolgeorganisationen der Paramilitärs in vielen Gebieten Kolumbiens aktiv und für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind.

PARAGUAY
Anhaltende Proteste gegen eine Verfassungsänderung, die dem rechtskonservativen Präsidenten Horacio Cartes 2018 die Wiederwahl ermöglichen soll, haben in Paraguay eine Regierungskrise ausgelöst.

PERU
Die andauernden Überschwemmungen und die damit einhergehenden Verwüstungen sind die bestimmenden Themen in Peru. Mindestens 91 Menschen sind laut offiziellen Angaben durch die Katastrophe, die durch das Wetterphänomen »El Niño« ausgelöst wurde, ums Leben gekommen.

VENEZUELA
Der Oberste Gerichtshof (TSJ) des südamerikanischen Landes hat am Samstag zwei eigene Urteile aufgehoben, die international als Entmachtung des Parlaments interpretiert worden waren.

In Caracas haben sich am Dienstag (Ortszeit) Anhänger und Gegner der Regierung Venezuelas ein Kräftemessen geliefert. Tausende Unterstützer von Staatschef Nicolás Maduro versammelten sich nahe des Präsidentenpalastes Miraflores im Zentrum der Hauptstadt, um gegen die Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes durch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zu protestieren. Zeitgleich zu dieser Demonstration zogen Regierungsgegner aus dem Osten der Metropole zum Parlamentsgebäude. Sie forderten die Absetzung der Richter des Obersten Gerichtshofes (TSJ).

Der Vizechef der Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV), Diosdado Cabello, hat am Mittwoch in seiner wöchentlichen Fernsehsendung »Con el Mazo Dando« Belege für die Vorbereitung eines Staatsstreichs durch Teile der rechten Opposition präsentiert.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 07. April 2017

Erich Mühsam zum 139. Geburtstag

Erich Mühsam (Fotografie aus dem Jahr 1928, kurz vor seinem 50. Geburtstag)

Am heutigen 6. April 1878 wurde in Berlin der anarchistische Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist Erich Mühsam geboren. Er war einer der bedeutendsten politischen Journalisten und Schriftsteller in der Weimarer Republik. Seine Teilnahme an der Münchner Räterepublik brachte ihm fünfzehn Jahre Festungshaft. Er blieb trotz der Haft ungebrochen und setzte seine journalistische Arbeit fort. Sein Leben und der Mord am ihm am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg sind kaum noch bekannt.

Sein nachfolgendes Gedicht "Und wieder tritt das Leben mir" stammt aus: Erich Mühsam: Ausgewählte Werke, Bd.1: Gedichte. Prosa. Stücke, Berlin 1978, S. 32-33

Und wieder tritt das Leben mir

mit vorgestelltem Fuß entgegen,

und wieder reißt des Zufalls Gier

vom Munde mir mein Häppchen Segen.

Und wieder ist der Weg verbaut,

den meine Hände wühlend schufen.

Zum hohen Ziel, das ich geschaut,

weist mich kein Pfad, gehn keine Stufen.

Gott liebt den Menschen nicht, der frei

hinaufsteigt zu den Zukunftspforten.

Die Häscher seiner Polizei,

des Schicksals, lauern allerorten.

Heidelberg: Polizei verbietet Solidaritätsdemonstration mit kurdischen und türkischen Linken

Zum Verbot der Demo am 8 April erklärt die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD):

Die Polizei hat die Demonstration (ursprünglich am 8.4., 13 Uhr) gegen den Staatsterrorismus in der Türkei, die von verschiedenen politischen Gruppen getragen wurde, verbieten lassen.
Grund sei neben den aktuellen „schwierigen politischen Beziehungen zur Türkei“ vor allem die Gefahr, dass bei der Demonstration Straftaten begangen werden könnten. Gemeint ist hier das Zeigen kurdischer Symbole, die erst vor zwei Wochen vom Innenministerium verboten wurden, darunter die der gegen den IS in Syrien kämpfenden Verbände in Syrien (YPG / YPJ) und zahlreicher Frauen- und Jugendgruppen.
Selbst das Zeigen von Fotos des seit zwanzig Jahren inhaftierten ehemaligen PKK-Vorsitzenden Öcalan müsse in jedem Fall verhindert werden.
Schließlich sei die Polizei auch nicht in der Lage, die Demonstration vor den Übergriffen durch Erdogan-Anhänger zu schützen.
Das Ordnungsamt Mannheim hat sich den Ausführungen der Polizei vollumfänglich angeschlossen.

Wir lassen uns nicht kriminalisieren. Wir werden auch weiterhin unseren Widerstand gegen den autoritären Terrorstaat in der Türkei, für die Solidarität mit unseren türkischen und kurdischen GenossInnen und gegen die Kumpanei Berlins mit Ankara in vielfältiger Weise auf die Straße tragen.

Blogkino: Le Secret (1974)

Heute zeigen wir in unserer Reihe Blogkino den 1974 unter der Regie von Robert Enrico entstandenen „Paranoia-Thriller“ "Le Secret", der in Deutschland unter dem Titel "Das Netz der tausend Augen" gezeigt wurde: "Aus der Nervenheilanstalt entflohen, findet ein Mann Zuflucht bei einem Künstlerehepaar in einer abgelegenen Berggegend Südfrankreichs. Er fühlt sich von mysteriösen Mächten bedroht, wobei bis zum Schluß nicht klar wird, inwieweit diese Bedrohung real ist. (...)" (Aus: Lexikon des internationalen Films, Zweitausendeins)

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