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"Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, daß ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen. "


Theodor W. Adorno, Heidelberg 1964
Foto: Jeremy J. Shapiro
Lizenz: CC BY-SA 3.0

"Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, daß ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen. Ich kann nicht verstehen, daß man mit ihr bis heute so wenig sich abgegeben hat. Sie zu begründen hätte etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug. Daß man aber die Forderung, und was sie an Fragen aufwirft, so wenig sich bewußt macht, zeigt, daß das Ungeheuerliche nicht in die Menschen eingedrungen ist, Symptom dessen, daß die Möglichkeit der Wiederholung, was den Bewußtseins- und Unbewußtseinsstand der Menschen anlangt, fortbesteht. Jede Debatte über Erziehungsideale ist nichtig und gleichgültig diesem einen gegenüber, daß Auschwitz nicht sich wiederhole. Es war die Barbarei, gegen die alle Erziehung geht. Man spricht vom drohenden Rückfall in die Barbarei. Aber er droht nicht, sondern Auschwitz war er; Barbarei besteht fort, solange die Bedingungen, die jenen Rückfall zeitigten, wesentlich fortdauern. Das ist das ganze Grauen. Der gesellschaftliche Druck lastet weiter, trotz aller Unsichtbarkeit der Not heute. Er treibt die Menschen zu dem Unsäglichen, das in Auschwitz nach weltgeschichtlichem Maß kulminierte. [...]"

Theodor W. Adorno - Erziehung zur Mündigkeit, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1. Auflage 1971, ISBN 3-518-36511-8, S. 88 oder auch hier als PDF

Kiezkultur erhalten - Keine Beute mit der Meute!

Foto: © heba / Umbruch Bildarchiv
Am 26. Januar 2018 demonstrierten über 900 Menschen für den Erhalt des Kneipenkollektives Meuterei in der Reichenbergerstraße 58 in Berlin-Kreuzberg. Unter dem Motto „Kiezkultur erhalten –“ Keine Beute mit der Meute!“ protestieren die DemonstrantInnen gegen das Ende des Gewerbemietvertrags im Mai und forderten dessen Verlängerung.
Organisiert wurde die Demonstration von Stammgästen der Meuterei und AnwohnerInnen aus dem Kiez. Die Demonstration richtet sich auch gegen die Bedrohung weiterer Gewerbebetriebe sowie den Neubau von Hostels und Hotelanlagen in SO36.

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Links:

Blogkino: Vida y muerte de Buenaventura Durruti, anarquista (1999)

Heute zeigen wir im Blogkino mit Filmen zum Thema Ⓐnarchismus "Vida y muerte de Buenaventura Durruti, anarquista". Der Dokumentarfilm beschäftigt sich - wie der Titel schon zum Ausdruck bringt - mit dem Leben und dem Tod von Buenaventura Durruti Dumange (* 14. Juli 1896 in León; –  20. November 1936 in Madrid).

k9 - combatiente zeigt: „... und plötzlich sahen wir den Himmel!“

Zur Erinnerung an Yessie Macchi: ihr Herz hörte am 3. Februar 2009 auf zu schlagen

uruguayische und deutsche frauenblicke - Uruguay, BRD 1997, 102 min.

11391 km trennen die Frauen aus Uruguay und Deutschland, die sich auf den Weg gemacht haben, um ihre politische und persönliche Lebensgeschichte gegenseitig kennenzulernen und auf Video aufzuzeichnen. Der gemeinsam entwickelte Film handelt von Widerstand und Gefängnis, Hoffnungen und Niederlagen. Es geht um die Aufarbeitung der eignen und die Neugier auf die Geschichte der anderen, um Gemeinsamkeiten und Trennendes, um gleiche Fragen in verschiedenen Kontinenten. Der Film dokumentiert politische und persönliche Hintergründe der Politisierung, erzählt von Haftbedingungen und Flucht, von Motivationen und Lebensgefühl vor dem gesellschaftlichen Background der 60er und 70er Jahre. Ein Stück Zeitgeschichte wird lebendig, die die politischen Kämpfe von Frauen in Uruguay und Westdeutschland in den Mittelpunkt stellt.

"Der Tag meiner Verhaftung war grau, grau, grau. Als ich aufwachte war er grau, er blieb den ganzen Tag über grau und am Abend war er immer noch grau. Auf der Polizeistation gab es dann auch keinen Tag und keine Nacht, keine Zeit mehr, nur elektrisches Licht."Gefühlvoll, poetisch erzählt Graciela Jorge von ihrer Vergangenheit als Revolutionärin. Um gegen die Militärdiktatur in Uruguay zu kämpfen, schloß sie sich Ende der 60er Jahre der Bewegung zur nationalen Befreiung (MLN) Tupamaros an, ging in den Untergrund, wurde verhaftet und zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt.

18 Jahre im Gefängnis hatte Monika Berberich in Westdeutschland gesessen. Als Mitglied der RAF ging auch sie in den Untergrund und gab ihre bürgerliche Identität auf, war Teil einer Stadtguerilla und kämpfte gegen den BRD-Staat.

Sie schildert die Geschehnisse von damals rational, analytisch versucht sie, ihre Vergangenheit zu begreifen. So unterschiedlich die beiden Frauen auch sind, und so unterschiedlich die Situation war, in der sie sich für einen bewaffneten Kampf entschlossen, etwas haben sie doch gemein: Sie sind Frauen. Frauen, die Widerstand leisteten und Frauen, die von der offiziellen Geschichtsschreibung vergessen werden.

Der deutsch-uruguayische Dokumentarfilm "und plötzlich sahen wir den Himmel ..." erinnert an genau diese Frauen, setzt der offiziellen Geschichte, die sich zumeist auf männliche Protagonisten bezieht, etwas entgegen. Fünf Frauen aus Uruguay, die den Tupamaros angehören, und fünf Frauen aus Deutschland, die im Widerstand aktiv waren, befragen sich gegenseitig, erzählen, manchmal sehr intim, was sie damals bewegt hat, was sie heute bewegt.

k9 • größenwahn • politischer filmabend - sonntag 3. februar 2019 - 19oo uhr

Hausprojekt Kinzigstr. 9 | 10247 Berlin

Fotorückblick: Die Anti-Apartheid-Bewegung in Deutschland (1981 - 1990)

Foto: © Ingeborg Wick, Friedensdemo am 10. Oktober 1981 in Bonn
Über Jahrzehnte kämpften Schwarze in Südafrika gegen Unterdrückung und strikte Rassentrennung. Erst im Februar 1990 bahnte sich mit der Freilassung Nelson Mandelas das Ende des Apartheid-Regimes an, auch Dank der weltweiten Unterstützung einer Anti-Apartheid-Bewegung. Auch in Deutschland gab es zahlreiche Demonstrationen und Aktionen, zum Beispiel Sit-ins vor der südafrikanischen Botschaft, Informationsstände und Aktionen in Innenstädten oder bei Evangelischen Kirchentagen, Boykottaktionen gegen deutsche Banken und Firmen mit Geschäftsbeziehungen zu Südafrika.

Das afas in Duisburg hat die wohl umfangreichste Sammlung der Anti-Apartheid-Solidaritätsbewegung in Deutschland, samt tausender Fotos. Eine Bilderstrecke möchten wir euch hier vorstellen.

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Wir haben es satt!

Foto: © Monika v. Wegerer / Umbruch Bildarchiv
Foto: © Monika v. Wegerer / Umbruch Bildarchiv
Mehrere zehntausend Menschen beteiligten sich am vergangenen Samstag an der „Wir haben es satt“-Demonstration in Berlin und setzten ein Zeichen gegen die industrielle Landwirtschaft. 171 Bauern aus ganz Deutschland reisten mit ihren Traktoren an.

Die Großdemonstration findet seit 2011 jährlich anlässlich der Grünen Woche in Berlin statt –“ eine breite Bewegung für die Agrarwende, für den Umbau der Landwirtschaft, für Klimagerechtigkeit, für artgerechte Tierhaltung und gutes Essen für alle.

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Stuttgart: Kundgebung abgesagt - AfD zieht sich aus „Diesel-Demos“ zurück - Gegenproteste auf Eis gelegt!

Das Bündnis Stuttgart gegen Rechts informiert zur Absage der für Samstag den 26. Januar angesetzten Gegenkundgebung:



Die dritte „Diesel-Demo“ wird am Samstag nicht am Neckartor stattfinden. Sie wurde vom ursprünglichen Initiator auf den Stuttgarter Wilhelmsplatz verlegt. Politisch interessanter ist, dass die AfD angekündigt hat, sich aus der Protestveranstaltung vorerst zurückzuziehen. Sie ruft sogar dazu auf, sich von der Kundgebung am Wilhelmsplatz fernzuhalten. Ihre Begründung ist konsequentes antifaschistisches Engagement aus unterschiedlichen Ecken.

Mit dem Rückzieher der AfD entfällt der Anlass für unsere am Samstag geplante Kundgebung in der Nähe des Neckartors. Die Kundgebung „Die AfD ist nicht die Lösung!“ ist daher abgesagt.

Die Absage heißt aber nicht, dass wir nicht weiterhin wachsam sind. Nicht zuletzt, weil die AfD bereits angekündigt hat, das Thema zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzugreifen. Für uns ist klar: Rechte haben in sozialen Protestbewegungen keinen Platz. Weder in Stuttgart noch sonst wo.

Dass wirksame und sozial gerechte Klimapolitik dringend notwendig ist, steht außer Frage. Dafür auf die Straße zu gehen bleibt weiterhin wichtig. Dies zu organisieren ist jedoch nicht unsere Aufgabe als Bündnis –šStuttgart gegen Rechts–˜. Wir werden dann aktiv, wenn Rechte auf die Straße drängen und versuchen Teil von Protesten zu werden.

Am Fall der aktuellen „Diesel-Demos“ wird zudem einmal mehr deutlich, wie wichtig eine klare Abgrenzung gegen Rechts ist. Die AfD ist nicht die Lösung, weder für Fahrverbote noch für die Feinstaubwerte. Im Gegenteil: Wer den Klimawandel leugnet, den Autokonzernen nach dem Mund redet und versucht, soziale Fragen rassistisch aufzuladen, der ist nicht auf der Seite der Menschen. Rechte Politik ist niemals eine Lösung für soziale, ökologische oder andere politische Probleme. Rechte Politik greift die Menschen an, vereinzelt sie und spielt sie gegeneinander aus. Es ist unsere Aufgabe das zu verhindern."

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BRASILIEN
Der Sohn von Präsident Jair Bolsonaro, der jüngst gewählte Senator Flávio Bolsonaro, hat bis vor kurzem offenbar engste Familienangehörige eines der Hauptverdächtigen im Mordfall Marielle Franco beschäftigt. Als Abgeordneter von Rio de Janeiro soll er bis Mitte November 2018 die Ehefrau und Mutter eines in den Mordfall involvierten Auftragsmörders beschäftigt haben.

Während Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro seine erste Auslandsreise zum Weltwirtschaftsforum im Schweizerischen Davos angetreten hat, wird in Brasilien gegen den ältesten Sohn Flávio wegen des Verdachts der Korruption ermittelt.

Die neue brasilianische Regierung plant den radikalen Ausverkauf staatlichen Eigentums. Rund 100 staatseigene Unternehmen sollen privatisiert oder liquidiert werden.

KOLUMBIEN
Die kolumbianische Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee ((Ejército de Liberación Nacional, ELN) hat die Verantwortung für den Bombenanschlag auf die Kadettenschule der Nationalpolizei in Bogotá vom vergangenen Donnerstag übernommen.

Nirgendwo leben Sozialaktivisten so gefährlich wie in Kolumbien. Die Regierung lässt bedrohliche kriminelle Strukturen unangetastet.

KUBA
Nach einem aktuellen Bericht der Weltbank-Gruppe verfügt das sozialistische Kuba als einziges Land in Lateinamerika und der Karibik über ein Bildungssystem, welches von international „hoher Qualität“ sei.

VENEZUELA
In Venezuela hat Präsident Nicolás Maduro am Mittwoch bei einer Ansprache am Regierungssitz den vollständigen Bruch der diplomatischen und politischen Beziehungen zur US-Regierung erklärt. Er reagierte damit auf die Unterstützung einer Gegenregierung durch Washington.

Der Verteidigungsminister von Venezuela, Vladimir Padrino López, hat die Selbsternennung des Präsidenten der Nationalversammlung Juan Guaidó zum “Interimspräsidenten– als Versuch “eines Staatsstreichs gegen unsere Institutionen, unsere Demokratie und den legitimen Präsidenten Nicolás Maduro– verurteilt.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 25. Januar 2019

Stuttgart: Fahrverbote? Feinstaub-Belastung? Die AfD ist keine Lösung!

Achtung: Die Gegenkundgebung wurde vom Bündnis Stuttgart gegen Rechts abgesagt. Mehr dazu:

Stuttgart gegen Rechts
Stuttgarter Nachrichten

Wir dokumentieren den Aufruf des Bündnisses Stuttgart gegen Rechts zu einer Kundgebung gegen die Beteiligung und Vereinnahmungsversuche rechter Kräfte wie der "AfD" oder der Scheingewerkschaft "Zentrum Automobil" an den Protesten gegen die Fahrverbote in Stuttgart und fordern zur Teilnahme auf. Zum "Zentrum Automobil" siehe auch unser umfangreiches Dossier:

Stuttgarts Rechte, von den Parteistrukturen der AfD bis hin zur Scheingewerkschaft „Zentrum Automobil“, hat die Demonstrationen gegen die seit Anfang des Jahres geltenden Fahrverbote für ältere Diesel-Modelle für sich entdeckt. Initiiert von einer Einzelperson, versuchen AfD und Co die Proteste seit Beginn zu vereinnahmen –“ ihr Interesse zeigt sich nicht nur durch ihre Präsenz bei der letzten Kundgebung, sondern auch dadurch, dass Fiechtner die nächsten Kundgebungen anmelden wollte. Die Anmeldung der dritten Kundgebung diesen Samstag übernimmt zwar doch wieder der ursprüngliche Anmelder, rechte Organisationen wie „Zentrum Automobil“, AfD und andere werden sich durch seine vorsichtige Distanzierung jedoch nicht von einer Beteiligung abhalten lassen.

Das Diesel-Thema haben die Rechten schon etwas länger auf dem Schirm. Zum einen reichen ihre bisher bevorzugten Themen Migration, Islam und Asyl auf Dauer nicht aus, um sich als politische Kraft zu etablieren. Zum anderen eignet sich das Diesel-Thema, um ebenso diffus gegen „die da oben“ zu wettern –“ letztlich jedoch wieder Menschen mit gar nicht so verschiedenen Interessen gegeneinander auszuspielen. Hier: Die BewohnerInnen des Stuttgarter Kessels, die sich um die Luft sorgen, die sie tagtäglich einatmen (müssen) und die PendlerInnen, die mit ihrem Auto tagtäglich zur Arbeit fahren (müssen).

Die Rechten spalten also auch bei diesem Thema, wie sie das auch mit ihrer rassistischen Hetze tun. Sie lösen keine Probleme. Denn die Stuttgarter Fahrverbote mögen die Falschen treffen –“ falscher noch ist ein stures „weiter so“ in der Produktion von Verbrennungsmotoren und dem Festhalten am Individualverkehr in seiner jetzigen Form.

Luftverschmutzung und Klimakrise sind keine Luxusprobleme, die Klimakrise bedroht die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen. Klimapolitik muss soziale Politik sein, muss Wachstumszwang und Profitlogik als Verursacher für Umweltverschmutzung und Klimakrise klar benennen und angehen.

Oder kurz gesagt: Wer, wie die AfD, den Klimawandel leugnet, disqualifiziert sich jedenfalls für die Diesel-Debatte.

Dennoch werden die Rechten am Samstag wieder auf die Straße drängen und versuchen, Wut über die Fahrverbote mit ihren einfachen, verkürzten und schließlich gefährlichen „Antworten“ für sich zu nutzen.

Als Bündnis Stuttgart gegen Rechts rufen wir daher für Samstag, 26.1.2019 16:00 Uhr zur Kundgebung „Ecke“ Neckarstraße/Urbanstraße auf!

  • Für eine Politik im Sinne der Menschen, für ein Klima der Gerechtigkeit !
  • Keine Straße den Rechtspopulisten und Faschisten!

#FridaysForFuture in Berlin

Foto: © Oliver Feldhaus / Umbruch Bildarchiv
Foto: © Oliver Feldhaus / Umbruch Bildarchiv
Auch in Berlin beteiligten sich einige hundert SchülerInnen am bundesweiten #fridaysforfuture Aktionstag. Nach einer Aktion vor dem Bundestag zogen sie anschließend weiter zur #fridaysforfuture Kundgebung in Potsdam.

Zur Fotoreportage beim Umbruch Bildarchiv

Weitere Ereignisse zu diesem Thema:Links:
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