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…nicht lange fackeln! Die Nazimahnwache am 23. Februar in Pforzheim verhindern!

Die VVN-BdA Baden-Württemberg ruft zur Teilnahme an den Protesten gegen den größten Nazi Aufmarsch in Süddeutschland auf. Jahr für Jahr nutzen Nazis der verschiedenen Gruppen den Jahrestag der Bombardierung von Pforzheim um an „deutsche Opfer“ zu erinnern. Sie betreiben dabei neben Geschichtsfälschung auch rechte Propaganda. Seit Jahren ist der Fackelmarsch auf dem Wartberg ein fester Termin im Kalender süddeutscher Nazis. Dieses Jahr fällt der Termin des Aufmarsches auf einen Samstag. Zeigen wir ihnen, dass weder in Pforzheim, noch anderswo Platz für rassistische und rechte Hetze ist.

Treffpunkt für antifaschistische Proteste ist um 18.00 am Bahnhof Pforzheim.

Weitere Informationen:

Presseerklärung der Antifa Karlsruhe

Aufruf ...nicht lange fackeln! Die Nazimahnwache am 23. Februar in Pforzheim verhindern!

Auch dieses Jahr findet in Pforzheim wieder die faschistische Fackelmahnwache des „Freundeskreis –“ Ein Herz für Deutschland (FHD)“ auf dem Wartberg statt. Anlass für das alljährliche Event ist die gezielte Bombardierung der Stadt im Jahr 1945, bei der mehr als 17.000 Menschen durch Bombenabwürfe der britischen „Royal Air Force“ starben. Die angebliche Gedenkveranstaltung ist jedoch nur ein Vorwand der FaschistInnen, um ein Auftreten ihrer verschobenen und menschenfeindlichen Weltanschauung zu begründen und zu legitimieren. In ihrer revisionistischen Darstellung der Geschichte, wollen sie die Kriegsverbrechen des deutschen Faschismus bewusst verharmlosen, um dadurch Deutschland in eine Opferrolle der Ereignisse zu rücken. Die mörderische Angriffspolitik der Nazis und die Kriegsschuld werden verdreht und geleugnet.

Nicht mit uns!

Eine so widerliche Masche der Geschichtsverdrehung und Opfermythen werden wir nicht unbeantwortet lassen. Ein Rückblick auf die letzten Jahre zeigt deutlich die erfolgreiche Entwicklung der Proteste und der Aktionsformen gegen die FaschistInnen. Trotz unterschiedlicher Repressalien und des massiven Polizeiaufgebots mit Unterstützung von Hunden, Wasserwerfern und Hubschraubern, lassen sich engagierte AntifaschistInnen nicht davon abschrecken den Weg auf der Berg anzutreten und ihren Protest direkt an Ort und Stelle heran zu tragen. Der voranschreitende Rechtsruck der Gesellschaft und des öffentlichen Diskurs, sowie das Erstarken der Rechten auf der Straße machen Protest und direkte Aktionen notwendiger denn je. Nur eine starke antifaschistische Bewegung kann unsere Gesellschaft vor Nazi-Übergriffen schützen und verteidigen. Nicht nur extrem rechte Gruppen sind Ziel unserer Proteste, sondern auch Veranstaltungen der AfD, die solchen Entwicklungen den Weg ebnet und selbst vorantreibt.

Ein konsequentes Vorgehen der Stadt gegen die Naziumtriebe in Pforzheim ist nicht abzusehen. Im Gegenteil. Unsinnige Auflagen und Repression durch die Polizei richtet sich gezielt gegen antifaschistischen Protest und Demonstrationen . Wir können uns weder auf Staat noch Polizei verlassen.

Schließen wir uns zusammen im Kampf gegen Nazis und Faschismus!


  • Für eine Zukunft in der Menschen frei von Unterdrückung friedlich miteinander leben können. Alle zusammen: in der Stadt, auf dem Land und in Pforzheim auf dem Berg!

  • Am 23. Februar gemeinsam und entschlossen gegen die FaschistInnen nach Pforzheim!

  • Gegen Ausbeutung und Unterdrückung! Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!


Quelle: VVN-BdA Kreisverband Esslingen / VVN-BdA Baden Württemberg / ... nicht lange fackeln / Antifa Karlsruhe

Tisch und Bett



Theodor W. Adorno, Heidelberg 1964

Foto: Jeremy J. Shapiro

Lizenz: CC BY-SA 3.0

Sobald Menschen, auch gutartige, freundliche und gebildete, sich scheiden lassen, pflegt eine Staubwolke aufzusteigen, die alles überzieht und verfärbt, womit sie in Berührung kommt. Es ist, als hätte die Sphäre der Intimität, das unwachsame Vertrauen des gemeinsamen Lebens sich in einen bösen Giftstoff verwandelt, wenn die Beziehungen zerbrochen sind, in denen sie beruhte. Das Intime zwischen Menschen ist Nachsicht, Duldung, Zuflucht für Eigenheiten. Wird es hervorgezerrt, so kommt von selber das Moment der Schwäche daran zum Vorschein, und bei der Scheidung ist eine solche Wendung nach außen unvermeidlich. Sie bemächtigt sich des Inventars der Vertrautheit. Dinge, die einmal Zeichen liebender Sorge, Bilder von Versöhnung gewesen sind, machen sich plötzlich als Werte selbständig und zeigen ihre böse, kalte und verderbliche Seite. Professoren brechen nach der Trennung in die Wohnung ihrer Frau ein, um Gegenstände aus dem Schreibtisch zu entwenden, und wohldotierte Damen denunzieren ihre Männer wegen Steuerhinterziehung. Gewährt die Ehe eine der letzten Möglichkeiten, humane Zellen im inhumanen Allgemeinen zu bilden, so rächt das Allgemeine sich in ihrem Zerfall, indem es des scheinbar Ausgenommenen sich bemächtigt, den entfremdeten Ordnungen von Recht und Eigentum es unterstellt und die verhöhnt, die davor sich sicher wähnten. Gerade das Behütete wird zum grausamen Requisit des Preisgegebenseins. Je »großzügiger« die Vermählten ursprünglich zueinander sich verhielten, je weniger sie an Besitz und Verpflichtung dachten, desto abscheulicher wird die Entwürdigung. Denn es ist eben der Bereich des rechtlich Undefinierten, in dem Streit, Diffamierung, der endlose Konflikt der Interessen gedeihen. All das Dunkle, auf dessen Grund die Institution der Ehe sich erhebt, die barbarische Verfügung des Mannes über Eigentum und Arbeit der Frau, die nicht minder barbarische Sexualunterdrückung, die den Mann tendenziell dazu nötigt, für die sein Leben lang die Verantwortung zu übernehmen, mit der zu schlafen ihm einmal Lust bereitete - all das kriecht aus den Kellern und Fundamenten ins Freie, wenn das Haus demoliert wird. Die einmal das gute Allgemeine in der beschränkenden Zugehörigkeit zueinander erfuhren, werden nun von der Gesellschaft gezwungen, sich für Schurken zu halten und zu lernen, daß sie dem Allgemeinen der unbeschränkten Gemeinheit draußen gleichen. Das Allgemeine erweist sich bei der Scheidung als das Schandmal des Besonderen, weil das Besondere, die Ehe, das wahre Allgemeine in dieser Gesellschaft nicht zu verwirklichen vermag.

Theodor W. Adorno - Minima Moralia

Kohleausstieg ist Handarbeit - Bagger besetzt: Ein Brief aus der Untersuchungshaft

Foto: © Ende Gelände
18 AktivistInnen von Ende Gelände besetzten am 4. Februar einen Bagger im Leipziger Land. Drei von ihnen sitzen noch immer in Cottbus in Untersuchungshaft wegen Hausfriedensbruch und weil sie ihre Personalien nicht angeben wollen. Noch nie wurde gegen Klima-AktivistInnen Untersuchungshaft einzig aufgrund dieses Vorwurfs angeordnet. „Hier soll offensichtlich ein Exempel an AktivistInnen statuiert werden,– kommentiert dies ihre Rechtsanwältin. In mehreren Städten gab es bereits Solidaritätsaktionen für die Betroffenen.

Einige Bilder von der Besetzung beim Umbruch Bildarchiv und ein offener Brief der drei Gefangenen. Freiheit und Glück für euch!
Liebe Menschen da draußen,
der Klimawandel schreitet immer schneller voran. Besonders hart trifft er schon jetzt die Menschen im Globalen Süden, die am wenigsten zu seiner Entstehung beigetragen haben. Doch auch vor Deutschland macht der Klimawandel, wie wir am Dürresommer 2018 gesehen haben, nicht Halt.
Doch das ist leider erst der Anfang. In den kommenden 20-30 Jahren werden wir Kipppunkte überschreiten, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Noch können wir das Schlimmste verhindern, indem wir sofort handeln und eine freie und gerechte Gesellschaft erschaffen, die nicht nur Wert auf Arbeit und Konsum legt, sondern auf Beziehungen zwischen Menschen, einen wahren Kontakt zur Natur, Kunst und Liebe.
Aber die Politik schläft und wir bleiben auf einem zerstörerischen Kurs. Die Lösungsvorschläge sind lächerlich, viel zu langsam und reichen in keinster Weise um der Klimakrise zu begegnen. Der „sogenannte Kohlekompromiss der Kohlekommission“ (Zitat aus unserem Haftbefehl) ist dafür das perfekte Beispiel. Jahrelang gab es Demonstrationen, Unterschriftenaktionen und Kundgebungen. Und was ist passiert? Fast nichts!
Darum haben wir uns zusammengeschlossen und Kohlebagger besetzt, weshalb uns jetzt Hausfriedensbruch vorgeworfen wird –“ ein Bagatelldelikt in den Worten eines unserer Haftrichter. Doch da die Politik ins Schwitzen gerät, wird bei uns mit der ganzen Härte des Staates reagiert. Die Untersuchungshaft wurde aufgrund unserer Identitätsverweigerung angeordnet. Das Amtsgericht Cottbus handelt hier offensichtlich politisch und versucht ein Exempel zu statuieren. So soll die Klimagerechtigkeitsbewegung eingeschüchtert und folgende Aktionen verhindert werden. Das ist ein Skandal, den wir uns nicht gefallen lassen!
Denn auch Identitätsverweigerung ist ein politischer Akt. Natürlich könnten wir einfach unsere Identität preisgeben und wären spätestens nach 3 Tagen aus der U-Haft entlassen, doch ein Pass oder Aufenthaltsstatus sollte kein Kriterium für politische Arbeit sein. Indem viele Menschen, denen die Preisgabe der Identität nicht schaden würde, ihre Identität verweigern können auch jene Menschen mitmachen, deren Identität schützenswert ist, beispielsweise Menschen, die keinen gesicherten Aufenthaltstitel haben.
Bei Klimagerechtigkeit geht es um Solidarität mit Menschen, die weniger für die Klimakrise verantwortlich sind, jedoch viel stärker unter ihr leiden. Fakt ist, wir zerstören die Lebensgrundlage von Milliarden Menschen und Tieren. Und unsere Politik stellt dem nichts entgegen und macht weiter wie bisher. Doch langsam knickt die Regierung ein und es ist jetzt der Moment gekommen den Druck noch zu erhöhen. Kohleausstieg ist Handarbeit und wir brauchen ihn sofort!
Lasst euch nicht einschüchtern, besetzt weiter Braunkohleinfrastruktur oder macht was euch sonst so einfällt. Gemeinsam schaffen wir ein Klima der Gerechtigkeit. Bleibt stark und kämpft weiter!
Solidarische Grüße,
Nonta, Stanley & Vincent
Ps.: Über Briefe zu uns in die JVA Cottbus freuen wir uns sehr!
Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen
84 Gs 19/19 Stanley (UMP02)
84 Gs 20/19 Nonta (UMP03)
84 Gs 21/19 Vincent (UMP04)
Oststraße 2
03052 Cottbus

Tipps für Briefe an Gefangene findet ihr hier.

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

CHE GUEVARA
In diesen Tagen erscheint im Kölner Papy­rossa-Verlag die kleine Che-Guevara-Biographie von André Scheer. Wir dokumentieren daraus im folgenden die leicht gekürzten Kapitel über die Jugend des argentinischen Revolutionärs. Ein Vorabdruck in der jW.

ARGENTINIEN
Die soziale Krise in Argentinien spitzt sich dramatisch zu. Die Ministerin für Gesundheit und soziale Entwicklung, Carolina Stanley, musste am Dienstag –“ bereits vor Veröffentlichung der offiziellen Armutsstatistik –“ zugeben, dass die Zahlen sich weiter verschlechtert haben. Das Onlineportal Pagina 12 berichtete vorab, dass im vergangenen Jahr weitere 2,5 Millionen Argentinier unter die Armutsgrenze gefallen seien.

Staatsanwalt im Prozess gegen Kirchner der Erpressung beschuldigt: Anklage wegen Erpressung könnte größten Korruptionsprozess gegen Mitglieder der Kirchner-Regierung zu Fall bringen

BRASILIEN
Kubanische Ärzte, die sich Ende vorigen Jahres in Brasilien für die Kampagne von Präsident Jair Bolsonaro gegen das medizinische Hilfsprogramm »Mais Médicos« einspannen ließen, fühlen sich verraten. Das Internetportal Cubadebate und das Kampfblatt der rechten Exilgemeinde in Miami, die Tageszeitung Nuevo Herald, berichteten vergangenen Donnerstag übereinstimmend von in Brasilien gestrandeten kubanischen Ärzten, die »unter unmenschlichen und teils lebensgefährlichen Bedingungen« leben müssten und »weder Geld noch Arbeit« hätten.

ECUADOR
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier trifft auf seiner Reise nach Lateinamerika am Mittwoch in der Hauptstadt Ecuadors, Quito, ein, wo er unter anderem mit Präsident Lenín Moreno sprechen will. Der seit Mai 2017 amtierende Staatschef, den Steinmeier als Verbündeten in der Front gegen den Präsidenten Venezuelas, Nicolás Maduro, ansieht, steht im eigenen Land mittlerweile mit dem Rücken zur Wand.

EL SALVADOR

MEXIKO
Die katholische Kirche in Mexiko hat bekannt gegeben, dass während der letzten neun Jahre 152 Priester wegen Kindesmissbrauchs ihres Amtes enthoben wurden. Nur ein geringer Teil von ihnen musste eine Gefängnisstrafe verbüßen.

VENEZUELA
Die kubanische Regierung hat den USA in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) vorgeworfen, ein »als humanitäre Mission getarntes militärisches Abenteuer« vorzubereiten. In einer offiziellen Erklärung ruft Havanna die »internationale Gemeinschaft« auf, alle Kräfte zu mobilisieren, um eine Intervention in Venezuela zu verhindern.

»Krieg diktiert Lebensbedingungen«: In Venezuela steht die chavistische Basis zu Maduro, auch wenn Kritik geäußert wird

Offener Brief von Nicolás Maduro an das US-amerikanische Volk: “Ich richte diese Worte an die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Nordamerika, um sie auf die Schwere und Gefahr hinzuweisen, dass einige Sektoren des Weißen Hauses anstreben, in Venezuela einzudringen, was unvorhersehbare Folgen für mein Land und für die gesamte amerikanische Region hätte ...–

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 15. Februar 2019

Becoming



BECOMING is a short film by Jan van IJken about the miraculous genesis of animal life. In great microscopic detail, we see the 'making of' an Alpine Newt in its transparant egg from the first cell division to hatching. A single cell is transformed into a complete, complex living organism with a beating heart and running bloodstream.

The first stages of embryonic development are roughly the same for all animals, including humans. In the film, we can observe a universal process which normally is invisible: the very beginning of an animal's life.

Filmed, produced and edited by Jan van IJken




The film has been selected at more than 20 international film festivals and won the award for Best short documentary at Innsbruck Nature Film Festival 2018, Austria.



Jan van IJken is a photographer / filmmaker from the Netherlands. He is self-taught and is working mainly autonomously on long-term projects. As a photographer, he developed a strong eye for natural light, composition and detail. Lately he has become more and more interested in human-animal relationships, nature and microscopy.

Aufruf zu Protesten gegen die NATO „Sicherheits" Konferenz


FRIEDEN STATT
AUFRÜSTUNG!
NEIN ZUM KRIEG!
am Samstag, 16. Februar 2019 in München um 13 Uhr am Stachus


Vom 15.-17. Februar 2019 findet in München die „Sicherheitskonferenz“ (SIKO) statt. Und Sicherheit könnten wir gut gebrauchen: Die Sicherheit, dass wir uns morgen noch unsere Miete leisten können, dass es keinen Krieg gibt und unsere Umwelt nicht den Bach heruntergeht. Aber um all das geht es bei der SIKO nicht.

Was ist die SIKO?
Es treffen sich Staats- und Regierungschefs mit Vertreter*innen aus Militär, Wirtschaft und Rüstungsindustrie, vorwiegend aus NATO-Staaten. Sie tagen im Bayerischen Hof –“ angeblich, um „einen Beitrag zur internationalen Sicherheit“ zu leisten. Tatsächlich geht es um die Rechtfertigung der NATO, ihrer Rüstungsausgaben und Kriegseinsätze, die uns als „humanitäre Interventionen“ verkauft werden.

Um welche Sicherheit sollte es gehen?
Hätten alle Menschen genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, Zugang zu ärztlicher Versorgung, Bildung und existenzsichernder Arbeit, wäre das ein Beitrag zur Bekämpfung von Terrorismus und Fluchtursachen. Möglich wäre das. Aber um soziale Sicherheit, um Sicherheit für uns alle geht es den NATO-Strategen auf der SIKO nicht.

Stattdessen wollen sie die Vormachtstellung des „Westens“ und das kapitalistische Wirtschaftssystem, das auf Ausbeutung basiert, mit militärischer Stärke sichern. Dafür erhöhen sie die Militärausgaben, kaufen Killerdrohnen und perfektionieren ihr Atomwaffenarsenal.
Zwei Drittel der weltweiten Rüstungsausgaben von 1739 Milliarden Dollar in 2017 entfielen auf die NATO und mit ihnen kooperierende Staaten.

Kurdistan, Jemen, Mali, Afghanistan, Irak, Syrien. Die Liste der Länder, in denen NATO-Staaten Kriege führen oder unterstützen, ist lang. Sie stützen Regime, die ihnen Zugang zu Rohstoffen garantieren, und nehmen dabei Bürgerkriege wie z.B. im Kongo in Kauf. Mit ihren Militäreinsätzen sichern sie die Profite großer Konzerne, deren Zugang zu Absatzmärkten und die „Nachfrage“ nach Waffen. Durch diese Kriege werden die Lebensgrundlagen und damit jegliche soziale Sicherheit in den betroffenen Regionen zerstört und hunderttausende Zivilisten getötet.

Wir, die Menschen aller Länder, haben an solchen Kriegen kein Interesse. Wenn wir uns zusammentun, haben wir die Kraft, sie zu verhindern. Vor hundert Jahren hat die Weigerung der Kieler Matrosen, ihr Leben für Kaiser und Kapital zu geben, das Ende des ersten Weltkrieges eingeleitet. Heute weigern wir uns: Wir wollen kein nukleares Wettrüsten und wir wollen keine Kriege in unserem Namen. Was wir erarbeiten, soll nicht in Rüstung und Militär fließen, sondern in ein besseres Leben –“ für uns alle.

Statt eines militärischen Bündnisses, das nur im Rahmen militärischen Denkens agieren kann, brauchen wir eine globale Protestbewegung, die die Regierenden zu Abrüstung, Rüstungskontrollen, einer fairen Handelspolitik und zur Einhaltung der Charta der Vereinten Nationen zwingt.

Daher richtet sich unser Protest gegen die NATO. Deren Sicherheit ist nicht unsere Sicherheit.
Welche Rolle spielt dabei die Bundesrepublik?
Deutschland ist an aktuellen Kriegen und Kriegsvorbereitungen beteiligt
Die Bundesregierung will die Militärausgaben bis 2024 auf über 80 Milliarden EURO verdoppeln. Das wären 20% des Bundeshaushalts.
Diese Milliarden sollten in Arbeitslosenhilfe, bezahlbare Wohnungen oder in das Bildungs- und Gesundheitswesen fließen.
Aktuell ist die Bundeswehr an 14 Auslandseinsätzen beteiligt. Zudem ist Deutschland die Drehscheibe für den völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg der USA.

Die Bundesregierung boykottiert ein Verbot aller Atomwaffen
Zwei Drittel der UN-Mitgliedsstaaten haben einen Atomwaffenverbotsantrag beschlossen. Das wollen auch 90% der Bevölkerung in Deutschland. Aber die Bundesregierung hält an der Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden fest. Sie weigert sich, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten.
Dabei droht ein neues atomares Wettrüsten: Donald Trump hat angekündigt, aus dem INF-Vertrag aussteigen zu wollen. Der INF-Vertrag verbietet die Entwicklung und den Besitz von landgestützten Nuklearraketen mit kurzer und mittlerer Reichweite. Mit einem Ausstieg würde sich die Gefahr eines Atomkrieges massiv erhöhen.

Deutschland bewaffnet Despoten und liefert Kriegswaffen in alle Welt
Deutsche Rüstungskonzerne verdienen Milliarden mit Waffenexporten in Krisenregionen. Die Türkei führt mit deutschen Waffen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung. Damit wird die Bundesregierung, zugunsten der eigenen wirtschaftlichen und strategischen Interessen, zur Komplizin des Erdogan-Regimes bei der brutalen Unterdrückung der Kurd*innen. Werte wie Menschenrechte, Demokratie und Gleichberechtigung werden mit Füßen getreten.
Eine von Saudi-Arabien geführte Koalition mordet im Jemen auch mit deutschen Waffen. Dort sind inzwischen drei von vier Menschen auf Hilfslieferungen angewiesen, Millionen sind vom Hungertod bedroht.

Wer sind wir?
Unser Aktionsbündnis ist Teil der weltweiten Bewegung für Gerechtigkeit und Frieden. Wir lehnen jede militärische Drohung und jeden Angriffskrieg ab, auch von Staaten außerhalb des westlichen Bündnissystems. Unser Protest richtet sich in erster Linie gegen die Bundesregierung, die sich im Rahmen der NATO an völkerrechtswidrigen Angriffskriegen beteiligt. Mit der NATO wird es keine friedliche, gerechte und solidarische Welt geben. Eine solche Welt ist aber nötig und möglich! Lasst uns gemeinsam dafür aktiv werden.

Geht mit uns auf die Straße


  • für Abrüstung statt Aufrüstung. Kürzung des Militäretats.

  • für Solidarität mit Geflüchteten.

  • Fluchtgründe beseitigen, nicht verursachen.

  • gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr, keine Bundeswehreinsätze im

  • Innern.

  • für eine Welt ohne Militär, somit auch ohne Bundeswehr.

  • gegen Rüstungsexporte, insbesondere an kriegsführende Staaten.

  • Verbot der Lizenzvergabe und der Verlagerung von Rüstungsfirmen ins Ausland.

  • gegen die Produktion von Kriegswaffen.

  • Sozialverträgliche Umstellung auf die Produktion ziviler Güter.

  • für den Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag,

  • Atomwaffen raus aus Deutschland.

  • gegen den ständigen Bruch des Völkerrechts.

  • Keine Beteiligung an Angriffskriegen.

  • für den Austritt Deutschlands aus der NATO

  • und allen Militärstrukturen der EU.

  • für die Auflösung aller US- und NATO-Militärstützpunkte

  • in Deutschland. Keine Beihilfe zu den US-Drohnenmorden.

  • für Frieden in Europa; keinen Konfrontationskurs mit Russland.

  • für soziale Sicherheit, Umweltschutz und Frieden –“ statt Milliarden für Aufrüstung und Krieg.

  • gegen eine ausbeuterische Handelspolitik, die Kriege, Armut und Flucht verursacht.


Kommt zur Demonstration
am Samstag, 16. Februar 2019 in München um 13 Uhr am Stachus
AKTIONSBÜNDNIS GEGEN DIE NATO-"SICHERHEITS"KONFERENZ

Blogkino: L'Idee (1932)

Via OpenCulture kommt die heutige Idee für das Blogkino mit Filmen zum Thema Ⓐnarchismus mit einem von Berthold Bartosch in Szene gesetzten Animationsfilm nach dem gleichnamigen Holzschnitt-Roman von Frans Masereel - L'Idee: Ein Philosoph sitzt am Fenster, und ihm kommt eine Idee in Form einer nackten Frau in Puppengröße. Der Denker steckt die Frau in einen Umschlag und schickt sie in die Welt. Sie findet sich in einem Bürogebäude wieder, in dem die verängstigten Behörden versuchen, sie zu kleiden, aber sie legt bald die Kleidung ab. Sie engagiert sich in einem jungen Arbeiter, und er appelliert an die Menschen in ihrem Namen; er wird gefangen und hingerichtet, und sein Sarg wird vom Volk durch die Straßen getragen. Ein anderer Mann drückt sie in ein Buch und gibt den verängstigten Menschen Handzettel von ihr. Sie wird von einem Geschäftsmann gefangen genommen, und bewaffnete Soldaten werden geschickt, um eine Revolution des Volkes niederzuschlagen; Das Volk wird unterdrückt, und die Frau, jetzt weißhaarig, wird zum Stern und driftet in den Kosmos.

Deutschland 1918/19: Die Flamme der Revolution

Am 10. Februar 2019 stellt Autor Bernd Langer („Kunst und Kampf“) sein neues Buch „Die Flamme der Revolution“ vor, das im Herbst im Unrast-Verlag erschienen ist. Beginn ist um 19.00 Uhr im Stadtteilzentrum Gasparitsch Rotenbergstr. 125, 70190 Stuttgart.

Bernd Langer berichtet über den Bürgerkrieg von 1919, der nicht als solcher in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist. Nach dem Matrosenaufstand in Kiel im November 1918 wird der weitere, zunächst friedliche Verlauf bald von blutigen Konfrontationen überschattet. Während die radikalen Kräfte die Sozialisierung der Industrie und die Räte-Republik wollen, verteidigen SPD und andere bürgerliche Parteien die kapitalistischen Besitzverhältnisse mit Hilfe reaktionärer und faschistischer Freikorps.

Bernd Langer erzählt die Geschichte jener Tage, die eine grundlegende politische Weichenstellung bedeuteten. Denn die weltweite Spaltung in Kommunistische Parteien mit revolutionärem Anspruch einerseits und reformistische Sozialdemokratie andererseits sowie die verhängnisvolle Entwicklung am Vorabend des Faschismus sind ohne diese Ereignisse nicht zu begreifen.

Montag, 11. Februar um 19 Uhr
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstr. 125
70190 Stuttgart

Die Veranstaltung wird organisiert von:

S21 sabotiert Wende in der Bahnpolitik: Mangelnder Brandschutz bei S21 ist Sicherheitsrisiko für Bahnbeschäftigte

Im Vorfeld der Vieles entscheidenden Aufsichtsratssitzung der Deutsche Bahn AG am 27. März hat sich die Gruppe „GewerkschafterInnen gegen Stuttgart 21“ erneut an die ArbeitnehmervertreterInnen der Eisenbahnergewerkschaft EVG im DB-Aufsichtsrat gewandt. Die Gruppe unterstützt alle Bemühungen, mit großen Investitionen, Strecken- und Kapazitätsausbau sowie Personalaufstockungen die dramatischen Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte zu korrigieren. In einem auch an den Konzernbetriebsrat gerichteten Schreiben appelliert die Gruppe, dass bei einer ernst gemeinten Wende der Bahnpolitik kein Weg an einer
Auseinandersetzung mit Stuttgart 21 vorbei führe. „Ein von 17 auf 8 Gleise verkleinerter, nie mehr erweiterbarer Bahnknoten ist das genaue Gegenteil von einer Verkehrswende und der jetzt endlich und hoffentlich ernsthaft angestrebten Wieder-Ertüchtigung der Bahn.“ Auch die längst über die 10 Mrd. hinaus geschossenen Kosten und die dauerhafte Reparatur- und Störanfälligkeit des geplanten Tunnel- Labyrinths behinderten wie ein Beton-Klotz am Bein den dringend nötige Aufbruch in der Bahnpolitik.
Angesichts des jüngst veröffentlichten Brandschutz-Gutachtens richteten die GewerkschafterInnen einen besonderen Appell an das Verantwortungsbewusstsein der EVGSpitzen für Leben und Sicherheit von LokführerInnen und ZugbegleiterInnen. Das Gutachten von Dipl. Ing. Hans Heydemann und Dr. Christoph Engelhardt deckt kapitale Mängel des Brandschutzes auf. In einem internationalen Vergleich von Tunneln weist Stuttgart 21 den mit Abstand niedrigsten Sicherheitsstandard auf.

In dem zur Hälfte von ArbeitnehmerInnen besetzten Aufsichtsrat, dominiert die EVG mit 9 Sitzen. Einen Sitz hält die kleinere Eisenbahnergewerkschaft GDL. Die EVG hat im Gegensatz zur GDL im Aufsichtsrat von Anbeginn an Stuttgart 21 mitgetragen.

Dokumentiert: Brief an den EVG Vorstand und den Bahn KBR

An den Vorstand der EVG, z.Hd. Koll Alexander Kirchner , Regina Rusch-Ziemba und Klaus-Dieter Hommel
An den Konzernbetriebsrat, z.Hd. Koll. Jens Schwarz

• S21 bremst Verkehrswende auf der Schiene aus
• Gutachten: Risiken für Bahnreisende, ZugführerInnen und ZugbegleiterInnen durch völlig unzureichenden Brandschutz bei Stuttgart 21

Liebe Kolleg*innen,
Koll. Kirchner wird sich vielleicht an einen Besuch von Dr. Eisenhart von Loeper, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen S21 und mir, Vertreter der "GewerkschafterInnen gegen S21“ (vormals Vorstandssekretär ver.di BaWü) im Februar 2013 bei Euch in Frankfurt erinnern. Das Projekt stand auf der Kippe wegen des Kostensprungs von 4,5 auf 6.3 Mrd. €. Roland Pofalla, damals noch Kanzleramtsminister, erzwang seinerzeit mit der Brechstange ein Votum für den Weiterbau gegen die Tendenz der Staatssekretäre im Aufsichtsrat, allen voran des jetzigen AR-Vorsitzenden Herrn Michael Odenwald.

Unserem Anliegen, Euch für einen Ausstieg zu gewinnen, seid Ihr am 3. März 2013 nicht gefolgt, der Point of no Return“ sei überschritten. Mit demselben Argument plädiert Ihr heute, sechs Jahre später, erneut für den Weiterbau: „Planspielen, wonach Großprojekte wie Stuttgart 21 gestoppt werden müssten, erteilte (Kirchner) eine Absage: "Stuttgart 21 ist seinerzeit vornehmlich von der Politik gefordert worden. Das wird in der heutigen Diskussion oft vergessen. Der Point-of-no-Return ist längst überschritten, so dass ein Ausstieg die daraus entstehenden Kosten und Risiken für die Bahn nochmals erheblich steigern würde."(Rheinischen Post vom 17. 1.2019)

Wir halten die damalige Begründung heute mehr denn je für abwegig. Ob man es betriebsoder gemeinwirtschaftlich sieht, bei Projekten, die keinen Nutzen stiften, gar eine Schaden bewirken, gibt es keinen Point of no Return - unabhängig von den bisherigen oder noch anfallenden Kosten. Weitere Investitionen sind verlorene Kosten, sunk cost.
Dass die Kosten-Nutzen-Bilanz von Anfang an bei ehrlicher Bewertung negativ war und immer negativer wird, werdet Ihr wissen. Auch aus gewerkschaftlicher Sicht schlagen
insbesondere die bahnverkehrlichen Nachteile zu Buche.

Ein von 17 auf 8 Gleise verkleinerter, nie mehr erweiterbarer Bahnknoten ist das genaue Gegenteil von einer Verkehrswende und der jetzt endlich und hoffentlich ernsthaft
angestrebten Wieder-Ertüchtigung der Bahn. Wegen genau dieser Engpässe fallen jedoch Stuttgart und Ulm aus den ITF-Plänen zwangsläufig raus.

Mit 10 Mrd.€ sind die Kostensteigerungen längst nicht am Ende. Selbst wenn es je fertig gestellt würde, bliebe S21 aufgrund hoher Störanfälligkeit und fehlender Resilienz ein Fass ohne Boden: hohe Kosten für Reparaturen und Schadensbeseitigungen, dauerhaft Störungen und Verspätungen im Bahnverkehr. Die Unsummen, die S21 jetzt und auf Dauer in Anspruch nehmen wird, wird die DB tragen müssen. Die Chancen, Teile der Kosten auf die Projektpartner abzuwälzen zu können, stehen sehr schlecht. Schon jetzt zeigt ja die Investitionsplanung der DB, welche Mittel künftig für S21 aufgebracht werden müssen und damit dem dringend erforderlichen Schienenausbau dauerhaft entzogen sind:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/25-jahre-deutsche-bahn-ag-ein-staatskonzern-in-prekaerer-verfassung/23829978.html

Heute wenden wir uns noch einmal an Euch angesichts der unmittelbaren Risiken, die sich bei S21 für nicht nur für die immer zitierten Reisenden, sondern in erhöhtem Maße für Zugbegleiterinnen und Zugführerinnen ergeben aufgrund des unzureichenden Brandschutzes in den Tiefbahnhöfen und den fast 60 km Tunnelstrecken.

Wir legen Euch das Brandschutzgutachten von Dipl. Ing. Hans Heydemann und Dr. Christoph Engelhardt bei, vom Aktionsbündnis am 30.10. letzten Jahres veröffentlicht. Seine zentralen Aussagen sind:
• Selbst im normalen Betrieb ist der Tiefbahnhof zu eng, umso mehr im Panikfall
• Die Fluchttreppen sind zu steil und haben eine zu geringe Stufenbreite
• Die Rauchabdrängung in der Tiefbahnhofhalle durch Zuluftanlagen wird nicht funktionieren und facht womöglich stattdessen ein Feuer zusätzlich an
• Es sind deutlich mehr Menschen zu evakuieren als im Brandschutzkonzept unterstellt
• Über die Hälfte der Tunnel weist einen stark verengten Sonderquerschnitt auf, in dem die Entfluchtung von Reisenden, Zugbegleiterinnen und Zugführerinnen extrem eingeschränkt ist
• Die Rettungsstollen weisen einen unzureichenden Abstand auf, der europaweit fast einzigartig ist
• Weil bei allen diesen Schlüsselparametern durchweg nur die jeweiligen Minimalwerte angesetzt wurden, weist Stuttgart 21 im internationalen Vergleich von Tunneln den mit Abstand niedrigsten Sicherheitsstandard auf.

Auch auf den ICE-Brand bei Montabaur geht das Gutachten ein. Nur durch die besonnene Reaktion des Zugführers, der den brennenden ICE zwischen zwei Tunnelabschnitten zum
Stehen brachte –“ und weitere glückliche Umstände –“ konnte eine Katastrophe mit den Ausmaßen von Eschede vermieden werden. Jenseits allen bisherigen Streits über Stuttgart 21 appellieren wir an Euch, die Aussagen dieses Gutachtens im Interesse der Reisenden ernst zu nehmen und Eurer besonderen Verantwortung gegenüber den ZugführerInnen und –“begleiterInnen gerecht zu werden.

Wir bieten Euch gern ein Gespräch mit den Autoren des Gutachtens an, sinnvollerweise vor der nächsten entscheidenden Aufsichtsratssitzung am 26. März.

Mit kollegialen Grüßen
Werner Sauerborn

Quelle: Pressemitteilung
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